Hausmittel gegen Ekzeme

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Ekzem ist ein Sammelbegriff für entzündliche Hauterkrankungen. Ekzeme sind nicht ansteckend und es ist die oberste Hautschicht betroffen. Sie können durch äußere und innere Faktoren entstehen und chronisch oder akut auftreten. Gegen das lästige Jucken gibt es verschiedene Hausmittel.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Ekzem?

Ekzeme lassen die Haut unter Rötung jucken, nässen und schuppen. Der Hautarzt fasst unter dem Sammelbegriff entzündliche Hautveränderungen verschiedener Ursache zusammen. Betrifft ein Ekzem die Unterhautschicht (Dermis), handelt es sich um eine Dermatitis. Bei Ekzemen reagiert die Haut mit Entzündungen auf äußere Reizeinflüsse. Die akut betroffenen Hautareale schwellen an und bilden nässende Bläschen, Knoten oder Wassereinlagerungen (Ödeme).

Unbehandelt bleiben Ekzeme über Wochen bis Monate bestehen. Sobald ein Ekzem von der akuten in eine chronische Hautveränderung übergeht, verdicken und verhornen die betroffenen Hautareale lederartig unter Riss- und Schuppenbildung (Hyperkeratose). Ansteckungsgefahr besteht weder bei der akuten noch chronischen Form, die beide in Phasen verlaufen.

Um ekzematöse Hautreaktionen näher zu klassifizieren, unterscheiden Hautärzte Unterarten mit jeweils unterschiedlicher Symptomatik, Lokalisation und Ursachengeschichte. Kontaktekzeme begleiten beispielsweise Allergien, aber können auch auf toxischen Reizeinflüssen beruhen. Hinsichtlich der Symptomatik unterscheiden sich die scharf begrenzten und münzförmigen Herde des dysregulativ-mikrobiellen Ekzems von den prall gespannten Bläschen des dyshidrotischen Ekzems, das typischerweise in Form von Hand- und Fußekzemen auftritt.

Wer ist betroffen?

Ekzeme betreffen ein Viertel aller Hautpatienten. Neben den Kontaktekzemen von Allergikern (entzündliche Hautreaktionen nach Allergenkontakt) sind die vermutlich autoimmunologischen Hautreaktionen bei Neurodermitis ein typisches Beispiel. Ekzeme begleiten unabhängig von Allergien und Autoimmunerkrankungen Infektionskrankheiten wie Masern oder Windpocken und betreffen ansonsten gesunde Menschen oft nach Reizüberbeanspruchungen der Haut.

Experten geben die Entwicklungswahrscheinlichkeit von mindestens einem Ekzem im Laufe des Lebens mit 100 Prozent an. Damit zählt das Ekzem zu den häufigsten Hauterkrankungen. Die Wahrscheinlichkeiten unterscheiden sich je nach Art des Ekzems. Während von einem allergischen Kontaktekzem zwischen zwei und neun Prozent aller Erwachsenen betroffen sind, leiden am atopischen Ekzem der Neurodermitis im Sinne einer genetisch bedingten Allergiereaktion auf natürliche Umweltreize zehn bis 20 Prozent aller Kinder und lediglich drei Prozent der Erwachsenen.

Ursachen

Die Haut beheimatet rund zwei Milliarden Zellen und steht Umweltreizen als größtes Organ offen gegenüber. Ekzematösen Entzündungen geht immer ein Reizeinfluss voraus. In vielen Fällen spielen innere und äußere Auslöser zusammen, so beispielsweise immunologische Faktoren und äußere Umweltreize beim allergischen Kontaktekzem.

Überdurchschnittliche Reize durch Schadeinflüsse wie Sonnenlicht verursachen Zellschäden, die der Organismus mithilfe von Entzündungen bereinigt. Schadeinflüsse können chemischer (Gifte), biologischer (Bakterien, Viren, Pilze) und thermischer (Sonne, Kälte) Art sein. Bei Allergien und Autoimmunerkrankungen lösen Überreaktionen auf eigentlich harmlose Reize ekzematöse Entzündungen aus.

Was hilft gegen Ekzeme?

  • Wer an einem Ekzem leidet, sollte nicht allzu viel Zeit unter der Dusche oder in der Badewanne verbringen (höchstens 10 Minuten). Denn Ekzeme verschlimmern sich bei trockener Haut und zu häufiges Waschen reduziert den natürlichen Fett- und Feuchtigkeitsgehalt der Haut.
  • Nach dem Bad sollte die Haut und besonders das Ekzem mit einer dickflüssigen, gut haftenden Creme eingeschmiert werden. Cremes auf Wasserbasis sind weniger geeignet. Es kann sogar Vaseline oder feste Kochmargarine verwendet werden.
  • Viele Betroffene kratzen sich in der Nacht. Um das Ekzem nicht zu verschlimmern, ist es sehr hilfreich sich dünne Baumwollhandschuhe oder Socken in der Nacht über zuziehen.
  • Lebensmittelallergien spielen bei Ekzemen sehr oft eine Rolle. Viele bekommen nur aufgrund einer Allergie eine Juckflechte. Bei Kindern sollte eine Zeit lang auf Nahrungsmittel wie Eier, Milch, Nüsse und Orangensaft verzichtet werden, da diese oft zu Hautproblemen führen. Bei Erwachsenen auf Nahrungsmittel wie Milchprodukte, Weizen, Gerste, Eier und Fruchtsäfte. Dadurch kann festgestellt werden, ob die Ekzeme durch eine Lebensmittelallergie entstanden sind.

Schnelle Hilfe bei Ekzemen (Juckflechten)

  • Ein Waschlappen, der in eiskalte Milch getaucht wurde hilft Wunder auf der juckenden Stelle des Ekzems. Diese Behandlung kann mehrmals am Tag durchgeführt werden.
  • Wenn sich das Ekzem an einer Stelle befindet, die immer gut zu erreichen ist, kann es sehr hilfreich sein ein Pflaster auf die betroffene Stelle zu kleben. So wird das Kratzen vermieden. Außerdem sollten Betroffene darauf achten, dass die Fingernägel kurz sind, um den Hautschaden möglichst gering zu halten.
  • Wer oft an Ekzemen leidet, sollte auf möglichst wenig Kontakt mit Hausstaubmilben und Tierhaaren achten. Das Schlafzimmer und besonders bei Kindern das Kinderzimmer muss staubfrei gehalten werden.


Alternative Heilmittel

  • Eine gesunde Ernährung ist wichtig für eine gesunde, starke Haut. Es sollte darauf geachtet werden viele Nahrungsmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, zu sich zu nehmen. Besonders Avocados, Walnüsse, Leinöl, Lachs, Makrele und Thunfisch enthalten einige dieser Fettsäuren, welche bei Ekzemen helfen, da sie die Entzündung und auch allergische Reaktionen abschwächen.
  • Es gibt verschiedene alternative Heilkräuter, die bei Ekzemen helfen. Ballonrebe, Borretsch und bitter-süßer Nachtschatten haben bei Studien besonders gut abgeschnitten. Es gibt diese Heilkräuter in Form von Salben, Tinkturen oder Cremes, die auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Bei Borretsch setzt die Wirkung erst nach 5-12 Wochen ein.
  • Ein weiteres Heilkraut gegen Ekzeme zur Selbstheilung ist das Nachtkerzenöl. Dieses alternative Heilmittel wird in Form von Kapseln eingenommen. Kinder unter 12 Jahren nehmen 2-4 g und Erwachsene 4-6 g pro Tag auf zwei Einnahmen verteilt ein. Auch bei Nachtkerzenöl ist die Wirkung um mehrere Wochen verzögert.
  • Vitamin E ist gut gegen trockene Haut und Juckreiz, welches die Hauptsymptome bei Ekzemen sind. Besonders viel von diesem Vitamin ist in Weizenkeimen, Pflanzenöl und Samen enthalten. Täglich sollten bis zu 250 mg dieses Vitamins eingenommen werden. Wer blutverdünnende Medikamente zu sich nimmt, sollte Vitamin E Präparate nicht ohne ärztliches Einverständnis einnehmen.

Weitere Informationen sind unter Ekzeme zu finden. Wenn das Ekzem Zeichen einer Infektion wie zum Beispiel Eiter, starke Schmerzen, Schwellungen, rote Streifen auf der Haut oder sogar Fieber aufweist, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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