Hausmittel gegen Harnwegsinfekt (Blasenentzündung)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Harnwegsinfekte, Harnwegsinfektionen oder Blasenentzündung können unangenehme Beschwerden hervorrufen. Von Harnwegsinfekten sind weitaus häufiger Frauen, als Männer betroffen. Der Grund: die Harnröhre bei Frauen ist sehr viel kürzer und ihr Ausgang liegt näher am After. Dadurch können Bakterien leichter in die Harnröhre und damit in die Blase gelangen. Symptome sind unter anderem der ständige Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Blut im Urin. Um eine Blasenentzündung vorzubeugen oder aber die Symptome zu lindern gibt es verschiedene alternative Naturheil- und Hausmittel.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Harnwegsinfekt?

Als Harnwegsinfekt wird eine durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze verursachte Entzündung der ableitenden Harnwege bezeichnet. Beschränkt sich die Infektion auf die Harnblase, spricht der Arzt von einer Blasenentzündung (Zystitis), eine Entzündung der Harnröhre wird Urethritis genannt. Da die Krankheitserreger in der Regel über die Harnröhre in die Blase gelangen, sind meist beide Organe betroffen. Wird die Erkrankung nicht behandelt, können sich die Keime über die Harnleiter auf die Nieren ausbreiten und eine Nierenbeckenentzündung auslösen.

Ein Harnwegsinfekt macht sich durch Schmerzen im Unterleib, Brennen beim Wasserlassen und ständigen Harndrang bemerkbar, wobei nur kleine Urinmengen ausgeschieden werden. Auch unwillkürlicher Harnabgang kommt vor. Gelegentlich sind Blutbeimengungen sichtbar, in schwereren Fällen geht der Infekt mit Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl einher. Die Diagnose kann meist bereits aufgrund des klinischen Bildes gestellt und durch eine Urinuntersuchung abgesichert werden.

Wer ist betroffen?

Frauen leiden deutlich häufiger an einem Harnwegsinfekt als Männer. Grund dafür ist die kürzere Harnröhre, durch die Krankheitserreger leichter in die Blase gelangen können. Im Durchschnitt erkrankt jede zweite Frau mindestens einmal im Leben an einem Harnwegsinfekt, in der Schwangerschaft und den Wechseljahren begünstigen hormonelle Faktoren eine Infektion.

Junge Frauen, die sexuell sehr aktiv sind, entwickeln häufig eine sogenannte „[[Flitterwochen-Blasenentzündung|Flitterwochen-Zystitis“. Bei Männern treten Blasenentzündungen selten vor dem 60. Lebensjahr auf und gehen oftmals mit einer vergrößerten Prostata einher. Besonders häufig leiden Träger eines Blasenkatheters an einem Harnwegsinfekt. Bei Kindern zählen Harnwegsinfektionen in den ersten sechs Lebensjahren zu den häufigsten Erkrankungen, die eine ärztliche Behandlung erfordern.

Ursachen

In den meisten Fällen werden Blasenentzündungen durch Darmbakterien ausgelöst, die aus dem Analbereich in die Harnröhre gelangen. In der Regel werden die Erreger unabsichtlich beim Reinigen nach dem Stuhlgang in Richtung Harnröhre verschleppt, auch durch den Geschlechtsverkehr ist eine Verbreitung möglich. Übertriebene Intimhygiene reizt die empfindliche Schleimhaut und macht sie anfälliger für eine Besiedelung mit Keimen.

Was hilft gegen Harnwegsinfekte?

  • Menschen, die oft unter Blasenentzündung leiden (jede 5. Frau hat jedes Jahr mehrmals damit zu kämpfen), ist manchmal schon sehr stark sensibilisiert. Dabei kann es dann schon helfen beim kleinsten Zeichen einer Entzündung sehr, sehr viel heißen Tee in kurzer Zeit zu trinken und dadurch den Ausbruch der Krankheit zu verhindern.
  • Wenn sich die ersten Zeichen einer Harnwegsentzündung bemerkbar machen ist es hilfreich, wenn man sich ein kaltes, schäumendes Getränk mit Bikarbonat zusammenmixt. Hierzu müssen ein halber Teelöffel Bikarbonat in 125ml Wasser aufgelöst werden. Bevor dieser Drink zu sich genommen wird, sollte man 2 Gläser Wasser trinken. Bikarbonat lässt den Urin weniger sauer werden und dadurch wird das Brennen beim Wasserlassen abgeschwächt.

Schnelle Hilfe bei Harnwegsinfekten

  • Um eine Blasenentzündung schnell wieder loszuwerden sollte möglichst Flüssigkeit aufgenommen werden. Der Darm kann zwar in pro Stunde nur ca. 0,5-0,8 l Wasser aufnehmen, dennoch hat eine erhöhte Flüssigkeitaufnahme einen positiven Effekt auf die Infektion. Denn auch Bakterien werden mit dem Wasserlassen aus Blase und Harnröhre herausgeschwemmt. Zudem werden die Blasenschleimhäute durch den verdünnten Urin nicht so stark gereizt.
  • Brennnesseltee ist harntreibend. Auf eine Tasse mit heißem Wasser kommt 1 TL getrockneter Brennnesselblätter.

Hausmittel

  • Ein alternatives Heilmittel bei einem Harnwegsinfekt das seit Jahrhunderten eingesetzt wird ist die Goldrute. Sie kann als Tinktur oder Trockenextrakt eingenommen werden (1600mg pro Tag). Ihre Wirkstoffe durchspülen die Harnwege, hemmen Entzündungen und lösen Krämpfe.
  • Ein alter Trick aus Omas Hauskoffer ist es einen Tampon vor dem Einführen in einen Quark zu stecken, da sich in diesem hilfreiche Bakterien befinden, die helfen das basische Milieu der Scheide aufrecht zu erhalten.
  • Verschiedene wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass Cranberrysaft helfen kann, eine Harnwegsinfektion schneller loszuwerden. Der Saft enthält einen Wirkstoff, welcher die Bakterien daran hindert sich an der Schleimhaut der Harnwege festzusetzten und diese dadurch leichter weggespült werden können. 300ml Saft pro Tag helfen auch vorbeugend.
  • Ein weiteres Heilkraut ist die Bärentraube, dessen Einnahme sich vor allem bei alkalischem Urin, den vor allem Vegetarier haben, empfohlen wird.


Vorbeugung

Eine Blasenentzündung ist eine Infektionskrankheit, bei denen es Möglichkeiten gibt, sich vorbeugend zu schützen. Wer sich strikt an folgende Tipps hält, kann Blasenentzündungen in Zukunft vermeiden. :

  • Vor dem Geschlechtsverkehr sollten beide Partner duschen oder zumindest die Geschlechtsteile säubern. Nach dem Sex sollte die Frau unbedingt auf Toilette gehen um alle in die Harnröhre und Blase gelangten Bakterien herauszuspülen.
  • Nach dem Stuhlgang nur von vorne nach hinten wischen, um Verschleppung von Bakterien des Anus zu vermeiden.
  • Statt Synthetik-Unterwäsche sollte lockere Baumwollunterwäsche getragen werden. Dadurch kommt Luft an die Genitalien und es wird keine warme und feuchte Atmosphäre geschaffen, in der sich Bakterien besonders wohl fühlen.
  • Nach dem Schwimmen sollte immer die nasse Kleidung gegen Trockene ausgetauscht werden!
  • In jeder Hinsicht ist es hilfreich, wenn man Harnwegsinfekte vorzubeugen will, täglich zwei bis drei Liter Wasser zu trinken.

Weitere Informationen sind unter Harnwegsinfekt und Blasenentzündung. zu finden. Falls es beim Wasserlassen nicht aufhört schrecklich zu brennen, alle 10 Minuten die Toilette aufgesucht werden muss und außerdem noch Fieber hinzukommt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Es ist durchaus möglich, dass es der Körper nicht von alleine schafft die Infektion abzuwehren und zu Antibiotika gegriffen werden muss.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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