Hausmittel gegen Halsschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Halsschmerzen können eine harmlose, aber dennoch lästige Ärgernis sein, aber auch ein Zeichen für eine ernsthafte Krankheit. Um diesen vorzubeugen oder die Symptome zu bekämpfen gibt es eine Menge alternativer Heilmittel und Hausrezepte von Oma.


Inhaltsverzeichnis

Was sind Halsschmerzen?

Bei Halsschmerzen handelt es sich um eine schmerzhafte Begleiterscheinung von Infekten. Zusätzlich leiden die Betroffenen häufig unter Schluckbeschwerden. Halsschmerzen sind keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom, das im Rahmen von Erkrankungen im Mund-, Hals und Rachenregion auftritt. Für die Entstehung der Schmerzreaktion verantwortlich ist das Ausschütten von Schmerzbotenstoffen wie zum Beispiel Bradykinin, Prostaglandin E2 und Prostaglandin I2 sowie von Zytokinen. Ihre Freisetzung erfolgt durch das Aktivieren der Immunzellen.

Halsschmerzen treten oft zusammen mit anderen Symptomen auf wie Schnupfen, Heiserkeit, Husten oder Kopfschmerzen. Mitunter kann es auch zu Fieber kommen. Im Falle einer Mandelentzündung röten sich die Mandeln, schwellen an und zeigen sich vereitert. Bei einem Infekt vergrößern sich außerdem die Lymphknoten des Unterkiefers. In den meisten Fällen nehmen die Halsschmerzen einen harmlosen Verlauf und gehen nach einigen Tagen von selbst wieder zurück.

Wer ist betroffen?

Halsschmerzen im Rahmen eines grippalen Infektes zählen zu den häufigsten Beschwerden. So leiden erwachsene Menschen zwei bis drei Mal pro Jahr unter schmerzhaften Halsbeschwerden. Bei Kleinkindern treten sie sogar sechs bis acht Mal im Jahr auf, während ältere Kinder jährlich bis zu vier Mal an ihnen erkranken. Am häufigsten zeigen sich die Halsschmerzen in der kalten Jahreszeit, die als typische Erkältungssaison gilt. Ein Auftreten der Halsbeschwerden ist jedoch ebenso in allen anderen Jahreszeiten möglich. Daher gilt das Vorkommen von Halsschmerzen nicht als ungewöhnlich.

Ursachen

Die Ursachen für Halsschmerzen sind vielfältig. Bei den meisten Menschen treten sie zusammen mit einer Erkältung (grippalen Infekt) oder einer Grippe (Influenza) auf. In der Regel sind Infekte dafür verantwortlich, die von Viren oder Bakterien hervorgerufen werden. Durch sie kommt es im Hals- und Rachenraum zu entzündlichen Reaktionen. Bemerkbar machen sich diese durch das Röten der Hals- und Rachenschleimhäute, die anschwellen und Schmerzen bereiten. Die meisten Halsschmerzen bilden sich durch Virusinfektionen der oberen Atemwege.

Weitere mögliche Auslöser sind eine Rachenentzündung (Pharyngitis),eine Mandelentzündung (Angina tonsillaris), eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis), das pfeiffersche Drüsenfieber, Schilddrüsenerkrankungen, Allergien, eine Kehldeckelentzündung (Epiglottis) und Reizungen der Atemwege durch Tabakkonsum. Ebenso kommen [[Diphtherie}}, Scharlach, Mumps, Pseudo-Krupp, trockene Luft, das Einatmen von schädlichen Dämpfen, Halszysten, Halsabszesse, Halsverletzungen sowie Kehlkopfkrebs als Auslöser infrage. Halsschmerzen sind ansteckend. So können die auslösenden Keime durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden.

Was hilft gegen Halsschmerzen?

  • Halsschmerzen und Erkältungen werden durch trockene Winterluft, welche die Schleimhäute austrocknet, stark begünstigt. Durch dieses Austrocknen werden die Schleimhäute leichter angreifbar.
  • Ein traditionelles Hausrezept ist Wasser aufzukochen und ins Schlafzimmer stellen. Auch in anderen Räumen ist dies leicht umsetzbar und viel günstiger und einfacher als ein gekaufter Zimmerbefeuchter. Auch ist darauf zu achten, dass die Schleimhäute durch ausreichend trinken feucht gehalten werden.
  • Beim Verspüren eines leichten Kratzens sollte man schon anfangen Bonbons zu lutschen und zur Stärkung der Abwehr beispielsweise eine heiße Zitrone zu trinken. Auch Bewegung an der frischen Luft (Zug sollte man aber vermeiden) und ein Saunabesuch stärken die Immunabwehr.
  • Während der Infektion empfiehlt es sich stark mit dem Rauchen aufzuhören, denn das im Tabak enthaltene Nikotin verengt die Blutgefäße und verschlimmert Anginaattacken.

Schnelle Hilfe bei Halsschmerzen

  • Die Nase sollte nicht verstopft sein, da man dann mit offenem Mund schläft und somit der Hals austrocknet. Hierbei kann Nasenspray verwendet werden, aber nicht über einen längeren Zeitraum als 5 Tage und es empfiehlt sich nachts einen Luftbefeuchter einzuschalten.
Ein gutes Hausmittel gegen Halsschmerzen: Gurgeln mit warmem Salzwasser.
  • Das Trinken von heißen Getränken ist auch ein gutes Heilmittel, da die Hitze schädlich für Mikroorganismen ist und das entzündete Gewebe dabei von heißer Flüssigkeit umspült wird. Besonders empfehlenswert sind Holunderblütentee, Salbeitee und Ingwertee.
  • Der Körper braucht Ruhe um seine Kraft auf die Bekämpfung der Infektion zu bündeln, deswegen sollte man sich ausruhen und nicht anstrengen. Außerdem sollte die ganze Zeit ein Halstuch getragen werden um den Hals warmzuhalten.
  • Halsbonbons, die einfach im Supermarkt gekauft werden können regen beim Lutschen die Speichelproduktion an. Dies hält die Schleimhäute feucht und hilft gegen Austrocknen.
  • Pastillen mit Isländisch Moos oder Spitzwegerich besitzen Stoffe, die sich wie ein Schutzschild über die Schleimhäute legen und so bei der Immunabwehr helfen.
  • Weitere Hals-Helfer sind natürliche Emser Salze, welche reizlindernd und befeuchtend wirken.
  • Apothekenpflichtige Lutschtabletten, wie z.B. Dolo-Dobendan, enthalten ein leichtes Lokal-Anästhetikum (Benzocain) um den Reizschmerz an der Schleimhaut auszuschalten.
  • Schmerzlindernde Sprays, wie z.B. Chloraseptic, lindern zeitweilig Halsschmerzen. Diese Linderung ist jedoch nicht von Dauer, aber da diese Sprays jedoch nicht schaden, können sie öfters angewandt werden.


Alternative Hausmittel

  • Ein beliebtes Hausmittel von Oma ist das Gurgeln mit warmem Salzwasser und Salbeitee. Dies verschafft Linderung, wirkt schleimlösend und befreit Nase und Nebenhöhlen. Auch richtet es keinerlei Schaden an. Beim Salzwasser nimmt man etwa einen halben Teelöffel Salz auf eine Tasse Wasser.
  • Inhalieren bringt auch Linderung, da hierbei der Schleim gelöst wird und hierbei auch der Bereich des Kehlkopfes gut erreicht werden kann. Hierzu eignen sich besonders Zusätze aus Heilkräutern, wie z.B. Kamille (keimtötende und entzündungshemmende Wirkung)., Salbei (desinfizierende Wirkung), Thymian (keimtötend, schleimlösend und auswurffördernd), oder aber Anis und Fenchel (schleimlösende Wirkung).

  • Ein weiteres altes Hausmittel gegen Erkältungen ist ein Dampfbad. Der Kopf wird hierbei über eine Schüssel mit heißem, dampfendem Wasser gehalten und mit einem Handtuch abgedeckt, um ein Entweichen des Dampfes zu verhindern. Dadurch können Infektionen schneller abklingen.
  • Feuchte Wickel haben einen positiven Einfluss auf das Immunsystem und stärken die körpereigene Abwehr. Wirkungsvoll ist besonders ein Wickel aus Zitronensaft mit Wasser in einem Verhältnis von 1:5. Dieses wird in einem dünnen Baumwolltuch um den Hals gewickelt, mit einem Schal befestigt und über Nacht wirken gelassen.
  • Ein paar Tropfen des Naturheilmittel Mammut Kräuteröl ASE in eine Duftlampe geben und verdampfen lassen. Dies hilft die Schleimhäute feucht zu halten.
  • Viel Trinken ist auch hier wieder ein wichtiges Kriterium. Es verhindert ein Austrocknen, bringt Linderung und vermeidet die Reizung.
  • Wenn die Halsschmerzen sehr stark sind ist die Einnahme von Schmerzmitteln ratsam. Einfaches Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen können bei Halsschmerzen Wunder wirken. Doch sollte man hier bei Kindern mit der Gabe von Aspirin sehr vorsichtig sein, da die Gefahr besteht am Reye-Syndrom zu erkranken.

Wenn trotz aller Möglichkeiten keine Besserung eintritt sollte der Arzt aufgesucht werden, da vielleicht eine Behandlung mit Antibiotika notwendig ist.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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