Schmerzen Lendenwirbelsäule
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Schmerzen an der Lendenwirbelsäule treten häufig auf, da besonders der untere Bereich der Wirbelsäule im Alltag oft beansprucht wird. So haben bereits 60 bis 80 Prozent der Deutschen mit Problemen und Schmerzen in der Region Erfahrungen gesammelt. Lendenwirbelsäulenschmerzen gelten mittlerweile bereits als Volkskrankheit. Die Behandlung ist besonders wichtig, um die Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern.
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Beschreibung
Bei Lendenwirbelsäulenschmerzen handelt es sich nicht um eine Krankheit. Dennoch sind sie ein Hinweis dafür, dass etwas mit der Wirbelsäule nicht stimmt. Die Schmerzen treten im Bereich des unteren Rücken auf. Gleichzeitig ist es nicht selten, dass hinter den Empfindungen nicht die Lendenwirbelsäule selbst steckt, sondern die großen Rückenmuskeln.
Generell ist es ebenfalls möglich, dass der Ursprung der Beschwerden aus einer anderen Region stammt. So können Erkrankungen anderer Organe ihren Schmerz bis auf den unteren Rücken ausbreiten und an der Lendenwirbelsäule für unangenehme Empfindungen sorgen. Ist tatsächlich die Lendenwirbelsäule betroffen, so entstehen die Schmerzen aufgrund von Muskelverspannungen oder Verkürzungen der Muskeln, die dafür verantwortlich sind, dass sich die einzelnen Wirbel bewegen lassen.
Ursachen
Durch Fehlhaltungen, einseitige Belastungen, Bewegungsmangel und Stress können diese verspannt sein. Gleichzeitig steigern die verhärteten Muskelpartien die Schmerzempfindlichkeit des Betroffenen. Verantwortlich sein können hier auch lange Episoden die im Stehen oder Sitzen verbracht wurden oder das falsche Heben schwerer Gegenstände.
Aufgrund der Schmerzen neigen viele Menschen dazu, eine Schonhaltung einzunehmen, welche den Schmerz letztendlich weiter fördert. Eine weitere Ursache stellen Bandscheibenvorfälle dar. Durch Fehlbelastung oder Abnutzung kann der Faserring reißen und auf unterschiedliche Nerven drücken. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Existenz von Entzündungen, Wirbelblockaden, Tumoren, Fehlstellungen und Wachsstumsstörungen.
Krankheiten
- Wachstumsstörungen
Wann zum Arzt?
Schmerzen in der Lendenwirbelsäule treten bei vielen Menschen aufgrund falscher Belastungen oder Bewegungen des Körpers auf. In vielen Fällen liegt eine zu starke Beanspruchung der betroffenen Region vor. Sportarten wie Schwimmen, regelmäßiger Muskelaufbau oder Dehnübungen führen oftmals zu einer Linderung und auch Vorbeugung der Beschwerden. Warme Bäder, Massagen und das Tragen von warmer Kleidung sind ebenfalls sehr hilfreich. Halten die Beschwerden dennoch über eine längere Zeit an, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Breiten sich die Schmerzen weiter aus, ist ein Arzt zu konsultieren. Die Schmerzen in der Lendenwirbelsäule führen zu einer starken Linderung des Wohlbefindens und Reduzierung alltäglicher Bewegungen. In einigen Fällen können gewohnte Abläufe nicht mehr ausgeführt werden oder die Teilnahme an Freizeitaktivitäten ist eingeschränkt. Es sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit die Lebensqualität durch die Linderung der Beschwerden wieder zunehmen kann.
Die Einnahme von Schmerzmitteln ist grundsätzlich mit einem Arzt zu besprechen. Da zu den Nebenwirkungen Magen-Darm-Beschwerden oder auch Kopfschmerzen gehören, sollte vorher abgeklärt werden, welcher Behandlungsweg optimal ist. In Zeiten von erhöhtem Stress oder einer inneren Anspannung kommt es häufig zu Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Der Betroffene sollte einen Arzt aufsuchen, wenn er das Gefühl hat, dass er Unterstützung bei der Bewältigung benötigt.
Diagnose und Verlauf
Vor der körperlichen Untersuchung ist eine gründliche Befragung des Patienten für eine fachgerechte Diagnose notwendig. In dieser sollte der Betroffene die Art des Schmerzes, die genaue Region und Dauer identifizieren können. Durch eine korrekte Beschreibung ist es dem Arzt bereits möglich, gewisse Ursachen auszuschließen. In der physischen Untersuchung helfen Röntgenbilder und MRTs weiter. Bei diesen wird sichtbar, ob beispielsweise ein Bandscheibenvorfall die Beschwerden verursacht.
Auf Probleme der Lendenwirbelsäule lässt sich bei plötzlich auftretenden Schmerzen schließen. Besonders häufig treten diese nach einer bestimmten Bewegung auf. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es zu einer Muskelverspannung gekommen ist. Zwischen den einzelnen Wirbeln sitzen Faserringe, welche einen Gallertkern beinhalten. Dieser wirkt als Puffer, indem er den Druck, der auf Wirbel und Faserring ausgeübt wird, verteilt. Durch Abnutzung, Austrocknung und Fehlbelastung kann der Faserring reißen, der Gallertkern tritt aus. Das Gewebe kann Nerven einklemmen, wodurch die Schmerzen entstehen. Es wird von einem Bandscheibenvorfall gesprochen.
Komplikationen
Schmerzen an der Lendenwirbelsäule sind häufig verbunden mit Beschädigungen der Muskulatur. Neben einem Gefühl der Verspannung tritt meist ein Muskelkater auf, der sich über den unteren Rücken erstreckt. Die einzelnen Lendenwirbel können versteift sein. Eine starke Beeinträchtigung des Bewegungsapparates ist vorhanden, die Auswirkungen auf alle Bewegungen hat. Das Sitzen, Gehen oder Stehen sind mit starken Schmerzen verbunden und teilweise nur noch eingeschränkt möglich. Das Schlafen wird durch die Beschwerden unterbrochen und löst am Tag Müdigkeit und Erschöpfung aus. Es findet ein Abfall des allgemeinen Leistungsniveaus statt. Darüber hinaus droht eine Berufsunfähigkeit. Bei vielen Patienten kommt es zu einer seelischen Belastung, die psychische Störungen auslösen kann.
Eine Schiefhaltung des Beckens führt zu einer fehlerhaften Fortbewegung. Humpeln setzt ein oder ein Bein wird beim Gehen nachgezogen. Schäden der Skelettmuskulatur sowie des Knochengerüsts treten ein, die schmerzhaft und langwierig sind. Durch eine mangelhafte Bewegung kommt es in vielen Fällen zu Gewichtsproblemen. Eine Zunahme des Eigengewichts führt zu Übergewicht und kann eine Essstörung auslösen.
Weitere Erkrankungen wie ein erhöhter Blutzuckerspiegel, Herzprobleme oder Knochenerkrankungen treten auf. Nehmen die Knochenprobleme einen chronischen Verlauf, leiden die Betroffenen häufig unter Gicht, Rheuma oder Arthrose. Gelenkschmerzen setzen ein, die an der Hand zu einer reduzierten Greiffähigkeit führen.
Behandlung und Therapie
Die Therapie hängt von der vorliegenden Ursache ab. Lösen Verspannungen und Abnutzungserscheinungen den Schmerz aus, steht anfangs die Schmerzbehandlung im Mittelpunkt. In der ersten Zeit sollten Betroffene sich bei akuten Schmerzen schonen, zudem werden Schmerzmittel in Form von Tabletten oder Injektionen verabreicht. Gleichzeitig ist die Gabe von Medikamenten üblich, welche entzündungshemmend wirken.
Bei sehr intensiven Muskelverspannungen können Medikamente Abhilfe verschaffen, welche die betroffenen Partien darin unterstützen, sich zu entspannen. Wichtig ist die Schmerztherapie dahin gehend, dass Patienten aus ihrer Schonhaltung gelockt werden. Wird wieder eine gesunde Körperhaltung eingenommen, wirkt dies entlastend auf die betroffene Muskulatur. Darüber hinaus unterstützen Wärme, Massagen und Physiotherapie den Heilungsprozess. Teil des Programms ist meistens ebenfalls moderater Sport. Im Mittelpunkt steht hier insbesondere eine Stärkung der Rückenmuskulatur.
Vorbeugung
Darüber hinaus sollte Wert auf eine gesunde Körperhaltung gelegt werden. Diese umfasst auch das korrekte Aufstehen, Hinsetzen sowie das Hochheben und Tragen von Gegenständen. Die Zeichen des Körpers sollten nicht ignoriert werden. Sendet er Signale der Überbelastung, so ist es ratsam, schwere Gegenstände abzusetzen oder das Training vorerst nicht weiter fortzuführen.
Quellen
- Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
- Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
- Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
- Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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