Granulom

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Auch wenn der Begriff jenen Menschen, die noch nicht davon betroffen waren, meist unbekannt ist, kommen Granulome in Deutschland durchaus häufig vor. Doch was genau sind Granulome und was löst sie aus und wie können sie behandelt werden?

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Granulom?

Ein Granulom ist eine knötchenförmige Ansammlung aufgrund eines chronischen Entzündungsreizes. Das Immunsystem verkapselt den körperfremden Eindringling, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Ein Granulom ist eine durch Entzündungen hervorgerufene Neubildung von Gewebe. Es äußert sich in der Form von kleinen Knoten, die in der Regel am Hand- oder am Fußrücken, an Fuß- und Handgelenken sowie an Zehen und Fingern auftreten, aber auch andere Stellen des Körpers sowie innere Organe befallen können und in den meisten Fällen gutartiger Natur sind.

Die Knoten sind am Anfang meist nur wenige Millimeter groß, auf einen kleinen Bereich der Haut begrenzt und entweder rötlich oder hautfarben. Das Wort Granulom leitet sich vom lateinischen Wort "granulum" ab, das so viel wie "Körnchen" heißt.

Ursachen

Ein Granulom tritt deutlich häufiger bei Kindern und Jugendlichen auf, als bei Erwachsenen. Was für Umstände genau für die Entstehung von Granulomen auf der menschlichen Haut verantwortlich sind, ist bis heute noch nicht endgültig geklärt. Es ist lediglich klar, dass weder eine direkte noch eine indirekte Übertragung von einer infizierten Person auf eine gesunde, noch bestimmte Krankheitserreger für den Ausbruch von Granulomen verantwortlich sind.

Ein oft vermuteter Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und der Entstehung von Granulomen ist bislang ebenso wenig bewiesen. Fest steht hingegen, dass verschiedene Krankheiten wie etwa Syphilis, verschiedene Hautpilzerkrankungen, Tuberkulose, Lepra, rheumatisches Fieber, Morbus Chron oder Listeriose Granulome hervorrufen können.

Darüber hinaus können Granulome auch als Reaktion auf nicht-immunogene Substanzen, also auf Stoffe, die der Körper nur sehr schwer oder gar nicht abbauen kann, entstehen. Diese Stoffe können sowohl körpereigene (endogene) wie z.B. Cholesterinkristalle als auch körperfremde (exogene) wie beispielsweise Asbest sein. Ein Granulom ist keine Seltenheit und tritt ziemlich häufig auf.

Wann zum Arzt?

Bei ungewöhnlichen Hautveränderungen sollte grundsätzlich ein Arzt konsultiert werden. Der Mediziner kann die Erkrankung rasch diagnostizieren und anschließend eine geeignete Behandlung einleiten. Das Granulom selbst muss zwar nicht unbedingt entfernt werden, kann aber dennoch Beschwerden verursachen. Häufig kommt es zum Beispiel zu einem leichten Juckreiz oder zu einer Entzündung der Knötchen. Zudem stellt das Granulom für viele Betroffene einen kosmetischen Makel dar. Es ist darum anzuraten, beim Verdacht auf ein Granulom mit dem Hausarzt zu sprechen.

Sollten sich Komplikationen wie weitere Hautbeschwerden, Rötungen oder psychische Leiden (z.B. Minderwertigkeitskomplexe oder Depressionen) einstellen, wird am besten sofort ärztlicher Rat gesucht. Der Mediziner wird in der Regel nicht nur das Granulom entfernen, sondern auch deren Ursache ermitteln. Meist liegen Hautveränderungen dieser Art hormonelle Beschwerden oder ein ungesunder Lebensstil zugrunde, die ergründet und behandelt werden müssen. Sollten sich bereits Narben gebildet haben, wird der Arzt den Betroffenen zudem an einen Hautarzt oder Chirurgen verweisen.

Symptome und Verlauf

Das erste Symptom beim Auftreten eines Granuloms ist die Entstehung eines etwa einen cm großen Rings, auf dem mehrere kleine, Papeln genannte, Knötchen entstehen. In den ersten Tagen der Erkrankung wächst dieser Ring dann auf mehrere cm an, doch noch während der Wachstumsphase beginnt im Inneren des Rings schon der Heilungsprozess. Je nach Verlauf, können im direkten Umfeld des Rings auch noch weitere Ringe entstehen.

Die Papeln sind zwar ziemlich widerstandsfähig, wachsen schnell und sehen ziemlich hässlich aus, doch verursachen sie zum Glück keinerlei Schmerzen oder Juckreiz und breiten sich nicht im Körper aus. Von daher ist ein Granulom eine relativ harmlose Erkrankung und die dem Auftreten häufig zugrunde liegenden Krankheiten das medizinisch wirklich bedenkliche Problem.

Diagnose

Aufgrund des auffälligen Erscheinungsbildes des Granuloms, stellt eine Diagnose desselbigen für einen Hautarzt in der Regel kein großes Problem dar. Bereits nach einer kurzen, intensiven Beobachtung der betroffenen Stellen sollte die Diagnose daher eindeutig feststehen. Bleiben dennoch Zweifel, sollte eine Biopsie mit einer anschließenden histologischen Untersuchung unter einem Mikroskop endgültigen Aufschluss bringen. Ist ein Granulom diagnostiziert worden, sollte im Anschluss geklärt werden, ob eventuell eine Krankheit dahinter steckt.

Komplikationen

In den meisten Fällen leiden die Betroffenen bei dieser Krankheit an Hautbeschwerden. Dabei bilden sich kleine Papeln auf der Haut aus, die in der Regel zu Einschränkungen und Beschwerden der Ästhetik führen. Die meisten Betroffenen fühlen sich dabei nicht mehr schön und leiden an Minderwertigkeitskomplexen oder an einem verringerten Selbstwertgefühl. Dabei breiten sich die Papeln nicht selten auch in andere Regionen des Körpers aus und bedecken damit einen großen Teil des Körpers.

Ebenso können sie in einigen Fällen mit einem Juckreiz betroffen sein. Besondere Komplikationen treten dabei allerdings nicht auf und die Papeln verschwinden dabei in vielen Fällen wieder von alleine. Die Behandlung der Krankheit kann mit Hilfe von Medikamenten oder durch eine Lichtbehandlung erfolgen. Dabei kommt es stets zu einem positiven Krankheitsverlauf und die Beschwerden verschwinden in der Regel wieder vollständig. Die Lebenserwartung des Patienten wird durch das Granulom nicht beeinflusst oder eingeschränkt. Weiterhin sind die Patienten auf eine ausreichende Hygiene der Haut angewiesen.

Behandlung und Therapie

Während das Granulom bei Kindern häufig ohne eine spezielle Behandlung nach einigen Wochen oder Monaten von selbst wieder verschwindet und dabei nur in den seltensten Fällen Narben hinterlässt, stellt sich der Fall bei Erwachsenen oft komplizierter dar. So verschwinden die Knötchen bei Erwachsenen in aller Regel nicht ohne eine spezielle Behandlung.

Das Mittel der Wahl bei einer solchen Behandlung ist üblicherweise eine Therapie mit Kortisonpräparat bzw. die Verwendung von anderen entzündungshemmenden Wirkstoffen, die in Form von Cremes oder Salben direkt auf die Knötchen aufgetragen oder mithilfe spezieller Folienverbände um die betroffenen Stellen gewickelt werden müssen. Alternativ können auch Tabletten geschluckt oder das Kortison gespritzt werden. Um den positiven Effekt der entzündungshemmenden Mittel zu verstärken, kann im Anschluss an deren Auftragen zudem eine mehrminütige Bestrahlung mit UV-Licht erfolgen.

Eine weitere, jedoch sehr schmerzhafte und daher nur äußerst selten angewendete Heil-Methode ist die Vereisung der Granulome mithilfe von flüssigem Stickstoff, die sogenannte Kryotherapie. Bei anhaltender und konsequenter Behandlung können die Granulome oftmals nach einigen Monaten gänzlich besiegt werden, wobei häufig aber kleine Narben bleiben können. Ohne eine entsprechende Behandlung kann sich ein Granulom über Wochen, Monate oder sogar Jahre hartnäckig auf der Haut halten, ehe es wieder abheilt.


Vorbeugung

Eine gute und empfehlenswerte Vorbeugung gegen die Entstehung eines Granuloms ist eine gute Körperhygiene. Daneben kann auch eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, Sport und ausreichend Schlaf der Entstehung eines Granuloms effektiv vorbeugen. Darüber hinaus sollte aber auch auf die Vorbeugung von Krankheiten, die ein Granulom entstehen lassen können, geachtet werden.

Auch wenn ein Granulom an sich keine ernsthaften Schäden verursachen kann, sollten die Gründe für seine Entstehung unbedingt von einem Arzt geklärt werden, da ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken können und es zudem ohne Behandlung nur sehr schwer oder gar nicht abheilt.

Quellen

  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
  • Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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