Zelle
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Als Zelle wird die kleinste lebende Einheit eines Organismus bezeichnet. Es gibt Einzeller, welche wie der Name schon sagt, aus lediglich einer Zelle bestehen. Es gibt zudem auch Mehrzeller. Eine weitere Variante sind die Vielzeller zu denen auch der Mensch gehört. Dabei bilden viele Zellen eines bestimmten Typs ein Gewebe.
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Definition
Eine Zelle ist eine von der Umgebung abgegrenzte Einheit. Sie ist selbstständig und ist in der Lage sich selbst am Leben zu erhalten. Sie besitzt einen Stoffwechsel und kann Nährstoffe aufnehmen und zu Energie umwandeln.
Die Vermehrung von Zellen erfolgt durch Zellteilung, wobei die neu entstehende Zelle alle Komponenten der ursprünglichen Zelle besitzt. Bei Zellen werden zwei Typen unterschieden, die prokaryotischen Zellen und die eukaryotischen Zellen. Wobei die eukaryotischen Zellen als die differenzierteren Zellen bezeichnet werden. Die Wissenschaft über die Zellen wird als Zellbiologie bezeichnet.
Gewebe
Die Ansammlung von gleichen oder unterschiedlich differenzierten Zellen (funktionsgleiche organische Elemente) bezeichnet man in der Biologie als Gewebe.
Anatomie
Eukaryotische Zellen werden auch als Eucyten bezeichnet. Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Zellen, da diese sehr spezialisiert sind und verschiedene Aufgaben im Körper zu erfüllen haben. Dementsprechend werden sie auch unterschiedlich benannt. Es gibt beispielsweise die Myozyten, das sind Zellen, die das Muskelgewebe darstellen.
Die Erythrozyten dagegen besitzen keinen Zellkern im menschlichen Körper. Nervenzellen besitzen eine besonders lange Form, da diese vom Rückenmark bis in die jeweiligen Gewebe reichen. Weitere charakteristische Bestandteile von eukaryotischen Zellen sind die extrazelluläre Matrix, welche Kollagen beinhaltet und Glykogen. Kohlenhydrate werden als Glykogen von der Zelle gespeichert.
Adipocyten, die Fettzellen, besitzen Vakuolen. Dabei handelt es sich um Bläschen, die mit einer Membran umgeben sind. Sie dienen der Speicherung im Fall der Fettzellen von Fetten und Lipiden. Zudem besitzen Zellen Lysosomen, dabei handelt es sich um kleine Vakuolen, die zur Verdauung und Abbau von bestimmtem Material in der Zelle dienen.
Zellen besitzen auch weitere verschiedene Organellen wie der Golgi Apparat, endoplasmatische Retikulum und Ribosomen, welche eine wichtige Rolle bei der Proteinbiosynthese spielen. Mitochondrien dagegen sind die Organellen, welche Energie für die Zelle herstellen. Sie werden auch als Kraftwerke der Zelle beschrieben und stellen das Adenosintriphosphat her (ATP), die chemische Energie der Zelle.
Funktion
Zellen können auf verschiedene Reize wie Temperaturunterschiede oder Schwankungen der Nährstoffzufuhr reagieren. Diese Faktoren werden als abiotisch bezeichnet. Zellen reagieren aber auch auf feindliche Zellen, dies wird als biotisch bezeichnet. Sie sind dazu in der Lage sich fortzubewegen, sei es durch Eigenbewegung (Zellbewegung) oder mithilfe von Flagellen oder Geißeln, wie beispielsweise Spermienzellen. Zudem besitzen Zellen eine bestimmte morphologische Struktur. Sie wachsen und entwickeln sich, wie Stammzellen, welche sich zu anderen. Zelltypen entwickeln können. Und sie können sterben.
Des Weiteren können Zellen miteinander kommunizieren. Dies kann im Fall von Nervenzellen über Synapsen geschehen, oder über Desmosome und Gap Junctions. Dies sind Kanäle zum Austausch von Molekülen bei engem Kontakt von zwei oder mehreren Zellen.
Je nach Zelltyp haben diese unterschiedliche Aufgaben. Nervenzellen dienen der Reizweiterleitung vom Gehirn oder dem Rückenmark zu den entsprechenden Geweben und auch umgekehrt. Myocyten dagegen sind die Zellen, welche das Muskelgewebe darstellen also für die Beweglichkeit des Menschen sorgen. Erythrozyten, welche die Blutkörperchen darstellen, dienen zum Transport von Nährstoffen und auch Sauerstoff im ganzen Körper.
Erkrankungen
- Karzinom
- Fettgeschwulst
Ist das Zellwachstum nicht mehr kontrolliert, so kommt es zu einer Krebserkrankung. Dies wird auch als die Bildung eines malignen Tumors bezeichnet. Tumore werden dadurch charakterisiert, dass sie ein unkontrolliertes Zellwachstum besitzen. Dies kommt daher zustande, dass die Regulation von Zellteilung und Zelltod, welcher als Apoptose bezeichnet wird, gestört ist.
Es gibt viele verschiedene Arten der Krebserkrankungen. Dazu zählen Karzinome, welche eine Kreberkrankung der Haut (Epithel) darstellt. Leukämie ist eine Form des Blutkrebses und Sarkome sind maligne mesenchymale Tumore.
Zudem können auch sie entarten, d.h. sich zu bösartigen Tumoren entwickeln. Zu dieser Art von Tumoren gehören beispielsweise Fettgeschwülste. Das Fachgebiet der Tumore wird in der Medizin als Onkologie bezeichnet.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
- Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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