Anus (After)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Anus wird der Endteil des Darmes bezeichnet. Durch ihn verlässt der Kot den Körper. Er ist mit Muskeln versehen, die den festen Teil des Ausscheidungsvorgangs kontrollieren. Hämorrhoiden gehören zu den häufigsten Erkrankungen im Bereich des Afters.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Der Anus ist die Mündung des Darms. Ein innerer und ein äußerer Schließmuskel regulieren die Stuhlabgabe am After.

Der Anus wird ebenfalls als After bezeichnet. Er ist die Mündung des Darmes, denn aus ihm treten die festen und unbrauchbaren Bestandteile der Verdauung aus. Die Defäkation, also die Stuhlentleerung, schließt somit den Verdauungsvorgang ab.

Der After ist auch ein hochsensibler Körperteil und damit eine erogene Zone. Analverkehr gilt als Tabu, wird jedoch nicht nur in homosexuellen Beziehungen praktiziert. Auf Hygiene sollte in diesem Fall besonders geachtet werden, da diese Art Sex ein Ansteckungsrisiko mit zahlreichen Infektionen birgt.

Anatomie

Der Analkanal ist zwischen zwei und vier Zentimetern lang und wird medizinisch in drei Teile gegliedert. Vom Rektum aus gesehen beginnt die so genannte Zona columnis. In dieser finden sich die Analkrpyten, also Vertiefungen, die mit Schleimhaut ausgekleidet sind und die als Mündung der Analdrüsen fungieren.

Die nachfolgende Zona intermedia ist der Übergang zur Zona cutanea, die wiederum Schweiß- und Talgdrüsen aufweist. Sie bildet den Abschluss des Anus und damit den Übergang zur äußeren Haut, auf der ebenfalls Haare wachsen.

Der Verschluss des Anus, der auch die Kontrolle über die Defäkation sicher stellt, wird durch zwei Ringmuskel ermöglicht. Diese umschließen den Analkanal. Der innere Afterschließmuskel, der unwillkürlich und damit autonom reagiert, und der äußere Afterschließmuskel, der willkürlich beeinflusst werden kann, regulieren den Austritt des Kots.

Der Darm ist nach vorne Richtung Bauch durch eine Wand von der Vagina der Frau und von der Harnröhre des Mannes getrennt. Von hinten ist er durch das Ligamentum anococcygeum, einem Band aus Bindegewebe, mit den Steißbeinwirbeln verbunden.

Funktion

Die Aufgabe des Anus ist der Abschluss der Verdauung und damit die Einleitung der Defäkation. In seiner Funktion erfüllt er somit eine wichtige Rolle des Stoffwechsels. Hierbei dringt der Darminhalt in das Rektum vor, wodurch der innere Schließmuskel unter Spannung gerät. Mithilfe des äußeren Schließmuskels wird Kot vor dem sofortigen Austritt bewahrt.

Die Kontraktion des inneren verhindert zudem den Rückfluss des Blutes im rektalen Bereich. Die Hämorrhoiden füllen sich mit diesem Blut und sorgen für eine zusätzlich Abdichtung des Ausgangs. Wird nun der äußere Schließmuskel bewusst zum Erschlaffen gebracht, erschlafft der innere mit und die Defäkation beginnt.

Hierbei spielen auch die Bauchmuskeln eine wichtige Rolle. Mit ihrer Hilfe wird der Prozess beschleunigt, da sie zusätzlich Druck auf den Mastdarm ausüben, wodurch sich die die so genannte Kotsäule schneller aus dem Körper schieben lässt.

Dadurch, dass der äußere Afterschließmuskel willentlich beeinflusst werden kann, ist der Defäkationsdrang bewusst aufschiebbar, bis eine Toilette gefunden ist. Außerdem lässt sich mit seiner Hilfe verhindern, dass produzierte Darmgase einfach entweichen. Der innere Afterschließmuskel verhindert, dass Kot unbewusst abgehen kann.


Erkrankungen

  • Analkanalkarzinom

Eine der häufigsten Beschwerden sind Leiden der Hämorrhoiden. Diese arteriovenösen Gefäßpolster speichern das Blut, das bei einer Kontraktion des inneren Schließmuskels nicht mehr zurückfließen kann. Als Polster weiten sie sich aus und dichten den Anus zusätzlich ab. Ohne sie würde eine Spalte von ca. 10 Millimetern bleiben. Ohne sie wäre er nicht dicht.

Ein Leiden tritt erst dann auf, wenn sie dauerhaft vergrößert sind oder in eine tiefere Hautstruktur vorgedrungen sind, wodurch sie Beschwerden verursachen. In diesem Fall können sie bluten, nässen, brennen und jucken. Meist sind sowohl Männer als auch Frauen ab dem 45. Lebensjahr betroffen. Mit entsprechenden Cremes lassen sich die Beschwerden lindern. Eine Heilung ist lediglich durch eine Operation möglich.

Schmerzhaft ist eine Analfissur, folglich ein Riss in der Schleimhaut oder der Haut des Anus. Dies kann vorkommen, wenn der Stuhl ungewöhnlich hart ist und bei der Defäkation die Haut verletzt wird. Auch beim unvorsichtigen Analverkehr sowie Techniken der BDSM können Fissuren auftreten.

Eine Behandlung setzt daran an, einerseits den Schmerz beim Stuhlgang zu nehmen, um einen Teufelskreis durch Verstopfung zu verhindern. Außerdem muss der Anus in dieser Zeit besonders vorsichtig und gründlich gereinigt werden.

Andererseits wird als Ziel verfolgt, dauerhaft weichen Stuhl zu schaffen, der die empfindliche Haut nicht weiter verletzt. So ist angeraten, viel zu trinken sowie Vollkornkost zu sich zu nehmen. Sportliche Bewegung regt den Darm zusätzlich an.

Ein Analkanalkarzinom kann durch übertragbare Krankheiten wie Humane Papillomviren, Wucherungen durch Warzen oder AIDS entstehen. Aus diesem Grund ist Hygiene und Schutz bei Analverkehr sehr wichtig. Die Symptome gleichen einem Hämorrhoidalleiden und treten erst spät auf. Die beste Chance auf Heilung bietet eine Radiochemotherapie.

Quellen

  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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