Natrium

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Mineralstoff Natrium bildet zusammen mit Chlorid das Natriumchlorid, das im Sprachgebrauch auch Speisesalz oder Kochsalz genannt wird. Salz wird zum Würzen und zur Haltbarmachung von Speisen verwendet und gehört zu den lebensnotwendigen Mineralstoffen.Vor allem bei starker Mineralstoff-Ausscheidung (z.B. Harn, Schwitzen) muss das entstandene Natrium-Defizit schnell wieder kompensiert werden.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung und Wirkung

Kochsalz kommt überall in der Natur vor. Es wird in Salzbergwerken abgebaut wie auch durch Trocknung aus dem Meerwasser (Meersalz) gewonnen. Natrium reguliert den Wasserhaushalt im Körper und ist für die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln wie beispielsweise des Herzmuskels zuständig.

Auch diverse Enzyme werden durch Natrium aktiviert. Zwischen den Mineralstoffen Kalium und Natrium besteht ein enges Zusammenspiel. Wenn das Gleichgewicht dieser Mineralstoffe gestört ist, drohen gesundheitliche Probleme.

In der Medizin wird Natrium auch für Bäder, Wickel und Spülungen verwendet. Manche Hauterkrankungen sprechen gut auf Salzbäder an und jeder kennt die Nasenspülung mit Kochsalz bei Schnupfen.

Auch durch Erkrankungen wie Durchfall, Erbrechen oder starkes Schwitzen durch Fieber muss vermehrt Natrium mit Getränken und in der Ernährung zugeführt werden. In heißen Ländern wo mehr geschwitzt wird, benötigen die Menschen wesentlich mehr Kochsalz am Tag.

Warum brauchen wir Natrium?

Natrium ist ein lebenswichtiges Mineral, das eine wichtige Rolle im menschlichen Körper spielt. Es ist ein wesentlicher Bestandteil von Kochsalz (Natriumchlorid) und trägt zur Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts, der Nervenfunktionen und des Säure-Basen-Gleichgewichts bei. Ein angemessener Natriumhaushalt ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden.

Einige der Hauptfunktionen von Natrium im Körper sind:

Flüssigkeitshaushalt:

Natrium reguliert den Flüssigkeitshaushalt im Körper, indem es Wasser in den Zellen und im Blutkreislauf hält. Ein ausgewogener Natriumspiegel trägt dazu bei, den Blutdruck zu stabilisieren und das Risiko von Dehydratation oder Überhydratation zu verringern.

Nervenfunktionen:

Natrium ist für die Weiterleitung von Nervenimpulsen im gesamten Nervensystem unerlässlich. Es ermöglicht die Kommunikation zwischen Nervenzellen und ist wichtig für die Muskelkontraktion und die Funktion des Herzens.

Säure-Basen-Gleichgewicht:

Natrium spielt eine Rolle bei der Regulierung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper, indem es zusammen mit anderen Elektrolyten wie Kalium und Chlorid den pH-Wert des Blutes stabilisiert.

Der Bedarf an Natrium variiert je nach Alter, Geschlecht, körperlicher Aktivität und anderen individuellen Faktoren. Die empfohlenen täglichen Natriumaufnahmen für Erwachsene liegen in der Regel zwischen 1500 und 2300 Milligramm pro Tag. Dies entspricht etwa einem Teelöffel Salz pro Tag, wobei die meisten Menschen ihren Natriumbedarf durch die Ernährung decken.

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß ist, kann dazu beitragen, den Natriumhaushalt im Körper zu regulieren. Zu viel Natrium in der Ernährung, insbesondere in Form von verarbeiteten Lebensmitteln und Fast Food, kann jedoch zu einem erhöhten Risiko von Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen führen. Es ist daher wichtig, den Natriumkonsum zu moderieren und eine ausgewogene Ernährung anzustreben, um die Gesundheit zu erhalten und zu fördern.

Natrium im Sport

Dies gilt auch für Sportler und für alle, die einer schweißtreibenden Tätigkeit nachgehen. Leistungssportler nehmen vor, wenn möglich auch während und nach dem sportlichen Wettkampf Wasser zu sich. Sie führen sich mit einem isotonischen Getränke vermehrt Natrium zu, welches das Wasser länger im Körper hält.

Dies ist besonders wichtig, wenn eine schweißtreibende Sportdisziplin an heißen Tagen ausgeübt wird. Dann kann es sein, dass innerhalb kurzer Zeit erhebliche Mengen an Wasser ausgeschwitzt werden. Dies sollte so rasch als möglich wieder ersetzt werden.

Wieviel Natrium ist gesund?

Etwa 5 Gramm Natrium pro Tag benötigt der menschliche Körper. Durch Schweißabsonderung, Harn und über die Tränenflüssigkeit verliert der Körper ständig Salz.

Zu wenig Natrium im Körper bewirkt Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschwäche, Übelkeit und Erbrechen sowie Muskelkrämpfe und Appetitlosigkeit. Ältere Menschen, deren Geschmacksempfinden nachgelassen hat, ernähren sich manchmal zu salzarm.

Zuviel Natrium führt bei dazu veranlagten Menschen zu Bluthochdruck und erhöht somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Außerdem schädigt zu viel Natrium die Nieren. Eine ständige Überdosierung an Natrium kann verschiedene Gesundheitsprobleme nach sich ziehen. Das erste Anzeichen dafür ist starker Durst.


Vorkommen in Lebensmitteln

Geringe Mengen an Natrium sind in fast allen Lebensmitteln enthalten. Selbst im Wasser befindet sich Natrium. Auf dem Etikett von Mineralwasser kann der Gehalt an Natrium pro Liter abgelesen werden. Für Babynahrung ist deshalb ein Mineralwasser mit einem niedrigen Natriumgehalt vorzuziehen. Als allgemeine Richtlinie gilt: In einem Liter Wasser sollten nicht mehr als 20 Milligramm Natrium enthalten sein, wenn man Babynahrung damit zubereiten möchte.

Salzstangen enthalten sehr viel Natrium. Weshalb diese auch bei Durchfallerkrankungen oft empfohlen werden. In den meisten Fertiggerichten wie Kartoffelchips, Ketchup, Senf, Pizza, Dauerwurst und Rauchfleisch steckt viel Natrium.

Aber auch Salzheringe, Schinken, Salami und in salzhaltige Marinaden eingelegtes Gemüse wie Oliven sowie stark fermentierte Käsesorten enthalten reichlich Natrium. Diese Nahrungsmittel sollten deshalb nur in Maßen verzehrt werden.

Wenig Natrium enthalten frisches Obst und Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte und Reis. Auch Milchprodukte, außer Käse, enthalten nur eine geringe Menge an Natrium. Ebenso frisches Fleisch und frischer Fisch, Fette und Öle.

Was passiert bei einem Natriummangel?

Ein Natriummangel, auch bekannt als Hyponatriämie, tritt auf, wenn der Natriumspiegel im Blut zu niedrig ist. Dieser Zustand kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, da Natrium eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts, der Nervenfunktionen und des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper spielt.

Einige der möglichen Ursachen für einen Natriummangel sind:

Übermäßiger Flüssigkeitsverlust:

Ein Natriummangel kann durch übermäßiges Schwitzen, starkes Erbrechen, Durchfall oder den Gebrauch von harntreibenden Medikamenten verursacht werden, die dazu führen, dass der Körper mehr Natrium ausscheidet als üblich.

Unzureichende Natriumaufnahme:

Eine unzureichende Zufuhr von Natrium durch die Ernährung kann ebenfalls zu einem Natriummangel führen. Dies kann bei Personen auftreten, die sich ausschließlich von Lebensmitteln ernähren, die arm an Natrium sind, oder bei Personen, die eine strenge natriumarme Diät einhalten müssen.

Erkrankungen oder Medikamente:

Ein Natriummangel kann auch durch bestimmte Erkrankungen wie Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, Herzinsuffizienz oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente verursacht werden.

Die Symptome eines Natriummangels können je nach Schweregrad variieren und können Folgendes umfassen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Kopfschmerzen
  • Verwirrung oder Desorientierung
  • Muskelkrämpfe oder Krämpfe
  • Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit

Ein schwerer Natriummangel kann lebensbedrohlich sein und erfordert sofortige medizinische Behandlung. Die Diagnose eines Natriummangels erfolgt in der Regel durch Bluttests, um den Natriumspiegel im Blut zu messen.

Die Behandlung eines Natriummangels richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad des Mangels. In einigen Fällen kann eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr mit einer Natriumchloridlösung erforderlich sein, um den Natriumspiegel im Blut zu erhöhen. Bei leichteren Fällen kann eine Anpassung der Ernährung und die Vermeidung von Flüssigkeitsverlusten ausreichen, um den Natriummangel zu korrigieren.

Es ist wichtig, einen Natriummangel ernst zu nehmen und ärztliche Hilfe zu suchen, wenn Symptome auftreten oder vermutet werden. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Natrium ist, sowie die Vermeidung von übermäßigem Flüssigkeitsverlust können dazu beitragen, einen gesunden Natriumspiegel im Körper aufrechtzuerhalten und das Risiko eines Mangels zu verringern.

Folgen von zu viel Natrium im Körper

Ein Überschuss an Natrium im Körper, auch bekannt als Hypernatriämie, tritt auf, wenn der Natriumspiegel im Blut über den normalen Bereich ansteigt. Dieser Zustand kann verschiedene Ursachen haben und kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, da ein ausgeglichener Natriumspiegel für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts, der Nervenfunktionen und des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper entscheidend ist.

Einige der möglichen Ursachen für einen Überschuss an Natrium im Körper sind:

Hoher Natriumkonsum:

Ein übermäßiger Konsum von natriumreichen Lebensmitteln, insbesondere verarbeiteten Lebensmitteln, die oft hohe Mengen an Natrium enthalten, kann zu einem Überschuss an Natrium im Körper führen. Dazu gehören Salz, Wurstwaren, Konserven und Fast Food.

Dehydratation:

Dehydratation, ein Zustand, bei dem der Körper nicht genügend Flüssigkeit erhält, kann zu einem relativen Überschuss an Natrium im Blut führen. Dies geschieht, wenn der Wassergehalt im Körper abnimmt, was zu einer Konzentration von Natrium im Blut führt.

Nierenprobleme:

Nieren spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation des Natriumspiegels im Körper, indem sie überschüssiges Natrium über den Urin ausscheiden. Probleme mit den Nieren, wie Nierenversagen oder Nierenerkrankungen, können dazu führen, dass die Nieren nicht in der Lage sind, überschüssiges Natrium effektiv auszuscheiden, was zu einem Überschuss im Körper führt.

Medikamente:

Einige Medikamente, insbesondere harntreibende Medikamente (Diuretika), die zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz eingesetzt werden, können den Natriumspiegel im Blut erhöhen, indem sie die Natriumausscheidung über die Nieren reduzieren.

Die Symptome eines Überschusses an Natrium im Körper können je nach Schweregrad variieren und können Folgendes umfassen:

  • Durst
  • Trockener Mund
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Verwirrung oder Desorientierung
  • Muskelschwäche oder Krämpfe
  • Bewusstseinsverlust oder Koma

Ein schwerer Überschuss an Natrium im Körper kann lebensbedrohlich sein und erfordert sofortige medizinische Behandlung. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache des Überschusses und kann eine Anpassung der Ernährung, die Verabreichung von intravenösen Flüssigkeiten oder die Anpassung von Medikamenten umfassen.

Es ist wichtig, einen gesunden Natriumspiegel im Körper aufrechtzuerhalten, indem man eine ausgewogene Ernährung einhält, die reich an frischen Lebensmitteln ist, und den Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln, die oft hohe Mengen an Natrium enthalten, einschränkt. Personen mit gesundheitlichen Problemen oder einem erhöhten Risiko für einen Überschuss an Natrium im Körper sollten dies mit ihrem Arzt besprechen und regelmäßige Untersuchungen durchführen lassen, um den Natriumspiegel im Blut zu überwachen.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 12. Mai 2024

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