Hausmittel gegen Durchfall

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Beim Durchfall handelt es sich um eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes. Häufigtse Ursache für Durchfall ist eine Virusinfektion. Der Virus befällt den Darm und veranlasst diesen vermehrt Flüssigkeit aufzunehmen. Andere Ursachen hierfür sind auch Infektionen durch Parasiten. Auf Reisen kämpft der Körper auch oft gegen für ihn unbekannte Coli-Bakterien. Bei Durchfall gibt es viele Naturheilmittel mit denen eine Milderung oder sogar Selbstheilung hervorgerufen werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Durchfall?

Bei Durchfall (auch Diarrhoe oder Diarrhö) handelt es sich um eine Form des Stuhlgangs, die durch Wässrigkeit und mehrmaligen Defäkationsdrang am Tag gekennzeichnet ist. Medizinisch ist der Durchfall derart definiert, dass er zu mindestens 75 Prozent aus Wasser besteht und über mindestens drei Stuhlgänge am Tag zu je mindestens 200 Gramm abgegeben wird. Die Definition des Durchfalls ist allerdings nicht eindeutig, da sich die Stuhlkonsistenz und die Stuhlgangsfrequenz von Mensch zu Mensch stark unterscheiden und subjektiv unterschiedlich wahrgenommen werden. So gilt in der Medizin nur der wirklich wässrige Stuhl als Durchfall, während sehr weicher und sich druckartig entleerender Stuhl von vielen Menschen subjektiv als Diarrhoe wahrgenommen wird.

Wer ist betroffen?

Durchfall betrifft jeden Menschen im Laufe seines Lebens. Dies hängt maßgeblich mit den vielen verschiedenen Ursachen hierfür zusammen, die sich mit der Verdauung, der Nahrungsaufnahme, Stoffwechselerkrankungen, Darmerkrankungen und vielem mehr erklären lassen. Die Diarrhoe ist in der Regal ein Symptom einer anderen Krankheit oder tritt aufgrund von Vergiftungen oder Unverträglichkeiten auf. Sie ist weltweit verteilt, tritt aber häufiger dort auf, wo Trinkwasser und Nahrungsmittel mit Krankheitserregern belastet sind.

Weltweit betrifft Durchfall jährlich circa vier Milliarden Menschen. Dabei ist die gesundheitliche Gefährdung durch Durchfall davon abhängig, wie die Begleitumstände (medizinische Versorgung, Ernährung, körperliche Verfassung) ausfallen. Eine hohe Sterblichkeit liegt daher vor allem in strukturschwachen Gebieten vor und betrifft hier vor allem Kinder. Die Gesamtsterblichkeitsrate im Zusammenhang mit Durchfall liegt bei 7,5 Millionen Menschen jährlich.

Ursachen

Ursächlich ist in akuten Fällen oftmals eine Infektionen, wobei hier zahlreiche Erreger in Betracht kommen. Dies umfasst Bakterien, Viren und Parasiten. Produzierte Toxine und Abwehrreaktionen des Körpers führen zu dem Verdauungsproblem. Ebenso können eine Lebensmittelvergiftung oder -unverträglichkeit schnell zu Durchfall führen. Bei einer solchen Vergiftung sind wieder Bakterien und deren Giftstoffe verantwortlich zu machen, bei Unverträglichkeiten ist die Art der Unverträglichkeit oder Allergie entscheidend. Auch Vergiftungen durch andere Stoffe oder Medikamente sind häufige Auslöser.

Eine schlechte Verwertung und Zerlegung von Nahrung kann ebenfalls Durchfall hervorrufen. Es kann sich hierbei um Stoffwechselstörungen, physiologische Störungen, Enzymproduktionsstörungen und vieles mehr handeln. Weiterhin kommen noch psychische Auslöser wie Stress in Betracht. Dazu zahlreiche chronische Leiden, wie etwa das Reizdarmsyndrom oder Morbus Crohn. Zuletzt ist noch die Störung der Darmflora als mögliche Ursache zu nennen.

Was tun bei Durchfall?

  • Das Wichtigste bei Durchfall ist das Trinken. Es muss, da der Körper so viel Flüssigkeit verliert, viel getrunken werden. um ein Austrocknen zu vermeiden. Auch der Verlust der Elektrolyte, vor allem Chorid, Kalium und Natrium, muss ersetzt werden. Ein perfekter Elektrolytdrink besteht aus folgenden Zutaten: 4 TL Zucker, ½ TL Salz, 1L Wasser und etwas Zitronen- oder Orangensaft.
  • Wenn jemand Durchfall hat, der weder besonders jung, noch besonders alt ist und unter keiner chronischen Erkrankung leidet, kann den Durchfall mit großer Wahrscheinlichkeit einfach "ausharren". Der Körper wird eine Notwenidigkeit haben und man sollte ihn lassen, aber darauf achten, dass man viel Flüssigkeit zu sich nimmt.
  • Am besten ist es, wenn die Getränke kalt (nicht aber eiskalt) sind, da sie dadurch weniger reizend wirken. Auch sollte darauf geachtet werden in kleinen Schlücken zu trinken, um den Darm zu schonen.
  • Der Körper braucht Ruhe, um den Erreger zu bekämpfen, deswegen sollte man sich nicht anstrengen und bei Möglichkeit hinlegen. Auch ein Heizkissen auf dem Bauch hilft eventuelle Magenkrämpfe zu lindern.
  • Es empfiehlt sich leichtes Essen zu sich zu nehmen, wie z.B. Nudeln, Reis, Bananen, Kartoffeln, Toast, gekochte Möhren und entfettetes, enthäutetes Hähnicht sind leicht verdaulich.
  • Vermieden werden sollten Milchprodukte sollten, da diese im Dünndarm verdaut wird und dieser ist während des Duchfalls stark angegriffen. Auch Koffein sollte von der Speisekarte gestrichen werden, da es die Darmtätigkeit anregt und ja eigentlich das Gegenteil gewünscht ist. Zu viel Zucker (auch Fruchtzucker) kann den Durchfall verschlimmern und fettige und balaststoffreiche Nahrung ist zu schwer verdaulich.

Schnelle Hilfe bei Durchfall

  • Durchfall mit rezeptfreien Mitteln zu bekämpfen ist, da der Körper einen Grund hat und es ihm so leichter fällt den Körper zu reinigen, nicht das Beste für den Körper. Wenn es dennoch notwendig ist, da z.B. ein häufiger Toilettengang sehr ungünstig ist, gibt es Pepto-Bismol um den Durchfall zu bekämpfen.
  • Imodium ist auch ein rezeptfreies Mittel gegen Durchfall, welches die Darmbewegung verlangsamt. Dieses Medikament sollte bei älteren Patienten dennoch nicht angewandt werden, da eine reduzierte Darmbewegung dann gefährlich werden kann.

Hausmittel gegen Durchfall

  • Omas Hausmittel gegen Durchfall kennt jeder: geriebener Apfel. Dieser ist sehr leicht verdaulich und enthält Pektin. Dieses Pektin ist ein löslicher Faserstoff, welcher überflüssige Flüssigkeit aus dem aufnimmt und die Darmpassage verlangsamen kann. Apfelsaft sollte aber unbedingt gemieden werden, da dieser kann den Durchfall verschlimmern.
  • Milchprodukte sollen zwar gemieden werden, doch eine Ausnahme ist Joghurt mit Lebendkulturen. Diese hilfreichen Bakterien (z.B.: Lactobacillus acidophilus oder das Bifidobacterium), welche normalerweise auch im Darm vorkommen unterstützen den Wiederaufbau einer gesunden Darmflora.
  • Vor allem, wenn der Durchfall durch die Einnahme von Antibiotika verursacht wurde, ist es wichtig diese Bakterien aufzunehmen. Denn das Antibiotikum hat alle Bakterien, somit auch die hilfreichen, des Darms zerstört.
  • Ein altbewähretes Hausmittel ist die Hühnerbrühe. Sie ist leicht verdaulich und gut gesalzen. Am besten könnte hier sogar noch nachgesalzen werden, um dem Körper Elektrolyte zu verschaffen.
  • Ein Mittel zu schnelleren Selbstheilung ist auch der schwarze Tee. Dieser liefert Flüssigkeit und enthält Tannine. Tannine lindern die Darmentzündung und blockieren die Aufnahme von Bakteriengiften. Dieser sollte mit etwas Zucker getrunken werden, da Zucker die Aufnahme von Kalium und Wasser verbessert.
  • Ein weiteres Naturheilmittel sind die tanninreichen Brombeeren. Ihre Blätter können getrocknet auch als Tee aufgegossen werden (etwa 1,5g Brombeerblätter auf eine Tasse, 10 Minuten ziehen lassen).
  • Der Blutwurz auch Tormentill gennant ist auch sehr gut zur Teeherstellung geeignet. Durch seine Gerbstoffe kann er den Durchfall stoppen.
  • Ein anderes Hausmittel sind Flohsamen. Einfach 10-30g pro Tag in Wasser etwas vorquellen lassen und dann mit reichlich Flüssigkeit aufnehmen.


Duchfall vermeiden

  • Häufig kann Durchfall vermieden werden. Es sollte darauf geachtet werden, ob er immer nach den gleichen Lebensmitteln (z.B.: Milch) auftritt. Dann sollte dieses Lebensmittel gemieden werden.
  • Außerdem sind Süßstoffe zu vermeiden, da sie zu Durchfall führen können.
  • Bevor Speisen zubereitet werden, sollten sie gewaschen werden, genauso wie die Hände, die sie zubereiten. Tiefkühlkost im Kühlschrank oder der Mikrowelle auftauen und nicht auf der Arbeitsfläche, um Lebensmittelvergiftungen zu verhindern.

Wenn der Durchfall häufig wiederkehrt, länger als zwei Tage anhält und von Schwindel, Fieber und starken Bauchkrämpfen begleitet wird, oder der Stuhlgang blutig oder eitrig aussieht, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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