Akne

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 3. Dezember 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Akne ist die am häufigsten vorkommende Hauterkrankung, die größtenteils Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren betrifft. Doch auch einige Erwachsene bleiben von dieser Erkrankung der Talgdrüsen leider nicht verschont. In der Medizin unterscheidet man verschiedene Akne-Formen. Am häufigsten ist die so genannte Acne vulgaris. Es gibt unterschiedliche Strategien für eine erfolgreiche Akne-Therapie. Meist ist dies jedoch ein langfristiger Behandlungsprozess.

Akne-Betroffene leiden häufig unter den typischen Anzeichen wie: Pickeln, Pusteln und Mitessern. Meist treten diese Symptome im Gesicht, sowie Nacken- und Brustbereich zutage. Jedoch können auch Rücken, Leistengegend und sogar die Genitalien betroffen sein. Die Haut im Gesicht ist zudem recht fettig. In schlimmen Fällen der Akne bilden sich sogar entzündliche Abszesse, Krusten und Narben. In der Regel jedoch normalisiert sich das Hautbild spätestens bis zum Beginn des dritten Lebensjahrzehnts.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Akne?

Akne - Bei den roten Pusteln und Knoten im Gesicht handelt es sich meist um entzündete Talgdrüsen.

Akne ist eine Erkrankung der Talgdrüsen. Je nach Ursache, Schweregrad und Verlauf lassen sich verschiedene Akne-Formen unterscheiden. Die bekannteste und verbreiteste Form ist die so genannte gewöhnliche Akne (lat. Acne vulgaris). Vor allem Jugendliche während der Pubertät leiden unter dieser hormonell bedingten Hautkrankheit.

Die für die Akne so typischen Pickel und Pusteln treten hauptsächlich im Gesicht, im Nacken und auf der Brust auf. Jungen sind in der Pubertät übrigens deutlich häufiger von Akne betroffen als Mädchen. Selbst Neugeborene können an Akne, der sogenannten "Neugeborenen-Akne", leiden.

Ursachen

Hauptursache für die Akne sind entzündete Talgdrüsen der Haut. Diese Talgdrüsen erzeugen übermäßig viel Sekret, was dazu führt, dass diese verstopfen und sich schließlich entzünden.

Hormonelle Veränderungen bewirken diese Erkrankung der Haut, genauer gesagt handelt es sich hierbei um die männlichen Geschlechtshormone Androgene. Daher haben Jungen auch öfter mit schwerer Akne zu kämpfen als Mädchen.

Mädchen wiederum leiden besonders häufig während der Menstruation an Akne. Auch Frauen während der Schwangerschaft sind aufgrund der Hormonumstellung oft von Akne betroffen.

Neben dieser typischen Pubertätsakne können jedoch noch zahlreiche andere Auslöser Ursachen der Pickel sein. Starke UV-Strahlung zählt dazu ebenso wie Nikotin oder bestimmte Medikamente.

Ebenso kann psychischer Stress Akne auslösen. Experten gehen zudem davon aus, dass diese Hautkrankheit vererbbar ist. Entgegen der weit verbreiteten Meinung jedoch, dass zu viel Süßigkeiten Akne auslösen können, ist dies nicht erwiesen.

Wann zum Arzt?

Unreinheiten der Haut im Gesicht, die vom Betroffenen als belastend erlebt werden, sollten von einem Arzt untersucht und behandelt werden. Tritt ein seelisches Leiden auf oder hat der Betroffene Probleme, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, ist es ratsam wenn er die Rücksprache mit einem Arzt sucht. Nehmen die Hautunreinheiten zu oder breiten sie sich weiter aus, ist es empfehlenswert, einen Arzt aufzusuchen. Bilden sich Narben im Gesicht oder treten weitere Hautveränderungen auf, sollten die Symptome von einem Mediziner abgeklärt werden.

Bei Entzündungen der Haut, Schmerzen im Gesicht oder einem anhaltenden Juckreiz, ist ein Arzt zu konsultieren. Es drohen Erkrankungen, die sich über das Blut, die Nerven- oder Muskelfasern im Organismus weiter ausbreiten können. Darüber hinaus können dauerhafte Schäden einzelner Hautschichten auftreten. Diese führen langfristig zu einer Störung des Schutzes der Haut vor dem Eindringen von Keimen und erhöhen damit das allgemeine Krankheitsrisiko.

Bei einer Akne kommt es häufig zu emotionalen Problemen, die unbehandelt zu einer psychischen Erkrankung führen können. Bei anhaltender Traurigkeit, gedrückter Stimmung oder einem allgemeinen Unwohlsein, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bei Scham, Selbstekel oder Kontaktstörungen ist es ebenfalls ratsam, wenn die Hilfe eines Mediziners oder Therapeuten in Anspruch genommen wird.

Symptome und Verlauf

Entzündete und eitrige Knötchen im Gesicht sind ein typisches Merkmal von Akne.

Typische Symptome der Akne:

  • Knötchen im Gesicht

Allgemein zeigen sich Entzündungen vor allem an Wangen, Stirn, Mund- und Nasenbereich. Aber auch am Nacken, Rücken, der Brust sowie an den Oberarmen können größere Mengen der roten Knoten heranwachsen.

Die sogenannte Acne vulgaris teilt sich in mehrere Unterkategorien ein. Bei der Acne comedonica treten hauptsächlich geschlossene und vereinzelt offene Mitesser mit nur einer geringen Entzündungsneigung auf.

Acne papulo-pustulosa äußerst sich hingegen durch die verstärkte Ausbildung von eiterhaltigen Pusteln und Knoten. Diese können bis zu einen Zentimeter an Durchmesser betragen und alle anfälligen Körperregionen besiedeln. Eine ausgesprochen schwere Form stellt die Acne conglobata dar. Primär sind Männer von bis zu zwei Zentimeter großen, schmerzhaften Pickeln betroffen. An ungünstig gelegenen Stellen können einzelne Pickel sogar Kopfschmerzen provozieren. Neben der rein äußerlichen Veränderung der Haut entwickelt sich bei Betroffenen langfristig eine seelische Belastung. Personen meiden verstärkt gesellschaftlichen Verkehr in der Öffentlichkeit und ziehen sich in ihre private Umgebung zurück.

Leichte Formen der Akne haben bereits mit einer gründlichen Gesichtshygiene sowie diversen Pflegemitteln aus dem Drogeriemarkt eine gute Prognose. Sie heilen meist rückstandslos aus. Bei der Acne papulo-pustulosa kann es allerdings zu einer charakteristischen Narbenbildung kommen. Deutlich stärker trifft dies auf die Acne conglobata zu. Das Erscheinungsbild der Haut gleicht in einigen Fällen einer Kraterlandschaft wegen der extremen Entzündungsherde. Ohne Behandlung vereinigen sich eventuell mehrere der entzündlichen Knoten zu einem tiefliegenden Abszess. Milde Verläufe gehen bereits nach wenigen Jahren im jungen Erwachsenenalter zurück. Spätestens ab etwa 30 Jahren klingen auch schwerere Fälle meist ohne weiteres Zutun ab.

Diagnose

Die Diagnose einer Akne stellt sich in den meisten Fällen selbst für den Laien als einfach dar: Fettige Haut, Mitesser, entzündete Papeln und Pusteln besonders im Gesicht und auf dem Rücken zeichnen das Hautbild. Auch die Brust- und Schulterregion ist oftmals betroffen.

Akne tritt zudem vor allem in der Pubertät auf. Dies ist einer Zunahme der männlichen Sexualhormone geschuldet, was erklärt, weshalb junge Männer häufiger und stärker betroffen sind als Frauen.

Allgemein bezeichnet man diese Art der Akne mit dem lateinischen Fachbegriff Acne vulgaris, unter welchen allerdings mehrere Subtypen der Akne zusammengefasst werden.

Je nach Schweregrad und Hautbild, unterscheidet man die Acne comedonica, Acne papulopustulosa und die Acne conglobata. Während beim ersten Typus lediglich Mitesser in der T-Zone des Gesichts vorhanden sind, bilden sich bei der Acne papulopustulosa ganz dem Namen entsprechend entzündete Papeln und Pusteln, welche zu kleineren Narben führen können.

Die schwerste Form der Akne ist die Acne conglobata, bei welcher der gesamte Körper betroffen ist und die entzündlichen Stellen miteinander verschmelzen können.

Je nach Typ der Akne und deren Auslöser, kann es vorkommen, dass sich die Veränderung des Hautbildes mit Ende der Pubertät zurückbildet. Bei schwereren Verlaufsformen können Medikamente, bewusste Ernährung und spezifische Hygienemaßnahmen helfen, Narben vorzubeugen.

Komplikationen

Akne ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern auch ein echtes Risiko für die Haut. Tritt Akne im Kindes- oder Teenageralter auf, könnte daraus ein lebenslang vernarbtes Hautbild entstehen. Das liegt daran, dass ein Mitesser bei Akne nicht nur oberflächlich auf der Haut sitzt, sondern bis in die unteren Hautschichten vordringt. Wird er eröffnet oder platzt von alleine auf, hinterlässt er eine offene Wunde. Diese kann zwar ohne Wundheilungsstörungen abheilen, würde aber eine Narbe hinterlassen. Da das Bindegewebe an Narben schwächer und weniger belastbar ist, sieht es auch optisch anders aus. Narben lassen sich zwar mit moderner Lasertechnologie behandeln, werden aber nie mehr ganz verschwinden.

Weiterhin kann bei eröffneten Mitessern bei Akne eine problematische Wunde entstehen, die sich eine Wundinfektion zuzieht und dadurch nur unter Komplikationen abheilt. Aus entzündeten Wunden entstehen besonders wahrscheinlich unschöne Narben. Es gilt also, in Fällen von Akne die Entstehung allzu tiefer Mitesser zu verhindern, damit diese gar nicht erst zur Narbenbildung führen können. Die Behandlung besteht in Cortisoncreme, die die fettigen Talgschichten der Haut abträgt. Dadurch ist die Haut jedoch dünner und somit durchlässiger für UV-Strahlung. Sie kann sich außerdem auch leichter entzünden, da sie in diesem angegriffenen Zustand kaum dazu in der Lage ist, Keime durch ihre natürliche Talgschicht fernzuhalten. Eine gründliche Hygiene ist deshalb essenziell.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung von schwerer Akne erfolgt in der Regel mit Salben oder Medikamenten. Nur etwa 30 Prozent der von Akne betroffenen Patienten leiden an einer klinischen Akne, die von einem Arzt behandelt werden muss.

Bei diesen Patienten jedoch ist die schnelle und geeignete Therapie wichtig, damit keine Narben zurückbleiben. Unbedingt sollte man sich daher an einen Arzt wenden und die Akne keinesfalls allein bekämpfen wollen.

Unbedingt zu vermeiden ist das Ausdrücken der Pickel und Pusteln und auch die zu intensive Reinigung des Gesichtes bewirkt eher das Gegenteil.

Für welche Behandlung der Arzt sich entscheidet, hängt von der Form der Akne sowie deren Ausmaßen ab. Wissen sollte man, dass die Behandlung von Akne sehr langwierig ist.

Bei leichter Akne genügt eine Creme aus der Apotheke; fetthaltige Cremes und Salben dagegen sollten Aknepatienten eher meiden. Salizylsäure und Zink sind die Mittel, welche am besten gegen Akne helfen.

Bei Frauen mit schwerer Akne kann zudem eine Hormontherapie gut gegen das Erscheinungsbild dieser Krankheit helfen.


Vorbeugung

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Akne

Um Akne vorzubeugen, ist eine regelmäßige und gründliche Reinigung des Gesichtes unerlässlich. Allerdings sollte man es dabei nicht übertreiben und zu aggressive Produkte verwenden. Jedoch ist auch dies kein Garant dafür, von Akne verschont zu bleiben, denn diese Krankheit kann durchaus vererbt werden. Außerdem sollte man die Haut nicht unnötig mit Make up bedecken, da die sie dadurch nicht atmen kann.

Das Rauchen ist ebenfalls nicht unbedingt förderlich für eine schöne Haut, denn Nikotin kann diese schnell fahl aussehen lassen und auch Akne fördern. Die hormonell bedingten Ursachen für Akne (Geschlechtshormone) sind jedoch nicht beeinflussbar.

Quellen

  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 3. Dezember 2021

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