Asant

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Heilpflanze Asant (Asafoetida) wird unter der wissenschaftlich-botanischen Bezeichnung Ferula assa-feotida geführt. Wenig schmeichelhafte Synonyme aus der volkstümlichen Sprache sind Teufelsdreck und Stink-Asant.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Das zermahlene Harz der Wurzel (Asafoetida, Asant) wird als Gewürz- und Heilmittel verwendet.

Die ausdauernde Heilpflanze ist ein Doldenblütler, der in Afghanistan, Pakistan, im Iran und in Russland beheimatet ist. Erstmals wurde sie von Carl von Linnés 1793 im Species Plantarum erwähnt.

Die wenig schmeichelhaften volkstümlichen Bezeichnungen Teufelsdreck und Stick-Asant sind vermutlich auf den Knoblauch ähnlichen Geruch zurückzuführen. Der Asant wächst zwei bis drei Meter in die Höhe. Das krautartige Staudengewächs steht auf einem dicken Stängel, die Blüten verzeichnen doppelt gefiederte Laubblätter und nicht gefiederte Teilblättchen, die eine flaumige Behaarung aufweisen. Sie sind stumpf und länglich und verzeichnen eine glatte Umrandung.

Der Blütenstand ist doppeldoldig mit gelb-weißen Kronblättern. Eine stark ausgeprägte Pfahlwurzel bildet die guten Wachstumsvoraussetzungen. Die Früchte des Asants sind ungefähr 0,8 Zentimeter breit mit länglicher bis kugeliger Form. Die Milchsäfte bildet Asant in Wurzel, Stängel und Blättern. Es handelt sich um Asantharz, das den typischen Knoblauchgeruch aufweist.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

Als Inhaltsstoffe wirken Cumarine, Harz, ätherische Öle, Asaresitannol, Azulen, Vanillin und Umbelliferon. Verwendet wird das Gummiharz aus der Wurzel. Asant wirkt beruhigend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, anregend, entzündungshemmend, antiviral, antibakteriell und tonisierend.

Am besten wirkt er bei nervösen Störungen und Verdauungsstörungen. Die Arzneimittelpflanze wird ferner bei Husten, Asthma, Blähungen, Herzschwäche, Menstruationsbeschwerden, Magenbeschwerden, Wurmbefall und zur Abgewöhnung von Nägelkauen verwendet. Das aus der Asant-Wurzel gewonnene Gummi-Harz wird als Droge eingestuft. Der Harzanteil beträgt 25 bis 60 Prozent. Das Gummi besteht aus Rhamnose, Glucuronsäure und Galaktose. Diese Inhaltsstoffe machen zwanzig bis dreißig Prozent aus.

Ätherische Öle bilden den Rest des Gummigemischs. Die Asant-Droge wird vorzugsweise zur Therapie von Hysterie und Hypochondrie eingesetzt. Auch weitere nervöse Beschwerden wie Herzrasen, Platzangst oder Ohnmacht sprechen gut auf die beruhigende Wirkung an. Das Asantöl ist ein wahrer Alleskönner, und so setzt die Naturheilkunde seine Wirkstoffe zur Behandlung aller Arten von Entzündungen im Bereich von Zähnen, Drüsen, Augen und Knochen ein. Selbst bei Magen- und Darmgeschwüren bewährt sich die Asant-Pflanze.

Unterstützend wirkt sie bei Beschwerden in den Wechseljahren und Krebstherapien. Die Ayurvedische Medizin kennt die stark verdauungsfördernde Wirkung des ausdauernden Doldenblütlers und verwendet Asant als Beimischung mit Kardamom und Ingwer bei Verdauungsbeschwerden. Ein verdauungsfördernder Trunk besteht aus einem Glas Wasser, versetzt mit Steinsalz, Ingwer und Asant. Aufgrund seiner starken Wirkung ist eine Messerspitze ausreichend. In der Homöopathie wird Asant bei Migräne, Magen- und Darmbeschwerden und nervöser Unruhe in Form von Tabletten und Globuli eingesetzt. Das Mittel wird unter der Bezeichnung Asa foetida geführt. Personen, bei denen die Vergabe dieses Mittels indiziert ist, neigen zur Hypochondrie, sind berührungsempfindlich und nervös bis unausgeglichen.

Häufiges Krankheitsbild sind Augen- und Nasenentzündungen mit Sekretausfluss. Die Betroffenen haben ein beständiges Gefühl der Enge. Das homöopathische Arzneimittel wird in den Potenzen D4 und D12 verabreicht. Die Tabletten oder Globuli werden ungefähr dreimal täglich verabreicht. Dreimal eine Tablette oder dreimal je fünf Globuli sind ausreichend, um eine nachweisliche Wirkung zu erzielen. Da nervöse Störungen häufig mit Verdauungsstörungen einhergehen, kann “Asa foetida“ sehr gut mit dem homöopathischen Mittel “Argentum nitricum“ kombiniert werden.

Wogegen hilft Asant?

Bedeutung für die Gesundheit

Schon Gerhard Madaus, ein bekannter deutscher Mediziner, erkannte die vielseitige Heilwirkung des Asants. Noch heute werden viele homöopathische Arzneimittel wie Echinacea unter diesen Marken-Namen vertrieben. Auch Paracelsus nutzte die desinfizierende und antibakterielle Wirkung zur Behandlung seiner Patienten. In der Schulmedizin spielt die Asant-Pflanze keine Rolle mehr. Da Asant aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine Droge ist, wird er zu den psychoaktiven Pflanzen gezählt.

Insbesondere Umbelliferon verzeichnet beruhigende, krampflösende und karminative (blähungsfördernd) Eigenschaften, die bei Überdosierung toxische Nebenwirkungen entfalten können. Die Verwendung des homöopathischen Arzneimittels “Asa foetida“ ist jedoch aufgrund seiner potenzierten Weiterverarbeitung unbedenklich. Die Verwendung in Pulverform als Arzneimittel oder Gewürzbeigabe zum Essen sollte eine Messerspitze nicht überschreiten.

Aufgrund der leicht giftigen Inhaltsstoffe ist von einer eigenverantwortlichen Anwendung der unverarbeiteten Pflanzenbestandteile abzusehen. Die Anbieter von Asant-Kräutern sind überschaubar. Überwiegend wird Asant als getrocknetes Pulver über Online-Kräutershops angeboten, selten in jedoch in reiner Harzform. Diese wird zu einer Tinktur verarbeitet. Diese braun-gelbe Harzmischung wird durch die angeritzte Pflanzenwurzel gewonnen, aus der der Milchsaft abfließt, der den Ausgangsstoff liefert.

Das Asant-Pulver hat wie die Blüten der Pflanze eine gelbe Farbe und sieht aus wie Curry-Pulver. Wer sich dennoch für die Therapiemöglichkeiten des Asants interessiert, für den sind homöopathische Arzneimittel in Form von Tabletten und Globuli interessant. Die Vergabe ist unbedenklich und das Arzneimittel über die Apotheken zu beziehen.


Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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