Entzündung am After

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei einer Entzündung am After handelt es sich um eine entzündliche Schwellung der Haut am After. In der Fachsprache wird dieser Erkrankung Anitis genannt, im Volksmund sind die Beschwerden besser als „Wolf“ bekannt. Eine Entzündung am After verursacht in den meisten Fällen recht heftige Schmerzen, die sich beim Stuhlgang deutlich verstärken.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Entzündung am After?

Extreme Schmerzen am After, die sich beim Stuhlgang sowie beim Sitzen verstärken, deuten auf eine Entzündung am After hin.

Eine Entzündung am After ist eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit. Dabei kommt es zu einer Entzündung in der Afterregion, die eine Schwellung auslöst. Dringen Krankheitserreger in der Haut am After ein, kann es zu dieser schmerzhaften Entzündung am After kommen. Die Beschwerden sind durchgehend in verschiedenen Ausmaßen vorhanden. Vor allem der Stuhlgang und das Sitzen macht den Betroffenen meist sehr zu schaffen.

Aber auch sonst, sind Schmerzen und Juckreiz deutlich spürbar und schränken den Patienten in seinem Alltag deutlich ein. Nehmen die Beschwerden Überhand, sollte in jedem Fall ein Arztbesuch stattfinden um die Ursache zu finden und entsprechende Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.

Ursachen

Für eine Entzündung am After können verschiedene Ursachen verantwortlich sein. In vielen Fällen sind Hämorrhoiden der Auslöser für die Schwellung und Entzündung. Bei Hämorrhoidenleiden handelt es sich um eine Erkrankung der Blutgefäße am After. Hämorrhoiden sind bei jedem Menschen vorhanden. Kommt es zu Beschwerden, liegt die Ursache in einer Stauung von Blut in den Hämorrhoiden. In Folge dieser Stauung kommt es zu einer Schwellung, es entsteht Juckreiz und in schlimmen Fällen kommt es zu einer Entzündung am After.

Aber auch sexuell übertragbare Krankheiten können eine Entzündung am After auslösen. Dazu gehören z.B. Feigwarzen. Die Ursache kann aber auch viel einfacher sein: kommt es aufgrund von zu heftigem Waschen oder anderen Einwirkungen zu Verletzungen an der Afterhaut, können Krankheitserreger eindringen und eine Entzündung am After auslösen. Gerade im Bereich des Afters findet sich für Bakterien eine gute Grundlage. In den vielen kleinen Falten der Afterhaut, wo es fast durchgehend warm und feucht ist, bestehen optimale Bedingungen für Krankheitserreger.

Entzündliche Hautreaktion im Analbereich (Analekzem).

Wann zum Arzt?

Eine Entzündung am After ist in den meisten Fällen eine sehr unangenehme und schmerzhafte Angelegenheit, die zudem auch das Geschäft auf der Toilette stark beeinträchtigt. Eine solche Entzündung kann beispielsweise durch ein eingewachsenes Haar entstehen. Auch kleinere Pickel, die sich am After bilden können, können für eine solche Entzündung verantwortlich sein.

Durch Verunreinigungen bzw. Bakterien kann sich eine Entzündung am After immens verschlimmern, sodass es zu starken Schmerzen oder sogar zur Bildung von Eiter kommt. Die Bildung von Eiter ist ein deutliches Alarmsignal, dass umgehend ein Arzt aufgesucht werden soll. Wer an dieser Stelle auf eine Behandlung und den damit verbundenen Medikamenten verzichtet, der geht ein großes Risiko ein. Unter Umständen kann sich aus einer Entzündung am After eine Blutvergiftung entwickeln.

Dies geschieht, wenn sich aus der Entzündung ein Abszess entwickelt. Ein Abszess ist ein Hohlraum der mit Eiterflüssigkeit gefüllt wird. Da die darin befindliche Flüssigkeit nicht richtig abfließen kann, entsteht ein innerer Druck. Dieser Druck wird mit der Zeit so groß, sodass die Eiterflüssigkeit in den Blutkreislauf gelangt. Bakterien und Viren breiten sich im gesamten Körper aus, sodass eine Blutvergiftung entsteht. Somit gilt: Eine Entzündung am After kann unter Umständen schwerwiegende Komplikationen hervorrufen, sodass eine frühzeitige Behandlung dringend zu empfehlen ist.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome der Entzündung am After:

  • Afterbrennen

Eine Entzündung am After zeigt sich durch verschiedene Symptome. Häufig beginnt alles mit einem heftigen Juckreiz am After, Hygienemaßnahmen verschaffen dabei nur sehr wenig Linderung. Beginnt der Betroffen zu kratzen, kann zudem ein brennendes Gefühl entstehen. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Schwellung in der Afterregion, die meist deutlich zu ertasten ist. Manchmal nässt die betroffene Stelle auch, in seltenen Fällen kommt es zusätzlich zu Blutungen.

In der Regel verspüren die Patienten auch Schmerzen. Diese sind durchgehend vorhanden, zeigen sich aber vor allem in bestimmten Situationen, wie beim Stuhlgang oder beim Sitzen auf härteren Untergründen. Grundsätzlich beeinträchtigt eine Entzündung am After aber den ganzen Alltag des Patienten und ist äußerst unangenehm. Werden die erforderlichen Maßnahmen getroffen und vor allem verstärkt Wert auf Hygiene gelegt, klingen die Beschwerden in der Regel innerhalb von wenigen Tagen ab.

Diagnose

Die Diagnosestellung bei einer Entzündung am After findet zunächst in einem Gespräch zwischen Arzt und Patienten statt. Dabei schildert der Betroffene die Beschwerden und der Verlauf der Erkrankung. In den meisten Fällen genügt das Gespräch, damit der Arzt die Diagnose stellen kann. In der Regel wird aber noch eine körperliche Untersuchung erfolgen, bei der der Arzt die betroffene Afterregion optisch untersucht und aber abtastet. Dabei kann die Diagnose und ich die genaue Ursache der Entzündung am After festgestellt und eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.

Komplikationen

Eine Entzündung am After ist ein Krankheitsbild, das natürlich auch verschiedene Komplikationen hervorrufen kann. Eine Entzündung wird in den meisten Fällen durch Bakterien und Viren verursacht. Nicht selten tritt in diesem Zusammenhang eine Eiterbildung auf und der Juckreiz nimmt erheblich zu. Bleibt dieses Krankheitsbild ohne jegliche Behandlung, dann ist natürlich mit weiteren Komplikationen zu rechnen. Die Eiterbildung und auch die Schmerzen nehmen zu, sodass sich ein Abszess bilden kann. Bei einem Abszess handelt es sich um einen mit Eiter gefüllten Hohlraum. Bei einer Nichtbehandlung baut sich in diesem Hohlraum ein Druck auf, sodass die darin befindliche Eiterflüssigkeit nicht selten in den Blutkreislauf gelangt.

In einem solchen Fall droht eine akute Blutvergiftung, die definitiv ärztlich behandelt werden sollte. Ansonsten droht Lebensgefahr. In anderen Fällen breiten sich die Bakterien und Viren im gesamten Körper aus, sodass es zu einem Infekt kommen kann. Dazu gehören Begleiterscheinungen wie Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen, eine erhöhte Temperatur, Übelkeit oder Erbrechen.

Natürlich verschlimmern sich diese einzelnen Symptome erheblich, wenn eine Behandlung durch einen Arzt ausbleibt. Aus diesem Grund darf ein Besuch beim Arzt nicht auf die lange Bank geschoben werden, da ansonsten mit folgenschweren Komplikationen zu rechnen ist.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung von einer Entzündung am After richtet sich nach der grundsätzlichen Ursache für die Erkrankung. Im Vordergrund steht dabei zunächst, die akuten Beschwerden des Patienten schnell zu lindern. Dazu können lokal Salben und Cremes aufgetragen werden, auch Sitzbäder mit speziellen medizinischen Zusätzen verschaffen eine Linderung von Juckreiz und Schmerzen.

Der betroffene Patient sollte in der akuten Phase in jedem Fall höchsten Wert auf Hygiene legen und die Afterregion regelmäßig reinigen. Diese Reinigung sollte allerdings sehr vorsichtig geschehen, damit es nicht zu weiteren Verletzungen in der Afterregion kommt, die weitere Entzündungen auslösen können. Liegt die Ursache in einem Hämorrhoidenleiden, muss genau geprüft werden, welche Maßnahmen erforderlich sind.

Bei sehr großen Hämorrhoiden kann es notwendig werden, einen operativen Eingriff durchzuführen, um die Stauung in den Hämorrhoiden abzuleiten. Sind die Hämorrhoiden nur wenig geschwollen, wird aber von einer Operation häufig abgesehen. Hämorrhoiden können auch sehr gut mit speziellen Salben und Zäpfchen behandelt werden, auch eine Ernährungsumstellung kann eine Stauung in den Hämorrhoiden verhindern und damit eine Entzündung am After vermeiden.


Vorbeugung

Entzündungen am After vorzubeugen ist nur bedingt möglich. Natürlich sollten jeglichen Verletzungen in der Afterregion vermieden werden, damit Krankheitserreger keine Chance haben einzudringen. Da aber oft genetische Dispositionen eine Rolle spielen, lässt sich eine Entzündung am After nicht immer vermeiden. Gerade bei Hämorrhoiden spielen erbliche Faktoren eine enorme Rolle.

Quellen

  • Souza-Offtermatt, G. et al.: Intensivkurs Chirurgie. Elsevier, München 2004
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024

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