Schädelprellung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei einer Schädelprellung handelt es sich um eine meist harmlos verlaufende Kopfverletzung, welche vor allem in Folge von Haushalts- bzw. Sportunfällen auftritt. Besonders Kinder sind gefährdet, wenn sie beim Radfahren, Eislaufen oder Skifahren keinen Sicherheitshelm tragen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Schädelprellung?

Zu einer Schädelprellung kommt es nach einer stumpfen Gewalteinwirkung gegen den Kopf ohne Verletzung des Gehirns und meist ohne Schädelfraktur. Anders als bei der Gehirnerschütterung kommt es zu keinem Verlust des Bewusstseins und auch zu keinem Verlust des Muskeltonus.

Bei einer Schädelprellung kann es durchaus zu äußerlich sichtbaren Verletzungen wie etwa Platzwunden kommen. Typischerweise leiden Betroffene unter keinem Gedächtnisverlust und sind bei vollem Bewusstsein. Eine Prellung des Schädels zählt zu den leichten Kopfverletzungen.

Ursachen

Es gibt verschiedenste Ursachen für eine Schädelprellung, es muss jedoch immer zu einer äußeren Gewalteinwirkung von ausreichender Stärke auf den Kopf kommen. Dieses Verletzungsbild ergibt sich etwa in Folge von Sportunfällen. Es gibt bestimmte Sportarten bei denen Verletzungen des Schädels besonders häufig auftreten, dazu gehört Fußball.

Im Fußball kann es schnell zu einer Schädelprellung kommen, wenn im Rahmen eines Kampfes um den Ball die Köpfe von zwei Spielern zusammenstoßen. Auch bei Haushaltsunfällen kann es zu einer Schädelprellung kommen, etwa wenn sich der Betroffene bei einem Türrahmen oder anderen Gegenständen wie niedrig hängenden Lampen den Kopf anstößt.

Auch Stürze können zu einer Prellung des Schädels führen, etwa wenn man bei Reparaturarbeiten von der Leiter fällt und mit dem Kopf am Boden aufschlägt. Aufgrund der starken Kräfte, die auch bei nicht schwerwiegenden Verkehrsunfällen wie etwa Auffahrunfällen auftreten, kann es hier ebenso zu einem derartigen Krankheitsbild kommen.

Besonders häufig von Schädelprellungen betroffen sind Kinder welche sich beim Spielen verletzen. Auch Kinder, die noch keine Übung beim Fahrrad- oder Rollerfahren haben und deren Kopf nicht durch einen Helm geschützt ist, sind gefährdet.

Symptome und Verlauf

Mögliche Anzeichen einer Schädelprellung:

Im Gegensatz zu einer Gehirnerschütterung kommt es bei einer Schädelprellung meist zu keiner Bewusstlosigkeit und auch zu keiner Amnesie; Betroffene können sich also an das Vorgefallene erinnern. Auch ohne Verlust des Bewusstseins kommt es häufig zu einer kurz andauernden Benommenheit. Besonders typisch für Schädelverletzungen die durch stumpfe Gewalteinwirkung zustande kommen, ist eine leichte Funktionsstörung des Innenohrs, was die charakteristischen Gleichgewichtsstörungen sowie Übelkeit und Erbrechen auslösen kann. Meist kommt es in weiterer Folge zu Kopfschmerzen, die mehrere Tage anhalten können. An der Stelle am Kopf bzw. im Gesicht an der es zu der stumpfen Gewalteinwirkung gekommen ist, kann es zu Hämatomen, Beulen oder sogar zu stark blutenden Platzwunden kommen.

Diagnose

Grundsätzlich sollten Kopfverletzungen immer ernst genommen werden. Besonders bei einer Schädelprellung kann es erst einige Zeit nach der Verletzung zu Symptomen kommen. Wird einem Arzt eine Kopfverletzung vorgestellt, untersucht dieser zuerst den Schweregrad der Verletzung. Selbst wenn kaum eine äußerliche Verletzung sichtbar ist, kann es sich um eine schwere Kopfverletzung mit inneren Blutungen handeln.

Die Feststellung des Schweregrades der Verletzung ist bei Kopfverletzungen gar nicht so einfach, denn es können relativ harmlose Verletzungen schlimm aussehen und umgekehrt. Der Arzt ermittelt im Rahmen der Diagnosestellung die Symptome sowie den Hergang der Verletzung. Darüber hinaus ist es wichtig zu ermitteln, ob eine Verletzung des Gehirns vorliegt. Nur wenn eine Hirnbeteiligung, etwa mithilfe von Röntgenaufnahmen bzw. von bildgebenden Verfahren wie Computertomographie oder Magnetresonanztomographie ausgeschlossen wird, kann es sich um eine Schädelprellung handeln.

Mit den bildgebenden Verfahren kann auch der Zustand der Schädelknochen beurteilt werden; bei einer Schädelprellung kann gleichzeitig auch eine Fraktur des Schädels vorliegen. Bei der Diagnosestellung wird auch ein neurologischer Befund erhoben, welcher bei einer Schädelprellung unauffällig ist.

Behandlung und Therapie

Bei einer Schädelprellung ist in den meisten Fällen keine ärztliche Behandlung nötig; die Verletzung heilt von selbst ab und etwaige Symptome klingen nach kurzer Zeit ab. Eine Behandlung ist nur in schwerwiegenderen Fällen nötig, wenn die Symptome wie Kopfschmerzen oder Schwindel nicht abklingen bzw. wenn es zu häufigem Erbrechen kommt.

Besonders bei neurologischen Ausfällen wie Sprachstörungen oder Verwirrtheit ist eine umgehende Behandlung durch einen Arzt erforderlich. Ist die Diagnose gestellt und handelt es sich wirklich um eine Schädelprellung wird meist von einer Behandlung abgesehen. Der Arzt empfiehlt dem Betroffenen sich einige Tage zu schonen.

Es sollten also körperliche Anstrengungen, besonders Sport, vermieden werden. Leidet der Patient unter Kopfschmerzen kann mit leichten Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol geholfen werden.

Es gibt auch Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen, diese können bei mehrmaligem Erbrechen kurzzeitig eingenommen werden. Grundsätzlich heilt eine Schädelprellung nach einigen Tagen von selbst aus. Symptome wie Kopfschmerzen sollten innerhalb dieser Zeit abklingen.


Vorbeugung

Die wichtigste Maßnahme um eine Schädelprellung zu verhindern ist wahrscheinlich eine allgemein achtsame Haltung bei potenziell gefährlichen Aktivitäten. Beim Ausüben bestimmter Sportarten sollte auf eine entsprechende Sicherheitsausrüstung geachtet werden. Besonders bei Kindern empfiehlt sich das Tragen eines Sicherheitshelms bei verschiedensten sportlichen Aktivitäten. Dazu zählen unter anderem Radfahren und Skifahren. Auch Erwachsene profitieren vom Tragen eines Helms und sind gleichzeitig ein gutes Vorbild für Kinder.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024

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