Dauerkopfschmerz
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Kopfschmerzen sind wohl jedem Menschen ein Begriff, die einen leiden häufiger darunter, die anderen nur sehr selten. Dauerkopfschmerzen sind für den betroffenen Patienten sehr belastend. Der anhaltende Schmerz beeinflusst häufig das Leben des Betroffenen so stark, dass der Alltag nur noch schwer zu bewältigen ist. Zudem können durch das Krankheitsbild auch psychische Probleme auftreten.
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Was ist Dauerkopfschmerz?
Kopfschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, täglich leiden mehrere Millionen Menschen unter diesem unangenehmen Schmerz. Manche Menschen haben nur sehr selten Kopfschmerzen, für andere treten sie in großer Regelmäßigkeit auf. Die genetische Disposition kann dabei eine Rolle spielen. Frauen sind grundsätzlich häufiger betroffen als Männer.
Man spricht von Dauerkopfschmerz bei Migräne oder Kopfschmerzen, die durchgehend vorhanden sind. Es gibt dabei nur wenige Pausen zwischen dem Auftreten der Schmerzen, in schlimmen Fällen ist der Schmerz tatsächlich durchgehend vorhanden.
Ursachen
Dabei wäre es besser, diese Medikamente nur einzusetzen, wenn der Schmerz tatsächlich zu groß ist. Denn eine zu häufige Einnahme von Medikamenten kann zu Dauerkopfschmerzen führen, häufig bezeichnet als „Schmerzen durch Schmerzmittel“.
Schuld daran sind die in vielen Schmerzmitteln enthaltenen Triptane und Analgetika, die Schmerzen auslösen können. Dabei entsteht ein Kreislauf: der Betroffene nimmt gegen die Schmerzen ein Schmerzmittel ein, die Schmerzen verschwinden nicht oder verstärken sich sogar, deshalb werden weitere Schmerzmittel eingenommen. Dass die Medikamente an den Schmerzen Schuld tragen, ist dem Patienten dabei nicht klar.
Wann zum Arzt?
Dauerkopfschmerz sollte dann ärztlich abgeklärt werden, wenn Art und Intensität der Kopfschmerzen dem Patienten in ihrem Auftreten unbekannt sind. Während Kopfschmerzen bedingt durch Spannungen oder Stress eher als leicht wahrgenommen und gut mit Schmerztabletten behandelt werden können, gibt es auch Symptome von neu auftretenden, als extrem stark wahrgenommenen Kopfschmerzen.
Gerade, wenn deren Ursache dem Betroffenen unerklärlich erscheint und die Schmerzen auch über Stunden anhalten, sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Extrem starke Kopfschmerzen, die andauern, könnten einen Hinweis auf eine Raumforderung im Bereich des Gehirns sein. Dauerkopfschmerzen sehr starker Natur könnten aber auch Vorboten eines Schlaganfalls sein. In diesem Zusammenhang sollten Betroffene darauf achten, ob gegebenenfalls noch weitere neurologische Symptome auftreten.
Bei starken Kopfschmerzen und gleichzeitig neu einsetzenden Beschwerden wie Lähmungen, Sehen von Doppelbildern, Verwirrtheit, Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen oder verwaschener Sprache muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Es kann sich hierbei um einen medizinischen Notfall handeln, der eine rasche Intervention durch einen Fachmediziner notwendig macht.
Treten solche Symptome wie starke Dauerkopfschmerzen und neurologische Ausfallerscheinungen nachts oder außerhalb der normalen Sprechstundenzeiten auf, sollten Betroffene auch einen Notarzt rufen oder sich umgehend selbst in eine Klinik begeben.
Symptome und Verlauf
Ein Dauerkopfschmerz äußert sich sehr unterschiedlich. Er kann in allen Bereichen des Kopfes auftreten und sich unterschiedlich anfühlen. Dumpfe Schmerzen am Hinterkopf, stechende Schmerzen an Stirn und Schläfen, Pochen und Pulsieren – alles ist dabei möglich.
In manchen Fällen können zusätzlich Sehstörungen und Herz-Kreislauf-Probleme auftreten, auch die Konzentrationsfähigkeit ist stark vermindert. Eine große Lärmempfindlichkeit ist auch nicht selten, daneben kann helles Licht den Schmerz verstärken.
Anfällig für Dauerkopfschmerzen sind Patienten, die sehr häufig unter Migräne oder Kopfschmerzen leiden und deshalb oft Schmerzmittel einnehmen. Anfangs können die Schmerzmittel den Kopfschmerz noch mildern, dauert die Einnahme der Medikamente jedoch länger an oder findet zu häufig statt, können dadurch Dauerkopfschmerzen entstehen.
Ohne ärztliche Hilfe ist es für den Patienten meist nicht möglich aus diesem Kreislauf wieder herauszukommen. Denn vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Schmerzmittel nicht nur Schmerzen stillen, sondern auch auslösen können.
Diagnose
Die Diagnose von Dauerkopfschmerzen ist leider nicht sehr einfach zu stellen. Der Dauerkopfschmerz kann anhand der Symptome nicht von chronischen Spannungskopfschmerzen oder posttraumatischen Kopfschmerzen unterschieden werden. Erst während der Therapie kann sich die genaue Diagnose herausstellen. Es ist trotzdem wichtig mit dem behandelnden Arzt die Symptome und das Auftreten der Dauerkopfschmerzen genau zu besprechen. Auch sollte im Detail angegeben werden, welche schmerzlindernden Medikamente eingenommen wurden. Natürlich ist die Dauer und Häufigkeit dieser Medikamenteneinnahme auch ein wichtiges Indiz.
Die Diagnose „Dauerkopfschmerz durch Medikamentenübereinnahme“ ist deshalb immer zunächst eine Ausschlussdiagnose. Wird die entsprechende Therapie eingeleitet und es zeigen sich erfolge, ist erst die Diagnose sichergestellt.
Komplikationen
Personen mit Dauerkopfschmerzen verspüren oft Schmerzen oder Verspannungen der Nacken-, Schulter- oder Kopfmuskulatur. Folglich können Bewegungen des Kopfes, der Schultern und/oder des Nackens eingeschränkt sein. Die Gesichtsmuskeln von Personen mit Dauerkopfschmerzen sind in der Regel aktiver als bei gesunden Personen. Infolge dessen kann das Gesicht der betroffenen Person zu Schmerzempfindlichkeit neigen. Zudem sind auch Empfindlichkeiten gegenüber Licht oder Lärm typisch.
Personen mit dauerhaften Kopfschmerzen leiden häufig unter Schlafstörungen. Langfristig kann dadurch der Alltag beeinträchtigt werden. Auch Stimmungsschwankungen, Abgeschlagenheit und Unruhe können Folgen von dauerhaften Kopfschmerzen sein. Die Angst vor Dauerkopfschmerz kann zu Depressionen, Rückzug aus der Gesellschaft und Vereinsamung führen.
Dauerkopfschmerzen können sich bei körperlicher Aktivität verstärken. Möglicherweise kommen auch Brechreiz und Erbrechen sowie Seh- oder Sprechstörungen hinzu. Vor einer akuten Schmerzattacke kann eine sogenannte Aura mit Kribbeln in Beinen und Armen, Seh- und Wortfindungsstörungen auftreten. Bei Dauerkopfschmerz werden oft Medikamente verschrieben. Werden sie permanent genommen, können unangenehme Nebenwirkungen auftreten oder den Kopfschmerz noch verstärken.
Werden Schmerzmittel regelmäßig eingenommen, besteht die Gefahr der medikamenteninduzierten Kopfschmerzen und der Medikamentenabhänigigkeit. Bei medikamenteninduzierten Kopfschmerzen können betroffene Personen in einen Teufelskreis geraten: Aus Angst vor Kopfschmerzen nehmen sie Tabletten ein, die die Schmerzen verstärken oder hervorrufen. Die Dosis wird dann oft noch weiter gesteigert.
Behandlung und Therapie
Liegt für den Arzt der Verdacht nahe, dass es sich bei dem Dauerkopfschmerz um Schmerzen handelt, die durch Medikamente ausgelöst werden, so ist das konsequente Absetzen der Schmerzmittel die erste Maßnahme. Es muss ein Entzug der Wirkstoffe stattfinden, damit der Dauerkopfschmerz verschwindet. Noch vor einiger Zeit wurde ausschließlich als erste und einzige Maßnahme der Entzug durchgeführt und anschließend mit einer Schmerzprophylaxe durch andere Wirkstoffe wie Topiramat und Botulinumtoxin begonnen.
Diese Vorgehensweise ist für den Patienten viel angenehmer, da er den Schmerz nicht dauerhaft aushalten muss. Deshalb kommt es auch weniger häufig zu psychischen Problemen während der Therapie.
Daneben können während der Behandlung auch nicht medikamentöse Therapien eingesetzt werden. Dazu gehören vor allem Entspannungsübungen und bei muskulär bedingten Kopfschmerzen auch gezielte Bewegungstherapie.
Bei den meisten Patienten zeigen sich innerhalb von 6 Monaten nach Beginn der Behandlung sehr deutliche Erfolge. In sehr schlimmen Fällen muss die Therapie stationär erfolgen, meist genügt aber eine ambulante Therapie.
Aussicht und Prognose
In den meisten Fällen verschwindet der Dauerkopfschmerz nicht von alleine und muss auf jeden Fall durch einen Arzt therapiert und untersucht werden. Nicht selten kann sich dieser auch negativ auf die Psyche und die Lebensqualität des Betroffenen auswirken und zu verschiedenen weiteren Beschwerden führen. In der Regel kann der Dauerkopfschmerz auch nicht mit Hilfe von Schmerzmitteln gestillt werden. Oft verstärken sich die Schmerzen durch die Einnahme hoher Mengen an Schmerzmitteln sogar. Ebenso führt der Dauerkopfschmerz zu Störungen der Konzentration und der Koordination.
Des Öfteren leiden die Patienten im weiteren Verlauf auch an Fieber oder an Schüttelfrost und sind dadurch in ihrem Alltag deutlich eingeschränkt. Auch Stress kann zu einem Dauerkopfschmerz führen und muss durch verschiedene Therapien zur Entspannung gelindert werden. Ein positiver Verlauf der Krankheit kann allerdings nicht in jedem Falle garantiert werden. In einigen Fällen oder bei einigen Tumorerkrankungen tritt der Dauerkopfschmerz permanent auf und kann leider nicht vollständig behandelt werden. In der Regel hängt dann der weitere Verlauf dieser Beschwerde stark von der Ursache der Schmerzen ab.
Vorbeugung
Um Dauerkopfschmerzen vorzubeugen gilt es vor allem nicht zu oft und zu viele Medikamente gegen Schmerzen einzunehmen. Wer häufig unter Kopfschmerzen oder Migräne leidet, sollte deshalb nicht einfach immer ein schmerzstillendes Medikament einnehmen, sondern mit einem Arzt besprechen, wie vorzugehen ist. Vielleicht findet sich eine Ursache für die Kopfschmerzen, die recht einfach behoben werden kann und die Einnahme von Schmerzmitteln damit unnötig macht.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Masuhr K., Masuhr, F., Neumann, M.: Duale Reihe Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
- Mattle, H., Mumenthaler, M.: Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Bewermeyer, H.: Neurologische Differenzialdiagnostik, Schattauer Verlag, 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024
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