Schluckauf

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Schluckauf ist meistens von harmloser Natur und hält nur wenige Minuten an. Verschiedenen medizinischen Vermutungen nach stellt der Schluckauf einen Schutzreflex für Säuglinge dar, der allerdings auch im erwachsenen Alter auftreten kann – hier allerdings ohne ersichtlichen Nutzen. Jedoch könnte auch eine Krankheit der Auslöser für den Schluckauf sein.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Schluckauf?

Einfache Tricks können helfen, den Atemrhythmus wieder zu normalisieren und so den Schluckauf loszuwerden.

Jeder Mensch kennt die hicksartigen Zuckungen, die mit dem Schluckauf (medizinisch Singultus genannt) einhergehen. Diese werden durch Kontraktionen des Zwerchfells ausgelöst – die wiederum oft durch eine Reaktion der umliegenden Nerven oder durch einen fehlerhaften Atemrhythmus verursacht werden. Manchmal tritt Schluckauf also auf, wenn wir uns verschluckt haben. Andere Male vollkommen ohne ersichtlichen Grund.

Häufig vergeht der Singultus von selbst wieder und es ist keine weitere Behandlung notwendig. Unter Umständen könnte aber auch eine Krankheit oder eine andere medizinische Ursache der Grund für den Schluckauf sein. Deshalb sollte man bei häufigem oder sehr langem Schluckauf einen Arzt zurate ziehen.

Der genaue Nutzen der Zuckungen ist übrigens bis heute nicht gänzlich geklärt. Verschiedenen Vermutungen und Studien nach könnte es sich allerdings um eine Art Schutzreflex handeln, von dem Säuglinge während der ersten Entwicklungsphasen profitieren. Warum ein Singultus aber auch im Erwachsenenalter immer wieder und willkürlich auftritt, das ist bis dato nicht gänzlich aufgeklärt.

Ursachen

Der Schluckauf wird grundlegend durch Zuckungen des Zwerchfells verursacht. Diese können allerdings aus verschiedenen Gründen auftreten: zum Beispiel durch eine Überreaktion oder eine Reizung der Nerven im umliegenden Bauchbereich, aber auch durch Erkrankungen des Magen-Darm-Systems. Des Weiteren tritt Schluckauf nicht selten auf, wenn man zu schnell und zu hastig isst, wenn man sich verschluckt oder wenn man zu viel gegessen hat und der Magen zu voll ist.

Ebenso können stark kohlensäurehaltige Getränke, Nikotin, Alkohol, Stress, Anspannung, Angst und Aufregung einen Singultus auslösen. In seltenen Fällen tritt ein Schluckauf aber auch als Nebenwirkung von verschiedenen Medikamenten auf. Die meisten Arten von Schluckauf, überwiegend die, die von harmloserer und willkürlicher Natur sind, treten selten und plötzlich auf und verschwinden nach ein paar Minuten wieder. Andere Arten dauern sehr lange an oder treten in kurzer Zeit immer wieder und recht häufig auf. Ist dies der Fall, sollte man als Betroffener einen Arzt konsultieren.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Bei einem Schluckauf muss in der Regel kein Arzt aufgesucht werden. Der Schluckauf tritt bei fast allen Menschen regelmäßig auf und verschwindet immer von alleine. Nur in sehr seltenen Fällen kann es etwas länger dauern, bis der Schluckauf verschwindet. Eine Behandlung durch den Arzt muss allerdings nicht durchgeführt werden.

Es gibt Patienten, bei welchen der Schluckauf häufiger auftritt. Dies hängt vor allem mit einer falschen Ernährung zusammen. Er wird durch das falsche Einatmen während des Essens und Trinkens ausgelöst. Ein Arzt kann dabei helfen, diese Techniken zu verbessern und damit helfen, den Schluckauf zu vermeiden. Eine Behandlung mit Medikamenten wird nicht durchgeführt.

Der Schluckauf tritt auch relativ häufig bei Kindern auf und stellt ein gewöhnliches Symptom dar. Kinder sind etwas anfälliger für Schluckauf. Allerdings verschwindet der Schluckauf auch bei Kindern wieder von alleine und muss nicht durch einen Arzt behandelt werden. Gegen den Schluckauf hilft das Trinken von warmen Flüssigkeiten und eine ruhige Situation.

Diagnose und Verlauf

Bei einem Schluckauf gilt es erst einmal herauszufinden, warum genau dieser auftritt. Dazu bedient sich der behandelnde Arzt unterschiedlichen Diagnoseverfahren. Diese beginnen allerdings meistens mit einer Befragung des Patienten, während der Arzt versucht mögliche Ursachen in Erfahrung zu bringen: etwa Nervenreizungen oder Erkrankungen.

Anschließend wird er den Patienten begutachten und weitere Untersuchungen (etwa ein Abtasten des Bauchbereichs) durchführen. Aufgrund der Erkenntnisse, die er hierbei erlangt, kann der Arzt nun weitere Diagnosewege einleiten. Diese können beispielsweise aus Blut- und Ultraschalluntersuchungen, aber auch aus einer Magen-Darm-Spiegelung bestehen, sofern dies für die weitere Behandlung des Schluckaufs sinnvoll ist.

Komplikationen

Beim Schluckauf handelt es sich um ein harmloses Symptom. Dieses führt zu keinen weiteren Problemen, Komplikationen oder medizinischen Beschwerden und muss daher auch nicht von einem Arzt behandelt werden. Der Schluckauf tritt bei vielen Menschen auf, allerdings kann seine Ursache nicht immer erklärt werden. Durch den Schluckauf kann der Patient für eine kurze Zeit nicht ohne Unterbrechungen sprechen, essen und trinken. Dabei wird der Alltag Minna für eine kurze Dauer eingeschränkt. Allerdings verschwindet der Schluckauf wieder von alleine nach wenigen Minuten und führt zu keinen weiteren Problemen.

Vor allem kleine Kinder und Babys sind öfter von Schluckauf betroffen. Dies liegt daran, dass sie sich öfter an Flüssigkeiten und essen verschlucken. Eltern sollten darauf achten, dass es sich beim Schluckauf nicht um das Verschlucken eines Fremdkörpers handelt. Auch wenn der Schluckauf länger andauern sollte, kommt es zu keinen weiteren Beschwerden. Eine Behandlung durch den Arzt erfolgt nicht. Der Patient kann allerdings etwas Flüssigkeit zu sich nehmen oder die Brust wärmen, um damit die Lunge zu beruhigen.

Behandlung und Therapie

Bei der Frage, welche weitere Behandlung des Schluckaufs die richtige ist, kommt es immer auf die Ursache an. Je nachdem, ob ein allgemeiner Auslöser, eine Nervenreizung, eine Infektion, eine Entzündung oder eine Krankheit vorliegt, kann die weitere Therapie unter anderem verschiedene medikamentöse Behandlungen einleiten. In seltenen Fällen könnte aber auch ein operativer Eingriff nötig werden.

Diverse Hausmittel und Schnelltherapien wie den Betroffenen zu erschrecken, ein Glas Wasser zu trinken oder einen Moment die Luft anzuhalten können bei einem willkürlichen Singultus helfen, dem keine ernsthafte Ursache zugrunde liegt, allerdings sind diese nicht belegt.

Wahrscheinlich liegt die hohe Wirkungsquote, die man diesen nachsagt, daran, dass man den Atemrhythmus bei allen bekannten Schluckauf-Hilfemaßnahmen beeinflusst. Dadurch wird die Verkrampfung im Zwerchfell, die den Schluckauf auslöst, oft wieder gelöst. Chronische oder ernsthafte Arten des Singultus lassen sich auf diese Weisen aber nicht behandeln.


Vorbeugung

Ein Schluckauf tritt meist zu willkürlich auf, als dass man diesem wirkungsvoll vorbeugen könnte. Einzig chronische Arten des Singultus können langfristig durch verschiedene Medikamente behandelt werden. Zudem gibt es manche Menschen, die empfindlicher und daher mit einem Schluckauf auf kalte oder heiße Speisen oder auf kohlensäurehaltige Getränke reagieren. Ist dies der Fall, kann man versuchen diese Getränke oder Speisen so weit es geht zu meiden.

Manchmal wird häufiger Schluckauf aber auch durch einen fehlerhaften Atemrhythmus begünstigt. Dieser kann bei Aufregung, bei Anstrengung, beim Einschlafen oder beim Essen auftreten – er lässt sich aber ebenfalls durch einen Arzt abklären und entsprechend behandeln. Somit kann man dem Schluckauf beispielsweise durch gezielte Atemübungen in Zukunft mehr oder weniger vorbeugen.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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