Paprika (Chili, Peperoni)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. November 2018
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Paprikas, Chilis und Peperonis gehören zu der Gruppe der Capsicumpflanzen. Sie tragen Ihren Familiennamen, da sie den Stoff Capsaicin enthalten. Dieser gilt als Hauptscharfstoff, der sich durch Erhitzen nicht zersetzt, sondern stabil bleibt.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Paprika, Chili & Peperoni

Abhängig von Form, Farbe und Schärfe werden Paprika auch als Chili oder Peperoni bezeichnet.

Paprika ist eine Pflanzengattung, die zu den Nachtschattengewächsen gehört. Lediglich ihre Früchte werden als Gemüse und Gewürz verwendet, der Rest der Pflanze ist ungenießbar. Abhängig von der Sorte sowie deren Schärfegrad, wird die Paprika in Chili, Peperoni, Peperoncini, Spanischen Pfeffer oder Pfefferoni untergliedert.

Paprika haben ihre Herkunft in Mittel- und Südamerika, wo sie bereits 7000 vor Christus in ihren Urformen vorkamen. Im Laufe der Zeit wurden sie auch gezüchtet und es kristallisierten sich unterschiedliche Arten heraus. Mit der Entwicklung der Zeit wurde die Paprika immer mehr kultiviert, sodass es heutzutage mehr als eintausend verschiedene Sorten gibt. Zudem breiteten sich die Paprika mittels der Entdeckung von Amerika durch das spanische Volk bis nach Europa aus. Mittlerweile kommt die Paprika weltweit vor, da sie vielfach kultiviert und angebaut wird.

Grundsätzlich hat die Paprika in den Sommermonaten Saison, wobei dies hauptsächlich für Freilandware gilt. Zusätzlich werden verschiedene Sorten ganzjährig im Gewächshaus angebaut und mehrmals jährlich geerntet. Paprika gibt es als lange, spitze, runde, ovale sowie große und kleine Varianten.

Mindestens genauso vielfältig wie ihre Formen, sind die Farben, die sich zudem im Laufe des Reifungsprozesses noch einmal verändert. Neben den natürlichen Farben Rot, Gelb, Grün und Orange, gibt es auch violette Paprikas. In ihrem Geschmack unterscheiden sich die Paprika- und Peperonisorten je nach Sorte. Während die klassische Gemüsepaprika eher süßlich-fruchtig schmeckt, sind andere Sorten herber, säuerlicher, insgesamt würziger oder unterschiedlich scharf.

Bedeutung für die Gesundheit

Bereits die amerikanischen Ureinwohner nutzten Paprika auch äußerlich als Heilmittel. So wurde es damals gegen Arthrose angewendet. Heute findet sich der Inhaltsstoff Capsaicin in wärmenden ABC-Pflastern wieder, welche gegen Muskelverspannungen und Nacken- sowie Rückenschmerzen eingesetzt werden. Paprika enthalten zugleich einen Anteil an Nikotin, wie er auch in der Tabak-, Tomaten- und Kartoffelpflanze vorkommt. Das darin enthaltene Nikotin hat eine positive Wirkung auf die Hirnzellen, die Dopamin produzieren. Ist diese Produktion gestört, können Krankheiten wie Parkinson die Folge sein. Diese ziehen motorische Störungen nach sich, welche durch den Verzehr von Paprika wieder verbessert werden können.

Anwendung in der Naturheilkunde

Capsaicin hilft naturheilkundlich betrachtet gegen Durchblutungsstörungen und bringt den Stoffwechsel in Schwung. Wenn dieser also angeregt werden soll, empfiehlt sich der regelmäßige Verzehr von mit Peperoni gewürzten Speisen. Auch Migräne kann durch eine häufig wiederkehrende Aufnahme von Capsaicin vorgebeugt werden - direkt während einer Migräneattacke oder starken Kopfschmerzen sollten scharfe Lebensmittel jedoch vermieden werden.

Äußerlich helfen Salben mit Capsaicin als Hauptinhaltsstoff gut gegen Fersensporn und Muskel- sowie Gelenkschmerzen. Schmerzen, die im Anschluss an eine Gürtelrose entstehen, können mit aus Peperoni gewonnenen Cremes gelindert werden. Neben der natürlichen Verzehrvariante gibt es Capsaicin auch als hergestellte Globuli "Capsicum", die je nach Beschwerden in unterschiedlicher Potenz eingenommen werden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Paprikas enthalten viel Vitamin A, B und C - besonders die roten Sorten sind sehr vitaminreich und gesund. Mit etwa 20-30 Kalorien auf 100 Gramm haben die Früchte wenig Kalorien und sind daher für eine gesundheitsbewusste Ernährung ideal. Sie eignen sich als perfekter Snack für zwischendurch. Calcium, Kalium, Magnesium und Zink sind ebenso in großen Mengen enthalten, wie auch Flavonoide und Carotine. Letztere geben eine gesunde Hautfarbe. Flavonoide stärken unser Immunsystem, denn sie haben eine antioxidative Wirkung.

Paprika (rot): Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 37 kcal/ 154 kj
Eiweiß 1,30 g
Kohlenhydrate 6 g
Fett 0,50 g
Wasser 87,30 g
Ballaststoffe 3,60 g
Vitamin A 0,35 mg
Vitamin C 140,00 mg

Unverträglichkeiten

Werden Paprikas und Peperonis nicht vertragen, können Völlegefühl, Aufstoßen nach den Mahlzeiten, Übelkeit, Juckreiz auf der Haut oder Blähungen mit Durchfall auftreten. Diese Unverträglichkeit betrifft jedoch nur etwa ein bis zwei Prozent weltweit. Unverträglichkeiten gegenüber bestimmter Lebensmittel haben zur Folge, dass diese nicht vom Organismus verdaut werden können. Eine solche Intoleranz kann leider nicht wirkungsvoll beeinflusst werden. Existiert lediglich ein Aufstoßen nach dem Verzehr von Paprika, so kann das vorherige Blanchieren und Häuten dafür sorgen, dass die Früchte besser vertragen werden.


Einkaufs- und Küchentipps

Paprika sollten stets frisch beim Gemüsehändler oder als Einzelvariante im Supermarkt gekauft werden, wenn sie knackig und fest sind. Bei der Lagerung gilt zu beachten, dass Paprika aus sehr warmen Regionen stammen und somit extrem kälteempfindlich sind.

Von einer Lagerung bei Zimmertemperatur sollte genauso abgesehen werden wie von der Aufbewahrung im Kühlschrank. Etwa acht bis zehn Grad Celsius sind optimal, um die gesunden Vitalstoffe der Paprika bestmöglich zu bewahren. Dunkle, kühle Kellerräume sind ein optimaler Lagerungsort.

Zur Vorbereitung in der Küche sollten Paprika, Peperoni und auch Chilis und heißem Wasser gewaschen und abgetupft werden. Anschließend werden mit einem scharfen Messer der Stielansatz sowie das innere Kerngehäuse entfernt.

Zubereitungstipps

Paprikas können sehr vielseitig zubereitet werden. Wenn sie frisch und knackig sind, eignen sie sich perfekt zum rohen Verzehr als Snack oder Beigabe in Salaten. Ist der optimale Reifegrad schon überschritten, können sie in Suppen oder herzhaften Gerichten wie Gulasch oder Soljanka zugegeben werden. Für ein deftiges Letscho kann Paprika eingekocht werden. Auch leicht gebacken und anschließend in Öl eingelegt, ist die süßliche rote Paprika ein Genuss. Die schärferen Varianten wie Peperoni oder Chili werden zum Würzen von Speisen im rohen oder getrockneten Zustand hinzugegeben.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 18. November 2018

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