Hausmittel gegen Sodbrennen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Sodbrennen ist ein brennendes Gefühl in der Speiseröhre. Aufgrund mangelhafter Funktion der Muskulatur an der Einmündung der Speiseröhre in den Magen kommt es häufig zu einem Rückfluss des Mageninhalts, der unter anderem 0,2 bis 0,5% freie Salzsäure enthält und demzufolge stark sauer ist.
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Was ist Sodbrennen?
Leider kommt es manchmal zu einem Rückfluss des angesäuerten Nahrungsbreies (Magensäure) aus dem Magen in die Speiseröhre über den Speiseröhrenschließmuskel, der verhindern soll, dass der Mageninhalt zurückfließt.
Das Aufstoßen verursacht ein unangenehmes Gefühl des Brennens und Stechens, das so genannte Sodbrennen, zwischen Magen und Hals meist direkt unter dem Brustknochen. Bei machen Menschen äußert sich das Sodbrennen nur als Druck- oder Spannungsgefühl in dieser Körperregion.
In der Regel entsteht Sodbrennen häufig durch zu viel, zu scharfes und zu schnelles Essen. Demzufolge sollte man alles in Maßen genießen und sich Zeit nehmen, um die Mahlzeiten in Ruhe einzunehmen.
Wer ist betroffen?
Viele Menschen leiden nach Alkoholgenuss oder üppigen Mahlzeiten zum sauren Aufstoßen oder spüren einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein. Der Name Sodbrennen beschreibt gut die Beschwerden: brennende Schmerzen durch aufsteigende Magensäure. Hauptsymptome sind:
- saures Aufstoßen
- ein Brennen hinter dem Brustbein
- Druckbeschwerden im oberen Bauch
Die Magensäure kann bis in den Mundraum hoch gedrückt werden und dabei einen unangenehmen Geschmack verursachen und den Zahnschmelz schädigen. Aber auch Räuspern, Heiserkeit und Husten können ein Hinweis auf Sodbrennen sein. Wenn es nur ab und zu auftritt, stellt es kein Problem dar.
Ursachen
Tritt es regelmäßig auf, liegt möglicherweise eine Refluxkrankheit vor, die behandlungsbedürftig ist. Bei der Refluxkrankheit kommt das Sodbrennen zustande durch eine Schwäche der Muskulatur des unteren Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre. Dadurch fließt Magensäure in die Speiseröhre zurück. Die Ursachen für eine Refluxkrankheit liegen zum einen in einem erhöhten Magensäurespiegel und zum anderen in einem zu schlaffen Schließmuskel zum Magen. Weitere Ursachen können sein:
- Zwerchfellbruch (Hiatushernie), bei dem ein Teil des Magens in den Brustraum drückt
- Reizmagen durch den Genuss unverträglicher Nahrungsmittel
- Magenschleimhautreizung durch Kaffee, Alkohol, Nikotin oder Stress
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Diabetes
Sodbrennen kann aber auch ein Symptom eines Herzinfarktes sein. Darüber hinaus haben viele Frauen im Laufe der Schwangerschaft Probleme mit Sodbrennen, das auf die hormonellen Umstellungen im Körper zurückzuführen ist, durch die der Schließmuskel zum Magen zu sehr nachgibt. Hinzu kommt, dass der wachsende Bauch gegen den Magen drückt.
Neben körperlichen Ursachen spielen auch ungünstige Lebens- und Ernährungsgewohnheiten eine große Rolle. Durch Alkohol und Nikotin erschlafft die Muskulatur, die den Magen verschließt, und manche Getränke wie Orangensaft oder scharfe Gewürze reizen die Schleimhaut in der Speiseröhre. Daneben regen viele Lebensmittel oder Getränke die Magensäureproduktion an, z. B. fettige, scharf gewürzte oder saure Lebensmittel, Süßigkeiten, Schokolade, Zitrusfrüchte, Kaffee oder schwarzer Tee. Auch Stress oder zu hastiges Essen kann Sodbrennen verursachen. Etwas seltener sind Ausbuchtungen in der Speiseröhre, Magengeschwüre oder Probleme mit Galle oder Bauchspeicheldrüse.
Hausmittel gegen Sodbrennen
1. Einnahme eines säurebindenden Mittels
Zur Linderung von Sodbrennen gibt es rezeptfreie Mittel (z.B. Antacida) in Form von Tabletten oder Tropfen, die man- je nach Bedarf- alle sechs Stunden nehmen sollte. Doch Vorsicht, zu viel von diesem Mittel (Antacida) kann Durchfall oder Verstopfung verursachen.
2. Einnahme vor dem Schlafengehen
Bei vergessener Tagesdosis sollte man unbedingt vor dem Schlafengehen dieses Medikament noch zu sich nehmen. Während des Schlafens ist die Speiseröhre besonders großen Mengen der Säure ausgeliefert und kann demzufolge stärker belastet werden.
3. Kopf hoch lagern
Es ist ratsam, das Kopfende des Bettes zu erhöhen. Die Schwerkraft sorgt dann dafür, dass der Mageninhalt nicht in die Speiseröhre wandert. Ganz ungeeignet erweisen sich diesbezüglich Wasserbetten, da es bei ihnen nicht möglich ist, die Brust hoch zu lagern.
4. Milch trinken
Die Milch neutralisiert mitunter die Säure und verhindert somit das Sodbrennen.
5. Essen nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen
Menschen, die sich mit vollem Magen hinlegen, fordern die Beschwerden heraus. Die waagerechte Lage begünstigt den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre. Man sollte ca. eine Stunde nach dem Essen den Körper aufrecht halten, so lange bis der Mageninhalt gründlich verdaut ist.
6. Auf Nachschlag verzichten
Ein Magen, der durch ausschweifendes Essen und Trinken (erhöht die Magensäureproduktion) aufgebläht ist, kann sich möglicherweise in der falschen Richtung entleeren.
7. Hosenbund lockern
Durch zu eng anliegende Kleidung (Gürtel) wird das Aufstoßen von Magensäure in die Speiseröhre begünstigt.
8. Abnehmen hilft
Fettpolster, die ebenfalls nach innen gehen, drücken gegen den Magen und bewirken ein Aufstoßen des Mageninhalts. Fettarme Nahrungsmittel, die einen hohen Anteil an Kohlenhydraten und Ballaststoffen haben, sind am besten geeignet, weil durch sie die Verdauung länger dauert, und der Magen weniger belastet wird.
Auch bei einer Schwangerschaft kommt es zu einer räumlichen Verdrängung des Magens durch den wachsenden Embryo. Aufgrund dessen sollte man auch ganz entschieden auf die Nahrungsmenge achten, die man zu sich nimmt (für Zwei essen zu müssen- völliger Unsinn).
10. Fitness
Wer sich regelmäßig körperlich belastet, bekommt fast nie Sodbrennen. Ganz im Gegenteil Bewegung kann sogar dazu beitragen, Verdauungsprobleme zu beseitigen.
11. Nicht Rauchen
Das Nikotin im Zigarettenrauch reizt den Speiseröhrenschließmuskel, so dass Raucher häufiger unter Sodbrennen leiden.
12. Vorsicht mit Kaffee, Pfefferminze und Pfeffer
Das Problem sind die Öle, die im normalen und entkoffeinierten Kaffee enthalten sind und für Sodbrennen sorgen. Auch die Pfefferminze kann bei manchen Menschen Verursacher sein. Betroffene sollten ebenfalls mit Pfeffer sparsam umgehen.
13. Stress vermeiden
Stress trägt in sehr hohem Maße zu Sodbrennen bei, da er eine verstärkte Absonderung von Magensäure und Fehlfunktionen des Schließmuskels bewirken kann.
14. Alkohol und Kohlensäure meiden
Alkohol entspannt bzw. schwächt den Schließmuskel am Mageneingang. Er regt darüber hinaus auch noch den Magen zur vermehrten Säureproduktion an, was zum Aufstoßen des Essens führen kann.
Alkohol in Verbindung mit üppigem, schwerem Essen begünstigt demzufolge die Entstehung von Sodbrennen. Ein so genannter „Verdauungsschnaps“ hilft keineswegs nach dem Essen bei Völlegefühl. Es ist eher ein Irrglauben und Menschen mit empfindlichen Magen sollten lieber darauf verzichten.
Auch kohlensäurehaltige Getränke können infolge der Freisetzung von Kohlenstoffdioxid Magenblähungen hervorrufen, wobei es zum Aufstoßen von Magensäure kommt.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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