Gesundheitssport
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Gesundheitssport ist ein Schlagwort, das immer häufiger in den Medien und bei Gesundheitsdiskussionen auftaucht. Sport für das eigene Wohlbefinden, für die Gesundheit und für ein entspanntes und ausgeglichenes Leben scheint der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Anstrengendes Abrackern und krampfhafte Fitnessübungen waren Gestern – Gesundheitssport bietet einen Ausgleich zum stressigen Alltag, verhilft zu mehr Wohlbefinden und ergänzt sinnvoll die Freizeitaktivitäten.
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Was ist Gesundheitssport?
Freude und Spaß stehen klar im Vordergrund bei Gesundheitssport, damit die Lust am Training langfristig erhalten bleibt. Ohne Leistungsdruck soll man Abstand vom stressigen Alltag finden und etwas aktiv für seine Gesundheit tun.
Durch Bewegungsmangel und häufiges, langes Sitzen kommt es schnell zu unterschiedlichen Beschwerden: Muskulatur, Knochen und Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff oder Nährstoffen versorgt, Krankheiten treten häufiger auf und Belastungen setzen dem Körper stärker zu.
Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System, Übergewicht, Rückenschmerzen oder ein hoher Bluthochdruck sind nur einige Probleme, die in Folge von zu wenig Bewegung auftreten können. Die eigene Leistungsfähigkeit soll daher durch Gesundheitssport erhalten und individuell verbessert werden.
Ziel ist es die Muskelkraft zu steigern, Beweglichkeit zu verbessern, die aerobe Ausdauer zu steigern und die Koordination neu zu schulen. Darüber hinaus fördert Gesundheitssport die Lebensfreude, die körperlichen Widerstandskräfte, und den sozialen, aktiven Austausch mit anderen Menschen.
Sport und Gesundheit
Das Ziel einer besseren Gesundheit durch Gesundheitssport versteht daher nicht nur das Freisein von Erkrankungen, sondern auch ein allgemeines seelisches, körperliches und soziales Wohlbefinden. Im Gegensatz zu Leistungs- oder Vereinssport, sind nicht erreichte Ziele, Konkurrenz oder Wettkämpfe der entscheidende Maßstab.
Ab dem 40. Lebensjahr steigert sich das Risiko noch einmal erheblich, während sportlich Aktive, keiner ansteigenden Gefahr gegenüber stehen. Auch Cholesterinwerte verbessern sich durch Gesundheitssport, Stress wird abgebaut und Bluthochdruck aktiv gesenkt. Vorteil beim Gesundheitssport ist der, dass jeder gesunde Mensch jeder Zeit damit beginnen kann. Ab 35 sollte man vorher eine kurze ärztliche Untersuchung durchführen lassen, um mögliche Erkrankungen oder Risikofaktoren ausschließen zu können.
Gesunder Sport
Der optimale Gesundheitssport ist sanftes Ausdauertraining. Risikofaktoren werden gesenkt, das seelische Wohlbefinden verbessert und der gesamte Körper trainiert. Ob nun Walken, Joggen, Schwimmen oder Radfahren, wichtig ist nur, dass der Gesundheitssport Spaß macht.
Zu Beginn ist es ratsam zunächst mehrere Sportarten zu testen, um herauszufinden, was einen Freude bereitet und von dem Bewegungsablauf her besser liegt.
Auch der Hausarzt kann beratend zur Seite stehen und bestimmte Sportarten empfehlen. Gemeinsam mit Freunden oder der Familie trainiert es sich leichter und man kann die Bewegung besser in seine Freizeit integrieren. Auch gezieltes Krafttraining eignet sich gut da es bestimmte Muskelpartien kräftigt und stärkt.
Da die Belastung beim Gesundheitssport nicht extrem sind, wird das Verletzungsrisiko erheblich minimiert, so dass besonders auch ältere Leute mit einem sanften Training jederzeit einsteigen können. Integriert man die Trainingszeit fest in den Tages- und Wochenablauf, wird Gesundheitssport schnell zum festen Bestandteil des Alltags.
Sport im Alter
Sport im Alter gewinnt in der heutigen, immer älter werdenden Gesellschaft, zunehmend an Bedeutung. Die Kunst, älter zu werden ohne zu altern, in Verbindung mit der Frage, wie ein hohes Lebensalter bei körperlicher sowie psychischer Gesundheit erreicht werden kann, beschäftigt immer mehr Menschen.
Ohne Zweifel bestehen Zusammenhänge zwischen Bewegungsmangel sowie dem Fortschreiten der Altersvorgänge. Eine verringerte oder gar keine sportliche Aktivität kann vergleichbare Alterungserscheinungen hervorrufen, wie die typischen Alterungsprozesse im menschlichen Leben.
Wer körperlich kaum Aktivitäten betreibt, ist eher ein alternder Mensch, bei dem eine frühzeitige biologische Alterung einsetzt. Die Vorgänge des Alterns basieren auf elementare Prozesse, die einerseits vorbestimmt sind, andererseits nicht aufgehalten werden können.
Allerdings können diese naturgegebenen Prozesse in Maß sowie Tempo durch die Beziehung des Menschen mit der Umwelt sowie mit Sport stark beeinflusst werden.
Ein gemeinsames Kriterium von Alterungsvorgängen ist die Verringerung der Anpassung sowie der Erholungsfähigkeit. Diese kann neben sportlichen Aktivitäten mit Erholung und Regeneration durch Freizeitaktivitäten aufgefangen werden.
Körperliches Training führt zu einer Verbesserung der Anpassungsvorgänge, beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, verbessert die Lungenfunktion und stärkt den Haltungsapparates sowie die Bewegungsorgane.
Risiken
Sport im Alter muss die verschiedenen Erkenntnisse körperlicher Beeinträchtigung des Alters beachten. Aus Sicht der Medizin ist der Zustand des Haltungsapparates sowie der Beweglichkeit ein entscheidend limitierter Leistungsfaktor. Besonders wichtig ist dabei die Tatsache, dass Alterungsprozesse sich im Bindegewebe abspielen.
Diese Alterung des Bindegewebes führt zu einer Verringerung der Dehnbarkeit und der Leistungsfähigkeit der Muskeln. Weiterhin besteht im Alter eine erhöhte Gefahr von Sportverletzungen sowie zunehmenden Verschleißprozessen der Gelenke und der Wirbelsäule. Zugleich verlangsamt sich die Anpassungsfähigkeit von Belastungen. Dies ist besonders bei sportlich Inaktiven gegenwärtig. Plötzlich auftauchende Belastungen können weniger aufgefangen werden. Eine allmählich ansteigernde Trainingsbelastung muss in diesem Zusammenhang eingehalten werden, um gesundheitlichen Gefahren entgegenzuwirken.
Welcher Sport ist der Richtige?
Möchte ein untrainierter älterer Mensch mit dem Sport beginnen, so ist eine geringe trainingswirksame Intensität wichtig. Das anfängliche tägliche Training von etwa 10 Minuten bei einer Herzfrequenz von 130, die mit einer Pulsuhr gemessen werden kann, ist im Anfängerbereich eine zumutbare Belastung. Ein Trainierter sollte in diesem Rahmen nicht die Intensität, sondern die Trainingsdauer steigern.
Wichtig ist dabei die Wahl geeigneter Sportarten. Insbesondere in der Leistung langsam ansteigernde Sportarten sind wichtig. Neben Wandern, Nordic Walking und Golf bieten sich ebenso Pilates, Yoga, Spinning und Aerobic an.
Menschen, die im vierten oder fünften Lebensjahrzehnt stehen und sich bisher sportlich aktiv betätigt haben, können ebenso Ausdauersportarten betreiben. Neben dem Radfahren, dem Skilanglauf, dem Joggen kann auch das Schwimmen empfohlen werden.
Sind allerdings bereits fortgeschrittene gesundheitliche Probleme an der Wirbelsäule sowie an den Gelenken gegenwärtig, müssen andere sportliche Maßstäbe angelegt werden. Dabei muss eine dem Krankheitsbild entsprechende Bewegung sowie Belastung empfohlen werden. Prinzipiell sind dabei keine einförmigen Belastungen und Beanspruchungen zu empfehlen.
Zugleich sind die Aktivitäten stark dosiert einzusetzen sowie gelenkschonende Sportarten (Radfahren statt Joggen) zu empfehlen. Ziel ist dabei, die Gelenkfunktionen zu steigern, die Muskelleistung zu erhöhen sowie die Gelenke zu stabilisieren.
Insgesamt betrachtet bietet der Sport Möglichkeiten, Jahre dazu zugewinnen und diese sinnvoll zu gestalten. Der Sport vermittelt nicht nur Spaß und Freude, sondern gibt den Menschen ein Gefühl des Wohlbefindens sowie Möglichkeiten gesundheitlicher Therapie.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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