Zitrone

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Zitrone oder Limone ist eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Zitrusfrüchte der Welt. Die gelbschalige Frucht ist bekannt für ihren hohen Säuregehalt und den großen Anteil an Ascorbinsäure (Vitamin C).

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Der hohe Gehalt an Vitamin C im Zitronensaft hilft das Immunsystem zu stärken.

Die heutige Zitrone ist eine Kreuzung aus der Zitronatzitrone und der Bitterorange. Erste Belege für die heutige Form der Zitrone stammen aus China um das Jahr 1000 n. Chr., vorher bezog sich der Begriff Zitrone auf die noch heute angebaute Zitronatzitrone. Sie sind die Früchte des Zitronenbaums, der im subtropischen bis tropischen Raum gedeiht und mittlerweile weltweit kultiviert wird. Es handelt sich um einen mittelgroßen, immergrünen Baum, der in Europa vor allem in Italien und Spanien zu finden ist - am besten gedeiht die Zitrone in feucht-warmen Gebieten.

In Europa wurde sie im 13. Jahrhundert erstmals in Italien, etwa um das 16. Jahrhundert auch nördlicher gefunden. Während der Zitronenbaum damals hauptsächlich als Zierpflanze verstanden wurde, änderte sich das ab dem 18. Jahrhundert. Die britische Admiralität entdeckte die positiven Auswirkungen von Vitamin-C-reichem Zitronensaft auf die damals häufige Seefahrer-Krankheit Skorbut. Sie behandelten diese mit Zitronensaft und senkten die Skorbut-Fälle auf beinahe null - dass es sich bei Skorbut um Vitamin-C-Mangel handelte, wussten sie damals freilich noch nicht, legten aber den Grundstein für die heutige Bedeutung der Zitrone.

Vorkommen und Anbau

Zitronenbäume finden sich weltweit in subtropischen und tropischen, warmen Gebieten. Am besten gedeihen Zitronen mit einer gewissen Luftfeuchtigkeit, sind allerdings auch in Gebieten wie Sizilien mit feuchten Wintern und trockenen Sommern zu finden. Zitronenbäume können im Hochsommer auch in nördlichen Breiten draußen kultiviert werden, in den Wintermonaten sollten sie allerdings nach drinnen geholt werden. Daher sind sie hierzulande eher als Zierstrauch zu sehen oder werden im Gewächshaus gezogen, weniger jedoch auf Plantagen unter freiem Himmel.

Der Zitronenbaum verlangt ein gleichmäßig warmes und feuchtes Klima, kann aber Temperaturen bis zu 12°C überleben. Wird er im Winter kalt, aber trocken abgestellt, sodass die Blätter genug Licht bekommen, bleibt seine Wurzel lebendig, aber inaktiv, bis er wieder mehr Wärme erhält. In der Folge fallen die Blätter ab und Zitronen werden erst wieder gebildet, wenn es warm genug zur Blütezeit wird. Ähnlich wie die Orange, die ein naher Verwandter ist, haben Zitronen ihren Ursprung in Asien, vornehmlich in China. Mittlerweile ist sie weltweit verbreitet.

Anwendung und Wirkung

Zitronen kommen als Koch- und Backzutat zum Einsatz. Fruchtfleisch, Saft und abgeriebene Zeste der Zitrone werden dabei verwendet, lediglich das weiße Mesokarp an der Innenseite der Schale wird aufgrund der hohen Anzahl an enthaltenen Bitterstoffen nicht verwendet. Einen besonderen Stellenwert hat Zitronensaft in der Deckung des Tagesbedarfs an Vitamin C. Der Saft wird aufgrund des hohen Anteils an Zitronensäure nicht pur getrunken, verdünnt mit Wasser als heiße Zitrone oder als Limonade ist er dagegen genießbar und liefert dem Körper besonders viel Vitamin C.

Die abgeriebene und getrocknete Schale der Zitrone kann nach einem Blanchiervorgang zur Lösung von Bitterstoffen anschließend als aromatischer Geschmacksgeber verwendet werden. In der Zitronenzeste sind vor allem ätherische Öle enthalten, in der frischen Schale sind es mehr als in der getrockneten Variante. Bereits die Schale einer einzigen Zitrone verleiht Koch- und Backrezepten einen deutlichen Zitronengeschmack, genauso genügt der Saft einer Zitrone für eine größere Menge eines verdünnten Getränks.

Wogegen hilft Zitrone?

Bedeutung für die Gesundheit

Zitronen stellen eine geeignete Vitamin-C-Quelle dar, besonders der naturbelassene Zitronensaft führt dem Körper große Mengen Vitamin C zu. Während die Zitrone früher zur Reduktion von Skorbut, dem Vitamin-C-Mangel, unter Seeleuten eingesetzt wurde, dient es auch heute noch der Prävention - ein echter Mangel ist aber glücklicherweise heute sehr selten. Die Zitronenschale dagegen liefert weniger Vitamin C, aber umso mehr (ätherische) Öle und Flavonoide. Limonen und Citral sind die beiden wichtigsten Öle der Zitronenschale, darüber hinaus liefert sie die Flavonoide Neohesperidin, Rutin und Naringenin. Diese wirken möglicherweise lindernd auf Schwangerschaftsödeme, Venen- oder Darmerkrankungen.

Vorsicht ist allerdings beim Flavanoid Naringenin geboten: es kann die Wirkung verschiedener Medikamente beeinflussen. Dazu zählen Herzmedikamente und manche Chemotherapien. Deswegen sollte der Verzehr von Zitronen und Zitrusfrüchten allgemein bei einer solchen Behandlung mit dem Arzt abgesprochen werden. Zudem empfiehlt es sich, Zitronensaft bei Magenbeschwerden durch die Magensäure nur stark verdünnt zu trinken, um den Zitronensäuregehalt zu reduzieren, da dieser reizend auf eine anfällige Magenschleimhaut wirken kann.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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