Hibiskus
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Hibiskus wird im Deutschen auch als Eibisch bezeichnet. Es handelt sich um eine Gattung, die aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) stammt und die bis zu 675 Arten umfasst.
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Allgemeiner Überblick
Die Bezeichnung des Hibiskus stammt aus dem Keltischen und hat sich über das Altgriechische hibískos über das Alt- und Mittelhochdeutsche zu dem deutschen Wort Eibisch entwickelt. Die Arten der Pflanze sind entweder ein- oder mehrjährig. Sie wachsen als Bäume, Sträucher oder Halbsträucher. Daneben finden sich auch Arten, die als krautige Pflanzen wachsen.
Bei manchen Arten sind die Laubblätter gelappt und sie besitzen Nebenblätter. Manche Arten des Hibiskus bilden Blütenstände aus, wobei die Blüten in den meisten Fällen einzeln stehen. Der Außenkelch weist fünf oder mehr Lappen auf, wobei die Kelchblätter in der Regel in Form einer Glocke verwachsen sind. Die Blüten können die unterschiedlichsten Färbungen aufweisen. Der Hibiskus bildet Kapselfrüchte, die fünf Fächer besitzen. Bekannt ist die Pflanze in erster Linie für seine Anwendungsbereiche. Er wird unter anderem als Heilpflanze genutzt.
Vorkommen und Anbau
Der Verbreitungsraum des Hibiskus liegt in subtropischen und tropischen Regionen, wobei das Herkunftsgebiet des Hibiskus ursprünglich Asien ist. Die Pflanze kommt vor allem in Afrika vor. Besonders häufig ist sie im Sudan zu finden. Aber auch in Thailand, Mexiko, China und Ägypten sind verschiedene Arten des Hibiskus zu finden. Er benötigt ein warmes Klima, um gut wachsen zu können. Nur der Schraucheibisch ist winterfest. Ansonsten müssen auch im Winter Temperaturen von 14 bis 16 Grad eingehalten werden. Zur Vermehrung des Hibiskus werden Stecklinge und Samen eingesetzt.
Anwendung und Wirkung
Pharmazeutischen spielen die getrockneten Kelche des Hibiscus sabdariffa eine große Rolle. Der säuerliche Geschmack des Hibiskus wird bedingt durch enthaltene Säuren wie Wein-, Zitronen- und Apfelsäure. Hinzu kommt die Hibiscussäure, die im Fachjargon als Allohydroxyzitronensäurelacton bezeichnet wird. Daneben enthält der Hibiskus Anthocyane, die für eine rote Färbung des Aufgusses sorgen. Die Pflanze wird hier vor allem für Farbe und Geschmack der Teesorten verwendet.
In der Volksmedizin findet der Hibiskus allerdings auch Nutzung als Heilpflanze, der verschiedene unterschiedliche Wirkungen zugeschrieben werden. Die Pflanze besitzt eine große Menge an Vitamin C und Flavonoiden, was dem Körper zugute kommt. Daneben enthält er Phenolsäure. In der afrikanischen Heilkunde wird der Hibiskus ebenfalls in Form von Tee genutzt. Für die Zubereitung von Hibiskustee wird ein Liter Wasser aufgekocht und eine Zimtstange hinzugefügt. Daneben sollten zwischen drei und fünf Esslöffel Hibiskus hinzu gegeben werden. Nachdem die Mischung 20 Minuten quellen konnte, wird sie durchgesiebt. Mit Orange und Zucker kann der Hibiskus-Tee serviert werden.
Wogegen hilft Hibiskus?
Bedeutung für die Gesundheit
Drei Tassen dieses Tees täglich können laut Studien dabei helfen, den Blutdruck zu senken. Dies fanden amerikanische Forscher der Bostoner Universität heraus. Der Tee wirkt im frisch aufgebrühten Zustand am besten. Für die Studie wurden Menschen mit leicht bis mittelstark erhöhtem Blutdruck als Versuchspersonen eingesetzt. Bei ihnen ist nach sechs Wochen der Blutdruck im Schnitt um 7,2 mm Hg gesunken. Ähnliche Ergebnisse erzielte auch eine Gruppe iranischer Forscher. In ihren Versuchen sank der Blutdruck von 132/80 auf 102/70. Diese Wirkung zeigte sich bei rund der Hälfte der Probanden.
Außerdem fand sie Nutzung als Schleimlöser und bei Kreislaufbeschwerden. Der Nutzen ist allerdings bis heute nicht belegt. In der Schwangerschaft sollte allerdings auf den Einsatz von Hibiskus verzichtet werden, da die Wirkung auf Ungeborene nicht ausreichend untersucht ist. In zu großen Mengen kann die Pflanze außerdem zu Darmbeschwerden wie Durchfall führen.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
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