Minze

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Minze gehört zur Familie der Lippenblütengewächse. Insgesamt gibt es zwischen 20 und 30 verschiedene Minzearten. Allen Minzesorten ist ihr hoher Gehalt an ätherischen Ölen gemein. Das ätherische Öl ist überwiegend in den Blättern gespeichert. Es verleiht den Pflanzen ihren frischen und aromatischen Duft und den leicht scharfen Geschmack.


Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Minze

Minzepflanzen sind aromatische und krautig wachsende Pflanzen. Sie bilden unterirdische Ausläufer oder Rhizome aus. Je nach Sorte wachsen die Pflanzen aufrecht oder kriechend. Die Stängel können verzweigt sein. An den Stängel sitzen gegenständig die Laubblätter. Sie verfügen meistens über einen gesägten oder gezähnten Rand. Eventuell ist ein Blattstiel vorhanden.

Zur Blütezeit trägt die Minze Blüten, die in Scheinquirlen angeordnet sind. Die Blüten sind mittelgroß und weißlich bis rosa gefärbt. Da die Minze zu den Lippenblütlern gehört, weisen ihre Blüten Ober- und Unterlippe auf. Wilde Minze wächst überwiegend in Eurasien, in Nordamerika und in Australien. Alle Pflanzen der Minzefamilie bevorzugen feuchte Standorte.

Bekannte Minzesorten sind die Ackerminze, die Wasserminze, die Pfefferminze, die Rossminze, die Poleiminze und die rundblättrige Minze.

Bedeutung für die Gesundheit

Insbesondere die Pfefferminze ist ein altes und bewährtes Heilmittel bei verschiedenen Erkrankungen. Schon seit Jahrtausenden wird diese Minzeart als Heilkraut genutzt. Die ätherischen Öle der Pflanze helfen gegen Kopfschmerzen und befreien verstopfte Atemwege. Zu medizinischen Zwecken werden die Blätter der Pflanze verwendet. Aus ihnen kann ein Tee gekocht werden. Dieser wird vor allem bei Verdauungsstörungen, Blähungen und Magenschleimhautentzündungen eingesetzt. Die ätherischen Öle regen die Verdauungsprozesse an und beruhigen gleichzeitig gereizte Schleimhäute.

Vor allem nach schwer verdaulichen Mahlzeiten kann die Pfefferminze den Verdauungstrakt beruhigen und Übelkeit vorbeugen. Auch bei krampfartigen Beschwerden der Gallenwege und der Gallenblase kann Minze helfen. Die Minze fördert die Produktion von Gallensäften und sorgt dafür, dass stagnierte Gallenflüssigkeiten wieder in Fluss kommen.

Bei Erkältungen und anderen Atembeschwerden wirkt die Pfefferminze durch ihre antibakteriellen und sekretfördernden Eigenschaften befreiend auf die Atemwege. Durch die Inhalation des ätherischen Pfefferminzöls werden die Flimmerhärchen in den Bronchien aktiviert. Sie bewegen sich Richtung Rachen, sodass sich festsitzender Schleim lösen kann. Er wird dann nach oben transportiert und kann abgehustet werden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Inhaltsstoffe unterscheiden sich je nach Minzeart und nach Standort der Pflanze. Hauptwirkstoff der Minze ist das ätherische Öl. Die Pfefferminze ist die Minze mit dem höchsten Mentholgehalt. Weitere Inhaltsstoffe der Minze sind Gerbstoffe, Flavonoide und wachsartige Substanzen. Auch Triterpene sind enthalten. Aus einigen Minzesorten lässt sich ein ätherisches Öl gewinnen.

Das ätherische Öl der Pfefferminze enthält überwiegend Monoterpenole (Menthol) und Monoterpenketone. Es ist sehr gut verträglich. Das Öl der Poleiminze enthält hingegen sehr viele Monoterpenketone. Das Monoterpenketon Pulegon wirkt in höherer Dosierung neurotoxisch und kann bei Schwangeren eine Fehlgeburt zur Folge haben. Es sollte deshalb nur von erfahrenen Therapeuten eingesetzt werden.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 44 kcal/ 184 kj
Eiweiß 3,80 g
Kohlenhydrate 5,30 g
Fett 0,70 g
Wasser 86,15 g
Ballaststoffe 3,00 g
Vitamin B3 1100 µg
Vitamin E 5000 µg

Unverträglichkeiten

Allgemein ist Minze sehr gut verträglich. Menschen mit chronischen Schleimhautentzündungen im Magen-Darm-Trakt können allerdings empfindlich auf das ätherische Öl der Pflanzen reagieren. In seltenen Fällen kann das ätherische Öl eine allergische Reaktion auslösen. Bei Überdosierung kann es zudem zu Koordinationsstörung, Benommenheit und Kältegefühl kommen.

Bei Säuglingen und Kleinkindern darf das Öl der Pfefferminze nicht im Gesicht angewendet werden. Ansonsten können Krämpfe und Atemstillstand auftreten. Es ist zu beachten, dass Pfefferminze die Aufnahme von Eisen im Verdauungstrakt hemmt. Pfefferminze sollte deshalb nicht zusammen mit eisenreichen Speisen verzehrt werden.


Einkaufs- und Küchentipps

Minze ist in verschiedenen Sorten im Gartencenter oder auch im Supermarkt erhältlich. Die Pflanze sollte an einem hellen und sonnigen oder halbschattigen Ort stehen. Die Minze sollte regelmäßig gegossen werden. Die Blätter der Minzpflanze können ganzjährig geerntet werden.

Beim Kauf der ätherischen Öle sollte darauf geachtet werden, dass diese naturrein sind. Wenn möglich sollte die extrahierte Minze aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.

Das ätherische Öl der Minze sollte in einem dunklen Fläschchen kühl gelagert werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Flasche immer gut verschlossen ist. Andernfalls verflüchtigen sich die ätherischen Öle und das Öl verliert seine Wirksamkeit.

Zubereitungstipps

Minze verleiht Gerichten eine würzige Frische. Die frische Minze schmeckt nicht nur als Tee, der intensive Geschmack lässt sich gut für Gemüsegerichte, Obstsalate oder Gerichte mit Hülsenfrüchten nutzen. Auch Fleischgerichte harmonieren gut mit dem besonderen Aroma der frischen Minze. Vor allem Lammfleisch bekommt durch die Minze einen unnachahmlichen Geschmack.

Das intensive Aroma der Minze verleiht auch Shakes, Drinks und anderen Getränken einen erfrischenden Geschmack. Die frische Minze kann aber auch gut mit süßen Desserts und Schokolade kombiniert werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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