Intervallartige Brustschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Intervallartige Brustschmerzen sind Schmerzen in der Brust, die wiederholt auftreten. Sie können unterschiedlichste Ursachen haben, weshalb sich auch die Therapiemöglichkeiten vielfältig gestalten. Eine Vorbeugung ist meist nicht möglich.

Inhaltsverzeichnis

Was sind intervallartige Brustschmerzen?

Intervallartige Brustschmerzen sind sehr unangenehm und gehen häufig mit einer Schwellung der Brust einher. Viele Frauen verspüren Brustschmerzen am Menstruationsbeginn.

Intervallartige Brustschmerzen sind Schmerzen in der Brust, die über mehrere Wochen verteilt auftreten können. Sie sind meist nur von kurzer Dauer, treten jedoch immer wieder auf. Betroffen sind vor allem Frauen während der Periode. Bestimmte Grunderkrankungen wie Brustkrebs oder Brustfellentzündungen können jedoch auch Männer betreffen. Eine Behandlung ist in fast allen Fällen mögliche. Gerade zyklusbedingte Schmerzen lassen sich durch verschiedene Präparate lindern. Gegen bestimmte Ursachen kann auch bereits im Vorfeld vorgegangen werden.

Ursachen

Intervallartige Brustschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Meist treten sie während des weiblichen Zyklus auf und haben hormonelle Ursachen. Veränderungen im Hormonhaushalt beeinflussen das Brustdrüsengewebe und verursachen so starke Schmerzen. Schmerzen dieser Art treten meist im Rahmen eines prämenstruellen Syndroms auf und gehen mit einer Vergrößerung der Brust einher. Meist klingen die Symptome nach einigen Tagen wieder ab, treten beim nächsten Zyklus jedoch wieder intervallartig auf.

Auch bei einer so genannten Mastopathie trifft das zu. Diese tritt vor allem in den Wechseljahren auf und entsteht durch einen Mangel an Gelbkörperhormonen. Wenn diese Gestagene fehlen, verändert sich die Brustgröße, wodurch es zu Spannungsschmerzen kommen kann. Beeinflusst werden diese auch durch Wassereinlagerungen im Brustgewebe.

Intervallartige Brustschmerzen können noch viele weitere Ursachen haben. So entstehen sie etwa, wenn das Hormon Prolaktin, welches für die Milchbildung zuständig ist, übermäßig ausgeschüttet wird. Auch Störungen der Eierstöcke, welche ebenfalls auf einen Hormonmangel zurückzuführen sind, können Brustschmerzen auslösen. Ist das der Fall, spricht man auch von einer Corpus-luteum-Insuffizienz.

Brustschmerzen können auch unabhängig vom Hormonhaushalt auftreten. So etwa bei Wirbelsäulenproblemen, bei Entzündungen des Brustfells oder auch durch äußere Gewalteinwirkungen. Ebenso können Herzerkrankungen, Entzündungen im Oberbauch oder ernsthafte Erkrankungen wie Brustkrebs intervallartige Brustschmerzen auslösen.

Krankheiten

  • Brustfellenzuündung
  • Gelbkörperschwäche

Wann zum Arzt?

Die intervallartigen Brustschmerzen können bei Frauen und bei Männern auf Erkrankungen des Herzens oder der umliegenden Gefäße hinweisen. Der Herzmuskel kann Beschädigungen erlitten haben, die ärztlich versorgt werden müssen, bevor ein lebensbedrohlicher Zustand eintritt. Daher ist ein Arzt zu konsultieren, sobald die Schmerzen wiederholt auftreten.

Treten bei Frauen die intervallartigen Brustschmerzen zeitgleich zum Einsetzen der monatlichen Regelblutung auf, ist kein Arztbesuch notwendig. Die Anspannung des Brustgewebes gehört zu den natürlichen Entwicklungen innerhalb des Zyklus und verschwindet innerhalb weniger Tage ohne eine ärztliche Behandlung. Halten die Brustschmerzen über mehrere Tage oder Wochen unabhängig des Monatszyklus an, ist ein Arzt aufzusuchen. Brustkrebs oder eine Entzündung des Brustfells können vorliegen, die diagnostiziert und behandelt werden müssen. Andernfalls werden sich die Schmerzen weiter ausbreiten und an Intensität zunehmen.

In Zeiten von hormonellen Veränderungen treten häufig intervallartige Brustschmerzen auf. Zu ihnen gehören die Pubertät, Wechseljahre, der Beginn einer Schwangerschaft oder die Zeit nach einer Geburt. Hier werden die Beschwerden durch den Umstellungsprozess als natürlich angesehen. Ein Arztbesuch ist nicht notwendig.

Die Einnahme von Hormonpräparaten kann ebenfalls zu einem Auftreten der Beschwerden führen. Die Rücksprache mit dem Arzt ist zu halten, wenn die Schmerzen als besonders intensiv und stark beeinträchtigend erlebt werden.

Diagnose und Verlauf

Intervallartige Brustschmerzen können durch verschiedene Untersuchungen auf eine bestimmte Ursache zurückgeführt werden. Der Arzt versucht dabei zunächst, den Schmerz zu lokalisieren, um einen ersten Anhaltspunkt zu erhalten. Zudem erfragt er vom Patienten, wann und in welcher Intensität die Schmerzen auftreten. Weibliche Patienten werden gefragt, ob die Beschwerden während oder kurz vor dem Zyklus auftreten. Ist das nicht der Fall, nimmt der behandelnde Arzt eine Mammographie und eine Ultraschalluntersuchung vor. Zudem wird der Hormonhaushalt mit Hilfe von Bluttests genau ermittelt. Insbesondere die Östrogen- und Gestagen-Werte sind wichtige Hinweisgeber.

Gerade bei intervallartigen Brustschmerzen ist ein Schmerztagebuch sinnvoll. In diesem können Betroffene die Dauer der Schmerzen und deren Stärke notieren. Dadurch wird eine Diagnose erheblich erleichtert. Sind die Schmerzen nicht vom Zyklus abhängig, ist das nicht notwendig. Dann kann der Arzt bereits durch Röntgenuntersuchungen und andere Methoden eine genaue Diagnose stellen.

Intervallartige Brustschmerzen sind ein Symptom, dass viele Ursachen haben kann. Liegt ihnen eine schwerwiegende Erkrankung wie Brustkrebs zugrunde, kann der Verlauf negativ sein. Zyklusabhängige Schmerzen sind durch die richtige Medikation in den Griff zu bekommen und nehmen meist einen positiven Verlauf. Auch Entzündungen des Brustfells, Schmerzen durch Gewalteinwirkungen oder Schmerzen im Oberbauch sind meist nicht gefährlich, wenn sie rechtzeitig behandelt werden.

Komplikationen

Intervallartige Brustschmerzen können auf psychosomatische Erkrankungen hindeuten. In vielen Fällen liegt eine Angststörung vor. Die Ursachenfindung ist bei den psychosomatischen Krankheiten häufig ein sehr langer und intensiver Prozess. Das Einsetzen der Schmerzen führt zu einer emotionalen Überforderung und Hilflosigkeit bei dem Betroffenen. Die Intensität ist meist sehr stark, so dass es zu einer Beeinträchtigung bei der Bewältigung des Alltags kommt. Die Angst vor dem Tod, dem Ersticken und der Ungewissheit tritt auf bei Menschen ohne eine Angststörung ein. Dies verstärkt die Symptomatik.

Die Brustschmerzen können ein Hinweis auf einen entzündlichen Prozess im Organismus sein. Das Brustfell, aber auch Nerven oder Muskeln im Brustkorb können betroffen sein. Die Keime breiten sich ohne eine frühzeitige Behandlung weiter aus und lösen eine Zunahme der Schmerzen im gesamten Oberkörper aus. Es stellt sich ein permanentes dauerhaftes Unwohlsein ein.

Bei intervallartigen Brustschmerzen können Funktionsstörungen des Herzens vorliegen. Der Herzmuskel oder das Organ selbst sind in ihrer Tätigkeit beeinträchtigt. Das führt zu einem Herzinfarkt. Bei diesem befindet sich der Betroffene in Lebensgefahr und benötigt eine schnelle ärztliche Versorgung. Überlebende leiden trotz einer sofortigen medizinischen Behandlung häufig unter lebenslangen Folgen. Lähmungen, Taubheitsgefühle, psychische Erkrankungen oder Lungenprobleme gehören dazu. Herzrhythmusstörungen können auftreten, die permanent überwacht werden müssen.

Behandlung und Therapie

Intervallartige Brustschmerzen werden je nach Grunderkrankung behandelt. Bei Schmerzen, die im Verlauf des Zyklus entstehen, reichen meist schon einfache Maßnahmen, um die Beschwerden zu lindern. So reicht es schon aus, einen gut sitzenden Büstenhalter zu tragen. Auch die Umstellung der Ernährung kann sinnvoll sein. Gerade nach den Wechseljahren sollten Frauen sich fettarm ernähren, da das Fettgewebe Östrogene produziert.

Ist ein Gestagenmangel die Ursache für die Brustschmerzen, können spezielle Gels genutzt werden. Diese werden auf die Brust aufgetragen und versorgen diese mit dem notwendigen Hormon. Dadurch verschwinden im Normalfall auch die Brustschmerzen. Auch Ovulationshemmer und pflanzliche Präparate können helfen, die Schmerzen zu lindern.

Zyklische Brustschmerzen lassen sich auch mit Prolaktinhemmern behandeln. Auch andere Substanzen können je nach Art und Ausprägung der Schmerzen verschrieben werden. Sie werden meist über mehrere Wochen verteilt eingenommen und können verschiedene Begleiterscheinungen wie das Ausbleiben der Periode mit sich bringen.

Intervallartige Brustschmerzen, die auf eine Entzündung des Brustfells und ähnliche Erkrankungen zurückzuführen sind, bedürfen spezieller Behandlungsmethoden. Ernsthafte Erkrankungen wie Brustkrebs werden innerhalb einer Chemotherapie behandelt. Auch chirurgische Eingriffe sind in vielen Fällen notwendig.


Vorbeugung

Intervallartigen Brustschmerzen lässt sich nicht immer vorbeugen. Es ist allerdings möglich, bestimmte Grunderkrankungen durch Vorsichtsmaßnahmen im Alltag zu vermeiden. Entzündungen im Brustbereich werden durch einen ausreichenden Schutz vor Kälte vermieden, und Gewichtsverlust und fettarme Ernährung verringern die Östrogenproduktion und damit das Risiko für zyklusbedingte Brustschmerzen.

Frauen sollten gut sitzende Büstenhalter tragen, um die Brüste zu entlasten. Innerhalb des Zyklus kann es sinnvoll sein, pflanzliche Präparate einzunehmen, welche den Hormonhaushalt regulieren. Entsprechende Maßnahmen sollten jedoch im Vorfeld mit dem Arzt abgesprochen werden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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