Molke

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Molke gewinnt als gesunder Drink mehr und mehr Beachtung. Das Restprodukt der Käseherstellung kann süß oder sauer genossen werden. Weiterhin sind Varianten mit Fruchtzusätzen im Handel.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Molke

Während der Herstellung von Käse entsteht eine grün-gelbe Flüssigkeit. Molke wird immer dann abgesondert, wenn die Milch zu Käse oder auch Quark gerinnt.

Bei der auch Sirte, Schotten oder Waddike genannten Molke werden zwei Arten unterschieden. Wird die Milch mit Lab dick gelegt, um Käse herzustellen, dann entsteht Süßmolke. Die Sauermolke wird durch die Behandlung der Milch mit Milchsäurebakterien abgesondert.

Molke besitzt vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. Käsemilch ist sehr eiweißhaltig und wird unter anderem bei der Herstellung von Fertignahrung und in Bäckereien verwendet. Ebenso wurde in der Vergangenheit die Molke auch zum Bier brauen genutzt. Neben der Verwendung als Lebensmittel kann Molke auch als Dünger eingesetzt werden oder die Bauindustrie nutzt die Labmolke als Stickstoffträger.

Die ursprüngliche Heimat der Molke liegt in Russland. Die Heilwirkung der Molke wurde bereits von Hippokrates im 4. Jahrhundert v. Chr. erkannt. Dieser behandelte mit der Käsemilch Gicht oder Leberleiden. Den Römern half Molke bei der Verdauung und die Frauen erkannten das Naturprodukt als Hautpflegemittel.

Mit dem Aufleben des Kurbetriebes im 18. Jahrhundert wurden Molkekuren zur äußeren und inneren Anwendung verordnet. Anfang des 20. Jahrhunderts verlor die Molke als Heilmittel an Bedeutung und erst vor wenigen Jahrzehnten wurde das "Geheimrezept" wiederentdeckt.

Bedeutung für die Gesundheit

Bis in das ausgehende 19. Jahrhundert war die Molke ein allseits bekanntes Nahrungsmittel und der Trunk wurde auch zu Heilzwecken eingesetzt.. Kureinrichtungen priesen die Käsemilch als Allheilmittel. In jüngster Zeit wurde Molke neu entdeckt und besonders Sportler, Fitness-Begeisterte und Abnehmwillige schätzen das Potential von Molken. Molke dient Kraftsportlern zum Muskelaufbau. Das Molkeprotein kann sehr schnell verdaut werden und der Körper erhält entsprechend schnell neue Energie.

Molke-Fasten findet als Methode des Heilfastens ebenfalls vermehrt Zuspruch. Dabei wird auf feste Nahrung verzichtet. Hauptsächlich werden Molke, Säfte und Wasser zu sich genommen. Da Molke sehr wenig Fett enthält, ist der Trunk allgemein bei Diäten beliebt.

Aber auch zur Linderung von Verdauungsbeschwerden und für eine gesunde Darmflora ist Molke eine gute Wahl. Der in der Molke enthaltene Milchzucker sorgt für eine gesunde Darmflora. Die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe stärken die Abwehrkräfte des Körpers.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Zu etwa 94% besteht Molke aus Wasser. Fett ist dagegen kaum enthalten. Etwa 4% entfallen auf Milchzucker. Das Vitamin B2 sorgt für die grünliche Farbe der Molke. Weiterhin sind die Vitamine B1 und B6 Bestandteile von Molke. Neben den Mineralstoffen Kalzium, Kalium und Phosphor enthält Molke etwa 1% Molkenprotein. Mit 0,25 Litern Molke pro Tag kann der Bedarf eines Erwachsenen an Vitamin B2 zu etwa einem Drittel gedeckt werden. Der Fettgehalt beträgt lediglich 0,2%. Dabei besitzen 100 ml Molke gerade einmal 25 Kalorien und die Käsemilch ist damit ideal für eine gesundheitsbewusste Ernährung.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 25 kcal/ 104 kj
Eiweiß 0,82 g
Kohlenhydrate 4,70 g
Fett 0,24 g
Wasser 93,56 g
Ballaststoffe 0,00 g
Vitamin B5 400 µg

Unverträglichkeiten

Molke ist sehr gut verträglich. Der Milchzucker wird im Dickdarm zu Milchsäure abgebaut. Die Verdauung kann dadurch auf natürliche Weise angeregt werden. Vorsicht geboten ist bei Personen, die Milchzucker nicht vertragen.

Sauermolke wird oft besser vertragen als die Süßmolke. Bei Laktoseintoleranz kann es jedoch zu Problemen führen und auch wer allergisch auf Milcheiweiß reagiert, sollte Molke nicht in größeren Mengen zu sich nehmen.


Einkaufs- und Küchentipps

Da sich frische Molke nur wenige Stunden hält, bietet der Handel lediglich pasteurisierte Molkeprodukte an. Molke in frischer Form verdirbt bereits etwa zwei Stunden nach ihrer Gewinnung. Mit etwas Glück ist die Käsemilch in frischer Form beim Direktvermarkter zu bekommen. In Naturkostläden wird Bio-Ware angeboten.

Es besteht die Wahl aus der puren Molke und aus Molkeprodukten mit Fruchtzusätzen. Hierbei gibt es diverse Unterschiede und ein Blick auf die Zutatenliste lohnt. Viele Molken mit Fruchtgeschmack enthalten auch Farbstoffe und Zucker, was die Molke als Diätgetränk ungeeignet macht. Die Molke ist im Kühlschrank zu lagern und entsprechend des angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatums zu verbrauchen.

Zubereitungstipps

Molke wird vornehmlich pur getrunken. Wem der Geschmack nicht zusagt, der weicht auf die diversen Molken mit Fruchtzusatz aus. Molke kann auch zu verschiedenen Käsespezialitäten weiter verarbeitet werden. Molkenkäse ist nahezu fettfrei und als Ricotta, Brocciu oder Braunkäse im Handel.

Molke ist ein perfekter Durstlöscher und kann mit Fruchtsaft oder Obstpüree gemischt werden. Quark- und Joghurtspeisen gewinnen durch den Zusatz von Molke an Wertigkeit. Ebenso lassen sich Suppen und Soßen mit Molke verfeinern. Im Handel erhältliches Molkepulver kann mit Wasser gemixt wie frische Molke verwendet werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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