Sanddorn (Lebensmittel)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Sanddorn ist eine Pflanzenart, die aus der Gattung der Sanddorne stammt. Die orangenen Früchte des Sanddorns sind für ihren hohen Gehalt an Vitamin C bekannt. Ursprünglich stammt der Sanddorn aus Nepal. In Deutschland ist Strauchpflanze häufig an den Küsten von Nord- und Ostsee zu finden.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Sanddorn

Die Früchte des Sanddorn sind wertvolle Vitaminlieferanten und das Öl der Früchte hilft bei Sonnenbrand.

Der Sanddorn ist ein sommergrüner Strauch, der zwischen zwei und sechs Metern hoch werden kann. An den Zweigen des Sanddorns sitzen verdornte kurze Triebe. Genau wie die Knospen des Sanddorns erscheinen diese Kurztriebe durch eine Beschuppung silbergrau bis bronzefarben.

Das Wurzelsystem des Sanddorns reicht sehr tief. Die einzelnen Wurzeln ragen bis zu drei Meter tief in das Erdreich. Auf der waagerechten Ebene wachsen die Wurzeln bis zu 13 Meter hin zu allen Seiten. Diese starke Verwurzelung ist nötig, da der Sanddorn häufig auch auf flachgründigen Böden wächst und somit eine stabile Verankerung benötigt.

An den Zweigen sitzen wechselständig angeordnet die Laubblätter. Sie haben kurze Stiele und sind zwischen 40 und 80 Millimetern lang. Ihre Breite liegt zwischen 3 und 8 Millimetern. Der Blattrand ist leicht nach oben gerollt. Ab März zeigen sich die kleinen, gelblichen Blüten des Sanddorns. Von Anfang August bis Anfang Dezember wachsen die charakteristischen orangeroten oder gelben Schein-Steinfrüchte. Sie sind oval und zwischen 6 und 9 Millimetern lang.

Der Sanddorn wächst bevorzugt auf kalkhaltigen Sand- und Kiesböden. Er ist bis zu einer Höhe von 1800 Metern zu finden. Auch lichte Kiefernwälder, trockene Flussauen und die Ufer von Gebirgsbächen gehören zu seinen Standorten.

Heute findet er sich in Ostasien, Westasien und in Mitteleuropa. In Deutschland wächst der Strauch in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Bedeutung für die Gesundheit

Sanddorn wird medizinisch in Form von Säften, Extrakten und Ölen genutzt. Haupteinsatzgebiet des Sanddorns sind allgemeine Schwächezustände, die mit einem Vitaminmangel einhergehen. Auch bei einer erhöhten Infektanfälligkeit wird Sanddorn gerne eingesetzt. Weitere Indikationen sind fieberhafte Infekte und die Rekonvaleszenz nach schweren Erkrankungen.

Das fette Öl des Sanddorns wirkt sich positiv auf die Wundheilung aus. Deshalb wird das Öl unter anderem zur Behandlung von Strahlenschäden durch Röntgenstrahlen genutzt. Auch bei Sonnenbrand kann es eingesetzt werden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Sanddorn ist bekannt für seinen hohen Vitamin-C-Gehalt. Je nach Sorte liegt dieser zwischen 200 und 900 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm Fruchtfleisch. Damit liegt der Vitamin-C-Gehalt des Sanddorns weit über dem von Zitronen oder Orangen. Zu den Wirkstoffen im Sanddorn gehören auch Beta-Carotin und Gerbstoffe. In geringen Mengen enthält Sanddorn zudem das Vitamin B12. Dieses kommt sonst eigentlich ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Beim Sanddorn entsteht das Vitamin B12 durch Bakterien, die in einer Symbiose auf der Außenseite der Schale leben. Das Fruchtfleisch des Sanddorns ist recht ölhaltig. Der Ölanteil liegt zwischen drei und fünf Prozent. Das Öl des Sanddorns ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. In dem Öl sind auch Carotine und sämtliche Vitamine enthalten.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 94 kcal/ 393 kj
Eiweiß 1,40 g
Kohlenhydrate 5,20 g
Fett 7,10 g
Wasser 81,40 g
Ballaststoffe 3,00 g
Beta-Carotin 1500 µg
Vitamin E 500 µg

Unverträglichkeiten

Sanddorn ist allgemein sehr gut verträglich. Einzig Menschen mit einer Histamin- oder mit einer Fruktoseintoleranz müssen beim Verzehr vorsichtig sein.


Einkaufs- und Küchentipps

Frische Sanddornbeeren werden eher selten verzehrt. Im Handel sind sie kaum zu bekommen. Wer in den Gebieten lebt, in denen der Sanddorn vertreten ist, kann zwischen August und Dezember die reifen Früchte sammeln. Im Handel ist Sanddorn in verschiedenen Formen erhältlich.

Für den Sanddornsaft werden Sanddornbeeren direkt nach der Ernte gepresst. Der Direktsaft ist sehr dickflüssig und sollte mit Wasser verdünnt werden. Beim Kauf sollte auf eine schonende Verarbeitung geachtet werden, denn nur so bleiben alle gesunden Inhaltsstoffe der Sanddornbeeren erhalten.

Getrocknete Sanddornbeeren können als Tee zubereitet werden. Dazu werden einfach ein bis zwei Teelöffel der Beeren mit 250 Millilitern heißem Wasser übergossen. Da Vitamin C hitzeempfindlich ist, geht bei dieser Zubereitungsart allerdings wertvolles Vitamin C verloren.

Aus den Beeren kann auch ein Elixier hergestellt werden. Dieses ist in der Regel in Apotheken und Reformhäusern erhältlich. Ebenso gibt es Sanddorn in Form von Marmeladen, Gelees, Vollfruchtzubereitungen und als Dragees. Auch viele Cremes und Öle sind mit Sanddornwirkstoffen versetzt.

Zubereitungstipps

Die leicht säuerlichen Sanddornfrüchte schmecken gut zu Joghurt, Müsli oder Quark. Der Sanddornsaft kann hervorragend in Erkältungstees oder einfach in ein Glas Wasser als Erfrischungsgetränk eingerührt werden. Gut schmeckt auch die Kombination aus Sanddornsaft und Orangensaft.

Aus den frischen Sanddornbeeren kann einfach ein Sanddornsirup gekocht werden. Dafür wird ein Kilogramm Sanddornbeeren mit einem Esslöffel Wasser in einem Topf erhitzt. Die Beeren dürfen nicht kochen. Sobald die Farbe der Sanddornbeeren verblasst, muss der Topf runter vom Herd.

Die Beeren werden dann durch ein Sieb gestrichen. Anschließen wird ein Pfund Honig löffelweise vorsichtig untergerührt. Der Sirup hält sich in einem luftdicht verschlossenen Gefäß im Kühlschrank 5 Monate. Er kann beispielsweise zur Erkältungsvorbeugung eingenommen werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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