Hausmittel gegen Angina Pectoris (Stenokardie, Herzschmerz, Brustenge)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Angina Pectoris ist ein dumpfer Schmerz in der Brust, welcher anfallssartig auftritt. Ursache hierfür sind Durchblutungsstörungen des Herzens, die meist durch eine Engstelle eines Herzkranzgefäßes ausgelöst wird. Diese Engstelle entsteht oft dadurch, dass sich eine fettige Ablagerung (Plaque), gebildet hat und die Arterien blockiert. Um diesem Schmerz entgegen zu wirken, gibt es ein paar Tipps durch Hausmittel.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Angina Pectoris (Stenokardie, Herzschmerz, Brustenge)?

Die Symptome von Angina Pectoris können in Bauchregion, Rücken, Nacken, Schultern oder Hals- und Kieferregion ausstrahlen.

Als Angina pectoris werden Beschwerden bezeichnet, die aus einer Minderversorgung des Herzens mit sauertoffreichem Blut resultieren. Die Betroffenen leiden dann meist unter Schmerzen im Brustraum, die als stumpf, einschnürend oder drückend beschrieben werden. Die Schmerzen strahlen oft in andere Körperpartien, insbesondere in die Arme oder in den Bauchraum aus.

Ursächlich für die Angina pectoris ist meist eine koronare Herzkrankheit, bei der es aufgrund einer fortschreitenden Arteriosklerose (Arterienverkalkung) zu einer Einengungen der Herzkranzgefäße kommt, so dass der Herzmuskel schließlich nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden kann.

Man unterscheidet zwischen zwei Formen von Angina pectoris. Eine sogenannte stabile Angina pectoris liegt vor, wenn sich die Beschwerden von Anfall zu Anfall nicht verschlimmern und die Schmerzen darüber hinaus innerhalb kurzer Zeit wieder abklingen. Eine stabile Angina pectoris wird oftmals durch körperliche Überanstrengung, starke seelische Belastungen, Stress, große Kälte oder auch zu üppige und sehr fette Mahlzeiten ausgelöst.

Eine instabile Angina pectoris wird diagnostiziert, wenn die Beschwerden bei jedem neuen Anfall hinsichtlich Intensität oder Dauer zunehmen oder wenn die Anfälle leichter und schneller ausgelöst werden als zuvor. Eine instabile Angina pectoris liegt außerdem dann vor, wenn die Schmerzsymptome sogar im Ruhezustand auftreten.

Ursachen

Bei der Arterienverkalkung, die der Angina pectoris meist zugrunde liegt, sind die Blutgefäße durch abgelagerte Fette und andere Reststoffe wie Kalk verengt. Sobald von diesem Prozess auch die Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel netzartig umschließen, betroffen sind, erhält das Herz nicht mehr genug Sauerstoff und Nährstoffe, was zu einer koronaren Herzkrankheit führt. Dabei handelt es sich um einen langsamen, aber kontinuierlichen Prozess.

Wenn sich Blutfette, sogenannte Lipide (u.a. Triglyzeride, Cholesterin) in den Arterien ablagern, kommt es zu entzündlichen Vorgängen, die die Wände der Blutgefäße verändern. Hält dieser Vorgang über Jahre hinweg an, verhärten sich die Gefäße schließlich, außerdem wird ihr Durchmesser geringer. Dadurch steigt auch das Risiko, dass ein Blutgerinnsel eine Arterie vollständig verschließt und es zum Infarkt kommt.

Zu den Risikofaktoren zählen neben hohem Alter insbesondere Übergewicht infolge einer fettreichen und hochkalorischen Ernährung, Diabetes mellitus sowie regelmäßiger Nikotinkonsum. Auch permanenter Bewegungsmangel kann die Entstehung einer Arteriosklerose begünstigen. Neben diesen Faktoren scheint auch eine genetische Veranlagung eine Rolle zu spielen, da Arteriosklerose innerhalb Familien oft gehäuft auftritt. Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter haben dabei ein niedrigeres Risiko für Arteriosklerose als Männer, weil sie durch die weiblichen Geschlechtshormone, insbesondere Östrogen, vor einer Arterienverkalkung geschützt werden. Damit sinkt auch das Risiko für eine Angina pectoris.

Was hilft gegen Brustschmerzen und Brustenge?

  • Am Besten kann man sich vor Brustschmerzen schützen, indem man vorbeugend etwas dagegen tut. Es sollte zusammen mit dem Arzt ein Trainingsprogramm aufgestellt werden. Sehr wichtig hierbei ist, sich langsam aufzuwärmen und sich nie plötzlich sportlich zu betätigen.
  • Schluss mit dem Rauchen! Nikotin verengt Blutgefäße und ist im Tabak des Rauches enthalten. Dadurch werden die Anginaattacken verschlimmert. Auch der Rauch gerauchter Zigaretten von anderen Personen ist schädlich (Passivrauchen).
  • Nach üppigen Mahlzeiten, sollte sich ausgeruht werden. Das Blut des Körpers wird nämlich zur Verdauung in Magen, Darm und Leber geleitet und das Herz bekommt weniger Sauerstoff als üblich und ist dadurch angreifbarer.
  • Ein sehr wichtiger Punkt ist ein gesundes Körpergewicht aufrechtzuerhalten. Es sollte darauf geachtet werden, wenig Fettiges (Ausnahme fettiger Fisch) und Süßes zu essen und mehr Obst, Gemüse und Salat. Gerade bei Salat kann gut darauf geachtet werden, dass sie mit Olivenöl und anderen Ölen angemacht werden, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind. Außerdem soll ein Glas Rotwein am Tag gut für die Gefäßgesundheit sein.

Schnelle Hilfe bei Angina pectoris

  • Wenn der Schmerz beim Sport, oder auch einfach nur beim Stehen oder Gehen plötzlich auftritt, sollte sich sofort hingesetzt und für einige Minuten ausgeruht werden.
  • Falls der Schmerz beim Liegen auftritt, muss die Körperhaltung geändert werden. Am besten man setzt sich aufrecht hin, damit der Druck auf die Herznerven reduziert wird. Wenn der Schmerz von Angina pectoris verstärkt in Ruhephasen auftritt, liegt ein erhöhtes Herzinfarktrisiko vor und es sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
  • Das Auftreten des Schmerzes in Stresssituationen ist häufig, z.B. wenn man sich über etwas aufregt, da der seelische Stress den Sauerstoffbedarf des Herzens erhöht. Hierzu kann es sehr sinnvoll sein, verschiedene Entspannungstechniken, wie Yoga, Tai Chi oder Mediation zu erlernen.


Alternative Hausmittel

  • Fischölkapseln oder aber fettreiche Fische, wie Lachs, Makrele oder Sardinen sind reiche Quellen von Omega 3 Fettsäuren. Diese sind bekannt dafür, dass sie Herz und Blutgefäße schützen. Es sollte aber unbedingt mit dem Arzt abgesprochen werden, ob andere Medikamente in Wechselwirkung treten könnten.
  • Ein altbewährtes Hausmittel um die Blutfettwerte zu senken und die Neigung des Blutes zur Gerinnselbildung zu senken, ist jeden Tag eine Knoblauchzehe zu verzehren. Für den optimalen Effekt sollte die Knoblauchzehe roh gegessen werden. Wer dem unangenehmen Geruch aus dem Weg gehen möchte, kann auch zu Knoblauchkapseln greifen. Hier sollten Kapseln gewählt werden, welche 4000µg Allicin enthalten.
  • Eine weiteres Naturheilmittel sind Vitamin B12 und Folsäure, denn diese können einen erhöhten Spiegel von Homocystein (eine natürlich vorkommende Aminosäure, welche für die Blutgerinnung zuständig ist und aber auch die feine Haut der Blutgefäße schädigt) im Blut senken. Quellen für diese Vitamine sind: Fleisch, Fisch, Eier für das Vit. B12) und Blattgemüse, Zitrusfrüchte für die Folsäure.

Weitere Informationen sind auf der Seite Angina pectoris zu finden. Falls Bei jeder Form von Herzschmerz, der stark ist und teilweise mit Kurzatmigkeit, Übelkeit, Schwindel, unregelmäßigem Herzschlag oder Angstattacken verbunden ist, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Wenn der Brustschmerz länger als 15 Minuten anhält, muss ein Notarzt gerufen werden! Während gewartet wird sollten sofort 300mg lösliche ASS (Acetylsalicylsäure, ist in Aspirin enthalten und verdünnt das Blut) mit einem Glas Wasser eingenommen werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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