Tamarillo

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Lebensmittel Tamarillo

Die Tamarillo, die in Deutschland noch eher unbekannte Frucht, wussten bereits die Indios in den peruanischen Anden zu schätzen. Mittlerweile wird die exotische Baumtomate in fast ganz Südamerika, Asien, Indien, Neuseeland, Afrika, Australien und Portugal kultiviert. Die Tamarillo, die verschiedene gesundheitliche Vorteile hat, ist in gut sortierten deutschen Supermärkten in geringen Mengen im Angebot.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Tamarillo

Die Tamarillo, die Baumtomate, stammt ursprünglich aus dem nördlichen Südamerika und gehört zu den Nachtschattengewächsen. Zur Tomate besteht jedoch keine botanische Verwandtschaft. Die immergrüne baumartige Pflanze verfügt über sehr große Blätter. Der Stamm wirkt optisch wie verholzt und der Habitus ähnelt einem Baum.

Es bildet sich ein Trieb, der aufgrund des Umfangs und der Farbe nach einigen Jahren einem Baumstamm gleicht. Die Blätter, mit denen er besetzt ist, sind unten viel größer als oben. Eine Verzweigung findet erst dann statt, wenn die Pflanze einige Meter groß ist. Wird der Trieb abgebrochen, kann dies künstlich angekurbelt werden, was bei eingeschränkten Platzverhältnissen empfehlenswert ist.

Die Tamarillo erreicht, wenn sie frei ausgepflanzt wird, eine Höhe von bis zu fünf Metern. Auch in einem Kübel können nach wenigen Jahren drei Meter erreicht werden. Die Früchte sind eiförmig und können acht bis zehn Zentimeter lang sowie 75 Gramm schwer werden. Die glatte, ungenießbare Schale der Frucht kann gelb, rot, rotbraun oder orange sein.

Das geleeartige Fruchtfleisch, also das Innere der Frucht, ist gelb bis rot. Es schmeckt süßlich bis leicht bitter und enthält viele Kerne, die essbar sind. Der Geschmack ähnelt dem der Tomaten, süßlich und pikant, obwohl die exotische Frucht zum Obst gezählt wird. Die Tamarillo, die in Deutschland erhältlich ist, ähnelt hinsichtlich Form und Farbe der Roma-Tomate. Sie hat demzufolge eine längliche Form, ist jedoch spitzer.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Tamarillo ist in Deutschland auf dem Speiseplan eher selten vertreten, obwohl sie einige gesundheitliche Vorteile bietet. Sie verfügt über einen hohen Vitamin C- Gehalt. Dieses Vitamin ist an zahlreichen Vorgängen im Körper beteiligt und erfüllt hier wichtige Aufgaben. Es fängt beispielsweise schädliche freie Radikale ab und macht diese unschädlich. Vitamin C dient als Gefäßschutz, kräftigt das Bindegewebe, verbessert die Aufnahme von Kalzium und Eisen, entgiftet und reguliert die Ausschüttung von Hormonen.

Die Tamarillo punktet zudem mit reichlich Vitamin A, das für den Sehvorgang wichtig ist, mit Kalzium, Kalium, Phosphor und Eisen. Die Früchte und Blätter der Tamarillo können bei Halsschmerzen, einer Mandelentzündung, Grippe und Fieber verwendet werden. Die Baumtomate stärkt im Allgemeinen das Immunsystem. Sie eignet sich dank des niedrigen Fett- und Kaloriengehalts auch für Figurbewusste.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Tamarillo enthält reichlich Vitamin C, das Provitamin A, Vitamin B6 und E, Folsäure sowie die wichtigen Mineralstoffe Eisen, Magnesium, Kalzium, Kalium und Phosphor.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 59 kcal/ 245 kj
Eiweiß 1,70 g
Kohlenhydrate 10,60 g
Fett 0,80 g
Wasser 84,00 g
Ballaststoffe 1,50 g
Beta-Carotin 1300 µg
Vitamin A 217 µg

Unverträglichkeiten

Während die meisten Menschen Nachtschattengewächse gut vertragen, haben einige mit ihrer Darmgesundheit zu kämpfen und sollten den Verzehr der Tamarillo eher meiden. Der Grund dafür, dass mit einer Unverträglichkeit auf Nachtschattengewächse reagiert wird, sind die Saponine, die im Kern enthalten sind. Diese können die Darmschleimhaut reizen.


Einkaufs- und Küchentipps

Die frische Tamarillo ist in größeren Mengen insbesondere um die Weihnachtszeit erhältlich. Ansonsten ist das Angebot bescheiden. Die Baumtomate kann jedoch in einer Konserve in den gut sortierten Supermärkten jederzeit gekauft werden. Aufgrund der besseren Haltbarkeit kommt die Tamarillo häufig unreif nach Deutschland.

Wer sie sofort verwenden möchte, sollte besser ausgereifte Früchte wählen, die an der intensiv gelben oder leuchtend dunkelroten Farbe erkennbar sind. Die Tamarillo schmeckt dann angenehm süß-säuerlich, während überreife Früchte eher einen unangenehmen Geschmack haben und ebenso gemieden werden sollten.

Die frische Tamarillo verliert ziemlich schnell an Aroma und wird bei einer längeren Lagerung rasch trocken. Sie sollte daher nur wenige Tage im Kühlschrank (Gemüsefach) aufbewahrt werden.

Die Vorbereitung der Tamarillo ist ähnlich einfach wie bei der Tomate, allerdings wird die Schale nach dem Waschen stets abgezogen, da sie extrem zäh und somit ungenießbar ist. Durch das Schälen wird zudem ein großer Teil der enthaltenen Bitterstoffe entfernt, der übrigens ebenso mit einer Prise Zucker abzumildern ist. Nun kann das Fruchtfleisch der Tamarillo je nach Rezept entweder in Scheiben oder Würfel geschnitten werden.

Zubereitungstipps

Die Tamarillo kann einfach halbiert und wie eine Kiwi mit einem Löffel verzehrt werden. Manche Menschen essen sie auch gern mit ein wenig Salz und Pfeffer bestreut, das heißt, wie eine Tomate.

Die Baumtomate eignet sich jedoch auch für viele warme und kalte Gerichte wunderbar. Dies gilt gleichzeitig für die süße und herzhafte Küche. Mit der Tamarillo darf ganz nach Herzenslust experimentiert werden. Die Tamarillo schmeckt zum Beispiel im Chutney, in einer Marmelade, einem Dessert oder Obstsalat, aber ebenso in einem Fisch- oder Fleischsalat sowie im Ratatouille oder anderen Mischgemüsegerichten.

In den lateinamerikanischen Küchen ist die Tamarillo ein wichtiger Bestandteil von Eintöpfen, Chilis und Saucen. Zu einer Käseplatte oder zu belegten Broten passt die Tamarillo ebenso sehr gut. Auch exotische Drinks können mit der Baumtomate kreiert werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

Sie sind hier: Startseite Lebensmittel Tamarillo

Das könnte Sie auch interessieren