Gelbe Augenlider

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Xanthelasmen sind gelblich verfärbte und sichtbare erhabene Hautveränderungen am inneren Augenlid, auch genannt gelbe Augenlider. Sie bilden sich durch fettartige Einlagerungen. Sie können wachsen, zusammenfließen, oder für längere Zeit unverändert bleiben. Ältere Menschen sind oft ohne Ursache davon betroffen. Leiden jüngere Menschen an diesen Lidveränderungen müssen Grunderkrankungen medizinisch ausgeschlossen werden.

Inhaltsverzeichnis

Was sind gelbe Augenlider?

Die Bezeichnung Xanthelasmen leitet sich aus dem Griechischen ab von: xanthos – gelb und elasma - Teller, Platte. Im Allgemeinen sind Xanthelasmen harmlos und keinesfalls bösartig, für viele Betroffene sind sie ein eher ästhetisch-kosmetischer Makel. Sie werden nicht vererbt und sind auch nicht ansteckend. Lipide lagern sich in der Haut des Lids tellerförmig als gelbe Plaque ab. Der medizinische Fachbegriff für die vorwiegend an den Oberlidern lokalisierte Einlagerung lautet „Xanthelsma palpebrarum“.

Diese Hautveränderung am Augenlid kann in jedem Alter auftreten. Meistens sind Menschen zwischen dem 40-igsten und 60-igsten Lebensjahr erstmals davon betroffen, Frauen mehr als Männer. Treten Lipideinlagerungen an den Augenlidern jüngerer Menschen auf, ist dringend eine weitere medizinische Abklärung durchzuführen. Das Ergebnis einer aktuellen Studie weist darauf hin, dass das Risiko für Personen mit Xanthelasmen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden erhöht ist.

Ursachen

Wie diese knötchenartigen weichen Fettablagerungen am Augenlid entstehen ist nicht gänzlich geklärt. Häufig treten Xanthelasmen scheinbar ohne Grund auf. Wahrscheinlich liegt bei jüngeren Patienten in vielen Fällen eine Fettstoffwechselstörung zugrunde. In der Regel wird das im Blut gelöste Fett von den entsprechenden Zellen aufgenommen und zur Leber transportiert. In den Leberzellen wird das gelöste Fett verstoffwechselt. Ist dieser Vorgang gestört, wird das nicht verstoffwechselte Fett um die Augen herum eingelagert.

Xanthelasmen zeigen als äußerliches gelblich-weiches Hautknötchen demnach auf eine Störung des Fettstoffwechsels hin. Zwei Formen der Fettablagerungen werden unterschieden: Fettablagerungen bei normalen (normolipidämische Xanthome und Xanthelasmen) und bei erhöhten Blutfettwerten (hyperlipidämische Xanthome und Xanthelasmata). Möglich sind Fettablagerungen als Begleiterscheinung von Krankheiten wie Alkoholleber, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauferkrankungen, etc. Krankheiten wie Adipositas (Fettleibigkeit) hat nichts mit dieser Art und Weise der Fettablagerung zu tun. Es wird sogar vermutet, dass es genetisch bedingt zu Fettablagerungen am Augenlid auftreten kann. Eine Vererbung ist im Einzelfall möglich. Jeder Mensch kann an Xanthelasmen leiden.

Krankheiten

  • Alkoholleber

Diagnose und Verlauf

Xanthelasmen sind keine Erkrankung. Ihre Entstehung läuft ohne Symptome wie Schmerzen, Entzündungen, Juckreiz etc. ab. Sie entstehen auch dann, wenn sich der Patient gesund fühlt. Die hervorgerufene Veränderung am Augenlid kann visuell aufgrund des typischen Bildes der Xanthelasmen durch Blickdiagnose festgestellt werden. Untermauert wird der äußere Eindruck durch weitergehende Untersuchungen, die zu einer präzisen Diagnose führen. Differenzialdiagnostische Untersuchungen geben Aufschluss auf mögliche krankhafte, auch arteriosklerotische Veränderungen, einer Ablagerung (Plaque) an den Arterienwänden. Die Symptome in diesem Zusammenhang können Herz-Kreislaufprobleme sein.

Die Erstellung eines Lipidprofils gibt Aufschluss über die Blutwerte von Cholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin und anderen Fettwerten. Eine etwaige schwere Lebererkrankung sollte ausgeschlossen werden. Eine Fettstoffwechselstörung lässt sich bei circa der Hälfte der Patienten diagnostizieren. Meist tritt sie gleichzeitig mit einem Diabetes mellitus auf. Liegen erhöhte Blutfettwerte vor, sollte man in jedem Fall vor Beginn einer Therapie Normalwerte erlangen. In jedem Fall ist vor der Behandlung eine umfassende medizinische Abklärung angebracht.

Behandlung und Therapie

Für viele der Betroffenen stehen an erster Stelle einer Behandlung kosmetische Gründe. Die gutartigen, deutlich sichtbaren Fettablagerungen wirken stigmatisierend und führen oft zu psychologischen Problemen. Eine Therapie mit Medikamenten, die zu einer Rückbildung der Xanthelasmen führt, gibt es jedoch nicht. Es gibt verschiedene konservative Methoden zur Entfernung: Chirurgisches Entfernen, Kauterisation mit HF-Geräten oder Chloressigsäure und die Laserablation und CO2-Laser. Die operative chirurgische Abtragung von Xanthelasmen war bisher die Therapie der Wahl.

Die chirurgische Entfernung der Xanthelasmen durch Kauterisation geschieht meist mit speziellen Geräten oder mit Chloressigsäure. Es erfolgen die Zerstörung des Gewebes sowie ein Abbau der geschädigten und der fettspeichernden Zellen. Eine weitere Methode ist das kürettieren der Xanthelasmen. Dabei wird das Gewebe flach abgeschabt bzw. ausgekratzt. Der Erfolg dieses Verfahren ist abhängig vom Fingerspitzengefühl des Operateurs und erfordert langjährige Erfahrung.

Ein vielfach angewendetes modernes, therapeutisches Verfahren ist der Einsatz des CO2-Lasers. Mit dem gewebeschonenden Lasereinsatz werden die oberflächlich gelegenen Hautschichten vaporisiert. Durch den vorsichtigen Einsatz kann der Arzt eine deutlich sichtbare Vernarbung vermeiden. Nach dem praktisch schmerzfreien Eingriff kann auf einen größeren Verband verzichtet werden. Die Methode der Laseranwendung zeigt eine geringe Rezidivrate. Meist ist eine Sitzung ausreichend, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten des Eingriffs nicht, da die Entfernung meistens kosmetische Gründe hat. Neueste Methoden wie Swift-Lase, Silk-Touch oder Feather-Touch sind technische Weiterentwicklungen. Die genannten Methoden sind Scanner, die zu einer extrem feinen Gewebeabtragung führen. Diese Oberflächentechniken sind noch gezielter einsetzbar, aber im Einsatz noch sehr kostspielig und werden daher nur in wenigen Praxen angewandt. Erfahrungsgemäß lässt sich die Neubildung der Xanthelasmen besonders dann nicht ausschließen, wenn die Fettstoffwechselstörung weiterhin besteht. Ein zufriedenstellendes chirurgisches Ergebnis kann nur erzielt werden, wenn die Blutfettwerte dauerhaft normalisiert werden.


Vorbeugung

Vorbeugende Maßnahmen lassen sich beim Auftreten von Xanthelasmen ohne erkennbare Ursache nicht treffen. Sind Erkrankungen die Ursache für das Auftreten von Xanthelasmen, so lassen sich bis zu einem bestimmten Grad vorbeugende Maßnahmen treffen. In vielen Fällen wirkt sich eine auf die Erkrankung ausgerichtete Ernährungsweise erfolgversprechend und gesundheitsunterstützend aus.

Täglich Obst und reichlich Gemüse sowie Vollkornprodukte in Maßen, Hülsenfrüchte und naturbelassene Nüsse liefern viele Vitamine, Nährstoffe und gesunde Fette. Eine fettarme Ernährung steht an erster Stelle. Nahrungsmittel und Getränke mit viel Zucker und Alkohol wirken sich negativ auf die Blutfettwerte aus. Körperliche Aktivität wirkt sich zudem positiv auf die Stoffwechselvorgänge des Körpers aus und kann Xanthelasmen vorbeugen.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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