Sago

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Begriff Sago stammt aus Papua-Neuguinea und wird mit „Brot“ übersetzt. Es handelt sich um ein geschmacksneutrales Bindemittel, das aus Stärke gewonnen wird. Das Granulat besteht aus 1 bis 3 mm großen Kugeln, weshalb es auch als Perlsago bekannt ist.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Sago wissen

Echter Sago wird ausschließlich aus dem Mark oder dem Saft der Sago-Palme gewonnen. Es gibt auch Sago, der aus Stärkepflanzen wie Kartoffeln und Maniok hergestellt wird. Aufgrund dieses Unterscheidungsmerkmals ist er auch als „unechter Sago“ bekannt.

Die Einwohner Papua-Neuguineas verwenden die aus der Sago-Palme gewonnen Stärke, um daraus Fladen herzustellen. Sie haben den gleichen Stellenwert wie bei uns das Brot. Das Mark wird aus den gefällten Sago-Palmen gewonnen. Durch das Einritzen der Stämme tritt ein dicker Saft aus, der aufgefangen und in Sieben gestrichen wird, wodurch Sago-Perlen entstehen, die durch Austrocknen hart werden.

Sago ist zwar geschmacksneutral, löst sich jedoch nicht komplett auf. Regelmäßig bleiben kleine Rückstände in Form winziger Kügelchen im Essen zurück. Das Stärke- und Bindemittel kennt keine Saison, denn es ist das ganze Jahr über im Einzelhandel erhältlich. Dabei ist jedoch zwischen echtem und unechtem Sago zu entscheiden.

Bedeutung für die Gesundheit

Sago ist zwar ein nachhaltiges Lebensmittel, da es rein pflanzlich ist, also keine tierischen Inhaltsstoffe wie andere Bindemittel, zum Beispiel Gelatine, enthält. Als komplett gesund kann es dennoch nicht bezeichnet werden, da es größere Mengen an Kohlenhydraten und Kalorien verzeichnet. Dennoch hat das Stärkeprodukt auch Vorteile.

Es ist Gluten frei, enthält wenig Fett, ist leicht verdaulich und hat einen hohen Nährwert. Da Sago jedoch meistens als Stärke- und Bindemittel eingesetzt wird, werden dem menschlichen Organismus keine großen Mengen zugeführt, wodurch sich der höhere Kalorien- und Kohlehydratgehalt relativiert.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

100 Gramm Sago enthalten 6 mg Magnesium und 6,9 Broteinheiten. In geringen Mengen sind Spurenelemente und Mineralien enthalten.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 341 kcal/ 1427 kj
Eiweiß 0,57 g
Kohlenhydrate 83,10 g
Fett 0,10 g
Wasser 15,69 g
Ballaststoffe 0,10 g

Unverträglichkeiten

Sago ist die ideale Ausweichmöglichkeit für alle Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden. Sie vertragen keine Stärkeprodukte aus Getreide. Da Sago darüber hinaus auch noch leicht verdaulich ist, sind Unverträglichkeiten kaum bekannt.

Viele Unverträglichkeitsreaktionen oder Allergien treten erst später im Leben auf. Lebensmittel, die immer vertragen worden sind, lösen plötzlich diverse Beschwerden aus. Dazu können auch Kartoffeln gehören, die Verdauungsprobleme, Blähungen, Übelkeit und Magenprobleme bereiten. Liegt eine derartige Unverträglichkeit vor, müssen Kartoffeln und Bindemittel aus Kartoffelstärke gemieden werden. Eine Kartoffel-Unverträglichkeit kommt jedoch nur selten vor.

Durch eine ausgewogene und vollwertige Ernährung und das gezielte Zuführen von Spurenelementen, Mineralien und Vitaminen kann das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht gebracht und die allergische Abwehrreaktion vermindert werden.

Menschen, die mit einer Unverträglichkeit auf Salicylat reagieren, müssen Kartoffeln und Kartoffel-Produkte, und damit auch Sago aus Kartoffelstärke, meiden. Allerdings sind diese Produkte in geringen Mengen erlaubt, da sie in diesem Fall normalerweise keine Probleme bereiten.


Einkaufs- und Küchentipps

Da Sago ein hervorragendes Bindemittel ist, werden die kleinen Perlen gerne als Suppeneinlagen, zum Binden von Soßen, Suppen, Kaltschalen und Desserts verwendet. Viele Pudding-Sorten wie zum Beispiel Rote Grütze enthalten Sago. Das Bindemittel eignet sich sehr gut für die süße Küche, in Verbindung mit Kokosmark und Kokosmilch entsteht ein Ausbackteich für verschiedene Kuchen.

Außerdem ist Sago eine gute Grundlage für viele Süßspeisen. Süße, herzhafte und pürierte Suppen gelingen mit Sago besonders gut. Aber auch für andere Gerichte ist Sago eine Zutat, die nicht nur bindet, sondern auch verfeinert. Beliebt sind Sagoaufläufe, Sagobrei, Sagosuppe, Kirschsuppe, Sago-Kompott und viele Nudel-, Reis- und Kartoffelvarianten.

Sago ist ein beliebtes Lebensmittel für Vegetarier und Veganer, denn wer Sago verwendet, benötigt keine Gelatine. In Deutschland sind überwiegend Sago-Produkte aus Kartoffelstärke erhältlich. Wer eine etwas anspruchsvollere Küche mag, kann Produkte aus echtem Sago in Asia-Shops, in Feinkostläden, Bioläden oder Onlineshops kaufen.

Sago muss luftdicht und trocken gelagert werden, denn die kleinen weißen Perlen ziehen Feuchtigkeit geradezu magisch an.

Zubereitungstipps

Hinsichtlich der Zubereitung von Speisen ist darauf zu achten, die Sagoperlen nicht zu lange einzuweichen oder zu kochen, da sie sonst breiig werden und ihre bindende Eigenschaft verlieren.

Um Speisen anzudicken, wird Sago lediglich kurz gekocht, bis er weich, aber noch kugelförmig ist. Das Funktionsprinzip ist einfach: die Sagoperlen werden in die kochende Flüssigkeit gerührt. Das Gericht gart solange, bis der Sago aufquillt und die gewünschte Bindung der Speisen, beispielsweise Soßen oder Pudding, entsteht.

Das Bindemittel löst sich beim Gelieren jedoch nicht komplett auf wie Gelatine oder Pektin, die kleinen Perlen bleiben weiterhin sichtbar, sie sind weich und transparent.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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