Weichkäse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Weichkäse handelt es sich um Käse, er über einen Wasseranteil von über 67 Prozent in der fettlosen Käsemasse verfügt. Er kann sowohl aus pasteurisierter als auch aus thermisierter Milch sowie Rohmilch erzeugt werden. Dabei existieren für Weichkäse aus Rohmilch sehr strenge Anforderungen an die Hygiene. Weichkäse reift ausgehend von der äußeren Schale nach innen.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Weichkäse wissen

Weichkäse reift besonders schnell bei höheren Temperaturen. Umso weiter die Reifung des Käses fortgeschritten ist, umso cremiger wird seine Konsistenz. Ist die Reifung noch nicht ausreichend erfolgt, kann sich im Inneren des Käses ein harter Kern befinden, der sich mit der Zeit allmählich verliert.

Weichkäse wird auf der Oberfläche in vielen Fällen mit speziellen Pilzkulturen behandelt. Diese Kulturen haben zu Folge, dass sich eine Schimmelschicht bildet, die meist von weißer Farbe ist und dem Weichkäse sein typisches Aussehen verleiht. Weichkäse mit einer eher schmierigen Oberfläche wird in der Regel mit dem sogenannten Brevibacterium linens eingestrichen. Dies bewirkt eine leicht feuchte Schale des Käses.

Grundsätzlich lässt sich Weichkäse in verschiedene Kategorien unterteilen. So gibt es Weichkäse mit einer sogenannten Rotschmiere und solchen mit Schimmel, der im fortschreitenden Reifungsprozess von einer Schicht aus Edelschimmel überzogen wird.

Rotschmierekäse zeichnen sich durch eine rotbräunliche bis gelbliche Oberfläche aus. Zudem kann sich bei einigen Sorten allmählich auch weißer Schimmel bilden, wodurch eine Weißschimmelschicht entsteht. Bei Weichkäse, der auch im Inneren über blauen Edelschimmel verfügt, ist die Oberfläche meistens hell.

Bedeutung für die Gesundheit

Zwar handelt es sich bei Weichkäse um ein streng kontrolliertes Lebensmittel, doch aufgrund der Verwendung von Schimmelkulturen sollten einige Personengruppen vom Genuss von Weichkäse absehen.

Bei Weichkäse mit Rotschmiere, etwa Limburger und Romadur, können sich Listerien besonders leicht vermehren. Dabei handelt es sich um eine Bakterienart, die in erster Linie für neugeborene Babys, schwangere Frauen sowie ältere Menschen und solche mit einem geschwächten Immunsystem gefährlich werden kann.

Stecken sich Schwangere mit Listerien an, kann es zu einer Fehlgeburt kommen. Neugeborene und Kranke können an einer Hirnhautentzündung erkranken. Auch Personen, die kortisonhaltige Arzneimittel einnehmen, sollten auf den Verzehr von Weichkäse mit der roten Schmiere verzichten. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Person mit Listerien ansteckt gering, es sollte jedoch kein Risiko eingegangen werden.

Möchten Personen aus einer der Risikogruppen dennoch entsprechenden Weichkäse verzehren, sollte der Rand von Rotschmierekäse großzügig entfernt werden, um das Risiko von Infektionen zu verringern.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Grundsätzlich handelt es sich bei Weichkäse um ein sehr gehaltvolles Lebensmittel, das maßvoll konsumiert werden sollte. Der Gehalt an Kalorien und Fett ist in der Regel sehr hoch. Eine Menge von 100 Gramm Weichkäse verfügt im Durchschnitt über circa 300 Kilokalorien und etwa 30 Gramm Fett. Der Anteil an tierischem Protein liegt bei den meisten Sorten bei circa 20 Gramm, während keine Kohlenhydrate und Ballaststoffe im Weichkäse enthalten sind.

Die Nährwerte können sich je nach Sorte unterscheiden, generell ist Weichkäse aber stets besonders fettreich. Wie in den meisten Käsesorten ist auch in Weichkäse eine beachtliche Menge des Mineralstoffs Kalzium enthalten, der bedeutsam für den Aufbau von Zähnen und Knochen ist.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 312 kcal/ 1305 kj
Eiweiß 21,10 g
Kohlenhydrate 0,00 g
Fett 25,50 g
Wasser 49,92 g
Ballaststoffe 0,00 g
Vitamin A 305 µg
Vitamin E 770 µg

Unverträglichkeiten

Der Verzehr von Weichkäse kann bei einigen Personen zu allergischen Reaktionen und Unverträglichkeiten führen, die mitunter von unangenehmen Symptomen begleitet werden. Am häufigsten kommt es nach dem Genuss von Weichkäse zu einer Laktoseintoleranz. Die betroffenen Personen können nur geringe Mengen des Milchzuckers Laktase aufspalten.

Typische Symptome einer solchen Unverträglichkeit sind Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Die Intoleranz wird durch den Mangel eines bestimmten Enzyms verursacht. Die Betroffenen müssen selbst herausfinden, welche Sorten von Weichkäse sie in welcher Menge vertragen.


Einkaufs- und Küchentipps

Weichkäse wird am besten in einem Käsefachgeschäft oder Delikatessenläden gekauft, da sich hier in der Regel die größte Auswahl und qualitativ hochwertige Käse finden. Doch auch in Supermärkten können ausgewählte Weichkäsesorten erworben werden, die aus geschmacklicher Sicht meist ebenfalls zufriedenstellend sind.

Weichkäse wird am besten unter einer Käseglocke bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank aufbewahrt. Wird er gekühlt gelagert, sollte er eine halbe Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank genommen werden, damit sich sein Aroma besser entfalten kann.

Zubereitungstipps

Traditionell wird Weichkäse mit Brot verzehrt, wofür sich nicht nur mildes Baguette, sondern sämtliche Sorten eignen. Auch Salaten kann klein geschnittener Weichkäse eine interessante Note verleihen. Zudem kann Weichkäse auch zum Überbacken verwendet werden.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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