Schwarzer Pfeffer
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Schwarzer Pfeffer beschreibt grünen Pfeffer in der getrockneten Form. Die Pfefferkörner werden beim Trocknen schwarz und runzlig. Schwarzer Pfeffer zeichnet sich zudem durch sein sehr scharfes Aroma aus.
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Allgemeiner Überblick
Schwarzer Pfeffer ist eine Schlingpflanze, die zur Gattung Piper gehört. Die Heimat ist der südindische Bundesstaat Kerala. Als mehrjährige und immergrüne Kletterpflanze wächst der Pfeffer bis zu zehn Meter an Bäumen oder Rankhilfen. In Kultur wird er jedoch auf drei bis vier Meter Höhe gehalten. Damit Pfeffer gut gedeiht, benötigt er hohe Temperaturen sowie viel Feuchtigkeit. Er zeigt große und herzförmige Blätter sowie kleine, unauffällige Blüten, die in zehn Zentimeter langen Ähren zusammenstehen. Zwei Mal im Jahr entwickeln sich daraus die Fruchtstände mit vielen Pfefferbeeren.
Für den Pfeffer werden die Beerenrispen geerntet, die aus den Blüten entstehen. Die Beeren werden im Anschluss für kurze Zeit im heißen Wasser blanchiert. Dadurch werden sie gesäubert und die Zellen beschädigt. Der Pfeffer fermentiert dadurch. Die grüne Schale wird nun schwarz. Der Pfeffer wird abschließend mehrere Tage lang auf einer Bastmatte ausgebreitet und in der Sonne getrocknet. Schwarzer Pfeffer hat florale, fruchtige und warme Noten. Für die beißende Schärfe sorgt der Inhaltsstoff Piperin, der in der Schale sowie in der oberen Schicht des Samens steckt. Schwarzer Pfeffer findet in der Küche eine vielfältige Verwendung.
Vorkommen und Anbau
Ursprünglich stammt schwarzer Pfeffer aus Südindien, doch er wird heutzutage in zahlreichen tropischen Regionen angebaut, vor allem in Indien, Indonesien, Sri Lanka, Thailand, Vietnam, Afrika und Brasilien. Schwarzer Pfeffer gehört seit jeher zu den wichtigsten Gewürzen. Auch heute noch ist der Pfeffer das meist gehandelte Gewürz. Jährlich werden rund 200.000 Tonnen des Gewürzes verkauft. Die Pfefferpflanze gedeiht am besten im Erd-Sand-Gemisch. Sie sollte keinesfalls zu stark und nur mir Regenwasser gegossen werden.
In der Natur wächst Pfeffer wie eine Kletterpflanze. Daher sollte eine Rankhilfe bereitgestellt werden, an der die Pflanze Halt finden kann. Bei einer optimalen Pflege können die beerenartigen Früchte zwei Mal jährlich, im Frühjahr und Herbst, geerntet werden. Die Körner müssen dabei jedoch völlig reif sein. Schwarzer Pfeffer hat in diesem Fall leicht rötliche Früchte, die erst beim Trocknen die typische schwarze Farbe annehmen.
Anwendung und Wirkung
Für die heilende Wirkung werden die grünen, ausgewachsenen Früchte in der ungeschälten und getrockneten Form verwendet. Bei Halsschmerzen und einer Erkältung soll eine heiße Milch mit Honig sowie mit etwas gemahlenem Pfeffer gewürzt ausgezeichnet helfen. Dies kann zwei- bis dreimal am Tag getrunken werden. Ein Teelöffel Pfeffer in einem Zitronenblätter- oder Pfefferminztee sorgt für eine angenehme Entspannung bei einer Verstopfung.
Schwarzer Pfeffer kann zudem in zahlreiche Speisen hinzugefügt werden, um seine positive Wirkung zu entfalten. Hier darf der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Schwarzer Pfeffer ist in allen gut sortieren Supermärkten erhältlich, entweder gemahlen oder als ganze Körner. Das Aroma von gemahlenem Pfeffer verfliegt rasch. Zudem wird der Pfeffer gegenüber Licht besonders empfindlich, da die UV-Strahlung das Piperin zerstört. Daher sollte schwarzer Pfeffer erst bei Bedarf gemahlen werden. So kann er das volle Aroma entfalten. Grundsätzlich gilt: Je frischer schwarzer Pfeffer gemahlen wurde, desto aromatischer ist er auch. Trocken, luftdicht und lichtgeschützt verpackt sind die Pfefferkörner viele Monate haltbar.
Wogegen hilft Schwarzer Pfeffer?
- Rheumatische Schmerzen
Bedeutung für die Gesundheit
Schwarzer Pfeffer regt den Appetit an. Dies geschieht unter einer gleichzeitig vermehrten Ausschüttung von Verdauungsenzymen. Die scharfen Bitterstoffe des Pfeffers wirken sich auf den Stoffwechsel positiv aus. Die Produktion von neuen Fettzellen wird gehemmt. Daher soll schwarzer Pfeffer zudem schlankmachende Eigenschaften haben. Schwarzer Pfeffer hilft auch bei rheumatischen Schmerzen, Krämpfen, muskulär bedingten Verspannungen sowie Erkältungsbeschwerden wie Halsschmerzen.
Die enthaltenen Endorphine, die im Volksmund auch Glückshormone genannt werden, führen zu einer stimmungsaufhellenden Wirkung und können Depressionen entgegenwirken. Schwarzer Pfeffer sorgt somit für ein allgemeines Wohlbefinden. Ayurvedische Therapeuten setzen den Pfeffer auch bei Blähungen und Hämorrhoiden ein.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
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