Einjähriges Berufkraut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Einjährige Berufkraut zählt zu den Wildblumen. Es ist auch als Heilkraut verwendbar. Sie gehört zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Bei dieser Pflanze handelt es sich um einen Neophyten, der aus Nordamerika stammt. Bekannt ist das Einjährige Berufkraut auch als Weißes Berufkraut oder Feinstrahl.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Das Berufkraut wird als Heilpflanze u.a. bei Erkältungsbeschwerden und Hautkrankheiten eingesetzt.

Das Einjährige Berufkraut (Erigeron anuus) gehört der Gattung der Berufkräuter (Erigeron) an. Seit dem 18. Jahrhundert gilt die frühere Zierpflanze als verwildert. Bei dem Einjährigen Berufkraut handelt es sich um eine krautige einjährige oder zweijährige Pflanze.

Sie ist mit einem aufrechten Stängel ausgestattet und wächst auf Höhen zwischen 50 und 100 Zentimeter heran. Die Wurzel der Pflanze kann bis zu einem Meter tief in den Boden vordringen, weswegen das Berufkraut auch als Pionierpflanze gilt. Die Ränder der einfachen Laubblätter sind entweder gesägt oder beinahe glatt. Zum Gedeihen der Rosette kommt es im Frühling. Sie hat längliche Blätter, die eine verkehrte Eiform aufweisen. Im Juni findet die Entfaltung der Blüten statt. Diese ordnen sich in einer Schirmrispe an.

Die Blüten haben Ähnlichkeit mit der Kamille und dem Gänseblümchen. In ihrer Innenseite setzen sie sich aus flachen gelben Röhrenblüten zusammen. Im weiteren Verlauf entstehen die Samen des Einjährigen Berufkrauts, die wie Flöhe aussehen. Seinen Ursprung hat das Einjährige Berufkraut im Norden des amerikanischen Kontinents. Als Zierpflanze gelangte das Heilkraut schließlich auch nach Europa, wo es sich im Laufe der Jahre immer weiter ausbreitete. Zu den bevorzugten Wuchsgebieten des Einjährigen Berufkrauts gehören Gartenbeete, Wiesen und lichte Wälder.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

Das Einjährige Berufkraut enthält Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, Gerbsäuren und Gerbstoffe. Als Heilpflanze hat es in Europa allerdings keine große Tradition. Da es heutzutage kaum mehr als Zierpflanze dient, wird es oftmals als Unkraut eingestuft. So ist die Pflanze in Gärten nur noch selten anzutreffen und zeigt sich meist verwildert. Das Einjährige Berufkraut lässt sich durchaus für therapeutische Zwecke einsetzen. So wird es vor allem in China und von den nordamerikanischen Indianern als Heilpflanze verwendet.

Die häufigste Darreichungsform des Einjährigen Berufkrautes stellt der Tee dar. Dieser wird aus dem blühenden Kraut bzw. der ganzen Pflanze zubereitet und kommt in erster Linie gegen grippale Infekte, die mit Halsschmerzen einhergehen, zur Anwendung. Der Tee hat schweißtreibende und schleimlösende Effekte. Außerdem wirkt er Fieber entgegen. Die positiven Wirkungen des Einjährigen Berufkrautes werden allerdings als recht mild eingestuft.

So eignen sich andere Pflanzen besser für die Behandlung von Erkältungen und Halsentzündungen. Dazu gehört zum Beispiel Salbei. Das Einjährige Berufkraut gilt jedoch als sinnvoll zum Stärken des Wohlbefindens im Anschluss an einen grippalen Infekt. Die Heilpflanze verfügt auch über eine harntreibende Wirkung, wodurch sich die Tätigkeit der Nieren durch die Einnahme des Tees verbessern lässt. Darüber hinaus eignet sich der Berufkraut-Tee zur äußerlichen Anwendung bei Beschwerden der Haut wie Ekzemen.

Dabei wird er in Form von Bädern, Waschungen oder Umschlägen dargereicht. Ferner findet das Einjährige Berufkraut auch in der Küche Verwendung. So können die Blätter als Wildgemüse oder in einem Wildsalat zum Einsatz gelangen. Die Blätter weisen einen recht milden Geschmack auf.

Wogegen hilft das Einjährige Berufkraut?

Bedeutung für die Gesundheit

Therapeutisch eingesetzt wurde das Einjährige Berufkraut bereits vor Jahrhunderten von mehreren nordamerikanischen Indianerstämmen. Auch die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) weiß die Wirkungen der Heilpflanze zu schätzen. So dient das Heilkraut zur Behandlung von Erkältungsbeschwerden wie Halsentzündungen, Husten und Fieber. Dabei sorgt ein Aufguss des Einjährigen Berufkrauts für verstärktes Schwitzen und wirkt sich schleimlösend aus. Auf diese Weise wird die Abheilung des grippalen Infekts beschleunigt. Nach Ende der Erkältung ist das Heilkraut bei der Rekonvaleszenz behilflich. Positiv wirken sich die Inhaltsstoffe der Pflanze außerdem auf Gelenkserkrankungen wie Rheuma und Gicht aus.

Als weiterer gesundheitsfördernder Effekt gilt das Entschlacken des menschlichen Körpers. Die adstringierende Wirkung des Einjährigen Berufkrauts ist wiederum hilfreich gegen Durchfall. So werden Stoffe, die schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben, rascher aus dem Körper transportiert. Außerdem erfolgt die Reinigung des Darms. Ein weiteres Anwendungsgebiet der Heilpflanze sind Hautentzündungen und Ekzeme, die sich mit einem Aufguss behandeln lassen.

Dem Einjährigen Berufkraut schrieben die Menschen in früheren Jahren auch eine magische Wirkung zu. So sollte es gegen einen bösen Blick und Verzauberung helfen. Besonders Babys mussten sich Bädern mit dem Berufkraut unterziehen, um sie vor bösen Mächten zu schützen, wenn sie zu viel schrieen. Seinerzeit herrschte der Glaube, die neugeborenen Kinder wären berufen. Dadurch kam die Pflanze auch zu ihrem Namen Berufkraut. Um Wahnsinnige zu heilen, wurde das Einjährige Berufkraut den Betroffenen vor die Stirn gebunden. Ferner diente die Pflanze zum Vertreiben von Flöhen.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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