Augenschmerzen bei Kindern

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Augenschmerzen bei Kindern können aus verschiedenen Gründen auftreten und unterschiedlich intensiv sein. Innerhalb des Wachstumsprozesses können Komplikationen auftreten, die zu den Beschwerden kommen können. Je nach Ursache sind die Augenschmerzen nur vorübergehend und heilbar. Bei einigen Kindern kommt es zu dauerhaften Beeinträchtigungen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Augenschmerzen?

Die Augenschmerzen bei einem Kind können durch Überlastung, schlechte Lichtverhältnisse oder durch eine Krankheit ausgelöst werden. Gemeinsam mit einem Arzt werden die Ursachen erforscht und Maßnahmen der Linderung eingeleitet.

Kinder, die unter Augenschmerzen leiden, zeigen meist ein auffälliges Verhalten und sind mit der Situation überfordert. Die Augenschmerzen können in vielen Fällen medikamentös behandelt werden und zu einer dauerhaften Beschwerdefreiheit führen. Bei einigen Kindern helfen operative Eingriffe, in denen Korrekturen vorgenommen werden. Die Schmerzen der Augen können darüber hinaus als zusätzliches Symptom einer anderen Erkrankung auftreten. Eine rechtzeitiges Aufsuchen eines Arztes kann dabei helfen, die Ursache der Beschwerden schnell zu finden und Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.

Anatomie des Auges.

Ursachen

Die Ursachen von Augenschmerzen sind sehr individuell. Kopfschmerzen, Zahnbeschwerden und auch Wachstumsschmerzen können sich auf die Funktionsfähigkeit der Augen auswirken und Schmerzen hervorrufen. Kopfschmerzen können sich ausbreiten und bis in die Augenhöhlen ziehen. Treten nach einem Unfall oder einem Sturz Läsionen am Kopf oder im Kopfinneren auf, können diese zu einem Auslöser der Augenschmerzen werden. Kommt es beim Wachsen der Zähne oder des Kiefers des Kindes zu Komplikationen, kann das zu schmerzenden Augen führen.

Darüber hinaus können beim Spielen im Freien die Augen mit Fremdkörpern belastet sein. Spuren von Sand werden zu Entzündungsauslösern, die bei einer Reibung zu einer Verletzung der Hornhaut führen und sich ausbreiten können. Fremdkörper im Auge sind weitere verursachende Mechanismen der Augenbeschwerden. Eine angeborene Beeinträchtigung von Teilen des Auges kann zu den Ursachen der Schmerzen gehören.

Fehlstellungen, Verkrümmungen, Läsionen oder nicht voll entwickelte Gefäße lösen die Beschwerden aufgrund einer nicht ausreichenden Versorgung des Auges aus. Bei einer Viruserkrankung können ebenfalls Augenschmerzen auftreten. Ein Herpesvirus ist ein häufiger Krankheitserreger bei Kindern. Darüber hinaus können Erkältungserkrankungen oder eine Grippe zu den Schmerzen führen.

Schlechte Lichtverhältnisse, zu langes Arbeiten am PC, Fernsehen oder lesen kann die Augenschmerzen auslösen. Für Kinder ist es wichtig, ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen der Nah- und Fernakkomodation im Laufe des Tages zu haben.

Häufig ist eine Bindehautentzündung der Grund für die Augenschmerzen.

Wann zum Arzt?

Ein Arzt ist aufzusuchen, sobald das Kind über mehrere Tage oder Wochen über Schmerzen klagt. Nehmen die Beschwerden an Intensität zu oder breiten sie sich aus, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden. Treten Beeinträchtigung der Sehfähigkeit ein, müssen medizinische Untersuchungen stattfinden, um die Ursache zu klären. Bei Verfärbungen des Auges, Veränderungen der Haut um das Auge herum sowie Schwellungen, ist ein Arztbesuch notwendig. Leidet das Kind unter weiteren Symptomen, wie Fieber, Schwindel oder Kopfschmerzen, sind die Beschwerden von einem Arzt abklären zu lassen. Tränende, blutende oder juckende Augen müssen ebenfalls untersucht und behandelt werden.

Diagnose und Verlauf

Die Diagnose ist erst nach einer umfassenden ärztlichen Untersuchung möglich. Je nach den Begleitumständen, die zu den Schmerzen geführt haben, können bildgebende Verfahren oder Abstriche von den Flüssigkeiten des Auges Klarheit bringen. Die labortechnischen Untersuchungen zeigen Unregelmäßigkeiten auf und können mögliche Erkrankungen ausschließen oder den Verdachtsbereich eingrenzen. Ausreichende Behandlungsmaßnahmen können erst nach Sehtests, Inaugenscheinnahme des Arztes und einer ausführlichen Anamnese durchgeführt werden. In den meisten Fällen ist bis zum Behandlungsbeginn mit einer Konstanz oder Zunahme der Schmerzen zu rechnen. Darüber hinaus treten häufig weitere Symptome auf. Müdigkeit, Gereiztheit und Unwohlsein sorgen oftmals für Stimmungs- und Verhaltensschwankungen.

Komplikationen

Kommt es durch die Behandlungsmaßnahmen zum Tragen von Augenklappen oder einer Brille, benötigen Kinder in vielen Fällen eine besondere emotionale Unterstützung. Die optische Veränderung ist im sozialen Umgang innerhalb einer Peer-Group nicht immer ohne Komplikationen. Darüber hinaus reagieren Kinder ganz unterschiedlich auf die Erkrankung und deren Behandlung. Rückzugsverhalten ist ebenso möglich wie Wutanfälle oder ein aggressives Auftreten. Es kann zu Unverträglichkeiten gegenüber verabreichten Medikamenten kommen. Nebenwirkungen treten auf, die eine Verschlechterung des bisherigen Gesundheitszustandes zur Folge haben. In Ausnahmesituationen führen die Ursachen der Augenschmerzen zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Sehkraft. Eine teilweise oder vollständige Erblindung ist ebenfalls möglich.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung der Augenschmerzen bei Kindern richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Treten Augenschmerzen als Folge von Verunreinigungen (z.B. Staubpartikel) auf, können diese mit klarem Wasser gereinigt werden. Dies kann in der Regel auch ohne eine ärztliche Betreuung erfolgen. Zusätzlich muss Kindern gelehrt werden, dass sie nicht mit verschmutzten Fingern in den Augen reiben.

Liegt eine bakterielle Augenentzündung vor, werden häufig Antibiotika verschrieben. Zusätzlich kann es zum Einsatz von antibiotischen Augentropfen oder Augensalben kommen. Je nach weiteren Beschwerden besteht die Möglichkeit, dass der Behandlungsplan das Tragen einer Brille oder einer Augenklappe vorsieht. Die Beschwerden durch virusbedingte Augenentzündungen (Herpesviren) können mit Virostatika (Aciclovir) gelindert werden.

Verletzungen des Auges oder Gefäße, die mit dem Auge in Verbindung stehen, werden häufig durch einen operativen Eingriff behandelt. Werden die Augenschmerzen durch eine andere Grunderkrankung, wie beispielsweise Zahn- und Kieferbeschwerden ausgelöst, konzentriert sich die Behandlung auf diese Region. Mit dem Abklingen der Erkrankung, verschwinden auch die Augenschmerzen, so dass diese nicht separat behandelt werden. Bei schlechten Lichtverhältnissen erfolgt eine Aufklärung des Arztes über die richtigen Bedingungen. Werden die Augenschmerzen durch zu lang digitale Interaktionen verursacht, müssen diese diszipliniert reduziert werden.

Aussicht und Prognose

Der Krankheitsverlauf ist abhängig von der vorliegenden Erkrankung. Ein einheitlicher Verlauf oder eine allgemeingültige Prognose gibt es nicht. Verschmutzungen des Auges können meist schnell und unkompliziert entfernt werden, so dass es zu einer Spontanheilung kommt. Eine Entzündung wird im Normalfall behandelt und führt nach wenigen Tagen oder Wochen zu einer vollständigen Heilung. Liegen innere Verletzungen oder Fehlstellungen vor, muss häufig ein operativer Eingriff erfolgen. Sind Korrekturen möglich, kommt es ebenfalls zu einer Linderung der Beschwerden. Dennoch besteht auch die Möglichkeit, dass es zu keiner vollständigen Heilung kommt. Wird das Auge dauerhaft beschädigt, kann dies der Fall sein.


Vorbeugung

Vorbeugend kann mit Kindern geübt werden, wie sie selbständig auf die Reinigung ihrer Hände achten können. Das Reiben mit Fingern in den Augen kann zu den Augenschmerzen führen und sollte grundsätzlich vermieden werden. Nach dem Spielen im Sand oder im Freien an Orten mit viel Staubpartikeln in der Luft, sind die Augen gründlich mit klarem Wasser zu reinigen. Es sollte auf die Nutzung eines kindgerechten Duschgels und Haarwaschmittels geachtet werden, damit keine Chemikalien in die Augen gelangen. Kindern ist darüber hinaus die Verwendung von Haarspray oder ähnlichen Produkten zu verwehren. Trägt das Kind eine Brille sind regelmäßige Kontrollbesuche bei einem Arzt oder Optiker durchzuführen, um Veränderungen der Sehstärke zu kontrollieren.

Quellen

  • Grehn F.: Augenheilkunde. Springer Verlag. 30. Auflage 2008
  • Lang, G.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
  • Wutta, H.P., Brucker, K.: Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2014
  • Zervos-Koop, J.: Anatomie, Biologie und Physiologie: Ergotherapie Prüfungswissen. Thieme Verlag, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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