Tränen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei Tränen handelt es sich um eine Flüssigkeit, die während des gesamten Tages hergestellt wird. Obwohl sie sich meistens erst beim Weinen bemerkbar machen, übernehmen Tränen wichtige Funktionen. Trockene Augen sind nicht nur unangenehm. Sie können sich auch auf die Gesundheit negativ auswirken.
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Definition
Tränen bestehen vor allem aus Wasser. Ihre Struktur baut sich aus verschiedenen Schichten auf. Obwohl bis heute noch nicht vollkommen geklärt ist, warum Menschen weinen, konnten Wissenschaftler die Bedeutung von Tränen für die Gesundheit des Auges herausfinden.
So schützt die Flüssigkeit zum Beispiel vor eindringenden Bakterien und stellt eine Art Gleitmittel für das Öffnen und Schließen des Augenlids dar. Bei trockenen Augen helfen verschiedene Medikamente und Verhaltensweisen.
Anatomie
Dabei lassen sich Tränen in verschiedene Schichten einteilen, die jeweils eine unterschiedliche Aufgabe haben. Im Kontakt mit der Hornhaut steht zunächst die Schleimschicht. Diese verfügt unter anderem über Muzin, einen Schleimstoff, und Glykoproteine. Durch ihre Konsistenz gelingt ihr die gleichmäßige Verteilung der Tränen im Auge.
Nach der Schleimschicht folgt eine weitere Schicht, die vermehrt als wässrig wahrgenommen werden kann und die eigentliche Träne darstellt. Nach außen hin befindet sich die Fettschicht. Ihre ölige Beschaffenheit trägt zum Schutz der Hornhaut und somit des gesamten Auges bei.
Hergestellt werden Tränen in Tränendrüsen. Der größte Teil wird in der Drüse produziert, welche oberhalb des Augenlids lokalisiert werden kann. Insgesamt leiten etwa 6 bis 12 Ausführungsgänge die Flüssigkeit ins Auge. Der Lidschlag sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Tränen.
Die Menge der täglich produzierten Tränen kann nicht verallgemeinert werden, weil sie von zahlreichen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel dem Alter. So lassen sich Angaben zwischen einem und 500 Milliliter finden in unterschiedlichen Literaturwerken. Nachts werden prinzipiell weniger Tränen produziert. Darüber hinaus existieren einige Reize, welche die Herstellung anregen können. Zu diesen gehören unter anderem bestimmte Emotionen, wie Freude oder Trauer.
Funktion
Tränen weisen vielfältige Funktionen auf. Sie dienen zunächst vor allem dem Schutz des Auges. Zum einen säubert die Flüssigkeit den Bindehautsack. Zum anderen sorgt die Befeuchtung in Kombination mit dem Lidschlag dafür, dass kleinere Partikel abgetragen werden.
Einige Inhaltsstoffe der Träne, wie zum Beispiel das Lysozym, verhindern ein Eindringen von Erregern. Auf diese Weise können Tränen als Abwehr von krankmachenden Keimen angesehen werden. Darüber hinaus ermöglichen sie einen reibungslosen Lidschlag. Ohne Tränenflüssigkeit würde das Augenlid direkt auf der Hornhaut aufliegen und nicht nur zu einem unangenehmen Gefühl führen, sondern durch einen dauerhaften Reizzustand auch Verletzungen verursachen.
Die Hornhaut steht in keinem Kontakt zu Blutgefäßen. Dementsprechend werden sie nicht über das Blut mit Nährstoffen und anderen wichtigen Elementen versorgt. Eine solche Aufgabe übernehmen die Tränen. Sie tragen maßgeblich zur Ernährung der Zellen der Hornhaut bei und erhalten diese am Leben.
Welche Funktion das Weinen in traurigen oder glücklichen Momenten hat, konnten Wissenschaftler noch nicht entschlüsseln. Einer der Theorien schreibt dem Weinen einen Effekt zu, der die Entstehung von Depressionen vermeiden soll. Letztendlich bringen Tränen Emotionen zum Ausdruck, unabhängig von ihrer tieferen biologischen Bedeutung.
Erkrankungen
Wie wichtig Tränen im menschlichen Alltag sind, wird meistens erst dann deutlich, wenn bestimmte Umstände für trockene Augen sorgen. Dabei sind die Ursachen vielfältig. So können einige Erkrankungen zu einer verminderten Tränenproduktion führen. Hier müssen vor allem rheumatische Beschwerden, Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes genannt werden.
Eine gute medikamentöse Einstellung reduziert die Symptome im Bereich der Augen eventuell. Ansonsten müssen weitere medizinische Maßnahmen, wie die Verwendung künstlicher Tränen, ergriffen werden. Während der Wechseljahre gerät der Hormonhaushalt manchmal durcheinander. Ein unausgewogenes hormonelles Gleichgewicht führt bei einigen Frauen zu trockenen Augen.
Hier sollte in einer Absprache mit dem behandelndem Arzt über eine Alternative nachgedacht werden. Nicht immer sind jedoch medizinische Hintergründe der Auslöser für trockene Augen. Einige Umwelteinflüsse wie trockene Heizungsluft, Klimaanlagen und Zigarettenrauch lassen die Flüssigkeit schneller austrocknen.
Betroffene sollten ausreichend Wasser zu sich nehmen, sich vor dem Schlafengehen abschminken, heiße Räume meiden und bei Arbeiten am Computer vermehrt blinzeln. Darüber hinaus sollten die Augen regelmäßig durch einen Augenarzt untersucht werden.
Quellen
- Grehn F.: Augenheilkunde. Springer Verlag. 30. Auflage 2008
- Lang, G.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
- Wutta, H.P., Brucker, K.: Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2014
- Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2012
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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