Zeckenbiss

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Zeckenbiss oder Zeckenstich wird eine Verletzung der Haut bezeichnet, wobei die Zecke mit ihren Kiefernklauen die Haut angeritzt hat, um ihren Mundapparat mit den Beißwerkzeugen (Hypostum) in der so entstandenen Wunde zu verankern.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Zeckenbiss?

Ein Zeckenbiss kann leicht übersehen werden. Rund 5 Prozent aller Zeckenstiche in Deutschland können gefährliche Folgen haben.

Eine Zecke ernährt sich mittels Zeckenbiss, bevor sie das aber tun kann, muss sie noch ein Sekret absondern, welches ganz entscheidende Komponenten enthält. Hierzu zählen unter anderem auch ein Gerinnungshemmer, eine Art Klebstoff und ein Betäubungsmittel.

Erst nach diesem Vorgang wird das Blut durch die Zecke aufgenommen, wobei die Zecke dabei an ihren Wirt, die unverdaulichen Nahrungsreste regurgiert. Bei diesem Vorgang werden die gefährlichen Krankheitserreger und Keime, die vorher an anderer Quelle aufgenommen und vermehrt wurden, auf den momentanen Wirt übertragen.

In der Regel werden auch heute noch die wenigsten Zeckenbisse oder auch Zeckenstiche gar nicht bemerkt. Dennoch sollten die Menschen über die möglichen Folgen eines solchen Bisses ausreichend informiert werden.

Vorsicht Zeckengefahr! Gefährdete Körperregionen. Richtige Entfernung einer Zecke.

Ursachen

Die Ursachen für einen Zeckenbiss sind sehr unterschiedlich, aber am häufigsten werden Menschen gebissen, die sich im Wald und in Wiesenregionen aufhalten.

Zecken finden sich im Unterholz genauso wie auch auf Waldlichtungen und somit liegen die Ursachen für einen Zeckenbiss oftmals in einem Waldspaziergang, beim Pilzesuchen oder beim Gassi Gehen mit dem geliebten Vierbeiner.

Ausschlaggebend für einen Zeckenbiss sind auch oftmals falsche Kleidung und zu lapidares Umgehen mit der Gefahr, die durch Zeckenbisse entsteht. Die Ursachen liegen auch in der Häufigkeit der weltweit existierenden Zeckenarten, es gibt momentan mehr als 800 Arten von Zecken, die erforscht worden sind.

Der gemeine Holzbock gehört zu den sogenannten Schildzecken und wird auch als Parasiten geführt, ist aber bei weiten nicht der gefährlichste Vertreter seiner Art.

Symptome und Verlauf

Die Symptome nach einem erfolgten Zeckenbiss können unterschiedlich ausfallen, hierbei kommt es ausschließlich auf die Art der Zecke an, die den Wirt gebissen hat. In den leichteren Fällen kann es zu ganz leichten bis auffälligen Rötungen nach einem Zeckenbiss kommen. Diese Hautrötungen können innerhalb weniger Stunden aber auch erst nach einigen Tagen nach dem Biss auftreten.

In den meisten Fällen zeigt sich ein Symptom, welches ringförmig als Hautrötung um den Stich erscheint. Wenn man dieses Symptom erkennt ist es ein Zeichen, dass man sich mit Borrelien infiziert hat.

Bei der sogenannten FSME Infektion tritt diese ringförmige Hautfärbung nicht auf. Es können sich auch grippeähnliche Symptome, die mit Fieberschüben, Müdigkeit, starken Kopfschmerzen und Schweißausbrüchen einhergehen, als Symptome nach einem Zeckenbiss zeigen.

Diagnose

Die Diagnostik beim Zeckenbiss besteht in erster Linie aus der visuellen Untersuchung durch den Arzt. Dieser schaut sich den verdächtigen Insektenbiss an und kann erkennen, ob es sich um eine Zecke handelt. Ist dies der Fall, entfernt er die Zecke mit einer Pinzette, die er dicht über der Haut des Patienten ansetzt. Nach der Entfernung wird die entstandene Wunde desinfiziert. Dann kann die Zecke in ein Labor geschickt und auf Keime (FSME, Borrelien) untersucht werden. Ist die Bissstelle rot umschrieben, kann es sich um eine Borrelieninfektion handeln.

Zur weiteren Diagnostik ist eine Blutentnahme nötig. Vorsorglich wird meist ein Antibiotikum gegeben, damit die Entzündung eingedämmt werden kann. Zum Schutz gegen die ebenfalls durch Zecken übertragene Erkrankung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) gibt es kein Antibiotikum, weil es sich um eine Viruserkrankung handelt. Möglich ist aber die Impfung gegen FSME, die nach dem Biss gegeben werden kann und eine guten Schutz gegen die Erkrankung bietet.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung nach einem Zeckenbiss sollte schnell erfolgen. Es gibt zwei Arten der Behandlung, zum Einen die nichtmedikamentöse Therapie und zum Anderen bietet sich die medikamentöse Therapie in besonderen Fällen an.

Bei der nichtmedikamentösen Therapie sollte die Zecke mit Hilfe einer Zeckenzange sofort nach dem Entdecken entfernt werden. Hierbei sollten auf keinen Fall die alten Hausmittel angewendet werden, denn damit kann man die Zecken nicht abtöten, dies erfolgt nur, indem man sie fachgerecht mittels der Zeckenzange entfernt und zwar mit dem Kopf.

Zecken sollten mit einer speziellen Zeckenzange vollständig entfernt werden.

Wichtig ist auch nach dem Entfernen der Zecke, die Stelle über mehrere Tage gut beobachten, denn eine Infektion kann trotzdem schon stattgefunden haben. Für eine eventuelle spätere ärztliche Behandlung ist es unbedingt von Nöten, sich das Datum des Zeckenbisses zu notieren.

Bei der medikamentösen Behandlung werden verschiedene Desinfektionsmittel nach dem Biss zum Einsatz gebracht. Wurde eine Borreliose diagnostiziert, wird Antibiotika zum Einsatz kommen müssen, nur so kann der Zeckenbiss noch behandelt werden.


Vorbeugung

Man kann aber auch vorbeugende Maßnahmen gegen einen möglichen Zeckenbiss anwenden. Es sollten alle Körperstellen, an denen sich Zecken bevorzugt aufhalten immer gut bedeckt sein, dies setzt aber auch eine ausreichende Vorabinformation über die Plagegeister voraus. Wer gut informiert ist, läuft weniger Gefahr, von Zecken gebissen zu werden. Man sollte sich einfach auch dementsprechend kleiden, wenn man sich im Wald oder in Waldrandgebieten aufhalten möchte, so kann die Gefahr eines Zeckenbisses ebenfalls minimiert werden.

Quellen

  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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