Hausmittel gegen Verbrennung (Verbrühung)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei einer Verbrennung wird die Haut durch Strom, trockene oder feuchte Hitze verbrannt. Die häufigste Ursache ist heißes Fett, kochendes Wasser oder ein Unfall. Verbrennungen werden in 3 Kategorien unterteilt. Verbrennungen 1. Grades: Spannungsgefühl, Schwellung und Rötung der Haut und Schmerzen; Verbrennungen 2. Grades: Schwellung und Blasenbildung; Verbrennung 3. Grades: verkohlte Haut (rot, weiß oder schwarz) und anfangs schmerzlos.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Verbrennung?

Bei einer Verbrennung wird die Haut durch thermische oder chemische Einwirkungen geschädigt und kann je nach Ausmaß der Verbrennung absterben. Durch ausgedehnte und tiefe Verbrennungen kommt es bei der Verbrennungskrankheit sekundär zu Störungen an verschiedenen Organen.

Eine Verbrennungskrankheit tritt in mehreren Phasen auf. Verbrennungen ersten und zweiten Grades äußern sich durch eine Rötung der Haut, Blasenbildung und starke Schmerzen. Bei höhergradiger Verbrennung sieht die Haut grauweißlich, später rötlich-bräunlich. dann verkohlt aus. Mit zunehmendem Verbrennungsgrad treten im betroffenen Hautgebiet Gefühlsstörungen auf. Ein hypovolämischer Schock äußert sich durch Tachykardie. Schwindel und Schweißausbrüche. Eine Beteiligung der Lunge verursacht Atemnot.

Die Anamnese weist auf den Unfallhergang hin. Um das Ausmaß und die Tiefe der Verbrennung festzustellen. wird die gesamte Körperoberfläche des Patienten inspiziert. Um ein Inhalationstrauma nicht zu übersehen, werden Mundhöhle und Rachen auf Verbrennungsanzeichen oder Ruß untersucht. Mit apparativen Untersuchungen wie Blutdruckmessen. Elektrokardiografie, Pulsoxymetrie und bei Bedarf Bronchoskopie wird ein hypovolämischer Schock oder eine Lungenbeteiligung diagnostiziert. Um zu untersuchen, ob weitere innere Organe mit betroffen sind, werden entsprechende Blutuntersuchungen oder technische Untersuchungen (wie die Sonografie) durchgeführt.

Wer ist betroffen?

Tritt häufiger bei kleinen Kindern auf, die sich beim spielen verletzen. Im Jahr werden über 10.000 Brandopfer, in Deutschland, stationär behandelt.

Ursachen

Verbrennungen der Haut entstehen u.a. durch:

  • Verbrühen mit heißen Flüssigkeiten,
  • Kontakt mit heißen Gegenständen,
  • direkte Flammeneinwirkung,
  • ätzende (chemische Substanzen),

einen Strahlenunfall, durch elektrische Hochspannung oder einen Blitzschlag.

Durch die Hitzewirkung wird einerseits das Gewebe direkt geschädigt, andererseits werden gewebeschädigende Mediatoren wie Zytokine oder Prureinasen im Körper freigesetzt. Diese führen über eine Erhöhung der Kapillardurchlässigkeit zu Ödemen, einer überschießenden Gerinnung und Veränderungen an Lunge und Niere, die im Multiorganversagen enden können. An der Lunge kann es durch Rauch und Hitze zu einem Inhalationstrauma kommen. Flüssigkeitsverluste über die Wunde und in das Gewebe können einen hypovolämischen Schock verursachen.

Der Schweregrad einer Verbrennung wird durch das Ausmaß und die Tiefe der Verletzung bestimmt. Die Wunde wird je nach Tiefe in vier Grade eingeteilt. Die Ausdehnung der Verbrennung wird in Prozent der Körperoberfläche angegeben. Eine Verbrennungskrankheit tritt beim Erwachsenen bei etwa 15 % verbrannter Hautfläche und bei Kindern ab etwa 10 % tiefgradiger Verbrennung auf.

Was hilft gegen Verbrennung (Verbrühung)?

  • Das wichtigste Hausmittel gegen Verbrennung und als allererstes auszuführende Selbsthilfemaßnahe ist die verbrannte Stelle für etwa 20 Minuten unter fließendes, kaltes Wasser zu halten. Sofern kein Wasser vorhanden ist, kann auch eine andere Flüssigkeit (Eistee oder Milch) verwendet werden. Sie darf nicht irritierend sein (Cola).
  • Durch das Naturheilmittel Echinancea wird zum einen die Infektionsabwehr des Körpers verbessert und zum anderen die Regeneration der Haut. Dreimal am Tag werden 15 Tropfen einer Tinktur mit Wasser vermischt eingenommen.
  • Bei Verbrennungen im Mund ist Kühlung wieder der erste Schritt. Am besten den Mund unter kaltes, laufendes Wasser halten. Noch besser helfen Eiswürfel, wenn welche vorhanden sind. Nach dem Kühlen kann mit einer Salzwasserlösung (1 Teelöffel Salz auf 300 ml Wasser) gegurgelt werden. Durch das Salz werden Keime abgetötet und die verbrannten Stellen desinfiziert sowie gesäubert. Bei Kindern sollte diese Salzlösung nicht angewandt werden, da beim Schlucken Lebensgefahr entstehen kann.

Schnelle Hilfe bei Verbrennungen

  • Bei einer Verbrennung sind sofort Kleidung oder Schmuckstücke zu entfernen, da die Wunde noch anschwillt und sich dadurch Einschnürungen ergeben können. Dann für 20 Minuten kühlen.
  • Einen provisorischen Verband aus Klarsichtfolie oder einer sauberen Plastiktüte herstellen. Nach der Kühlung kann auch ein feuchtes Tuch aufgelegt werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass Brandblasen nicht aufplatzen, da dadurch eine mögliche Infektion der Wunde entstehen kann.
  • Nach diesen ersten Behandlungsschritten sollte die Wunde für 24 Stunden in Ruhe gelassen werden. Am besten einen losen Verband umlegen, damit die Haut die Wunde nicht verklebt und außerdem beim Entfernen die neue Haut nicht wieder abgerissen wird. Sobald eine Brandblase platzt, sollte der Bereich gereinigt und eine antibakterielle Salbe aufgetragen werden.


Alternative Heilmittel

  • Nach etwa 2 bis 3 Tagen können alternative Heilmittel gegen Verbrennungen angewandt werden. Omas Hausmittel gegen Verbrennungen sind Kamillenblüten. Einfach einen Wattebausch in starkem Kamillentee tränken du auf die Wunde legen.
  • Das Gel der Aloe Vera Pflanze kühlt die verbrannte Haut, lindert den Schmerz, spendet Feuchtigkeit und hält Bakterien fern. Einfach ein Blatt der Pflanze aufschneiden und den Saft auftragen oder ein käufliches Aloe Vera Gel verwenden.
  • Es gibt Salben, die enthalten den Wirkstoff Hypericin. Dies ist ein Bestandteil der gelben Blüten des Johanniskrautes und sehr bekannt für seine wundheilende Wirkung. Es kann jedoch auch selbst eine Kompresse mit der heilenden Substanz hergestellt werden. Einfach einen Teelöffel der getrockneten gelben Blüten in einer Tasse Wasser mit heißem Wasser übergießen und 6 Minuten ziehen lassen. Anschließend ein Tuch darin tränken und auf die Wunde legen.
  • Ein anderes homöopathisches Heilmittel gegen Verbrennungen ist Urtica. Diese Salbe auf die verbrannten Stellen auftragen, sofern diese keine Blasen bilden.

Wenn jedoch Blasenbildung auftritt, kann dagegen das Naturheilmittel Cantharis eingenommen werden. Diese Globuli sind in Onlineapotheken erhältlich. Es werden stündlich 5 Globuli eingenommen.

Weitere Informationen sind unter Verbrennung (Verbrühung) zu finden. Verbrennungen 1. Grades können bis zu einer handflächengroßen Stelle gut selber behandelt werden. Wenn Verbrennungen 2. Grades die Größe eines 2 Eurostückes überschreiten, sollte ein Arzt eingeschaltet werden. Alle Verbrennungen 3. Grades benötigen eine ärztliche Behandlung. Sobald bei leichteren Verbrennungen das Opfer fröstelt, Fieber und Erbrechen bekommt, oder wenn Eiter an der verbrannten Stelle austritt, sollte zum Arzt gegangen werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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