Knoten unter der Haut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Hinter einem Knoten unter der Haut können unterschiedliche Ursachen stecken. Während manche von ihnen harmlos sind, können auch Tumore nicht ausgeschlossen werden. Deswegen ist es wichtig, bei Entdeckung eines solchen Knubbels möglichst zügig einen Arzt aufzusuchen. Nach der Diagnose kann er unter Umständen die passende Therapie einleiten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Haut besteht, wie jedes andere Organ ebenfalls, aus Zellen. Während die obere Hautschicht mit der Zeit abstirbt, bilden sich von unten laufend neue Zellen nach. Weitere Bestandteile liegen meist in tieferen Schichten. Zu diesen gehören Haarwurzeln und Talgdrüsen. Während aus den Wurzeln Haare wachsen, sind die Talgdrüsen dafür verantwortlich, dass die Haut nicht austrocknet. Dies meistern die Drüsen durch die Verteilung von Fett. Darüber hinaus sitzen hier Schweißdrüsen. Bei einem Knötchen unter der Haut kann eine Vermehrung von Fettzellen schuld sein. Generell entstehen die Knoten durch ein unkontrolliertes Wachstum von bestimmten Zellen. Die Ursachen hier sind vielfältig.

Ursachen

UV-Licht kann die Zellen beschädigen und dafür sorgen, dass Zellen entarten. Eine entartete Zelle geht nicht mehr ihren normalen Funktionen nach, wie der Produktion von Haaren, sondern vermehrt sich fortlaufend und unkontrolliert. Daraus resultieren Wucherungen der Haut. In einem solchen Fall handelt es sich bei dem Knoten oftmals um Hautkrebs.

Dieser tritt in unterschiedlichen Formen auf und kann mehr oder weniger bösartig sein. Ausgelöst wird er letztendlich durch regelmäßige starke Sonneneinstrahlung. Besonders häufig entwickeln sich solche Veränderungen im Bereich von Gesicht und Hals, da diese permanent dem Licht ausgesetzt sind.

Kommt es zu Wucherungen des Fettgewebes, so entstehen Lipome. Diese sind jedoch unbedenklich und werden meistens nur aus kosmetischen Gründen beseitigt. Dabei ist bisher noch nicht bekannt, welche Mechanismen zur Entstehung von Lipomen beitragen. Es wird davon ausgegangen, dass erbliche Komponenten eine Rolle spielen. Dabei unterscheiden sich die Lipome stark voneinander.

Sie können erbsengroß sein, oder aber tischtennisballgroße Maße annehmen. Gerade bei Schmerzen und Rötungen können Entzündungen nicht ausgeschlossen werden. In einem solchen Fall sind oft Furunkel an der Erhebung schuld. Diese entstehen durch die Entzündung eines Haarbalges. Eine weitere Möglichkeit ist die Existenz von Zysten oder geschwollenen Lymphknoten.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Nicht jeder Knoten unter der Haut muss unmittelbar zu einem Arztbesuch führen. Dennoch ist es ratsam, auftretende Wucherungen zu beobachten. Wenn sie an Größe zunehmen, rot werden oder sich entzünden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Im Durchschnitt sind Knoten lediglich bis zu fünf Zentimeter groß. Überschreiten sie dieses Maß, sollte die Ursache abgeklärt werden. Keinesfalls sollte man sie selbst ausdrücken, da eintretende Keime zu Entzündungen führen können.

Wenn Schmerzen auftreten ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, da es viele Ursachen für den Schmerz geben kann. Möglicherweise drückt die Wucherung auf umliegendes Gewebe wie Muskeln, Sehnen, Blutgefäße oder Nerven. Auch bei Beeinträchtigungen, die in verschiedenen Positionen oder bei speziellen Bewegungen auftreten, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Dieser kann entscheiden, ob eine Entfernung notwendig ist.

Außerdem ist es möglich, Knoten unter der Haut aus ästhetischen Gründen zu entfernen. Besonders wenn diese an Gesicht, Hals, Dekolleté, Schultern oder Rücken auftreten, ist eine Entfernung von Patienten häufig gewünscht.

Wann zum Arzt?

Knoten unter der Haut sollten fast immer ärztlich abgeklärt werden. Treten zusätzlich Schwellungen oder Wucherungen auf, ist ein Arzt schnellst möglich zu konsultieren. Leidet der Betroffene unter Hautveränderungen wie Rötungen oder Hautunreinheiten, ist ebenfalls ein Arztbesuch notwendig.

Bei Frauen und jungen Mädchen können sich in der Brust vor dem Eintreten der Monatsblutung Knoten bilden. Diese basieren auf den hormonellen Einflüssen und führen zu Gewebeveränderungen. Die Knoten müssen nur dann von einem Arzt näher untersucht werden, wenn sie nach der Menstruation weiterhin ertastbar sind.

Da Knoten unter der Haut ein Warnhinweis für eine Tumorerkrankung sind, ist ein Arzt zu konsultieren, sobald sich der Knoten an einer ungewöhnlichen Stelle ausbildet oder er Veränderungen seiner Struktur aufweist. Wird er größer oder härter in der Konsistenz ist unverzüglich ein Arztbesuch nötig.

Bei einer Erkältung oder Infektion kommt es im Halsbereich häufig zu einer Schwellung und Knotenbildung der Lymphe. Mit dem Abklingen der Grunderkrankung bilden sich die Knoten langsam zurück. Ist dies nicht der Fall, muss ein Arzt aufgesucht werden. Treten zusätzlich Schmerzen auf, treten Flüssigkeiten aus oder kommt es im Körper zu weiteren Knoten unter der Haut, sollte ein Arzt die Beschwerden näher untersuchen und abklären.

Diagnose

Eine knotenartige Hautveränderung sollte vom Arzt geklärt werden. Oftmals handelt es sich zwar um harmlose Ursachen, aber auch Tumore können nicht ausgeschlossen werden. Bei einem Lipom ist die umliegende Haut intakt, es treten keine Schmerzen auf. Darüber hinaus lässt der Knoten sich verschieben. Durch ein Ultraschallbild kann festgestellt werden, ob es sich um ein gut- oder bösartiges Lipom handelt. Zudem bleibt bei einer solchen Untersuchung die genaue Lage des Knotens nicht verborgen. Lipome wachsen sehr langsam und werden meistens erst dann bemerkt, wenn sie deutlich hervortreten.

Bei einem Basaliom, dem Vorliegen von Hautkrebs, liefern bereits die äußerlichen Veränderungen erste Hinweise auf die Existenz der Krankheit. Um den Verdacht zu bestätigen, bietet sich eine Gewebeprobe sowie eine PDT an. Im Rahmen dieser Behandlung wird eine Creme auf die Haut aufgetragen, welche später dafür sorgt, dass die kranken Zellen erkennbar werden. In etwa 90 Prozent aller Fälle können die Betroffenen geheilt werden. Dennoch sollten Patienten eine regelmäßige Nachuntersuchung wahrnehmen. Entzündungen äußern sich durch Schmerzen, Rötungen und Eiter. Ein Abstrich liefert Informationen über den Erreger.

Komplikationen

Im Zusammenhang mit Knoten unter der Haut - sogenannten Lipomen - kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Die Knoten unter der Haut können stark wachsen und so Schwellungen und Irritationen im betroffenen Hautbereich erzeugen. Ist ein Lipom ständig Reibung und Druck ausgesetzt, kann es sich entzünden. Es können Bakterien in den Hautknoten eintreten und es kann sich Eiter bilden. Der Knoten kann platzen und der Eiter austreten. Die Entzündung kann sich ausbreiten, die Haut kann sich röten und es können Schmerzen und ein Druckgefühl entstehen.

Knoten unter der Haut können operativ entfernt werden. Nach einer Operation können Blutergüsse und Wassereinlagerungen auftreten, die wiederum Schwellungen verursachen können. Auch Wundschmerzen sind nicht auszuschließen. Werden bei einer Operation lokale Nervenbahnen beschädigt, können Missempfindungen und Taubheitsgefühle an der betroffenen Stelle zurückbleiben. Besonders im Gesichtsbereich können Nervenstränge während einer Knotenentfernung beschädigt werden. Wird der Knoten nicht gründlich entfernt, kann er an der gleichen Stelle erneut nachwachsen.

Nach einer operativen Entfernung von Hautknoten können Blutungen auftreten, die Wunde kann schlecht verheilen oder sich infizieren. Werden viele Knoten entfernt, ist eventuell eine Vollnarkose notwendig. Mit einer Vollnarkose sind verschiedenen Risiken verbunden. Knoten unter der Haut sind meist gutartig, können sich aber auch zu einem bösartigen Tumor entwickeln.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Dementsprechend ist es wichtig, dass eine fachgemäße Diagnose erfolgt ist. Hat sich der Verdacht eines Lipoms erhärtet, sind meistens keine weiteren Maßnahmen möglich. In seltenen Fällen sitzt der Knoten jedoch sehr nah an einem Nerv, wodurch Schmerzen entstehen können.

Entscheidet der Patient sich für einen Eingriff, so wird der Knoten aufgeschnitten und das Fettgewebe entfernt. Dafür ist nur eine lokale Betäubung und eine ambulante Operation notwendig. Je nachdem, wie groß das Lipom war, wird es später genäht. Die Entfernung kann jedoch nicht davor schützen, dass der Knoten sich erneut bildet. Konnte das Lipom als bösartig diagnostiziert werden, setzt eine Krebsbehandlung ein.

Bei Hautkrebs bieten sich unterschiedliche Methoden an. Zunächst werden die ausgearteten Zellen meistens operativ entfernt. Auch hier reichen eine örtliche Betäubung sowie ein ambulanter Eingriff aus. Bei Tumoren, die im Gesicht aufgetreten oder besonders tief sind, wird die Operation in zwei Schritten durchgeführt. Zunächst werden die erkrankten Zellen entfernt, anschließend die Hautränder durch ein Mikroskop untersucht.

Finden sich weiterhin Teile des Tumors im Abbild, muss im zweiten Schritt noch mehr Haut entfernt werden. Bei Tumoren, die an ungünstigen Stellen sitzen, oder wenn der Erkrankte ein sehr hohes Alter aufweist, ist es ebenfalls möglich, eine Strahlentherapie einzusetzen. Beide Methoden bieten gute Heilungschancen.

Bei einem Furunkel können zunächst konservative Maßnahmen angewendet werden. Bei diesen wird die betroffene Stelle desinfiziert und warme Kompressen aufgelegt. Öffnet der Furunkel sich dennoch nicht, so kann dieser von einem Arzt aufgeschnitten werden, damit der Eiter abfließt. Zusätzlich ist es in manchen Fällen notwendig, Antibiotika einzunehmen.


Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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