Bienenhonig

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Honig ist ein natursüßer Stoff, den Honigbienen erzeugen, indem sie süße Säfte und Nektar von Blüten sammeln und diese mit körpereigenen Enzym- und Drüsen-Stoffen anreichern, verändern und anschließend in Waben einlagern. Generell wird zwischen zwei Honigarten unterschieden: Blütenhonig und Waldhonig. Die große Bestäubungsleistung der Honigbienen leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung einer intakten Umwelt.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Honig

Bienenhonig wirkt antibakteriell und entzündungslindernd. Er kann somit bei Karies, Erkältungen und Erkrankungen des Herzens helfen.

Bekommt ein Produkt die Auszeichnung Honig, ist die Beimischung von Zusatzstoffen nach der Lebensmittelverordnung nicht gestattet. Auch dürfen dem Bienenhonig keine honigeigenen, natürlichen Bestandteile entzogen werden. Wird Honig nach einer bestimmten Pflanzenart benannt, muss er diese natürlichen Inhaltsstoffe enthalten. Eine Herkunftsbezeichnung ist nur zulässig, wenn das Produkt diese Anforderungen erfüllt.

Das Etikett darf mit dem Zusatz „Auslese“ oder „Auswahl“ ausgezeichnet werden, wenn der Bienenhonig überdurchschnittliche Qualitätsmerkmale aufweist. Imker dürfen ihren Honig mit den Auszeichnungen „wabenecht“, „kaltgeschleudert“ und „mit natürlichem Fermentgehalt“ versehen, wenn er nach bestimmten Qualitätsmerkmalen hergestellt wird. Erfüllt der Bienenhonig diese hohen Anforderungen, wird das Etikett mit den Zusätzen „beste“, „feinste“ oder „fermentreich“ ausgezeichnet.

Der Handel bietet über 100 verschiedene Honigsorten an, die in Konsistenz und Farbe unterschiedlich sind. Es gibt feste, cremige und flüssige Honigsorten, deren Farbe von dunkel über hell bis farblos reichen. Je nach Sorte schmeckt Bienenhonig süß, lieblich, fruchtig, würzig oder kräftig. Heller bis goldgelber Bienenhonig schmeckt süß, lieblich und fruchtig, während dunkler Honig herb und aromatisch ist.

Zu den milden Sorten zählen Sommerhonig, Obstblütenhonig, Orangenhonig, Kleehonig, Heidehonig, Lindenhonig, Sonnenblumenhonig, Gebirgsblütenhonig und Wildblütenhonig. Waldhonig, Thymianhonig, Akazienhonig, Pinienhonig, Weißtannenhonig, Edelkastienhonig und Buchweizenhonig zählen zu den aromatischen und herben Sorten.

Bedeutung für die Gesundheit

Honig gilt als „der goldene Saft, der Wunder schafft“. Die medizinische Wirksamkeit bei Wundheilung und Entzündungsprozessen ist wissenschaftlich erwiesen. Bienenhonig duldet keine Bakterien in seiner Umgebung, sondern tötet sie ab. Er wirkt gegen gefährliche Bakterien wie Staphylococcus aureus. In Krankenhäusern werden Antibiotika resistente Bakterien mit Honig-Umschlägen behandelt. Auch wundgelegene Patienten bekommen Wundumschläge mit Honig.

Trotz des hohen Zuckergehaltes ist Bienenhonig gut gegen Karies. Forscher gehen davon aus, dass die honigeigenen Enzymstoffe für die antimikrobielle Wirkung verantwortlich sind. Der hohe Zuckergehalt wirkt sich vorteilhaft aus, denn er entzieht den Bakterien Wasser als lebenswichtige Grundlage. Zudem rückt Wasserstoffperoxyd den unerwünschten Mikroorganismen zu Leibe. Wasserstoffperoxyd entsteht durch Enzymbildung während der Honigverdünnung.

Heiße Milch mit Honig oder Tee mit Honig gelten als bewährtes Mittel gegen Erkältungen. Bienenhonig enthält ungefähr 180 Begleitstoffe. Zu den wichtigsten zählen Flavonoide, die gegen Viren wirken und als Mittel gegen Krebs erforscht werden. Kaffeesäure und Pinocembrin wirken entzündungshemmend. Die Stickstoffverbindung Acetylcholin wirkt sich günstig auf die Herztätigkeit und verengte Herzkranzgefäße aus. Bluthochdruck wird gesenkt.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Aufgrund des Zusammenspiels seiner vielfältigen Inhaltsstoffe ist Bienenhonig für den Menschen ein wertvolles Nahrungsmittel. Wissenschaftliche Studien haben 245 Wirkstoffe festgestellt, deren Konzentration abhängig ist von der Pflanzenart, Klima, Jahresart und Standort. Belegt sind 12 Enzyme, 12 Mineralstoffe, 10 Vitamine, 27 Aminosäuren, 160 Aromastoffe und 24 Zuckerarten.

Bienenhonig enthält 40 % Fructose (Fruchtzucker), 30 % Glucose (Traubenzucker), 10 % Vielfachzucker, 17 % Wasser, 3 % Beistoffe, Säuren, Inhibine, Mineralstoffe (Kalium, Phosphor, Eisen, Magnesium, Calcium), Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente und Proteine. Die Hauptnährstoffe sind Cholesterin, Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 306 kcal/ 1283 kj
Eiweiß 0,38 g
Kohlenhydrate 75,07 g
Fett 0 g
Wasser 24,32 g
Ballaststoffe 0 g

Unverträglichkeiten

Menschen mit einer Fructoseintoleranz sollten Honig meiden. Diese Intoleranz geht zurück auf eine Unverträglichkeit gegenüber Kohlenhydraten. Eine [[Fruchtzuckerintoleranz] kann zu Magen- und Darmbeschwerden und damit zu Verdauungsschwäche führen.

Aufgrund des hohen Zuckeranteils müssen Diabetiker Bienenhonig meiden. Honigprodukte können Pollen- und Bienenrückstände enthalten. Wer unter Heuschnupfen leidet oder allergisch auf Bienengift reagiert, kann Probleme beim Genuss mit Honig bekommen. Beschwerden der Atemwegsorgane, Asthma und anaphylaktischer Schock sind möglich. Bisher sind jedoch keine Fälle bekannt, die alleine auf den Genuss von Honig zurückgehen.

Medizinisch gesehen gehört die Honigallergie zu den Nahrungsmittelallergien vom Typ I, der jedoch keine klinische Relevanz und kein Allergie-Potenzial zugeordnet werden.


Einkaufs- und Küchentipps

Vor dem Honigkauf ist die Frage zu klären, welche Honigsorte die eigenen Geschmacksanforderungen am besten erfüllt. Wird ein milder und heller Blütenhonig bevorzugt, oder darf es doch lieber ein dunkler und aromatischer Waldhonig sein?

Es gibt cremigen und flüssigen Honig, Wabenhonig, kalt geschleuderten Honig, Scheibenhonig, Presshonig und Schleuderhonig. In verschlossenen Gläsern kann Honig über mehrere Jahre gelagert werden, ohne zu verderben. Er muss dunkel und kühl aufbewahrt werden, um die wertvollen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe nicht zu zerstören.

Der optimale Lagerplatz enthält weniger als sechzig Prozent Luftfeuchtigkeit, denn Bienenhonig zieht Wasser an. Cremiger Honig wird bei Temperaturen von 10 bis 20 Grad Celsius gelagert, flüssiger Honig verträgt 18 bis 20 Grad Celsius.

Zubereitungstipps

Honig ist ein Alleskönner, er verfeinert nicht nur Tees und Süßspeisen, sondern eignet sich hervorragend für die ganze Küche. Egal, ob Salate, Fleisch, Müsli oder Soßen, es gibt kein Gericht, wozu Honig als feiner Zusatz nicht schmeckt. Honig kann auch mit Kräuter- oder Gewürzzusätzen wie Ingwer oder Wildblüten versetzt werden und bekommt dadurch ein besonderes Aroma.

Feinkostläden bieten besondere Honigsorten an: Marzipanhonig, Vanillehonig, Kirschhonig, Orangenhonig, Schoko-Minz-Honig, Zitronenhonig, Waldmeisterhonig, Zimthonig und Feige-Balsamicohonig. Auch Honiggetränke wie Met erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Naturheilkunde arbeitet mit Honig, zum Beispiel mit Gelee Royal.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
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