Schlafstörungen bei Kindern

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Schlafstörungen bei Kindern kommen in jeder Phase der Kindheit vor und haben meist seelische Ursachen. Der Begriff fasst Ein- und Durchschlafstörungen zusammen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Schlafstörungen bei Kindern?

Es gibt viele Gründe, warum Kinder an Schlafstörungen leiden. Stress in der Schule sowie Probleme in der Familie sind Beispiele für mögliche Ursachen.

Schlafstörungen bei Kindern verschonen beinahe niemanden. Bei den meisten Kindern sind sie jedoch nur vorübergehend oder treten an einzelnen Tagen aus nachvollziehbaren Gründen auf. Gemeint sind damit Ein- und Durchschlafstörungen. Das bedeutet, das Kind kann zunächst nicht einschlafen, ist nicht müde oder findet trotz Müdigkeit nicht in den Schlag. Gelingt das Einschlafen, schläft das betroffene Kind nicht durch.

Es leidet unter Alpträumen, wacht mitten in der Nacht vor der Aufstehzeit auf und kann nicht mehr weiterschlafen. Schlafstörungen bei Kindern sind genau wie beim Erwachsenen ernst - in der Kindheit aber umso mehr, da sie auf schwerwiegende seelische Probleme hindeuten können und dem Kind außerdem den lebenswichtigen Schlaf rauben, den es jetzt noch für verschiedenste Wachstums- und Entwicklungsvorgänge braucht. Bei länger andauernden Schlafstörungen bei Kindern sollte deswegen Ursachenforschung betrieben werden, da der Grund womöglich selbst behandlungsbedürftig ist.

Ursachen

Schlafstörungen bei Kindern liegen fast hauptsächlich an seelischen Vorgängen. Während mancher Entwicklungsphasen sind sie unumgänglich, da die Kinder psychisch viel zu bewältigen haben. Prüfungsstress in der Schule, die erste Verliebtheit, Streit mit einem Freund oder auch Trauer um ein verstorbenes Haustier können bei sensiblen Kindern zu Schlafstörungen führen. All das wird aber mit der Zeit bewältigt oder die Kinder lernen, das Problem selbst zu lösen und daran zu wachsen.

Schwieriger ist es, wenn ein Kind mit einer psychischen Belastung konfrontiert wird, die es selbst nicht bewältigen kann, etwa Krankheiten in der Familie, Trennung der Eltern, Mobbing in der Schule oder großen Ängsten. Bei Letzterem spielt es auch eine Rolle, inwieweit das Kind von seiner Umgebung und am ehesten von den Eltern in diese ängstliche Lage versetzt wird. Schafft es das Klassenziel nicht und wird womöglich nicht versetzt, wird es beispielsweise Angst bekommen, wenn die Eltern das nicht akzeptieren und Druck machen - und es kann zu erheblichen Schlafstörungen bei Kindern kommen.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

In der Regel treten Schlafstörungen bei Kindern relativ selten auf und sind daher ungewöhnlich. In den meisten Fällen haben die Schlafstörungen bei Kindern eine psychologische Ursache und können daher nicht direkt mit Medikamenten behandelt werden. In allen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Schlaf ist für Kinder enorm wichtig, da er zum Wachstum und zur Entwicklung des Gehirns beiträgt. Falls kein ausreichender Schlaf gefunden werden kann, kann dies zu Problemen mit dem Gehirn und anderen Organen führen. Aus diesem Grund sollten die Eltern auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, wenn ihre Kinder an Schlafstörungen leiden.

Nicht selten tritt es auf, dass die Schlafstörungen nach bestimmten Ereignissen oder gruseligen Momenten auftreten. Dies ist bei Kindern relativ gewöhnlich. Hier muss nicht zwingend ein Arzt aufgesucht werden. Es reicht oft, wenn die Eltern vor dem Einschlafen bei dem Kind sind und warten, bis es eingeschlafen ist. Albträume und psychischen Probleme, die zu den Schlafstörungen führen, sollte immer von einem Psychologen behandelt werden. Damit wird ebenso ausgeschlossen, dass sich diese psychischen Probleme weiter zu schwerwiegenderen Problemen entwickeln.

Diagnose und Verlauf

Harmlose Schlafstörungen bei Kindern können immer wieder auftreten, sie halten aber nicht lange an. Es handelt sich um eine oder einige wenige Nächte, in denen das Kind schlecht einschläft oder nicht richtig durchschlafen kann. Dann normalisiert sich der Schlafrhythmus von allein. Bedenklich werden Schlafstörungen bei Kindern dann, wenn sie regelmäßig oder zumindest gehäuft vorkommen. Eine durchwachte Nacht übersteht ein Kind in der Regel gut. Sind Schlafstörungen bei Kindern jedoch Dauerzustand, sind die Kinder morgens unausgeschlafen, können sich in der Schule nicht konzentrieren und entwickeln weitere ähnliche Schwierigkeiten. Derartige Schlafstörungen bei Kindern normalisieren sich meistens auch nicht mehr von alleine.

Komplikationen

Schlafstörungen bei Kindern wirken sich in einer ähnlichen Art und Weise negativ auf den Körper aus und können zu verschiedenen Problemen und Komplikationen führen. In der Regel führen die Schlafstörungen bei Kindern vor allem zu Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafmangel. Dies ist vor allem bei Kindern relativ gefährlich, da diese in der Schule aufpassen müssen. Auch ist das Risiko eines Unfalls erhöht, wenn das Kind nicht ausgeruht ist und sich nicht auf eine Tätigkeit konzentrieren kann. Kinder benötigen mehr Schlaf als Erwachsene. Die Schlafstörungen bei Kindern führen ebenso zu einem geschwächten Immunsystem. Somit werden diese Kinder öfter krank und klagen über andere Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder ein allgemeines Gefühl der Schwäche. Viele Kinder werden aufgrund von Schlafstörungen auch aggressiv und entwickeln ein antisoziales Verhalten.

Schlafstörungen bei Kindern sollten sofort behandelt werden. Bei einer psychischen Ursache eignet sich der Besuch eines Psychologen. In der Regel dauert es allerdings mehrere Wochen, bis die Schlafstörungen bekämpft werden können. Die Schlafstörungen können auch mit Medikamenten behandelt werden, wobei diese nicht über einen langen Zeitraum eingesetzt werden sollten. In vielen Fällen können die Schlafprobleme allerdings gelöst werden und führen zu keinen langfristigen Komplikationen.

Behandlung und Therapie

Bei Schlafstörungen bei Kindern ist Ursachenforschung das Mittel der Wahl. Wenn es sich nicht mehr um einmalige Schlafprobleme handelt, die von allein verschwinden und keine Behandlung brauchen, dann steckt hinter dem Problem eine Ursache - wird es nicht gelöst, verschwinden auch die Schlafstörungen beim Kind nicht ohne Weiteres. Deswegen wird das betroffene Kind zunächst körperlich untersucht, wobei hier meistens keinem genauen Verdacht nachgegangen wird - es sei denn, es gibt begleitend zu den Schlafstörungen beim Kind körperliche Symptome, die auf eine organische Ursache hindeuten.

Ist das Kind gesund, wird danach der Kinderpsychologe hinzugezogen, der zunächst herausfindet, warum es zu Schlafstörungen kommt. Bei Kindern läuft vieles sehr un- und unterbewusst ab, sodass der Kinderpsychologe nicht wie bei einem Erwachsenen arbeiten kann, der womöglich selbst schon über Ursachen nachgedacht hat. Wichtig ist in diesem Zusammenhang deswegen auch eine Stellungnahme der Eltern bei Schlafstörungen bei Kindern, denn manchmal ahnen die Eltern schon, wo das Problem liegt. Zusammen mit ihnen wird der Kinderpsychologe dann versuchen, das Problem zu lösen.

Medikamente werden bei Schlafstörungen bei Kindern ungern verschrieben, außer in Härtefällen. Schlaffördernde Medikamente sind in ihrer Wirkung für Kinder viel zu stark und würden sie schlimmstenfalls den ganzen Tag müde machen. Auch besteht ein Risiko von Nebenwirkungen wie Depressionen, die in diesem jungen Alter zu vermeiden sind. Lediglich dann, wenn Schlafstörungen bei Kindern zu erheblichen Einschränkungen oder Gefährdung im Alltag führen, kann ein Kind ausnahmsweise schwach dosierte Medikamente bekommen. Diese ersetzen allerdings niemals die Ursachenforschung durch einen Kinderpsychologen und sind auch nicht die Lösung des Problems.


Vorbeugung

Idealerweise wird ein Kind keiner großen seelischen Belastung ausgesetzt, die es nicht bewältigen kann. Steuern kann man das leider nicht immer, etwa dann, wenn ein geliebtes Familienmitglied stirbt. Schlafstörungen bei Kindern sollten deshalb früh als solche erkannt werden, damit dem Kind geholfen werden kann. Je früher es im Ernstfall professionelle Hilfe bekommt, desto leichter lassen sich Schlafstörungen bei Kindern wieder aus der Welt schaffen.

Wenn Eltern bemerken, dass ihre Kinder unter Stress stehen, unglücklich wirken oder sich zurückziehen, sollten sie ihnen zumindest das Gespräch anbieten. Auch, wenn die Kinder es nicht sofort annehmen - wenn sie wissen, dass sie auf eine vertraute Person zukommen können, ohne sich (mehr) Stress einzuhandeln, werden sie das vielleicht tun, bevor es zu Schlafstörungen bei Kindern kommt.

Quellen

  • Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie: DGPI Handbuch: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, 6. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2013
  • Schellenberg, I. et al.: Kinderkrankheiten von A-Z: Wo Naturheilverfahren wirken - wann Schulmedizin nötig ist, 2. Auflage, TRIAS, 2012
  • Stauber, M., Weyerstahl, T.: Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013
  • Herold, G: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2014
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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