Diät

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Diät ist die Bezeichnung für eine planvolle Ernährungsweise, mit der ein bestimmtes Ziel verbunden ist. Hierbei wird grundlegend zwischen der Diät zur Verringerung des Gewichtes und der Diät zur Unterstützung der Behandlung von Krankheiten oder zur Vermeidung des Ausbrechens von Krankheiten unterschieden.

Inhaltsverzeichnis

Wann ist eine Diät sinnvoll?

Es gibt viele Diäten, aber meist nur ein Ziel: Abnehmen. Aber welche Diät ist die Richtige?

Eine Diät ist in der Regel durch den Verzicht oder die Einschränkung auf bestimmte Nahrungsmittel gekennzeichnet. Mit dieser Einschränkung soll das Ziel einer Diät, also die Verringerung des Gewichtes oder der Erfolg einer Krankheitsbehandlung, unterstützt werden. Diäten greifen in den Stoffwechsel des Menschen ein und sollten daher nur unter Kontrolle und bei Bedarf unter medizinischer Begleitung vorgenommen werden.

Eine Diät ist für die Gesundheit natürlich dann von großer Bedeutung, wenn es sich um eine krankheitsbedingte Diät handelt. In einem solchen Fall wird der Diätverlauf überwacht und bei Bedarf an die körperliche Verfassung des Patienten angepasst. Eine krankheitsbedingte Diät ist ein gutes Mittel der unterstützenden oder auch der vorbeugenden Behandlung von Krankheiten.

Anders verhält es sich bei der Diät zur Gewichtsabnahme. Unabhängig von der Theorie, die einer Reduktionsdiät zu Grunde liegt, zielt sie auf eine kurzfristige Abnahme des Gewichtes durch Verzicht auf ansonsten konsumierte Nahrungsbestandteile oder Nahrungsmengen.

Eine kurzfristige Gewichtsabnahme wird bei Reduktionsdiäten meist erreicht. Bei Rückkehr zu den früheren Essgewohnheiten wird dieser Erfolg aber wieder zunichtegemacht, der sogenannte Jo-Jo-Effekt tritt ein.

Viele Ernährungswissenschaftler halten Reduktionsdiäten daher in Gänze als vollständig ungeeignet zur langfristigen Gewichtsreduktion. Um ein solches Ziel zu erreichen, ist keine Diät durchzuführen, sondern eine Änderung am gesamten Lebenswandel vorzunehmen.

Dies betrifft auch das Essverhalten, das auf eine ausreichende, aber nicht übermäßige Kalorienzufuhr und die Versorgung mit Spurenelementen und Vitaminen ausgerichtet sein sollte. Von großer Bedeutung sind aber auch der Kalorienabbau und der Aufbau von Muskelmasse.

Um dieses zu erreichen, ist neben der Nahrungsumstellung die Aufnahme sportlicher Aktivitäten von ausschlaggebender Bedeutung. Wichtig für die Gewichtsreduktion ist also die lang anhaltende Änderung des Verhaltens und nicht die Durchführung einer kurzzeitigen Diät.

Was ist der Jo-Jo-Effekt?

Der JoJo Effekt ist ein wichtiges Thema, wenn es um das Abnehmen geht. Wer abnehmen möchte, hat meist nur den kurzfristigen Gewichtsverlust zum Ziel. Jedoch reicht diese kurzfristige Sicht oft nicht aus. Es gibt nämlich ein gewisses Risiko, nach einer erfolgreichen Abnahme durch den JoJo Effekt erneut wieder zuzunehmen. Insbesondere bei einem sehr schnellen Gewichtsverlust, der durch sehr wenig Essen erzielt wird, kann ein JoJo Effekt auftreten.

Warum spricht man eigentlich von einem "JoJo Effekt"? Der JoJo Effekt hat seinen Namen von dem Spielzeug erhalten. Wie bei diesem Spielzeug geht das Gewicht beim JoJo Effekt erst bergab und dann in noch höherer Geschwindigkeit wieder bergauf. Im schlimmsten Fall ist das Gewicht nach der späteren Zunahme sogar höher als das Ausgangsgewicht, wenn es zum JoJo Effekt kommt.

Ursachen für den Jo-Jo-Effekt

Die Ursachen für den JoJo Effekt sind unter Ernährungswissenschaftlern umstritten. Es werden deshalb unterschiedliche Erklärungen für den JoJo Effekt geliefert. Viele Fachleute gehen davon aus, dass der JoJo Effekt dann auftritt, wenn während der Diät zu wenig gegessen wurde. Wenn diese mangelhafte Ernährung über einen längeren Zeitraum hinweg betrieben wird, schaltet der Körper nach Ansicht dieser Fachleute seine Funktionen auf eine geringere Stufe, in der er weniger Energie verbraucht.

Nach der Theorie soll diese Körperfunktion in der Entwicklungsgeschichte des Menschen begründet sein. Es wird angenommen, dass ein geringerer Energieverbrauch in Zeiten mit wenig Nahrung das Überleben sichern sollte. Ein Körper mit weniger Energieverbrauch benötigt auch weniger Nahrung zum Überleben. Diese "Energiesparfunktion" führt nach der Theorie allerdings auch dann dazu, dass der Körper nach der Zeit mit wenig Nahrung umso schneller wieder zunimmt.

Da er immer noch auf weniger Kalorien eingestellt ist, führt eine angemessene Kalorienmenge nach der Diät trotzdem zu einer Zunahme. Das ist die eine Erklärung für den JoJo Effekt. Der JoJo Effekt wird von anderen Experten dagegen damit erklärt, dass viele Menschen nach der Diät keine gesunde Ernährung beibehalten, sondern ihr ursprüngliches Essverhalten wieder aufnehmen. Da dieses Essen oft zu kalorienhaltig ist, werden die überschüssigen Kalorien erneut im Körper als Fett eingelagert. In dieser Situation tritt beim JoJo Effekt also genau das ein, was auch schon vor der Diät zu einem Übergewicht führte.

Wie lässt sich der Jo-Jo Effekt vermeiden?

Der JoJo Effekt kann verhindert werden. Dabei spielt die genaue Erklärung des JoJo Effekt auch keine Rolle. Alle Ernährungswissenschaftler sind sich einig, dass der JoJo Effekt nur durch eine dauerhafte Umstellung der Ernährung vermieden werden kann.

Es sollte also keine kurzfristige Radikaldiät durchgeführt werden, wenn man Angst vor dem JoJo Effekt hat. Diese ist allenfalls dann geeignet, wenn nur sehr wenige Kilos abgenommen werden müssen, weil dann das Risiko für einen JoJo Effekt gering ist.

Bei einer umfangreicheren Abnahme kann dem JoJo Effekt dagegen nur durch sehr schonendes Abnehmen vorgebeugt werden. Empfohlen wird zur JoJo Effekt-Vermeidung eine Abnahme von maximal einem Kilo in der Woche. Mit Sport kann diese dem JoJo Effekt vorbeugende Abnehmmethode so gestaltet werden, dass das Essen kaum eingeschränkt werden muss. Außerdem wird durch Sport einem Abbau von Muskulatur vorgebeugt.

Aber auch eine noch langsamere Abnahme ist völlig in Ordnung. Das gilt selbst dann, wenn das Ausgangsgewicht sehr hoch ist. Ein großer Fehler, der zu einem JoJo Effekt führen kann, ist das Hungern während einer Diät. Statt dessen ist es als Maßnahme gegen den JoJo Effekt besser, sich mit kalorienarmen Lebensmitteln satt zu essen. So braucht niemand Angst haben vor einem JoJo Effekt.

Welche Diäten gibt es?

Diäten mit dem Ziel der Gewichtsabnahme, die Reduktionsdiäten, gibt es in großer Vielzahl und in kurzen zeitlichen Abständen werden in den Medien scheinbar neue Reduktionsdiäten vorgestellt. Reduktionsdiäten sind häufig von Modeströmungen beeinflusst.

Einfach zu verstehen sind die Reduktionsdiäten, die durch eine Verringerung der Kalorienzahl die Gewichtsabnahme bewirken soll. Hierzu zählen Diäten, die im allgemeinen Sprachgebrauch unter dem Begriff "FdH-Diäten" zusammengefasst werden. Bei diesen Diäten wird schlicht weniger gegessen.

Daneben gibt es Reduktionsdiäten, die den Verzicht bestimmter Nahrungsbestandteile oder die Art ihres Zusammenwirkens zur Gewichtsverringerung nutzen. Bekannt ist die eiweißdominierte Atkins-Diät, die Kohlsuppendiät oder die aktuell moderne "Schlank-im-Schlaf"-Diät, eine Variante der Trennkostdiät.

Diäten zur Behandlung von Krankheiten können erforderlich sein, wenn der Patient auf einen schwerwiegenden Eingriff vorbereitet werden soll. Hier kann eine auf den Patienten abgestimmte Diät dabei helfen, den Allgemeinzustand zu verbessern, um so die Strapazen des Eingriffs besser bewältigen zu können.

Andere Formen der krankheitsbedingten Diäten greifen indirekt in den Stoffwechsel ein, indem sie bestimmte Nahrungsbestandteile bevorzugen und andere verringern oder weglassen. Solche Diäten werden etwa bei Diabetes-Patienten, die an einer Störung des Insulinhaushaltes leiden, oder bei Patienten mit krankhaft erhöhtem Blutdruck vorgenommen. Auch bei Unverträglichkeiten gegen bestimmte Inhaltsstoffe der Nahrung, etwa Laktose, wird eine Diät durchgeführt.

Low-Carb-Diät

Die Low-Carb-Diät ist wörtlich genommen eine Diät in der der Anteil an Kohlenhydraten (Carbohydrates) möglichst niedrig (low) gehalten werden soll. In vergangenen Jahren wurde zumeist das Fett für die Zunahme an Körpergewicht verteufelt und es wurden zahlreiche Light-Produkte auf den Markt gebracht, die dieses Problem umgehen sollten. Nur leider änderte sich bei vielen dennoch nicht viel. Auch ständige Hungerkuren brachte den meisten Diätwilligen nicht die erwünschten Ergebnisse, denn der JoJo Effekt folgte zumeist.

Was ist eine Low-Carb-Diät?

Die Low-Carb Diät arbeitet mit der Reduzierung der Einnahme von Lebensmitteln, die reich an Kohlenhydraten sind. Dazu gehören Brot (weißes Mehl, Vollkornmehl), Nudeln, Reis, Kartoffeln und andere Lebensmittel, die viel Stärke enthalten. Gewicht wird auf die Einnahme von Nahrung gelegt, die reich ist an Proteinen und damit leicht verdaulich ist für den Organismus. Eiweißhaltige Nahrung sorgt nämlich dafür, dass die Blutzuckerwerte niedrig bleiben.

Die Ausschüttung von Insulin bleibt somit relativ niedrig, sodass sich der Stoffwechsel vor allem mit den Fettreserven auseinandersetzen kann. Die Umstellung auf eine eiweißreiche Kost ist dadurch vor allem eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und des Essverhaltens. Vor allem abends, bei der Einnahme der letzten Mahlzeit ist eine strikte Aufnahme von Eiweiß gefordert. Süßes und kohlenhydratreiches muss vermieden werden, sonst steigt der Blutzuckerspiegel stark an und blockiert somit die Fettverbrennung.

Ein weiteres Prinzip der Low-Carb-Diät ist, dass zwischen den Mahlzeiten "Ruhepausen" von mehreren Stunden eingehalten werden, in denen nichts zu sich genommen werden darf, um die Verdauungsarbeit und Fettverbrennung des Organismus zu unterstützen. Ziel ist dabei immer, den Blutzuckerspiegel auf einem sehr niedrigen Niveau zu halten.

Kritik und Probleme

Low-Carb Diäten sind im Laufe mehrerer Jahre in stets neuen Erscheinungen aufgetreten. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um eine Art Mode-Diät, sondern stützt sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse über die Entwicklung unseres Stoffwechsels im Laufe der Evolution. Sie tritt unter anderem mit den Namen ihrer "Erfinder" (Atkins - Atkins-Diät, Pape - Pape-Diät) auf, zeigt aber stets die gleichen Muster in abgeänderter Form.

Das Prinzip, niedriger Insulinspiegel gleich bessere Fettverbrennung, bleibt dabei jedoch unverändert. Auch wenn einzelne Lebensmittel dabei mehr oder weniger in den Vordergrund treten, ist die Low-Carb-Diät vielmehr eine Ernährungsumstellung als eine wirkliche Diät. Die Qualität der Nahrung wird also an ihrem Anteil an Kohlenhydraten gemessen. Einem unerfahrenen Laien wird es anfangs sehr schwerfallen dies im Alltag unterzubringen. Auch sind die langen Pause zwischen den Mahlzeiten nicht immer leicht einzuhalten.

Beispiele

Während der Low-Carb-Diät ist die Auswahl an Nahrungsmitteln, die reich sind an Eiweiß, vielseitig. Mageres Fleisch, Fisch, Gemüse und Milchprodukte, Ei oder Tofu sind erlaubt, wobei passendes Gemüse sogar "in rauen Mengen" verzehrt werden darf. Das Frühstück sollte Kohlenhydrate enthalten: Brot oder Brötchen mit süßem Belag, Müsli mit Obst, Kaffee mit Milch - für die meisten ändert sich zumindest hier nicht viel.

Beim Mittagessen sollte man die Beilagen weglassen. Das heißt der Verzicht oder die Reduzierung von Kartoffeln, Reis oder Nudeln ist angebracht. Das Abendessen sollte wiederum nur aus eiweißhaltiger Kost bestehen. Eine Tabelle mit der Angabe der Kohlenhydratmenge einzelner Lebensmittel wäre in jedem Fall bei dieser Diät ein wichtiges Hilfsmittel.

Ein langsamer und stetiger Erfolg ist bei Einhaltung der Regeln garantiert. Ein Kalorienrechner kann unterstützend mit einbezogen werden. Sportliche Betätigung unterstützt und beschleunigt den Abnehmprozess zusätzlich.

Atkins-Diät

Die Atkins-Diät wurde nach ihrem Erfinder, dem US-amerikanischen Kardiologen und Ernährungswissenschaftler Robert C. Atkins (1930 - 2003) benannt. Selbst übergewichtig, hat sich Atkins dem Ziel verschrieben, eine Diät zu entwickeln, bei der man abnimmt, ohne zu hungern.

Was ist die Atkins-Diät?

1972 mündeten seine Forschungen in die Publikation der sogenannten Atkins-Diät. Diese verzichtet nahezu vollständig auf Kohlenhydrate (Low-Carb-Prinzip) und nutzt stattdessen Fette und Eiweiße (Proteine) als Energielieferanten.

Durch diese ketogene Ernährung der Atkis-Diät – Fett wird hier in Keton-Körper umgewandelt – soll der Stoffwechsel positiv beeinflusst werden, stoffwechselbedingte Erkrankungen sollen geheilt oder zumindest gebessert werden. Die Diät wurde als Diät-Revolution gefeiert und fand Millionen von Anhängern, die in ihr einen alternativen Lebensstil sahen.

Ziele und Prinzip

Zur Umstellung des Stoffwechsels auf Ketone (sog. Ketose) wird bei der Atkins-Diät zunächst der Glykogenspeicher geleert. Kohlenhydrate dürfen in dieser Phase nur aus grünem Gemüse bzw. Salat kommen und 20 Gramm pro Tag nicht überschreiten. Dafür sind alle Arten von Fleisch ebenso erlaubt wie Fisch, Eier, Käse und Fette.

Ziel des Einstiegs in die Atkins-Diät ist es, ein Gleichgewicht zwischen Glukose und Ketonkörpern herzustellen. Überflüssige Ketonkörper sollen über die Atmung, die Haut und den Urin ausgeschieden, die Glukosekurve des Blutes stabilisiert werden. Nach ungefähr vierzehn Tagen wird die Kohlenhydrate-Zufuhr um ca. 5 Gramm pro Woche gesteigert. Gemüse bleibt der Hauptlieferant für Kohlenhydrate, aber auch Beerenobst ist nun möglich.

Wenn sich das Gewicht bei ungefähr zwei bis fünf Kilo über dem Wunschgewicht stabilisiert hat, ist es Zeit für Phase drei der Diät. Diese besteht in einer nochmaligen Steigerung der Kohlenhydratzufuhr, um ein langsameres Abnehmen zu gewährleisten und damit dem Stoffwechsel Zeit zu geben, sich an die Veränderungen zu gewöhnen. Hat man das Wunschgewicht erreicht, wird Phase vier der eingeläutet: die Dauerernährung nach der Gewichtsabnahmen. Stärkereiche Gemüse wie Mais und Kartoffeln werden hierbei ebenso gemieden wie Weißmehl und Zucker. Es ist nun nicht mehr erforderlich, den Stoffwechsel weiter in der Ketose zu halten.

Wer mit der Atkins-Diät abnehmen und vor allem langfristig sein Gewicht halten will, muss durch die grammweise Erhöhung der Kohlenhydratzufuhr und genaues Wiegen herausfinden, ab welcher täglichen Kohlenhydratmenge er persönlich zunimmt.

Bei den meisten Menschen, die sich nach diesem Ernährungsmodell ernähren, pendelt sich die Kohlenhydratmenge bei vierzig bis sechzig Gramm pro Tag ein. Zwar sind bei der lebenslangen Atkins-Diät nach der Gewichtsabnahme wieder bedeutend mehr Lebensmittel erlaubt, Teigwaren und Kartoffeln sowie alle daraus hergestellten Produkte sollten jedoch auch weiterhin nur in Ausnahmefällen genossen werden.

Kritik und Probleme

Bis heute ist die Atkins-Diät nicht unumstritten. Kritikern gilt sie nicht nur als einseitig, sondern gar als potenziell gesundheitsschädlich, da der Fettgehalt bei dieser Ernährungweise bei über fünfzig Prozent liegt. Schließlich bestätigten Studien immer wieder die Zusammenhänge zwischen Nahrungsfetten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Im praktischen Test hingegen konnte dieser schädigende Effekt der Atkins-Diät nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden. Neben dem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehen Kritiker ein weiteres Problem darin, dass sie dem Körper weniger Kohlenhydrate zur Verfügung stellt, als dieser für die Versorgung des Gehirns und der Muskeln mit Zucker benötige.

Dies führe zu Schwächeanfällen, Muskelkrämpfen, Durchfällen und Hautausschlägen. Eine ketogene Ernährung könne über eine längere Zeit zu Verstopfungen und Akne, aber auch schwerwiegenden Problemen wie Niereninsuffizienz oder Leberschäden führen. Eine neuere Langzeitstudie (Johns Hopkins Medical Institutions, High-Fat Ketogenic Diet to Control Seizures Is Safe Over Long Term, Study Suggests, 17. Februar 2010) jedoch konnte diese Befürchtungen nicht bestätigen.

Trennkost-Diät

Bei der Trennkost, die von Dr. Howard Hay entwickelt wurde, werden die Nahrungsmittel in drei Kategorien eingeteilt: Kohlenhydrate, Proteine sowie neutrale Nahrungsmittel. Die Grundregel besagt, dass Kohlenhydrate nie mit proteinhaltigen Nahrungsmitteln zusammen verzehrt werden dürfen bzw. mindestens ein Zeitabstand von drei Stunden zwischen dem Verzehr dieser beiden Lebensmittelgruppen liegen sollte.

Was ist Trennkost?

Bei der Trennkost werden jeweils Vertreter der kohlenhydrathaltigen Gruppe mit Lebensmitteln aus der neutralen Gruppe bzw. proteinhaltige mit neutralen Nahrungsmitteln miteinander kombiniert. Das Prinzip geht davon aus, dass Proteine und Kohlenhydrate auf verschiedene Art und Weise im Körper verdaut werden, so dass sich diese beiden Nahrungsmittelgruppen bei gleichzeitigem Verzehr bei der Verdauung behindern und die Passage durch den Magen-Darm-Trakt unnötig verlängern würden.

Wird das Ernährungsmodell richtig umgesetzt, ist die Nahrungszusammensetzung vielseitig und lässt keine Mangelzustände aufkommen. Die ausreichende Versorgung mit lebenswichtigen Vitaminen und Mineralien ist ebenfalls garantiert. Zudem sind alle Nahrungsmittel erlaubt, sie können frei kombiniert werden, sofern sie aus den festgelegten Nahrungsmittelgruppen stammen. Die Trennkost birgt demzufolge keine Gesundheitsrisiken, natürlich immer vorausgesetzt, dass der Speiseplan vom Trennköstler selbst abwechlsungsreich und ausgewogen gestaltet wird.

Zu den kohlehydratreichen Nahrungsmitteln gehören alle Getreideprodukte, Kartoffeln, Teigwaren, Reis, Äpfel, Bananen und Trockenfrüchte, Honig und Zucker. Fisch und Meeresfrüchte, Eiweiß, Fleisch, Geflügel, Milch und fettarmer Käse gehören zur proteinhaltigen Gruppe der Nahrungsmittel. Zu den neutralen Lebensmitteln zählen fast alle Gemüsesorten, luftgetrocknete Wurstwaren wie Räucherschinken, Cervelat und Salami, geräucherter Fisch, Sprossen und Keime, Butter, Dickmilch und Käsesorten mit einem Fettgehalt über 50%, Nüsse, Tee und Kaffee. Das Prinzip der Trennkost ist im Alltag leicht umzusetzen, da immer zwei Lebensmittelgruppen miteinander kombiniert werden.

Kritik und Probleme

Die Hay´schen Verdauungsgesetze konnten bisher weder wissenschaftlich nachgewiesen noch widerlegt werden. So streiten sich bis heute Befürworter und Gegner über die Wirksamkeit dieser Art der Ernährung.

Die Trennkost ist keine Diät, sondern eine spezielle, vollwertige Form der Ernährung. Während die Befürworter von einer kontinuierlichen Gewichtsabnahme bis zum Erreichen des Idealgewichts, einer gesunden Ernährungsform, einer schnelleren Verdauung und damit der Schonung des Verdauungstraktes überzeugt sind, sind die trennkost-Gegner der Meinung, dass der getrennte Verzehr einzelner Lebensmittelgruppen keinerlei Vorteile für die Gesundheit bringen würde.

Die Trennkost wird auch bei verschiedenen Krankheiten wie Übersäuerung des Körpers, Nierenleiden, Rheuma, Allergien und Vitaminmangelzuständen empfohlen. Bei der richtigen Kombination der Nahrungsmittel aus den drei Gruppen enthält die jeweilige Mahlzeit einen niedrigen glykämischen Index. Je niedriger der glykämische Index ist, umso niedriger ist der Blutzuckerspiegel und die Insulinproduktion, was wiederum die Bauchspeicheldrüse schont.

Beispiele

Die Ernährungsform ist nicht auf bestimmte Bevölkerungsgruppen beschränkt. Sie ist für jede Altersgruppe anwendbar. Bei der richtigen Umsetzung der Ernährung ändern sich nach einer gewissen Zeit der Umstellung sowohl das Essverhalten als auch das Appetits- und Hungergefühl.

Ein kontinuierliches Abnehmen mit einer gesunden, vollwertigen Kost ist durch das Prinzip möglich. Viele Studien weisen positive Effekte bei der Ernährung nach dem Trennkost-Prinzip auf.

Den endgültigen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit der Diät werden die Wissenschaftler wohl erst dann liefern können, wenn sie die Wechselwirkung der einzelnen Enzyme in unserem Körper umfassend untersucht und wissenschaftlich nachgewiesen haben.

Abnehmen im Schlaf

Während wir uns im Traumland befinden, sollen die Pfunde purzeln. Ist das realistisch? Leider führt der Slogan „Abnehmen im Schlaf“ etwas in die Irre. Diese Diät, vom Ernährungsmediziner Dr. Detlef Pape entwickelt, verspricht kein einfaches Abnehmen ohne Eigeninitiative. Im Gegenteil: Ein fester Ernährungsplan, verbunden mit sportlicher Betätigung und ausreichendem Schlaf ist notwendig, um das Übergewicht zu verlieren. Diese Methode zur Gewichtsreduktion basiert auf dem Ernährungsprinzip der Insulin-Trennkost, der Trennung von Kohlenhydraten und Eiweiß bei stabilem Insulinspiegel. Wenn nun die Abendmahlzeit ausschließlich aus eiweißhaltigen Produkten besteht, ist die Schlafdiät möglich.

Wie funktioniert Abnehmen im Schlaf?

Während wir schlafen, regeneriert sich unser Körper. Und für diesen lebenswichtigen Prozess benötigt er viel Energie, die er sich aus den Fettzellen holt. So wird nachts am meisten Fett abgebaut.

Das sprichwörtliche "Schlank im Schlaf" ist also Realität? So einfach ist das nicht. Der Abbau der Fettzellen kann nur funktionieren, wenn er nicht durch einen zu hohen Insulinspiegel blockiert wird. Und hier nun kommt der besondere Ernährungsplan der Insulin-Trennkost beim Abnehmen im Schlaf ins Spiel.

Das körpereigene Hormon Insulin wird vermehrt ausgeschüttet, wenn die Mahlzeit aus Kohlehydraten und Eiweißprodukten besteht. Wer also am Abend eine komplette Mahlzeit, z. B. mit Fleisch, Gemüse und Kartoffeln verzehrt, sorgt dafür, dass das die Diät scheitert. Wenn man bei der letzten Mahlzeit jedoch komplett auf Kohlehydrate verzichtet, kann sich der Erfolg einstellen.

Es reicht jedoch nicht aus, nur die Bestandteile der Abendmahlzeiten zu verändern. Bei diesem Prinzip muss die Ernährung vollständig umgestellt werden.

Ernährungsplan

Das Frühstück ist die Zeit der Kohlehydrate: Brot und Brötchen, so viel man möchte, süße Brotaufstriche, aber auch Brot mit Tomate und Gurke, jedoch kein Ei, kein Käse und keine Wurst. Müsli ist erlaubt, allerdings ohne Milch. Mittags kann man eine komplette Mischkost-Mahlzeit zu sich nehmen.

Bei der Schlafdiät nimmt man also pro Tag nur drei Mahlzeiten zu sich. Zwischen jeder Mahlzeit müssen fünf Stunden liegen, damit der Insulinspiegel abgebaut werden kann. Zwischenmahlzeiten sind bei der Diät verboten. Zur ausreichenden Fettverbrennung gehört natürlich auch viel Bewegung, regelmäßiger Sport und vor allem – viel Schlaf.

Kritik und Probleme

Die "Schlafdiät" ist keine einfache Diät. Das Ernährungsprogramm ist sehr gewöhnungsbedürftig. Es erfordert viel Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen. Und der geliebte Snack zwischendurch wird beim Abnehmen im Schlaf völlig vom Speiseplan verbannt. Erlaubt sind nur noch ungesüßte Getränke wie Wasser und Tee.

Die Ernährungsweise widerspricht dem Rat der meisten Ernährungswissenschaftler, fünf kleine Mahlzeiten pro Tag mit viel Gemüse und Obst zu verzehren.

Diabetiker, die sich an die Einnahme von mindestens fünf kleineren Mahlzeiten halten sollten, werden mit der Diät wohl ihre Schwierigkeiten haben. Probleme werden auch die Sportmuffel bekommen: Da das Programm mit täglicher sportlicher Betätigung verbunden ist, müssen diese ihren inneren Schweinehund überwinden.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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