Goji-Beere

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 25. August 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Goji-Beeren werden die roten Früchte des Gemeinen Bockdorns bezeichnet. Diese gelten als besonders gesund und sind beispielsweise fester Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin.

Andererseits können Goji-Beeren in Einzelfällen auch die Gesundheit gefährden, insbesondere durch ihre Wirkung auf den Cytochrom-P450-Stoffwechsel, was zu Wechselwirkungen mit Medikamenten führen kann, sowie durch ihre potenziellen Effekte auf die Blutgerinnung und das Risiko allergischer Reaktionen. Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen oder empfindlich auf Allergien reagieren, sollten ihren Konsum daher vorsichtig prüfen und im Zweifel einen Arzt konsultieren.

Inhaltsverzeichnis

Überblick: Was sind Goji-Beeren?

Die Goji-Beere ist eine wahre Wunderfrucht. Die roten Beeren enthalten viele wichtige Nährstoffe und Vitamine.

Goji-Beeren, auch bekannt als Wolfsbeeren oder chinesische Bocksdornfrüchte, sind die Früchte des Gemeinen Bocksdorns (Lycium barbarum) und des Chinesischen Bocksdorns (Lycium chinense), die zur Familie der Nachtschattengewächse gehören. Diese kleinen, leuchtend orange-roten Beeren stammen ursprünglich aus Asien, insbesondere aus China, der Mongolei und Tibet, wo sie seit Jahrtausenden in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet werden.

Goji-Beeren sind für ihren hohen Nährstoffgehalt bekannt. Sie enthalten viele Vitamine, darunter Vitamin C, Vitamin A und verschiedene B-Vitamine. Zudem sind sie reich an Antioxidantien wie Carotinoiden und Polysacchariden, die dazu beitragen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und so die Zellen vor Schäden zu schützen. Goji-Beeren enthalten auch essentielle Aminosäuren, Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Selen sowie Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen können.

Diese Beeren werden oft als "Superfood" bezeichnet, da sie mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht werden, darunter die Förderung des Immunsystems, Verbesserung der Sehkraft und Unterstützung der Herzgesundheit. Einige Studien deuten darauf hin, dass Goji-Beeren entzündungshemmende Eigenschaften haben und den Blutzucker regulieren können.

Goji-Beeren können roh gegessen, getrocknet oder als Saft konsumiert werden. Sie werden häufig in Smoothies, Müslis, Tees und Backwaren verwendet. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und ihres gesundheitlichen Nutzens sind sie weltweit immer beliebter geworden.

Das sollten Sie über die Goji-Beere wissen

Der Gemeine Bockdorn ist eine Zierpflanze, die bis zu vier Meter hoch werden kann. Ihre Blütezeit zieht sich von Juni bis August hin, woran sich die Reifezeit der Goji-Beeren anschließt. Ab Oktober können dann die roten, länglichen Beeren, die in ihrem inneren bis zu 20 Samen bergen, geerntet werden.

Da der Bocksdorn sehr winterhart ist und Frost bis -25 Grad Celsius verkraftet, kommt er auch in Deutschland vor, insbesondere im Osten. Der Ursprung der Pflanze liegt jedoch im fernen Osten: In China beispielsweise. Dort wurden die Beeren schon vor Jahrhunderten genutzt, um das "Yin" zu erhöhen und damit eine ganze Reihe von Krankheiten zu lindern.

Noch heute gelten die getrockneten Bocksdorn-Beeren nicht nur in Asien als Medikament gegen einen erhöhten Blutdruck, einen erhöhten Blutzucker sowie sogar zur Krebsbehandlung.

Bedeutung für die Gesundheit

Seit einiger Zeit gelten die Goji-Beeren als Superfood: Sie enthalten angeblich alle wichtigen Stoffe, die der Körper benötigt. Unumstritten ist, dass das Obst gesund ist; jedoch sind Ernährungswissenschaftler nicht der Meinung, dass ihre Bedeutung für die Gesundheit höher wäre, als dies bei anderen gesunden Produkten der Fall ist.

Da die Goji-Beere jedoch die Substanzen Luthein und Zeaxanthin enthält, können mehrere gesundheitsförderliche Effekte des Verzehres vermutet werden: Bei einem vorliegenden Glaukom - einer Augenerkrankung - könnte der Verzehr von Goji-Beeren das Voranschreiten der Krankheit verhindern. Dies halt die Forschung bestätigt.

Wie bei anderen Obstsorten auch, ist die Goji-Beere außerdem für die Stärkung des Immunsystems hilfreich. Nicht nachgewiesen werden konnte jedoch bislang ein Einfluss der Beere auf die Heilung oder Prävention von Krebserkrankungen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Goji-Beeren erhalten sehr viele Vitamine: Insbesondere Vitamin A sowie Vitamin C sind in den kleinen Früchten im Übermaß enthalten. Auch als Eisenlieferant können die Beeren dienen, denn eine Portion von 50 g reicht bereits aus, um hier den täglichen Bedarf zu decken. Zudem sind in den Beeren auch Antioxidantien enthalten - diese tragen zur Regeneration der Zellen bei. 50 g Goji-Beeren enthalten gut 150 Kalorien. Da in Ihnen viel Zucker enthalten ist, sollten sie in Maßen genascht werden. Zudem ist darauf zu achten, Goji-Beeren aus kontrolliertem Anbau zu verzehren, da sonst die Pestizid-Belastung hoch sein kann: Eine Studie aus dem Jahr 2009 hat festgestellt, dass bei den getrockneten Goji-Beeren oft eine recht hohe Belastung mit Pestiziden vorliegt.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 314 kcal/ 1457 kj
Eiweiß 15,7 g
Kohlenhydrate 42,1 g
Fett 12,5 g
Ballaststoffe 11 g
Vitamin C 15000 µg
Vitamin B3 4500 µg

Unverträglichkeiten

Entgegen der landläufigen Vermutung, dass die Goji-Beere giftig sei, kann dies ausgeschlossen werden: Aktuelle Forschungen haben nachgewiesen, dass die giftige Substanz Hyoscyamin, anders als oft angenommen, in den Goji-Beeren nicht enthalten ist. Allergien gegen Goji-Beeren sind jedoch recht verbreitet. Bei der Einnahme von bestimmten blutverdünnenden Mitteln sollte der Verzehr der Beeren unterlassen werden, da diese die Wirkung verstärken.

Goji-Beere: Anbau und Pflege

Die Goji-Beere, auch als Wolfsbeere bekannt, wird wegen ihrer gesundheitlichen Vorteile und ihres Nährstoffreichtums zunehmend im Gartenbau geschätzt. Hier sind die wichtigsten Aspekte zum Anbau und zur Pflege der Goji-Beere.

Standort und Boden

Goji-Beeren bevorzugen sonnige Standorte, um optimal zu gedeihen. Ein Platz mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag ist ideal. Der Boden sollte gut durchlässig und leicht sandig sein, da Staunässe die Wurzeln schädigen kann. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert (zwischen 6,5 und 8) ist optimal. Goji-Beeren sind anpassungsfähig und können in verschiedenen Bodenarten wachsen, solange der Boden gut drainiert ist.

Pflanzung

Die beste Zeit für die Pflanzung der Goji-Beeren ist im Frühjahr, nach dem letzten Frost. Die Pflanze sollte in ein etwa 50 cm tiefes und breites Loch gepflanzt werden. Der Wurzelballen sollte leicht mit Erde bedeckt sein. Ein Abstand von etwa 1,5 bis 2 Metern zwischen den Pflanzen wird empfohlen, um genügend Platz für das Wachstum zu bieten. Nach dem Pflanzen sollte die Goji-Beere gut angegossen werden.

Erziehung und Schnitt

Goji-Beeren können bis zu 3 Meter hoch wachsen, daher ist eine Stütze wie ein Rankgitter oder ein Pfahl hilfreich. Der Schnitt sollte im späten Winter oder frühen Frühjahr erfolgen, bevor neues Wachstum beginnt. Dabei werden abgestorbene, beschädigte oder schwache Triebe entfernt. Durch regelmäßigen Rückschnitt können die Pflanzen in Form gehalten werden und die Erntequalität wird verbessert, da der Luft- und Lichtdurchfluss im Inneren der Pflanze gefördert wird.

Pflege

Die Goji-Beere ist relativ pflegeleicht, benötigt jedoch regelmäßiges Gießen, insbesondere in den ersten Wachstumsjahren und während trockener Perioden. Eine Mulchschicht um die Basis der Pflanze hilft, die Feuchtigkeit zu speichern und Unkraut zu unterdrücken. Düngen ist normalerweise nicht notwendig, kann aber das Wachstum unterstützen. Organischer Dünger wie Kompost kann im Frühjahr eingearbeitet werden.

Ernte

Die Goji-Beeren blühen von Juni bis September, und die Ernte beginnt normalerweise im Spätsommer oder Frühherbst. Die Beeren sollten vorsichtig gepflückt werden, da sie leicht beschädigt werden können. Reife Beeren haben eine leuchtend rote Farbe und einen süß-säuerlichen Geschmack. Nach der Ernte können die Beeren frisch verzehrt, getrocknet oder zu Saft verarbeitet werden.

Zusammenfassung

Mit der richtigen Pflege und den idealen Bedingungen können Goji-Beeren im heimischen Garten erfolgreich angebaut werden. Sie sind nicht nur optisch ansprechend, sondern bieten auch gesundheitliche Vorteile und sind eine vielseitige Ergänzung für eine gesunde Ernährung.

Einkaufs- und Küchentipps

Da sie in den letzten Jahren zum "Superfood" deklariert wurden, erfreuen sich die Goji-Beeren einer großen Beliebtheit - es ist nicht mehr schwer, sie im Handel zu erhalten. Die getrockneten Beeren sind im Reformhaus und im Bio-Supermarkt erhältlich, sie lassen sich auch online ordern.

Weil die Beeren in Asien schon seit Jahrhunderten gern gegessen werden, gibt es sie auch in vielen Asia-Shops zu kaufen. Da die kleinen Beeren einzeln von Hand geerntet werden müssen, sind sie jedoch recht teuer. In getrockneter Form sind die Beeren das ganze Jahr über erhältlich; frisch gibt es sie allenfalls in den Sommermonaten. In diesem Fall werden sie oft aus Spanien importiert. Die getrockneten Beeren sollten kühl und trocken gelagert werden, dann halten sie sich mehrere Monate lang.

Zubereitungstipps

Die Beeren werden getrocknet verzehrt. Sie können ohne weitere Verarbeitung als Snack angeboten werden. Sie können auch in Müslis oder Joghurt gegeben werden, um diese zu verfeinern und fruchtiger zu gestalten. In diesem Fall sollte man sie vorher einige Stunden in heißem Wasser einweichen, damit sie weicher werden.

Auch in herzhaften Gerichten lassen sich die Goji-Beeren einsetzen: So z.B. in einer Bratensauce für Wild oder im Salat. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat in einer Studie dargelegt, dass der tägliche Verzehr von 50 g der getrockneten Beeren als unschädlich eingestuft werden kann.

Warum können Goji-Beeren gesundheitsgefährdend sein?

Obwohl Goji-Beeren als nährstoffreiches Superfood gelten, können sie in bestimmten Situationen gesundheitliche Risiken bergen. Hier sind einige mögliche Gefahren, die mit dem Konsum von Goji-Beeren verbunden sein können:

Störung des Cytochrom-P450-Stoffwechsels in der Leber

Goji-Beeren enthalten Verbindungen, die den Cytochrom-P450-Stoffwechsel in der Leber beeinflussen können. Dieses Enzymsystem ist entscheidend für den Abbau und die Verarbeitung vieler Medikamente. Wenn Goji-Beeren die Aktivität dieses Enzymsystems verändern, kann dies die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen oder zu erhöhten Nebenwirkungen führen. Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten ihren Arzt konsultieren, bevor sie Goji-Beeren in großen Mengen konsumieren.

Blutverdünnung

Goji-Beeren können auch die Wirkung von Blutverdünnern beeinträchtigen. Die Beeren enthalten natürliche Verbindungen, die die Blutgerinnung beeinflussen können. In Kombination mit Antikoagulanzien wie Warfarin kann dies das Risiko von Blutungen erhöhen. Personen, die Blutverdünner einnehmen oder eine Neigung zu Blutungsstörungen haben, sollten daher ihren Konsum von Goji-Beeren mit ihrem Arzt besprechen.

Anaphylaktischer Schock

Obwohl selten, kann eine allergische Reaktion auf Goji-Beeren zu einem anaphylaktischen Schock führen. Symptome können Hautausschläge, Juckreiz, Schwellungen, Atemnot und ein rascher Blutdruckabfall umfassen. Menschen mit bekannten Allergien oder die anfällig für allergische Reaktionen sind, sollten Goji-Beeren vorsichtig einführen und im Falle einer Reaktion sofort medizinische Hilfe suchen.

'Zusammenfassung

Obwohl Goji-Beeren zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten, sollten sie mit Vorsicht genossen werden, insbesondere für Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen oder die Medikamente einnehmen. Eine Rücksprache mit einem Arzt ist ratsam, um mögliche Wechselwirkungen oder gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Wie bei allen Nahrungsmitteln ist eine ausgewogene und informierte Konsumweise entscheidend, um die gesundheitlichen Vorteile zu maximieren und Risiken zu minimieren.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 25. August 2024

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