Kohlenmonoxidvergiftung
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Kohlenmonoxidvergiftung wird durch Einatmen von Kohlenstoffmonoxid hervorgerufen. Dieses Gas entsteht vor allem bei Verbrennungsvorgängen und ist ein Atemgift. Die Behandlung besteht vorwiegend aus der Gabe von Sauerstoff über eine Atemmaske oder über einen Schlauch in der Luftröhre.
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Was ist eine Kohlenmonoxidvergiftung?
Bei einer Kohlenmonoxidvergiftung handelt es sich um eine Intoxikation, die durch das Einatmen des Gases Kohlenstoffmonoxid zustande kommt. Grundsätzlich wird zwischen einer akuten und einer chronischen Kohlenstoffmonoxidintoxikation unterschieden. Die akute Form kann innerhalb kürzester Zeit zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen.
Kohlenmonoxid ist farb- und geruchlos und weist einen ähnlichen chemischen Aufbau wie Sauerstoff auf. Wird zu viel Kohlenstoffmonoxid eingeatmet, kann nicht genügend Sauerstoff in die Gewebe des Körpers transportiert werden. Dies ist potenziell lebensgefährlich.
Ursachen
In der normalen Atemluft befindet sich kein CO. Das Atemgift entsteht vor allem bei Verbrennungsprozessen. Mögliche Ursachen für eine CO-Intoxikation sind Brände in geschlossenen Räumen sowie Öfen und Kamine, die einen Defekt aufweisen. Darüber hinaus tritt eine Kohlenmonoxidvergiftung auf, wenn im Rahmen eines Suizidversuchs Autoabgase in einem abgeschlossenen Raum eingeatmet werden.
Außerdem ist die Konzentration von Kohlenmonoxid in Bergwerken oder Höhlen auf natürliche Weise erhöht. Menschen, die sich länger an solchen Orten aufhalten, können ebenso eine Intoxikation durch Kohlenstoffmonoxid erleiden. In seltenen Fällen wird eine Kohlenmonoxidvergiftung durch ein defektes Tauchgerät bei Tauchausflügen hervorgerufen. Auch starke Raucher sowie Konsumenten von Wasserpfeifen können eine leichte CO-Intoxikation erleiden.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome der Kohlenstoffmonoxidvergiftung:
Typische Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung sind Übelkeit, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwindel und Ohnmacht. Bei der chronischen Form der Intoxikation treten häufig nur leichte Symptome auf, die sehr unspezifisch sind. Betroffene leiden in diesen Fällen häufig unter allgemeinem Unwohlsein. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es häufig zu einer unregelmäßigen Atmung, Husten, Verwirrtheit, Erbrechen und letztlich Bewusstlosigkeit.
Manchmal treten auch Krämpfe und Herzversagen auf. Ab einem Anteil von 25% Carboxyhämoglobin im Blut kommt es zu ersten Symptomen einer Vergiftung. Übersteigt der Anteil von Carboxyhämoglobin 50%, verliert der Betroffene das Bewusstsein. Bei einem Wert von über 60% tritt der Tod ein. Eine akute Kohlenstoffmonoxidvergiftung kann unter anderem an einer unnatürlichen Rotfärbung von Lippen und Haut erkannt werden.
Der Verlauf einer CO-Intoxikation ist abhängig von der Schwere der Vergiftung. Ist die Konzentration von CO in der Atemluft hoch, kann innerhalb von wenigen Minuten der Tod eintreten. Wird die Gefahr rechtzeitig erkannt, ist der Verlauf als positiv einzuschätzen.
Diagnose
Die Diagnosestellung bei einer Kohlenmonoxidintoxikation erfolgt häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Zu Beginn der Vergiftung sind die Symptome meist so unspezifisch, dass eine Kohlenmonoxidvergiftung gar nicht in Betracht gezogen wird. Immerhin gibt es viele mögliche Ursachen für Beschwerden wie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Übelkeit. Ein erfahrener Arzt kann jedoch aufgrund der Symptomatik eine Verdachtsdiagnose stellen. Um diese zu bestätigen, wird eine Blutuntersuchung durchgeführt. Bei Verdacht auf eine CO-Intoxikation wird die Konzentration von Carboxyhämoglobin im Blut bestimmt. Nach der Diagnosestellung muss ermittelt werden, wodurch die Kohlenstoffmonoxidvergiftung hervorgerufen wurde.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung einer Kohlenmonoxidvergiftung richtet sich nach der Schwere der Symptome. Bei einer leichten Vergiftung, die mit milden oder gar keinen Symptomen einhergeht, ist meist keine Behandlung erforderlich. In solchen Fällen sollte lediglich die Ursache für die Intoxikation ausfindig gemacht werden, um eine schwerere Vergiftung zu verhindern. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn in einer Großstadt zu bestimmten Zeiten ein starkes Verkehrsaufkommen herrscht.
Tritt in einem Gebäude CO aus, müssen alle Bewohner sofort an die frische Luft gehen bzw. gebracht werden. Im Falle von Bewusstlosigkeit erfolgt ein Rettungseinsatz. Da auch die Retter dem Kohlenmonoxid im Haus ausgesetzt sind, müssen sie nach dem Einsatz für einige Zeit mit Sauerstoff beatmet werden. Dadurch werden weitere Komplikationen und Beschwerden verhindert.
Da eine Kohlenstoffmonoxidintoxikation potenziell lebensgefährlich ist, müssen Betroffene sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Therapie besteht hauptsächlich aus der Beatmung mit Sauerstoff. Ist der Betroffene ohne Bewusstsein, muss intubiert werden. Dabei schiebt der Arzt einen dünnen Schlauch in die Luftröhre des Patienten und beatmet ihn dadurch.
Weiters kann eine CO-Intoxikation in einer Dekompressionskammer behandelt werden. In einer Überdruckkammer wird der Kohlenmonoxidgehalt im Blut schneller abgebaut als bei normalen Druckverhältnissen. Diese Art der Therapie ist jedoch nicht immer verfügbar, da nicht überall eine Dekompressionskammer zur Verfügung steht. Nach den ersten Maßnahmen zur Stabilisierung des Patienten muss eine weitere Überwachung der Vitalfunktionen erfolgen. Handelt es sich um einen Selbstmordversuch, erfolgt die weitere Behandlung durch einen Psychiater.
Vorbeugung
Menschen, die in gefährdeten Berufsgruppen arbeiten, sollten nach Möglichkeit eine Atemmaske tragen, wenn sie sich in Risikosituationen begeben. Dies gilt zum Beispiel für Feuerwehrmänner. Außerdem sollte das Befüllen von Tauchflaschen stets mit größter Sorgfalt erfolgen.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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