Bachblütentherapie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 20. Juni 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Bachblütentherapie zielt darauf ab, die Seele des Menschen zu harmonisieren und die Selbstheilungskräfte anzuregen. Die Essenzen, die bei der Bachblütentherapie Verwendung finden, stammen aus den Blüten (Bachblüten) von 37 wild wachsenden Pflanzen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Bachblütentherapie?

37 Pflanzen bilden die Grundlage der Bachblütentherapie. Vier Mal täglich vier Tropfen wirken sich positiv auf die Gemütsverfassung aus.

Der Entdecker der Bachblütentherapie ist der englische Arzt Dr. Edward Bach. Er wählte 37 Pflanzen und das Quellwasser Rock Water als Grundlage der Bachblütentherapie aus. Als 39. Extrakt ernannte er die Notfalltropfen Remedy, eine fertige Bachblütenmischung aus 5 Essenzen.

Der Bachblütentherapie-Leitgedanke besteht aus dem Grundsatz, dass die aus den Blüten gewonnene Energie eine harmonisierende Wirkung auf die psychische, körperliche und seelische Verfassung aller Lebewesen besitzt.

Die Bachblütentherapie eignet sich für Menschen aller Altersklassen. Auch im Tierbereich wirkt eine Bachblütentherapie erfolgreich.

Zur Herstellung werden sie ins Quellwasser gelegt und später in die Sonne gestellt. Übrig bleiben feinstoffliche Blütenanteile, die heilende Informationen besitzen. Diese werden in Vorratsflaschen (Stockbottles) gefüllt und mit Alkohol konserviert.

Wirkung von Bachblüten (Wirkungsweise)

Eine Bachblütentherapie beeinflusst schlechte Gemütsverfassungen positiv. Durch die Wirkung auf die Psyche können körperliche Krankheiten nicht unmittelbar geheilt werden. Jedoch ist deren Vorbeugung durch eine Bachblütentherapie möglich.

Denn psychische Beschwerden haben eine negative Wirkung auf das Wohlbefinden und können körperliche Krankheiten auslösen. Um die passende Bachblüte für eine wirkungsvolle Bachblütentherapie zu bestimmen, stehen unterschiedliche Auswahlmethoden zur Verfügung.

Beispielsweise kann mithilfe eines Repertoriums, einer alphabetischen Auflistung von Gemütssymptomen und Verhaltensweisen, oftmals das richtige Mittel für eine erfolgreiche Bachblütentherapie gefunden werden.

Anwendung - Verfahren - Dosierung

Bei der Bachblütentherapie sind mehrere Anwendungsmöglichkeiten wirkungsvoll. Die Wasserglasmethode eignet sich für akute Zustände. Hierzu werden die Essenztropfen mit Mineralwasser vermischt und verteilt über den Tag getrunken. Des Weiteren kann die Bachblütentherapie in der Standard-Dosierung erfolgen.

Hierbei werden vier Mal täglich vier Tropfen entweder auf die Zunge oder einen nichtmetallischen Löffel gegeben und eingenommen. Da sich die Wirkung der Tropfen über die Mundschleimhaut entfaltet, sollten sie kurz im Mund verbleiben.

Die Salbenform eignet sich für die äußerliche Bachblütentherapie. Notfalltropfen werden in akuten Stresssituationen eingesetzt. Sie können innerlich und äußerlich angewendet werden. Innerhalb von kurzen Abständen kann die Einnahme wiederholt werden.

Bei der Bachblütentherapie sollten nicht mehr als 6 Blütenessenzen gleichzeitig verwendet werden. Blütenessenzen werden einzeln oder als Komplettset z.B. in Apotheken angeboten. Für die Bachblütentherapie werden sie in Pipetten-Glasflaschen unterschiedlicher Größe, wahlweise mit Alkohol, Weinbrand oder Apfelessig konserviert, verfüllt.

Die Behandlungsdauer der Bachblütentherapie richtet sich nach der Schwere und Dauer des psychischen Problems. Gravierende seelische Leiden und tiefsitzende Konflikte eignen sich nicht zur Selbstbehandlung. Ein erfahrener Therapeut sollte in diesem Fall die Bachblütentherapie vornehmen.

Wie lange dauert es, bis Bachblüten helfen?

Die Frage, wie lange es dauert, bis Bachblüten ihre Wirkung entfalten, hängt von mehreren Faktoren ab und kann nicht pauschal beantwortet werden.

Persönliche Empfänglichkeit:

Die Wirkung von Bachblüten kann stark von der individuellen Empfänglichkeit abhängen. Manche Menschen reagieren sehr schnell auf die Blütenessenzen, während es bei anderen länger dauern kann. Dies hängt mit der persönlichen Sensibilität und dem allgemeinen Gesundheitszustand zusammen.

Art der emotionalen Beschwerden:

Die Dauer bis zum Eintritt der Wirkung kann auch von der Art und Intensität der emotionalen Beschwerden abhängen. Bei akuten Stresssituationen oder vorübergehenden emotionalen Problemen können Bachblüten oft schneller Linderung bringen. Bei tiefer liegenden, chronischen emotionalen Problemen kann es länger dauern, bis eine spürbare Veränderung eintritt.

Regelmäßige Anwendung:

Für optimale Ergebnisse sollten Bachblüten regelmäßig eingenommen werden. Die übliche Dosierung beträgt viermal täglich vier Tropfen unter die Zunge oder in ein Glas Wasser. Bei regelmäßiger Anwendung können erste Effekte oft innerhalb weniger Tage bis Wochen spürbar werden.

Kombination und Mischung:

Die Wirkung kann auch davon abhängen, ob eine Einzelblüte oder eine Mischung verschiedener Blüten verwendet wird. Individuell abgestimmte Mischungen, die genau auf die emotionalen Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten sind, können effektiver sein und schneller wirken.

Selbstwahrnehmung:

Die subjektive Wahrnehmung spielt eine große Rolle bei der Beurteilung der Wirksamkeit von Bachblüten. Manche Menschen spüren sofort eine Veränderung, andere benötigen mehr Zeit, um subtile emotionale Verbesserungen wahrzunehmen.

Erwartungshaltung:

Die Erwartungshaltung kann ebenfalls die wahrgenommene Wirksamkeit beeinflussen. Ein positiver Glaube an die Wirkung der Bachblüten kann dazu beitragen, dass die Anwender schneller positive Veränderungen bemerken.

Rescue Tropfen (Notfalltropfen)

Die Rescue Tropfen, auch bekannt als Notfalltropfen, sind eine spezielle Mischung aus fünf verschiedenen Bachblütenessenzen. Diese Kombination wurde von Dr. Bach entwickelt, um in akuten Stresssituationen schnelle emotionale Unterstützung zu bieten. Die fünf Bachblüten in den Rescue Tropfen sind:

  • Rock Rose (Gelbes Sonnenröschen) – bei Panik und Terror.
  • Impatiens (Drüsentragendes Springkraut) – bei Ungeduld.
  • Clematis (Weiße Waldrebe) – bei Unaufmerksamkeit und Tagträumerei.
  • Star of Bethlehem (Doldiger Milchstern) – bei Schock und Trauma.
  • Cherry Plum (Kirschpflaume) – bei Angst, die Kontrolle zu verlieren.

Anwendung

Die Rescue Tropfen können bei plötzlichen emotionalen Belastungen wie Schock, Angst oder Stress verwendet werden. Sie sind in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Tropfen, Sprays, Pastillen und Cremes. Die übliche Dosierung ist vier Tropfen in einem Glas Wasser oder direkt unter die Zunge. Bei Bedarf kann diese Dosis alle paar Stunden wiederholt werden.

Wirkung

Anwender berichten, dass die Rescue Tropfen helfen, schnell Ruhe und Gelassenheit zu finden. Sie können hilfreich sein in stressigen Situationen wie Prüfungen, Arztbesuchen oder nach Unfällen. Die Wirkungen sind jedoch subjektiv und variieren von Person zu Person. Wissenschaftlich gesicherte Beweise für die spezifische Wirksamkeit von Rescue Tropfen und anderen Bachblütenmitteln fehlen bisher. Viele Experten glauben, dass die positiven Effekte hauptsächlich auf den Placeboeffekt und die damit verbundene Erwartungshaltung zurückzuführen sind.

Risiken und Nebenwirkungen

Alle Essenzen, die zur Bachblütentherapie genutzt werden, stammen aus Pflanzen natürlicher Herkunft. Die Bachblütentherapie vermittelt lediglich die heilenden Informationen der Pflanze. Körper und Seele nehmen nur die Stoffe auf, von denen ein Defizit im Körper besteht.

Falsch gewählte Substanzen der Bachblütentherapie werden weder vom Körper aufgenommen noch können sie Schaden anrichten.

Unter Berücksichtigung der Anwendungsvorschriften und der richtigen Dosierung kann eine Bachblütentherapie keine negativen körperlichen Nebenwirkungen erzeugen. Positive seelische Nebenwirkungen können sich in Form von verstärkten Träumen und erleichterndem Tränenfluss äußern.

Die gewollte Reaktion der Bachblütentherapie zeigt sich häufig bei der Verarbeitung bestimmter Lebensphasen. Bei den Essenzen der Bachblütentherapie entstehen keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Wissenschaftliche Betrachtung

Fehlende wissenschaftliche Beweise:

Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es bislang keine eindeutigen Beweise für die Wirksamkeit von Bachblüten über den Placeboeffekt hinaus. Viele Studien und Experten sind skeptisch gegenüber den behaupteten Effekten, da sie nicht durch wissenschaftliche Methoden bestätigt wurden.

Placeboeffekt:

Der Placeboeffekt kann eine bedeutende Rolle spielen. Menschen, die an die Wirksamkeit der Bachblüten glauben, könnten durch ihre positive Erwartungshaltung tatsächlich eine Verbesserung ihrer emotionalen Zustände erfahren, unabhängig von der eigentlichen Wirkung der Blütenessenzen.

Fazit

Die Bachblütentherapie wird von vielen Menschen als sanfte Methode zur Unterstützung emotionalen Wohlbefindens geschätzt. Anwender berichten oft von positiven Effekten bei Stress, Angst und anderen emotionalen Ungleichgewichten. Diese subjektiven Erfahrungen variieren jedoch stark und sind in der Regel individuell.

Aus wissenschaftlicher Perspektive bleibt die Wirksamkeit der Bachblütentherapie umstritten. Bisherige Studien liefern keine überzeugenden Belege, dass Bachblüten über den Placeboeffekt hinaus wirksam sind. Kritiker argumentieren, dass die positiven Wirkungen hauptsächlich auf die Erwartungshaltung und den Placeboeffekt zurückzuführen sind.

Dennoch kann die Bachblütentherapie als ergänzende Maßnahme sinnvoll sein, besonders für diejenigen, die positive persönliche Erfahrungen gemacht haben. Sie kann helfen, ein Gefühl der Selbstfürsorge und emotionalen Achtsamkeit zu fördern. Wichtig ist, dass sie nicht als Ersatz für medizinische Behandlungen bei ernsthaften psychischen oder physischen Erkrankungen verwendet wird, sondern als ergänzende Unterstützung im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes zur emotionalen Gesundheit.

Quellen

  • Payk, T.: Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie. Thieme, Stuttgart 2013
  • Dilling, H. & Freyberger, H.J.: Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen, Huber Verlag, 6. Auflage 2012
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Bergner, T. M. H.: Burnout-Prävention. Schattauer, Stuttgart 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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