Kontrastmittelallergie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei einer Kontrastmittelallergie leiden die erkrankten Personen an einer Allergie gegen diverse Arten von Kontrastmitteln, die im Rahmen verschiedener medizinischer Untersuchungsverfahren zum Einsatz kommen. Oftmals werden Kontrastmittel zum Beispiel bei der Magnetresonanztomografie oder einer Computertomografie angewendet. Auch beim Ultraschall werden mitunter Kontrastmittel genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Kontrastmittelallergie?

Im Rahmen der Kontrastmittelallergie entwickeln die Patienten eine allergische Reaktion auf bestimmte Bestandteile des Kontrastmittels. Besonders häufig entstehen dabei zum Beispiel Allergien gegen das in Kontrastmitteln enthaltene Jod. Durch eine Reizung des Immunsystem kommen die typischen Beschwerden der allergischen Reaktion zustande.

In zahlreichen Fällen gelangen Kontrastmittel über eine Injektion in den menschlichen Organismus. Die Substanz breitet sich mit dem Blut im Körper aus und sammelt sich in Bereichen mit besonders starker Durchblutung an. Auf diese Weise hilft das Kontrastmittel zum Beispiel bei der Erkennung von Tumoren oder Entzündungen. Problematisch verläuft die Untersuchung, wenn der Patient an einer Kontrastmittelallergie leidet.

Ursachen

Eine Kontrastmittelallergie entsteht, indem das Immunsystem der betroffenen Person gegen bestimmte allergene Substanzen sensibilisiert ist. Somit stellt sich die Frage, auf welchen Stoff im Kontrastmittel ein Patient allergisch reagiert. In zahlreichen Fällen leiden Menschen an einer Allergie gegen das in vielen Kontrastmitteln enthaltene Jod. Dadurch stehen die Beschwerden bei Untersuchungen mit Kontrastmitteln mit einer Jodallergie in Zusammenhang. Jedoch sind auch Allergien gegen andere Substanzen als Jod bei einer Kontrastmittelallergie möglich.

Zudem sind bestimmte Personengruppen besonders gefährdet, eine Kontrastmittelallergie zu entwickeln. Dazu gehören beispielsweise Patienten, die an Asthma leiden. Denn diese Menschen weisen eine erhöhte Neigung zu Allergien auf. Auch andere Allergiker, die bereits gegen verschiedene Substanzen allergisch reagieren, entwickeln tendenziell öfter eine Kontrastmittelallergie. Dies gilt zum Beispiel für Menschen mit Pollen- oder Lebensmittelallergien. Zudem sind Neurodermitiker besonders gefährdet, an einer Kontrastmittelallergie zu erkranken. Bei Untersuchungen mit Kontrastmitteln erhöht auch die gleichzeitige Verabreichung von Betablockern die Wahrscheinlichkeit, dass die betroffene Person eine Kontrastmittelallergie entwickelt.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome:

Die Symptome einer Kontrastmittelallergie treten in den meisten Fällen frühestens einige Stunden nach der Untersuchung mit dem verantwortlichen Kontrastmittel auf. Üblicherweise erscheinen die Beschwerden jedoch erst Tage nach der Kontrastmittelgabe. Häufig kommt es zu ersten Anzeichen der Kontrastmittelallergie auf der Haut der erkrankten Patienten. Charakteristisch sind Rötungen, Schwellungen und Ausschläge auf der Haut. Die betroffenen Hautstellen jucken üblicherweise stark. Darüber hinaus leiden einige Allergiker unter Schwindelanfällen, Übelkeit und Kopfschmerzen.

Möglich ist auch, dass sich die Beschwerden in weniger als einer Stunde nach der Verabreichung der allergenen Substanz zeigen. In diesem Fall liegt eine Kontrastmittelallergie vom Soforttyp vor. Das behandelnde Personal und der Radiologie sind umgehend auf die Anzeichen einer allergischen Reaktion hinzuweisen. Neben leichten Beschwerden einer Kontrastmittelallergie sind auch stärkere Symptome möglich. Dabei leiden die Patienten zum Beispiel unter einem erhöhten Pulsschlag, Erbrechen, Atemnot sowie Ödemen. Die Schleimhäute schwellen an und die Personen entwickeln eine sogenannte Nesselsucht. Bedingt durch die Schwellungen besteht das Risiko, dass die Patienten ersticken. Im schlimmsten Fall erleiden die Personen einen anaphylaktischen Schock.

Diagnose

Wenn sich die Hinweise auf eine Kontrastmittelallergie verdichten, ist umgehend die Konsultation eines Arztes angezeigt. Personen wenden sich in der Regel zuerst an ihren Hausarzt oder den für die Untersuchung mit dem Kontrastmittel zuständigen Radiologen. In vielen Fällen erfolgt eine Überweisung an einen Allergologen oder einen Hautarzt.

Der Arzt erörtert im Rahmen einer Anamnese die Symptomatik der Allergie mit dem Patienten. Dabei fragt der behandelnde Arzt insbesondere nach den Begleitumständen der Symptome. Dabei zeigt sich meist relativ schnell ein Zusammenhang zu einer vor einigen Tagen erfolgten Gabe von Kontrastmitteln. Erhärtet sich der Verdacht auf eine Kontrastmittelallergie auch auf Seiten des Arztes, setzt er entsprechende Testverfahren zur Diagnose ein.

Um die Kontrastmittelallergie zu diagnostizieren, kommt in der Regel ein sogenannter Pricktest zur Anwendung. Dabei wird der Unterarm oberflächlich leicht verletzt. Auf die gereizten Stellen bringt der Arzt die jeweiligen Allergene auf. Anhand der Reaktion lässt sich eine Diagnose der Kontrastmittelallergie stellen.

Beim Pricktest ist vor allem der Soforttyp der Kontrastmittelallergie feststellbar. Zur Diagnose des Spättyps wird ein Epikutantest mittels Pflaster durchgeführt. Nach zwei bis drei Tagen wird die Hautreaktion überprüft und die Kontrastmittelallergie diagnostiziert. Grundsätzlich ist auch ein intravenöser Provokationstest möglich. Dieser ist im Vergleich zu den anderen beiden Testverfahren jedoch riskanter.

Komplikationen

Eine Kontrastmittelallergie kann unter Umständen Komplikationen hervorrufen, wenn der Betroffene immer wieder mit dem Allergen in Kontakt gerät. Neben den Allgemeinsymptomen, also Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sowie Hautirritationen und Kreislaufprobleme, kann es auch zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Eine Kontrastmittelallergie birgt also dieselben Risiken wie andere Allergien auch. Da sich der Kontakt mit Kontrastmitteln jedoch nicht immer vermeiden lässt, besteht ein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen.

So kann es bei einer ärztlichen Untersuchung zu Beschwerden kommen, wenn die Praxis keine alternativen Mittel zur Verfügung hat oder eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden muss. Dann besteht allenfalls die Möglichkeit, dem Betroffenen vorbeugend ein Medikament zu verabreichen, welches die allergische Reaktion unterdrückt. Die Behandlung der Kontrastmittelallergie birgt keine größeren Risiken. Meist wird ein Allergietest durchgeführt, der unter Umständen bereits eine starke allergische Reaktion hervorrufen kann. Die Medikamentengabe ist immer mit gewissen Nebenwirkungen verbunden. Asthmatiker und Patienten mit mehreren Allergien sind besonders gefährdet für etwaige Begleiterscheinungen.

Behandlung und Therapie

Ursachen eines allergisches Schocks und Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Im Rahmen einer Kontrastmittelallergie ist ein anaphylaktischer Schock möglich, der eine akute Bedrohung für das Leben des Allergikers darstellt. Deshalb ist sofort ein Notarzt zu rufen, der den Patienten gegebenenfalls mit Kortison und Adrenalin behandelt.

Der Blutdruck fällt stark ab und führt unter Umständen zu einem Versagen des Kreislaufes. Wenn der anaphylaktische Schock im Zusammenhang mit einer Untersuchung auftritt, ist diese umgehend abzubrechen. Der Patient bekommt meist Antihistaminika verabreicht und erhält in manchen Fällen zusätzlichen Sauerstoff.

Wenn trotz bestehender Kontrastmittelallergie eine Untersuchung mit Kontrastmitteln unverzichtbar ist, sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Der Patient erhält im Vorfeld Kortison und oftmals auch Antihistaminika. Auf diese Weise lässt sich der allergischen Reaktion bis zu einem gewissen Grad vorbeugen.


Vorbeugung

Grundsätzlich sollte bei einer bestehenden Allergie der Auslöser (Allergen) für die allergische Reaktion möglichst konsequent gemieden werden. Gibt es keine Alternative, müssen in Absprache mit dem Arzt allergiehemmende Medikamente (Antihistaminika) verabreicht werden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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