Schluckauf beim Baby
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Symptome Schluckauf beim Baby
Schluckauf beim Baby ist eine ungefährliche Erscheinung, die mit Spucken einhergehen kann und dem Baby möglicherweise Unwohlsein bereitet.
Inhaltsverzeichnis |
Was ist Schluckauf beim Baby?
Schluckauf beim Baby ist recht häufig und hat meistens die gleichen Gründe wie bei einem erwachsenen Menschen. Bei der Nahrungsaufnahme oder auch bei den ersten Sprechversuchen verschluckt das Baby Luft und diese entweicht durch den Schluckauf wieder aus dem Körper. Da Babys gesäugt werden und dabei ohnehin viel Luft schlucken und ihr Zwerchfell in seiner Funktion noch nicht ganz ausgereift ist, ist Schluckauf beim Baby auch so weit verbreitet.
Er kann den Kleinen Unwohlsein bereiten, auch wenn er in den meisten Fällen vollkommen harmlos ist. Er kommt sogar schon vor der Geburt vor, etwa ab der 9. Schwangerschaftswoche hicksen Babys im Mutterleib. Dies liegt allerdings daran, dass die Muskulatur des ungeborenen Kindes Atemübungen macht und dabei Fruchtwasser durchs Zwerchfell pumpt, das sich hebt und wieder senkt. Gesunder Schluckauf beim Baby sorgt sogar aus anatomischen Gründen dafür, dass ein Rückfluss der eben getrunkenen Milch nicht entstehen kann, sodass sie im Magen bleibt. Allerdings kann das Baby bei Schluckauf auch spucken.
Ursachen
Besonders wahrscheinlich wird die Atemmuskulatur dann durcheinander gebracht, wenn der Säugling gerade trinkt. Deswegen kommt es besonders während des Stillens oder kurz danach zu Schluckauf beim Baby. Da der Kehlkopfdeckel aber als Barriere wirkt, verhindert sie während des Schluckaufs sogar, dass Milch wieder nach oben fließen kann. Schluckauf beim Baby bedeutet also, dass die Kleinen weit weniger anfällig für sauren Reflux sind.
Krankheiten
- Babykrankheiten
Wann zum Arzt?
Der Schluckauf beim Baby tritt häufig auf und ist oftmals nicht besorgniserregend. Das Baby muss erst lernen, wie eine optimale Atemtechnik stattfinden muss. Daher ist der Schluckauf insbesondere beim Stillen recht häufig. Eine Umstellung der Nahrungszufuhr oder die Geschwindigkeit, mit der die Nahrung aufgenommen wurde, kann ebenfalls zu den Beschwerden führen. Ein Arztbesuch ist in diesen Fällen nicht notwendig, da es zu einer Rückbildung der Symptome innerhalb einiger Minuten kommt.
Hält der Schluckauf beim Baby über mehrere Stunden an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Verweigert das Baby die Nahrung, kann es nicht einschlafen oder schreit es anhaltend, ist es ratsam, wenn ein Arzt kontaktiert wird. Bei weiteren Symptomen wie Husten, Schnupfen, Durchfall oder Erbrechen ist ein Arzt aufzusuchen. In vielen Fällen liegt ein grippaler Infekt oder eine Erkältung vor, die medizinisch versorgt werden müssen.
Hat das Baby Fieber oder Schweißausbrüche, muss ebenfalls ein Arzt konsultiert werden. Es besteht die Möglichkeit, dass eine Kinderkrankheit die Ursache für den Schluckauf ist. Diese muss diagnostiziert und behandelt werden.
Kommt es durch den Schluckauf beim Baby zu wiederholtem Verschlucken von Nahrung oder Flüssigkeiten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Es besteht das Risiko, dass Lebensmittel in die Luftröhre gelangt sind und dort einen entzündlichen Prozess auslösen.
Diagnose und Verlauf
Schluckauf beim Baby äußert sich in erkennbaren Hicksern, die der Erscheinungsform bei einem erwachsenen Menschen ähneln. Er verschwindet nach kurzer Zeit wieder von allein. Hält ein Schluckauf beim Baby mehrere Stunden an oder kommt immer wieder zurück und bereitet dem Baby sichtliches Unwohlsein, sollte der Kinderarzt baldmöglichst dazu konsultiert werden, wieso der Schluckauf so hartnäckig ist. Andernfalls ist Schluckauf beim Baby kein Grund für einen Arztbesuch und wird sich von alleine wieder bessern. Einem gesunden Baby bereitet er meistens auch kein Unwohlsein.
Komplikationen
In der Regel sind Komplikationen in Verbindung mit einem Schluckauf bei einem Baby nicht bekannt. Nur in sehr seltenen Fällen kann es zu einzelnen Komplikationen kommen, wobei ein Schluckauf lediglich als Begleiterscheinung auftritt. Dauert ein Schluckauf über mehrere Stunden an, so kann dies unter Umständen zu einem intensiven Unwohlsein des Babys führen. In vielen Fällen ist ein dauerhafter Schluckauf auch mit verschiedenen Erkältungsbeschwerden verbunden. Somit kommt es des öfteren zu einer erhöhten Temperatur, starkem Husten, Übelkeit oder auch Schüttelfrost.
Ein dauerhafter Schluckauf über mehrere Stunden kann auch ein Symptom für eine Kinderkrankheit sein. Oftmals treten in diesem Zusammenhang auch Komplikationen auf, wie zum Beispiel starke Schweißausbrüche und eine erschwerte Nahrungsaufnahme. Falls Nahrungsreste in die Speiseröhre gelangt sind, so kann dies ebenfalls ein Grund für einen dauerhaften Schluckauf sein. Unter Umständen kann es in so einem Fall zu einer Entzündung in der Speiseröhre kommen.
Steckengebliebene Lebensmittel sind dabei der Auslöser, sodass eine entsprechende Behandlung zwingend erforderlich. Schluckauf ist somit kein eigenständiges Krankheitsbild, bei dem verschiedene Komplikationen auftreten können. In den meisten Fällen ist Schluckauf eine Begleiterscheinung, die auf eine eigenständige Grunderkrankung zurückzuführen ist. Je nach Erkrankung sind natürlich unterschiedliche Komplikationen möglich.
Behandlung und Therapie
Schluckauf beim Baby ist weder krankhaft noch störend für das Baby und braucht deswegen nicht behandelt zu werden. Solange es nicht gerade schläft oder in den nächsten Minuten schlafen muss, ist ein Schluckauf in der Regel auch nicht störend. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die die Eltern ergreifen können, um den Schluckauf beim Baby schneller wieder in den Griff zu bekommen. Zunächst können sie dem Baby noch etwas Milch anbieten, denn die Schluckbewegung beim Trinken kann zur Beendigung des Schluckaufs ausreichend sein.
Wenn keine Milch mehr da ist, reichen auch Wasser oder Fencheltee. Alles, was das Baby entspannt, kann sich ebenfalls als nützlich erweisen. Manche Babys mögen es, nach dem Trinken noch eine Weile im Arm gehalten zu werden, während andere etwas vorgesungen bekommen wollen. Wichtig ist, dass das Baby dabei entspannen kann, denn dadurch wird die Atmung automatisch auch ruhiger und der Schluckauf beim Baby kann dadurch verschwinden. Zur Entspannung trägt auch die richtige Temperatur maßgeblich bei - und diese kann beim Baby am besten durch ausreichend warme Kleidung gesteuert werden. Friert es, verkrampft sich die Zwerchfellmuskulatur leichter und der Schluckauf beim Baby hält länger als unbedingt nötig an.
Bekommt das Baby den Schluckauf vor allem nach dem Wickeln oder währenddessen, könnte eine Wärmelampe helfen, ihn zu vermeiden, da das Baby so gar nicht erst friert. Draußen sollte ein Baby sowieso immer warm angezogen werden und darf ohne Mütze nicht an die frische Luft - vor allem im Winter braucht es aber besonders wärmende Kleidung. Dadurch lässt sich nicht nur Schluckauf beim Baby vermeiden, sondern auch Erkältungen. Wenn es schnell gehen soll, hilft auch ein etwas ungewöhnlicher Trick. Die Eltern pusten dem Baby vorsichtig ins Gesicht. Das kommt unerwartet, sodass das Baby den Atemrhythmus ändert. Zur Entspannung des Zwerchfells kann das aber genau richtig sein.
Vorbeugung
Vor allem kleine Babys brauchen rund um die Uhr Wärme, denn der Schluckauf kann auch durch Frieren zustande kommen. Eine Wärmelampe am Wickeltisch sowie warme Kleidung und Decken verhindern, dass das Baby friert und deswegen Schluckauf entwickelt. In den ersten Lebensmonaten schützt Wärme schließlich auch gegen unerwünschte Erkältungen und Unterkühlung, die Vermeidung des Schluckauf beim Baby ist nur ein angenehmer Nebeneffekt.
Quellen
- Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie: DGPI Handbuch: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, 6. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2013
- Stauber, M., Weyerstahl, T.: Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013
- Herold, G: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2014
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Sie sind hier: Startseite Symptome Schluckauf beim Baby