Afrikanische Teufelskralle

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei der Afrikanischen Teufelskralle handelt es sich um eine Heilpflanze, die aus dem Südwesten Afrikas stammt. Sie verfügt u. a. über schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Die Teufelskralle (Teufelskrallenwurzel) wirkt entzündungshemmend.

Die Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist Bestandteil der Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae). Sie trägt auch die Bezeichnungen Teufelskralle oder Trampelkette. Die am Boden befindlichen Triebe der Afrikanischen Teufelskralle können eine Länge von bis zu 1,5 Metern erreichen.

Die großen Blüten der exotischen Heilpflanze sind hellrosa oder purpurrot. Der Name Teufelskralle stammt von den verholzenden Früchten sowie deren Auswüchsen, die Armen ähneln und mit ankerartigen Haken ausgestattet sind. Mithilfe der Haken hängen sich die Früchte der Afrikanischen Teufelskralle an Tiere, die vorbeilaufen, wodurch die Verbreitung des Heilkrauts erfolgt.

In der umfangreichen Hauptknolle der Teufelskralle befinden sich einige Wurzelausläufer. An diesen entstehen knollige Sekundärwurzeln, in denen zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe vorhanden sind, die sich medizinisch anwenden lassen. Beheimatet ist die Afrikanische Teufelskralle in Namibia und Südafrika. Dort gedeiht sie unter heißen klimatischen Bedingungen am liebsten auf Sandboden. Die Pflanze gilt allerdings als schwer kultivierbar, was besonders auf andere Klimazonen zutrifft.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

In der Afrikanischen Teufelskralle sind verschiedene wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, die sich für therapeutische Zwecke eignen. Dazu gehören Iridoid-Glykoside wie Procumbid, Procumbosid, Harpagid und Harpagosid, Phenylethanoidglykoside wie Isoacteosid und Verbascoid sowie Kohlenhydrate wie Glukose, Saccharose und Stachyose. Zu den weiteren Inhaltsstoffen zählen Pflanzensäuren, Triterpene und Flavonoide. Besonders die Harpagoside gelten als wertvoll für die Gesundheit. So haben sie entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte und üben einen regulierenden Einfluss auf Blutdruck und Herzrhythmus aus.

Darreichen lässt sich die Afrikanische Teufelskralle in Form von Fertigpräparaten, als Tinktur oder als Tee. In den meisten Fällen wird die Heilpflanze als Kapsel eingenommen. Dies lässt sich auf den überaus bitteren Geschmack des Teufelskrallen-Tees zurückführen. Außerdem sind fertige Präparate der Afrikanischen Teufelskralle nicht nur in der Apotheke zu bekommen, sondern auch in Supermärkten. Für eine optimale Wirkungsweise des Heilkrauts ist es wichtig, dass das Präparat über wenigstens 50 Milligramm Harpagosid verfügt. Bis zum Eintreten des positiven Effektes vergeht normalerweise einige Zeit.

Zur Zubereitung eines Tees der Afrikanischen Teufelskralle werden ein bis zwei Teelöffel der Pflanze mit einer Tasse heißem, abgekochtem Wasser übergossen. Anschließend zieht der Tee fünf Stunden. Im Anschluss an das Abseihen kann er in kleinen Schlucken zugeführt werden. Nach einer Anwendung von sechs Wochen empfiehlt sich das vorübergehende Unterbrechen der Darreichung. Auf diese Weise lassen sich unerwünschte Langzeiteffekte verhindern. Außerdem bleibt die positive Wirkung der Heilpflanze erhalten.

Eine weitere Darreichungsform der Afrikanischen Teufelskralle stellt die Tinktur dar. Deren Herstellung kann auch eigenständig erfolgen. Zu diesem Zweck werden die Pflanzenwurzeln in ein Schraubdeckelglas gegeben und anschließend mit Weingeist oder Doppelkorn übergossen. Nach einer Ziehdauer von zwei bis sechs Wochen füllt der Anwender den Inhalt des Glases nach dem Abseihen in eine dunkle Flasche um. Ein bis drei Mal am Tag können 10 bis 50 Tropfen von der fertigen Tinktur eingenommen werden. Die Afrikanische Teufelskralle eignet sich zudem zur äußerlichen Anwendung. Diese beinhaltet Bäder, Waschungen, das Auflegen von Umschlägen sowie den Einsatz als Salbe, die zur Linderung von Ekzemen und Schuppenflechte verabreicht werden kann.

Wogegen hilft die Afrikanische Teufelskralle?

  • Arteriosklerose

Bedeutung für die Gesundheit

In ihrer Heimat dient die Afrikanische Teufelskralle bereits seit Jahrhunderten zur Behandlung verschiedener Beschwerden und Krankheiten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die heilende Wirkung der afrikanischen Pflanze von einem deutschen Soldaten entdeckt und gelangte dadurch nach Europa. Ab 1930 begann in Deutschland die pharmazeutische Forschung an der Teufelskralle. Nachdem ihre positiven therapeutischen Effekte feststanden, kam es zu einer größeren Nachfrage an Teufelskrallenpräparaten.

Die Afrikanische Teufelskralle übt verschiedene positive Wirkungen auf die Gesundheit des Menschen aus. So verfügt sie über entzündungshemmende und schwach schmerzstillende Eigenschaften. Außerdem regt sie sowohl den Appetit als auch die Verdauung an. Zur Anwendung kommt die Afrikanische Teufelskralle bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Da die Bitterstoffe der Pflanze auch den pH-Wert innerhalb des Magens absenken, wirkt sich dies anregend auf die Galle aus.

Von Nutzen ist die Afrikanische Teufelskralle auch für Menschen, die unter Arterienverkalkung leiden, da sie blutverdünnende Eigenschaften besitzt. Wer allerdings Magengeschwüre hat, sollte auf die Anwendung der Pflanze lieber verzichten. In der Volksmedizin wird die Afrikanische Teufelskralle gegen unterschiedliche Leiden verabreicht. Dabei handelt es sich um einen Hexenschuss, Gelenkschmerzen, Kreuzschmerzen, Kopfschmerzen, Neuralgien, Wunden, Furunkel und Geschwüre.

Als weitere Indikationen gelten eine Sehnenentzündung, eine Polyarthritis, Weichteilrheumatismus sowie Schmerzen bei der Geburt. Zur Anwendung kommt die Afrikanische Teufelskralle auch in der Homöopathie. Dort dient sie zur Behandlung von Bandscheibenbeschwerden, Arthrose, Gürtelrose, Gicht und Morbus Bechterew.


Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
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