Allergischer Husten beim Kind
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Kinder leiden sehr häufig unter Husten. Meist wird dieser durch eine Infektionskrankheit ausgelöst. In einigen Fällen kann aber auch eine Allergie dahinterstecken. Ein allergischer Husten ist oft der Vorbote von allergischem Asthma. Daher ist für eine Heilung eine frühzeitige und intensive Behandlung notwendig.
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Was ist allergischer Husten?
Husten stellt ein Schutzreflex dar und soll die Atemwege von Fremdkörpern befreien. Meist ist er eine harmlose Reaktion auf die Reizung der Atemwege durch infektiöse Entzündungen mit Schleimbildung oder durch Fremdkörper, die dort nicht hingehören. Der allergische Husten entsteht allerdings auf der Grundlage allergischer Reaktionen, welche ebenfalls zu Entzündungen der Atemwege führen können. Dieser äußert sich als Reizhusten, der meist zusammen mit anderen Symptomen allergischer Reaktionen auftritt. Er kommt häufig im Rahmen eines allergischen Asthmas vor, das sich neben dem Husten durch pfeifende Atemgeräusche und Atemnot auszeichnet. Die Beschwerden dauern nur so lange an, solange das entsprechende Allergen auf den Körper wirkt.
Ursachen
Im Falle einer Allergie handelt es sich jedoch um eine Fehlreaktion des Immunsystems. Zusätzlich werden Entzündungsreaktionen durch die Ausschüttung von Histamin in Gang gesetzt. Neben den echten Allergenen gibt es auch sogenannte Pseudoallergene. Das können verschiedenartige Stoffe sein, die ohne die Beteiligung des Immunsystems Entzündungsreaktionen durch Ausschüttung von Histamin auslösen.
In allen pflanzlichen und tierischen Produkten können sich Allergie auslösende Eiweiße befinden. Hauptursache des allergischen Hustens bei Kindern und Erwachsenen sind Pollen, Blüten, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare oder auch bestimmte Nahrungsmittel wie Nüsse, Fisch, Fleisch, Erdbeeren, Äpfel sowie manche Antibiotika wie Penicillin.
Wann zum Arzt?
Obwohl in den meisten Fällen Husten bei Kindern harmlos ist, sollte der Arzt bei lang anhaltendem Reizhusten, pfeifenden Atemgeräuschen und Atemnot dringend zurate gezogen werden. In diesen Fällen kann es sich um ein allergisch bedingtes Asthma handeln. Die Atemschwierigkeiten bei Asthma können sogar zum Tod durch Ersticken führen. Des Weiteren ist ein Arztbesuch dringend anzuraten, wenn das Reizhusten beim Kind länger als vier Wochen andauert, wenn Allergien bekannt sind oder wenn die Hustenanfälle immer im Zusammenhang mit bestimmten Pflanzen- sowie Tierkontakten, in bestimmten Situationen oder in bestimmten Räumen auftreten. Eine frühzeitige Behandlung kann zur vollständigen Heilung des allergischen Hustens beitragen.
Diagnose
Der allergische Husten bei Kindern ist häufig nicht so leicht zu diagnostizieren, weil Kinder sehr häufig unter Husten leiden. Zunächst wird der Arzt eine umfangreiche Anamnese der Krankengeschichte durchführen. Neben typischen Symptomen wie lang anhaltendem Husten mit Pfeifgeräuschen und Atembeschwerden spielen bei der Aufstellung der Diagnose auch bereits bekannte Allergien eine Rolle. Des Weiteren werden Allergietests auf verschiedene mögliche Allergene durchgeführt. Der Arzt versucht unter anderem auch, Zusammenhänge zwischen einem hartnäckigen Husten und dem Kontakt mit Tieren, Pollenflug, Blüten oder Besonderheiten des Wohnumfeldes zu finden.
Komplikationen
Ein allergischer Husten bei Kindern kann immer auch mit Komplikationen verbunden sein. So stellt er oft einen Vorboten für ein allergisches Asthma dar. Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege, die mit vermehrter Schleimsekretion, Ödembildung und Verkrampfung der Bronchialmuskulatur verbunden ist. Die Atemwege verengen sich akut. Asthma äußert sich durch pfeifende Atemgeräusche, Luftnot, Angstzustände, Übelkeit, Sprechschwierigkeiten und Unruhe. In schweren Fällen kann das allergische Asthma auch tödlich enden. Häufig deutet sich ein Asthmaanfall mit einem hartnäckigen Reizhusten an. Weitere Komplikationen eines anhaltenden allergischen Hustens sind Müdigkeit, Leistungsabfall und andere Beschwerden, die durch hustenbedingte Schlafstörungen bedingt sind.
Behandlung und Therapie
Der allergische Husten ist meist nur ein Symptom bei einem ganzen Komplex von Symptomen im Rahmen allergischer Erkrankungen. Daher kann der Husten nicht isoliert behandelt werden. Meist treten die Hustenanfälle im Zusammenhang mit Heuschnupfen, Staubmilben-, Schimmelpilz- oder Tierhaarallergien auf. Eine frühzeitige Behandlung ist unbedingt notwendig, um die Entwicklung zu einem allergischen Asthma zu verhindern.
Die Behandlung erfolgt zunächst in der Vermeidung der allergieauslösenden Allergene. Dazu ist die genaue Kenntnis der Allergene notwendig. Dabei sollte die Behandlung bereits beginnen, wenn außer dem Heuschnupfen noch keine weiteren Beschwerden bestehen. Denn es findet ein sogenannter Etagenwechsel statt. Beim Etagenwechsel wandert die Allergie von der Nase weiter nach unten in die Bronchien. Wenn dort entzündliche Prozesse stattfinden, führt das über ein hartnäckiges Reizhusten zu den asthmatischen Beschwerden.
Aussicht und Prognose
Die Prognose des allergischen Hustens bei Kindern ist abhängig von der allergischen Belastung und der eingeleiteten Behandlung. Ohne Behandlung kommt es häufig zur Chronifizierung der Erkrankung mit der Herausbildung eines allergischen Asthmas, das in schweren Fällen auch zum Tode führen kann. Allerdings sind die Heilungschancen beim Kind sehr gut, wenn die Behandlung frühzeitig beginnt. Dazu müssen zunächst alle Allergene bestimmt werden, die zur Entwicklung der Erkrankung geführt haben. Eine vollständige Heilung kann durch Hyposensibilisierung erreicht werden. In anderen Fällen ist die Linderung der Beschwerden durch eine medikamentöse Behandlung mit Antihistaminika sowie kortisonhaltigen Nasensprays möglich. Auch eine gleichzeitige psychologische Betreuung kann zur Heilung betragen, weil Allergien auch durch Stress beeinflussbar sind.
Vorbeugung
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Braun, J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024
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