Entzündung in der Nase

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 3. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Entzündung in der Nase betrifft meist die Nasenschleimhaut und äußert sich oft als Schnupfen im Rahmen einer viralen Infektion. Es gibt jedoch auch bakterielle Infektionen oder Entzündungen als Folge von allergischen Reaktionen. Längerfristige Beschwerden sollten durch einen HNO-Arzt abgeklärt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Entzündung in der Nase?

Eine Entzündung in der Nase ist meistens mit starken Schmerzen verbunden. In der Regel heilt die Entzündung nach einigen Tagen wieder ab.

Eine Entzündung in der Nase ist oft gleichbedeutend mit einer Nasenschleimhautentzündung, die man als Rhinitis bezeichnet. Daneben gibt es jedoch auch noch die Möglichkeit einer lokalen Entzündung eines Haarbalgs in der Nase. In diesem Fall handelt es sich um ein sehr schmerzhaftes eitriges Nasenfurunkel, das sehr gefährlich werden kann.

Eine Rhinitis hingegen ist meist harmlos und heilt in der Regel nach wenigen Tagen ab. Sie tritt oft als Symptom bei sogenannten Erkältungskrankheiten auf. Manchmal kann sich die Entzündung ungeachtet ihrer Ursache jedoch auch auf die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen ausweiten. Dann spricht man von einer Rhinosinusitis. Da in diesen Fällen die Entzündung in der Nase chronisch werden oder zu Komplikationen führen kann, wird hier unbedingt ein Arztbesuch empfohlen.

Ursachen

Entzündungen in der Nase werden durch verschiedene Faktoren verursacht. Der normale Schnupfen, ob im Rahmen eines sogenannten grippalen Infekts oder auch isoliert auftretend, ist fast immer viral bedingt. Es gibt ungefähr 200 verschiedene Schnupfenviren, worunter auch die drei Unterarten des Influenzavirus oder Polioviren zählen.

Diese Viren lösen eine Reaktion des Immunsystems aus, wobei ein flüssiges Nasensekret gebildet wird, welche die typischen Symptome des Schnupfens mit Sekretausfluss, Schwellung der Nasenschleimhaut und dadurch erschwerte Nasenatmung bedingen. Ein zweiter Ursachenkomplex einer Rhinitis bezieht sich auf die Reizung der Nasenschleimhaut durch allergische Reaktionen, reizende chemische Substanzen oder trockene Luft.

Ist die Nasenschleimhaut bereits rissig oder anderweitig vorgeschädigt, kann es auch zu einer bakteriellen Entzündung des Haarbalgs in der Nase kommen. Dann entsteht ein sogenanntes sehr schmerzhaftes eitriges Furunkel, welches unbedingt einer ärztlichen Behandlung bedarf, da es zu Komplikationen bis hin zu Hirnhautentzündungen oder Thrombosen führen kann. Eine ärztliche Untersuchung ist auch erforderlich, wenn eine Entzündung in der Nase längere Zeit andauert und droht, auf die Nasennebenhöhlen überzugreifen.

Wann zum Arzt?

Wann mit einer Entzündung in der Nase zu einem Arzt gegangen werden sollte, hängt von der Ursache der Entzündung ab. Wer unter einer harmlosen Erkältung samt Schnupfen leidet, der muss natürlich nicht zwingend einen Arzt aufsuchen. Ein Arzt kann in so einem Fall lediglich die Symptome lindern.

Bei allen anderen Entzündungen in der Nase, sollte ein Arzt zur Therapie und Behandlung hinzugezogen werden. Eine schnelle Behandlung ist zum Beispiel bei einem Nasenfurunkel erforderlich. Bei einem Nasenfurunkel liegt ein entzündeter Haarbalg zugrunde, der durch das Herausreißen eines Nasenhaares entsteht. Eine anschließende Infektion löst den Nasenfurunkel aus, der definitiv von einem Arzt untersucht werden sollte.

Eine nachträgliche Eiterbildung kann sehr schmerzhaft und auch gefährlich sein, da Eitererreger zu schweren Folgeerkrankungen führen können. Dazu zählt beispielsweise eine Blutvergiftung, die durch den Eiter entstehen kann. Durch die Einnahme von Antibiotika kann eine solche Entzündung jedoch frühzeitig eingedämmt werden.

Generell gilt: Geht eine Entzündung innerhalb der Nase nicht nach 4 bis 5 Tagen zurück, so sollte dies definitiv von einem Arzt begutachtet werden. So kann eine Verschlimmerung der Entzündung früh genug erkannt und behandelt werden.

Diagnose und Verlauf

Wenn es sich um einen normalen Schnupfen handelt, ist eine Diagnose der Entzündung in der Nase nicht notwendig. In der Regel heilt der Schnupfen zusammen mit der bestehenden Erkältungskrankheit aus. Ein Arztbesuch wird allerdings dann notwendig, wenn es zu ständig wiederkehrendem Schnupfen kommt oder die Nasenschleimhautentzündung auch bei Anwendung von Hausmitteln nicht ausheilt.

Unabhängig von der Ursache der Rhinitis ändert sich bei ihrer Ausbreitung in die Nasennebenhöhlen insofern ihr Charakter, indem eine bakterielle Infektion hinzukommt, die oftmals chronisch wird. In diesen Fällen muss der Arzt die genaue Ursache der ursprünglichen Rhinitis klären. Kam es z. B. im Verlauf der Erkrankung bereits zu einer Superinfektion mit Bakterien oder liegt eine chronische Reizung durch Allergene beziehungsweise Chemikalien vor? Zur Klärung dieser Fragen wird ein Patienten-Arzt-Gespräch zur Anamnese der Krankengeschichte durchgeführt.

Des Weiteren helfen bildgebende Verfahren, wie Sonografie, Röntgenuntersuchungen, Rhinoskopie oder Computertomografie bei der Erstellung der Diagnose. Sollte das Hauptsymptom der Entzündung in der Nase das Auftreten eines stark schmerzhaften und druckempfindlichen Knötchens sein, wird der Arzt meist die Diagnose Nasenfurunkel stellen.

Komplikationen

Entzündungen der Nase können vielfältige Ursachen haben, wobei Schnupfen die häufigste ist. Sowohl Erkältungsviren als auch allergieauslösende Stoffe sorgen dafür, dass die Nasenschleimhäute anschwellen und Schnupfen entsteht. Hält dieser länger an, kann es zu Nasenentzündungen kommen. Haarbalgentzündungen und Nasenfurunkel führen ebenfalls zu unangenehmen Reizungen. Je trockener die Schleimhaut der Nase ist, desto leichter ist sie für Entzündungssymptome anfällig.

Komplikationen treten auf, wenn sich ein Naseneingangsekzem bildet. Rötungen und Krustenbildungen können hierbei einen chronischen Verlauf haben, der sich nicht ohne eine entsprechende Behandlung in den Griff bekommen lässt. Erfolgt die Therapie zu spät, kommt es zu einer Nasenschleimhautentzündung, die sich bis zu den Nasennebenhöhlen hin ausdehnt.

Auch Nasenfurunkel gehen mit starken Schmerzen einher, falls sie nicht rechtzeitig entdeckt werden. Hier bildet sich Eiter und selbst der Knorpel, der unter der Schleimhaut liegt, wird in Mitleidenschaft gezogen. Dauert der Zustand länger als 14 Tage an und wird nichts unternommen, tritt eine Superinfektion durch Bakterien auf.

Bei einem besonders drastischen Verlauf ohne Intervention entsteht eine Hirnhautentzündung, die lebensbedrohlich ist. In jedem Falle ist zu beachten, dass die Keime, die mit dem Furunkel einhergehen, über den Blutkreislauf mit der Zeit in andere Regionen des Körpers verschleppt werden. Infektionssymptome wie Fieber sind keine Seltenheit.

Behandlung und Therapie

Meist reicht es aus, bei einer Entzündung in der Nase altbewährte Hausmittel anzuwenden, um schnell Linderung zu verschaffen. So wirken Zwiebeln und Meerrettich befreiend auf die Nase, während z. B. Knoblauch, Peperoni, Johannisbeeren oder Heidelbeeren die Abwehr stärken. Wichtig ist auch eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit, die in Form von Kräutertees oder stillem Wasser aufgenommen werden kann.

Des Weiteren hat sich das Inhalieren von salzhaltigem Wasserdampf bewährt. Auch das Spülen der Nase mit einer isotonischen Salzlösung zeigt gute Erfolge. Ingwer- und Holunderblütentee gehören außerdem zu den bewährten Hausmitteln. Bei massiver Behinderung der Atmung durch die Nase können in diesem Zusammenhang abschwellende Nasentropfen verabreicht werden.

Sollte die Erkrankung länger als 14 Tage andauern und einen schweren Verlauf nehmen, kann man von einer zusätzlichen bakteriellen Infektion ausgehen. Deshalb wird dann eine 5-10-tägige Behandlung mit Antibiotika eingeleitet. Wenn ein Nasenfurunkel die Ursache für die Entzündung in der Nase ist, wird eine Antibiotikabehandlung dringend notwendig, um Komplikationen zu vermeiden.


Aussicht und Prognose

Eine Entzündung in der Nase ist ein Krankheitsbild, bei dem eine genaue Aussicht und Prognose nur sehr schwer zu stellen ist. In den meisten Fällen wird eine Entzündung in der Nase durch eine Irritation der Schleimhäute hervorgerufen. Unter Umständen kann durch ständiges Kratzen auch eine offene Wunde entstehen. Natürlich besteht bei einer solchen offenen Wunde eine erhöhte Gefahr einer Entzündung.

Liegt eine Entzündung vor, so ist die Aussicht auf eine schnelle Heilung abhängig von einer entsprechenden Behandlung. Wenn sich die betroffene Person für eine Behandlung entscheidet, dann kann die offene Wunde sehr gut und effektiv bekämpft werden. Innerhalb weniger Tage dürfte die Entzündung abklingen, sodass keinerlei Schmerzen mehr zu verspüren sind.

Wenn sich die betroffene Person jedoch gegen eine Behandlung entscheidet, dann sieht die Prognose auf eine schnelle Heilung durchaus negativ aus. Die bestehende Entzündung kann sich nämlich immens verschlimmern, sodass es sogar zu einer Eiterbildung kommen kann. Durch die Bildung von Eiter kann sich zudem auch ein Abszess entwickeln, sodass es unter Umständen sogar zu einer Blutvergiftung kommen kann. Somit gilt: Die Aussicht und Prognose auf eine schnelle Heilung kann durchaus positiv beeinflusst werden, wenn frühzeitig auf eine entsprechende Behandlung zurückgegriffen wird. Wird darauf verzichtet, dann ist mit einem deutlich längeren Krankheitsverlauf zu rechnen.

Vorbeugung

Eine akute Entzündung in der Nase kommt recht häufig vor und betrifft im Laufe des Lebens ausnahmslos jeden Menschen. Zur Vorbeugung vor chronischen Nasenentzündungen jedoch, welche dann in Nasennebenhöhlenentzündungen münden können, ist der beste Schutz die Stärkung des Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität und den Verzicht auf das Rauchen. Wird die Entzündung in der Nase durch eine Allergie hervorgerufen, sollte das auslösende Allergen gemieden werden.

Quellen

  • Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
  • Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
  • Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
  • Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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