Lärche

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Lärche zählt zu den Nadelbäumen. Im Gegensatz zu anderen Nadelhölzern verliert die Lärche ihre Nadeln ähnlich wie ein Laubbaum. Sie gilt als vielfältige Heilpflanze, die u.a. bei verschiedenen Hautleiden hilf. Zudem wirken die ätherischen Öle der Lärche bei harntreibend und verdauungsfördernd.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Aus der Lärche wird Lärchenterpentin gewonnen, dieses ist voller ätherischer Öle und kann somit sehr wirksam bei vielerlei Beschwerden innerlich und äußerlich angewandt werden.

Mit der Lärche ist in erster Linie die Europäische Lärche (Larix decidua) gemeint, die der Gattung der Lärchen (Larix) angehört. Sie ist Bestandteil der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Im Jahr 2012 wurde die Lärche in Deutschland sogar zum Baum des Jahres gekürt. Sie verfügt über einige therapeutisch nützliche Wirkungen.

Vorkommen und Anbau

Wie die Bezeichnung Europäische Lärche schon vermuten lässt, ist der Nadelbaum in Europa beheimatet. Das Kultivieren des Baumes findet vor allem in Österreich, der Schweiz, Frankreich sowie im Norden Italiens statt. Am liebsten gedeiht die Lärche in Gebirgen sowie in nördlichen Regionen, in denen kühle Temperaturen herrschen. Extreme Temperaturen können von der Lärche ohne Probleme überstanden werden, da sie als anspruchslos gilt. Die tiefen Wurzeln des Baumes stellen seine Versorgung mit Wasser sicher. Die Lärche kann bis auf Höhen von 2300 Metern wachsen und kommt daher häufig in den höheren Lagen von Alpen, Karpaten und Sudeten vor.

Das Wachstum der Lärche geht zunächst sehr schnell voran, sodass sie eine ausgeprägte Höhe erreicht. Im weiteren Verlauf erfolgt dann ihr Wachstum in die Breite. Im Frühjahr kommt es zum Wachsen der Nadeln in Büscheln. Die flachen Nadeln erreichen eine Länge von rund zwei Millimetern. Von etwa 20 Nadeln wird ein Büschel gebildet. Die Blüten der Lärche erscheinen in den Monaten April und Mai. Sie weisen eine rote Färbung auf und duften angenehm. Im Herbst werden sie zu kleinen Zäpfchen.

Anwendung und Wirkung

Ihre therapeutische Wirkung erhält die Lärche durch das Lärchenterpentin. Dabei handelt es sich um ein Balsam. Es wird durch das Anbohren des Baumstammes gewonnen. Mediziner und Pharmazeuten bezeichnen das Lärchenterpentin auch als Terebinthina laricina. In dem Lärchenterpentin kommen ungefähr 20 Prozent ätherische Öle vor. Mit einem Anteil von 70 Prozent ist der Anteil an a-Pinen am größten. Weitere ätherische Öle sind 3-Caren und Borneol. Außerdem sind Harzsäuren wie Laricinolsäure in der Lärche zu finden.

Zur Anwendung kann das ätherische Öl mit Honig vermischt werden. Es dient zur Therapie von Darmkatarrhen, Blasenentzündungen und Blutungen. Äußerlich wird das ätherische Öl der Lärche eingesetzt, um Nervenschmerzen zu behandeln. Für die äußerliche Therapie kommen Öle, Salben, Gele und Emulsionen zur Darreichung. Auch spezielle Pflaster zählen zum Angebot. Das Lärchenterpentin, das auch als Venezianisches Terpentin bekannt ist, lässt sich aber auch innerlich anwenden, indem es inhaliert wird. Zu diesem Zweck gibt der Anwender einige Tropfen von dem Öl in heißes Wasser. Anschließend atmet er die Dämpfe tief ein.

Eine weitere Darreichungsform des ätherischen Öls ist das Auflegen von Umschlägen. Dazu wird ein Tuch in heißes Wasser eingetaucht und mit Lärchenterpentin versetzt. Auf diese Weise lassen sich verschiedene Hautleiden behandeln. Die empfohlene Dauer des Auflegens beträgt maximal 30 Minuten, denn die Lärchenwirkstoffe gelten als überaus kräftig. Eine weitere Anwendung sollte daher erst am nächsten Tag stattfinden. Grundsätzlich empfiehlt sich eine vorsichtige Dosierung der Lärche. Die Lärche ist auch unter den Bachblüten vertreten, wo sie die Bezeichnung Larch trägt. Dabei steht sie für Selbstvertrauen und gleichzeitige Bescheidenheit. Im Rahmen einer Bachblütentherapie gilt die Lärche als hilfreich gegen Schüchternheit und Versagensängste.

Wogegen hilft die Lärche?

  • Darmkatarrh
  • Atemwegskatarrh

Bedeutung für die Gesundheit

Nur wenigen Menschen ist bekannt, dass es sich bei der Lärche um eine bewährte Heilpflanze handelt. So hat sich das Lärchenterpentin in der Volksheilkunde schon vor langer Zeit als Heilmittel bewährt. Aus wissenschaftlicher Sicht ließen sich allerdings nicht alle positiven Wirkungen komplett bestätigen. Traditionell kommen die ätherischen Öle der Lärche zur Behandlung von Atemwegskatarrhen zur Anwendung. Das Lärchenterpentin fördert innerhalb der Bronchien das Lösen der Sekrete. Allerdings kann die reizende Wirkung des ätherischen Öls ziemlich stark ausfallen. Aus diesem Grund wird im Falle von akuten Atemwegsentzündungen vom Einatmen von konzentriertem Lärchenterpentin abgeraten.

Als wirkungsvoll gilt das ätherische Öl der Lärche zudem zur Behandlung von Hautentzündungen und Furunkeln. So wird die Durchblutung vom Lärchenterpentin gefördert. Weitere Anwendungsgebiete der Lärche sind eiternde Geschwüre, Blasenleiden, Rheuma, nässende Flechten, Gallensteine, Bandwürmer, Nervenschmerzen, Grind, Blutungen und Durchfall. Darüber hinaus soll das Lärchenterpentin die Menstruation der Frau fördern.

Zum Einsatz kommt die Lärche außerdem in der Homöopathie. Diese greift auf das Lärchenterpentin zurück, um mit ihm Vergiftungen durch Lösungsmittel zu behandeln, die sich in Form einer Urämie bemerkbar machen. Weitere Indikationen sind Brennen in der Harnblase, Harnverhalt, Erschöpfungszustände und Nierenschmerzen.

Erfolgt der Einsatz der Lärche in zu großen Dosen, besteht die Gefahr von Nebenwirkungen wie Nierenschäden. Darüber hinaus sind Beeinträchtigungen des zentralen Nervensystems im Bereich des Möglichen.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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