Wirsingkohl

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. September 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Beim Wirsingkohl handelt es sich um eine Variante des Gemüsekohls. Zu seinen äußeren Merkmalen zählen seine kraus gewellten Blätter.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Wirsingkohl wissen

Als Wirsingkohl (Brassica oleracea) wird ein Kopfkohl bezeichnet. Er ist auch als Wirsing, Welschkraut oder Welschkohl bekannt. Der Kohl fällt durch seine grünen, welligen Blätter auf und lässt sich in der Küche mannigfaltig einsetzen.

Der Wirsingkohl weist nicht die Festigkeit von Rotkohl oder Weißkohl auf, verfügt aber dennoch über eine knackige Konsistenz. Einteilen lässt sich der Wirsing in mehrere Sorten. So gibt es den gekrausten Frühwirsing, dessen geöffneter Kopf kleiner ausfällt und über zarte Blätter verfügt, sowie den grünvioletten Wirsing, der eine Abart des Frühwirsings darstellt.

Diese Variante ist seltener erhältlich. Ihr Anbau findet in erster Linie im italienischen Verona statt. Eine weitere Sorte ist der Sommerwirsing. Der Kohl verfügt über einen lockeren Kopf. Außerdem sind seine zarten umfangreichen Blätter weniger kraus. Ebenfalls zu den Wirsingkohlsorten gehört der Herbstwirsing, dessen großer Kopf geschlossen ist. Darüber hinaus ist er mit welligen Blättern ausgestattet.

In früheren Zeiten genoss der Wirsingkohl unter den Feinschmeckern nur wenig Ansehen und wurde zu den Menüs für arme Leute gezählt. In der Gegenwart stellt der Wirsing jedoch eine schmackhafte Bereicherung der deutschen Küche dar. So weisen seine Blätter, die als zarter als die Blätter von Rotkohl und Weißkohl gelten, ein schmackhaftes Aroma auf. Als besonders delikat gelten junger Frühwirsing sowie der Sommerwirsing.

Seinen Ursprung hat der Wirsingkohl in den Mittelmeerländern. Im Laufe der Zeit fand der Wirsing jedoch Verbreitung in zahlreichen Regionen. Angebaut wird er u. a. in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Russland und Polen.

Die Saison des Wirsingkohls setzt im April ein. In diesem Monat beginnt die Ernte. Ab Mitte Mai ist der Frühwirsing dann im Handel erhältlich. Ab Juni folgt der Sommerwirsing. Die Saison des Herbstwirsings verläuft von August bis Februar, was aber auch vom Wetter abhängig ist. In der Zeit von März bis Mai muss mit einem beschränkten Angebot gerechnet werden.

Vom Geschmack her gilt der Wirsingkohl als delikater als Weißkohl und Rotkohl. Während sich der Frühwirsing eher milde präsentiert, weisen Herbst- und Wintersorten ein markantes Aroma auf.

Bedeutung für die Gesundheit

Wirsingkohl zählt zu den gesündesten Lebensmitteln. So enthält er pro 100 Gramm 50 Milligramm Vitamin C. Mit einer Menge von 200 Gramm kann der Mensch seinen täglichen Bedarf an dem wichtigen Vitamin decken. Des Weiteren verfügt er über eine beachtliche Menge an Vitamin A, das eine wichtige Komponente für das Sehvermögen und die Haut des Menschen darstellt.

Von Bedeutung ist auch der Gehalt des Kohls an Vitamin B6. Dieses wird als wichtig für die Nerven eingestuft. Darüber hinaus fällt der Kaloriengehalt des Wirsings niedrig aus, sodass er auch von figurbewussten Essern bedenkenlos genossen werden kann.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Zu den Inhaltsstoffen des Wirsingkohls gehören wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Phosphor. Auch Karotine kommen in ihm vor.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 26 kcal/ 109 kj
Eiweiß 3,00 g
Kohlenhydrate 2,41 g
Fett 0,40 g
Wasser 90,35 g
Ballaststoffe 2,57 g
Beta-Carotin 39 µg
Vitamin E 2500 µg

Unverträglichkeiten

In seltenen Fällen kann der Genuss von Wirsingkohl eine Allergie auslösen. Diese zeigt sich bei den meisten Betroffenen schon nach kurzer Zeit. Als mögliche Symptome kommen Neurodermitis, Nesselsucht oder das Quincke-Ödem infrage.

Einkaufs- und Küchentipps

Beim Einkauf ist vor allem auf die Frische des Wirsingkohls zu achten. Das heißt, dass sich die Köpfe des Kohls problemlos öffnen lassen sollten. Die Stiele, auf denen sich die Köpfe befinden, dürfen nicht zu lang sein. Als ungeeignet gilt der Wirsingkohl, wenn seine Blätter angewelkt und gelblich sind. Die Farbe des Wirsings muss stets frisch grün sein.

Die Lagerung des Wirsingkohls kann im Gemüsefach des Kühlschranks erfolgen. Dort hält er sich 2 bis 3 Tage lang frisch. Außerdem ist das Einfrieren des Wirsings möglich, wobei jedoch mit leichten Einbußen beim Geschmack zu rechnen ist.

Zur Vorbereitung werden die äußeren Wirsingkohlblätter entfernt. Außerdem wird der Kopf in Viertel zerteilt. Anschließend erfolgt das Zuschneiden in Streifen, deren Reinigung unter fließendem Wasser erfolgt. Wer Kohlrouladen aus Wirsingblättern zubereiten möchte, greift auf die Blätter des Kopfes zurück und entfernt die Blattrippen aus der Blattmitte. Es wird empfohlen, die Blätter vor dem Füllen 1 bis 2 Minuten lang in Salzwasser zu garen.

Zubereitungstipps

Die Garzeit für Wirsingkohl nimmt je nach Sorte nur 15 bis 25 Minuten in Anspruch. Der Wirsing lässt sich auch blanchieren und eignet sich als Beilage zu Schweinefleisch, Rind, Wild oder Lamm. Als klassische Menüs gelten Kohlrouladen und Suppen. Roh ist der Verzehr des Wirsingkohls allerdings nicht zu empfehlen.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 19. September 2024

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