Emmer

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. September 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Beim Emmer handelt es sich um eine Weizenart. Er zählt zu den ältesten menschlichen Kulturpflanzen.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Emmer wissen

Der Emmer (Triticum dicoccum) ist Angehöriger der Gattung Weizen (Triticum) und zählt zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Er trägt auch die Bezeichnung Zweikorn. Gemeinsam mit dem Einkorn stellt er eine der ältesten Getreidearten dar, die vom Menschen kultiviert wird.

Angebaut wurde der Emmer von den Menschen bereits vor etwa 10.000 Jahren. Bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts fand die Kultivierung des Zweikorns auch in Deutschland statt. Da sich der Anbau des Getreides jedoch als zu aufwendig erwies und es keine ausreichenden Erträge einbrachte, endete seine Kultivierung, was beinahe zu seinem Aussterben führte.

Die Körner, Halme und Ähren des Emmer weisen den Nachteil auf, dass sie im Vergleich zu Weizen und Roggen relativ empfindlich sind. Vor wenigen Jahren entdeckten Bio-Bauern jedoch die Vorzüge des Emmer neu. So verfügt das Getreide über eine stabile Hülle, die die Körner umgibt. Auf diese Weise werden sie vor schädlichen Pilzen und Umwelteinflüssen geschützt. Dadurch gilt der Emmer als ideal für den Bioanbau. Dank seiner dunklen Farbe verfügt er über eine Schutzvorrichtung gegen schädliche UV-Strahlen.

Darüber hinaus bietet der Emmer auch kulinarische Pluspunkte. So verfügen die dunklen, harten Körner über wesentlich mehr Aroma als Weizen. Großer Beliebtheit erfreut sich außerdem der Pearl-Emmer. Dieser entsteht durch leichtes Abschleifen und Polieren des Korns. Dadurch kann der Pearl-Emmer genauso wie Reis zubereitet werden.

Seinen Ursprung hat der Emmer im Vorderen Orient. Gemeinsam mit Gerste stellte die Getreidesorte bereits vor 10.000 Jahren ein zentrales Nahrungsmittel dar. Bis zur Bronzezeit waren Emmer und Gerste auch in Europa von großer Bedeutung. Die Römer verwendeten ihn dann zum Backen und Kochen. In Deutschland gelangte er bis ins Mittelalter zur Anwendung. Dann begann jedoch der Niedergang des Emmers, der mit dem Aufstieg von Dinkel und Weizen zusammenhing.

Da der Emmer nur wenige Nährstoffe benötigt, kann er auch auf mageren und trockenen Böden gedeihen. Darüber hinaus ist er gegen Pilzkrankheiten gewappnet und gilt als robust. Des Weiteren verfügt er über eine aromatisch-würzige Geschmacksrichtung. Außerdem weist er einen vorzüglichen Nussgeschmack auf. Eine spezielle Emmer-Saison gibt es nicht, sodass er sich jederzeit erwerben lässt.

Bedeutung für die Gesundheit

Der Emmer gilt als sehr gesundes Nahrungsmittel. So besitzt er einen hohen Gehalt an Mineralstoffen. Darüber hinaus verfügt er über mehr Proteine als Weizen. Ebenfalls reichhaltig enthalten sind Zink und Magnesium. Zu den größten Vorzügen des Emmers zählen die Carotinoide. Diese sind überaus wichtig für das Sehvermögen und die Haut. Weiterhin schützen sie die Zellen des Körpers vor freien Radikalen, die als schädlich für die menschliche Gesundheit eingestuft werden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Der Emmer enthält wertvolle Inhaltsstoffe. Dazu gehören Eiweiß, Eisen, Magnesium, Zink und Carotinoide. Diese gesunden Inhaltsstoffe trugen dazu bei, das Interesse am Emmer in jüngster Zeit wieder zu wecken.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 321 kcal/ 1344 kj
Eiweiß 10,8 g
Kohlenhydrate 63,3 g
Fett 2,7 g
Ballaststoffe 9,00 g

Unverträglichkeiten

Probleme könnte der Emmer Menschen bereiten, die unter einer Weizenallergie leiden. Diese kommt in erster Linie bei Bäckern vor. Da das Allergen eingeatmet wird, besteht das Risiko von Asthma bronchiale.

Ob weizenempfindliche Personen Emmer gut vertragen oder nicht, ließ sich bislang noch nicht abschließend klären. Allerdings werden die bisherigen Erfahrungswerte durchaus als positiv eingestuft. Als nicht geeignet gilt der Emmer jedoch für Menschen, die an Zöliakie oder einer echten Weizenallergie leiden. Gründe dafür sind sein hoher Anteil an Gluten sowie seine Verwandtschaft mit dem Weichweizen.


Einkaufs- und Küchentipps

In Supermärkten wird der Emmer normalerweise nicht angeboten. Dafür findet der Kunde ihn jedoch in der Regel in Reformhäusern oder Bioläden. Dort ist er in Form von Mehl, Körnern oder Flocken zu haben.

Der Emmer gilt zwar als robuster als andere Getreidesorten, trotzdem muss er stets kühl und trocken gelagert werden. Dies gilt für Flocken, Körner und Mehl gleichermaßen. Darüber hinaus ist es wichtig, das Getreide vor Licht zu schützen.

Zubereitungstipps

Der spezielle Pearl-Emmer wird auf die gleiche Weise zubereitet wie Reis. Dabei dient er als Beilage für unterschiedliche Gerichte. Die empfohlene Dosis liegt bei der zweieinhalbfachen Menge an Gemüsebrühe oder Wasser. Auf kleiner Flamme lässt sich der Pearl-Emmer bissfest garen. Zur Anwendung kommt er auch als Einlage für Suppen oder Risotto-Menüs. Darüber hinaus ist das Getreide ausgezeichnet zur Zubereitung von Teigwaren geeignet. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind zudem Emmer-Schwarzbier sowie der Emmerschnaps sehr beliebt.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 19. September 2024

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